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Autor Thema: Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere  (Gelesen 274661 mal)

Adamin

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #285 am: 5. Nov 2014, 12:23 »
Dann ist der Hobbit aber auch kein Buch für dich. ;)

Lord Eddard Stark

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #286 am: 5. Nov 2014, 12:35 »
Ich denke nach wie vor, dass es mit Gandalfs Ankunft bei Bilbo endet, wofür Frodo ja nicht gebraucht wird, er verlässt ja Gandalfs Karren früher! (vielleicht letzte Einstellung: Bilbo vollendet die Erzählung - Fokus auf die Tür, wo angrklopft wird, Abspann ;))

Und die Adoption frodos kann dennoch mit reingenommem werden, da frodo da ja noch von einrm Kind gespielt werden kann - von daher passt doch alles :)

Whale Sharku

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #287 am: 5. Nov 2014, 13:04 »
Ea, lass mich eine Runde mitnörgeln, du nimmst mir das Wort aus dem Mund...
Ich hab ja über die seltsam flachen Hobbitcharaktere (Film) für unser MU-Magazin einen kleinen Artikel geschrieben, da aber der Leiter dieses Projekts offensichtlich dann lieber gar kein Magazin wollte als eins, das nicht nach Zeitplan fertig ist, und ich nach Einreichen nie wieder von ihm hörte, ist das leider untergegangen^^
Die wesentliche These war, dass PJ eigentlich ein sehr gängiges und geschicktes Mittel verwendet, um die Zwerge alle so aussehen zu lassen, als hätten sie ihre eigenen Persönlichkeiten, Geschichten und Motive (geschickt deshalb, weil ein Film im Gegensatz zu einem Buch den Zuschauer ja mit haufenweise Zwergen gleichzeitig bombardiert und das bloße Gefühl "Ja, die sind echt und überzeugend und individuell" zunächst einmal klar im Vordergrund stehen sollte) ... aber dass er aus dieser Grundlage dann einfach nichts mehr gemacht hat. Ja, Bifur (ist er das überhaupt? xD) hat den Splitter einer Axt im Schädel, aber was genau es damit auf sich hat weiß man immer noch nicht und PJ weiß es mit Sicherheit selber nicht.

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Ealendril der Dunkle

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #288 am: 5. Nov 2014, 13:08 »
Dann ist der Hobbit aber auch kein Buch für dich. ;)
Was hat denn meine Kritik am Film mit dem Buch zu tun? Das ist schon eine sehr pauschalisierte Frage.^^
Das ca. 400 Seiten umfassende Buch geht ganz klar von der Annahme eines Kinderbuches aus und wird auch als solches gehandhabt. Brutale Szenen wie die Schlacht werden einfach übergangen (Schlacht am Erebor) und gewalttätige Akte werden verniedlicht (Tod des Großork, Kampf gegen die Warge -> Zwickt in den Hintern).
Das Buch gefällt mir als das, was es darstellt: Ein Kinderbuch ohne größeren Anspruch, das mich auf eine Reise nimmt und mit einem Lächeln zurücklässt. Das Buch sucht keine übertriebenen epochale Schlachten, Fass-Massenvernichter-Momente oder 50 Meter hohe, in Gold aufplatzende, Zwergenstatuen, es lebt von den kleinen aber berührenden Momente, die Bilbo auf seiner Reise erlebt. Im Buch hatte ich auch immer den Eindruck, dass ganz klar Bilbo die Hauptperson ist und die Zwege, sowie Gandalf, nur Mit-Akteure sind. Im Film wird das Gegenteil versucht, dann aber nicht der richtige Schritt gegangen das auch wirklich durchzusetzen.

Der Film versucht erst gar nicht dieses Gefühl einzufangen, sondern splittet ein 400 Seiten-Buch auf 3 Filme, dessen Titel des abschließenden Teiles mit dem Wort "Schlacht" gekennzeichnet ist. Es wurde von Anfang an versucht eine Überleitung an den Herrn der Ringe zu knüpfen, dann braucht man sich auch nicht darüber zu wundern, wenn die Hobbit-Reihe mit diesen gemessen wird.
Es wird sich ganz klar die Option der Interpretation herausgenommen, was aus filmtechnischer Sicht auch Sinn macht, das aber immer unter dem Aspekt diese angesprochenen verniedlichten Szenen gewalttätiger und monumentaler darzustellen. Gleichzeitig werden absichtlich wichtige Facetten übergangen und mit eigenen Storylines aufgebauscht. Wenn ich das aber tue und meinen Interpretationen freien Lauf lasse, dann muss ich auch dafür sorgen, dass die entsprechenden Akteure ihrer Rolle Leben einhauchen. Gerade aus filmtechnischer Sicht ist es wichtig dieses emotionalen Aspekt zu verdeutlichen und als Zuschauer einer 3-teiligen epochalen Reihe ist es wohl nicht unverschämt zu erwarten, dass auch auf Ebene der Charakterentwicklung und -Historie Interpretationen stattfinden, die für einen Filmverlauf so wichtig sind, oder? Ich meine die hatten 3 Filme Zeit um Bifur ein paar Sprüche zu verpassen und was haben sie draus gemacht? Er sagt einen Satz auf zwergisch, dessen Übersetzung nicht einmal vorhanden ist. [ugly]
In einem Buch werden Entwicklungen über Gedanken dargestellt, in einem Film ist das nicht möglich, deshalb muss man umso mehr dies durch Handlungen und Zwischenmenschliche Aktionen darstellen. Ich bin da eben eine andere Art Zuschauer, mir reicht es nicht, dass Bifur eine Axt im Kopf hat und Bombur fett ist. Das kann ich mit meinem Anspruch nicht vereinbaren.

Ich finde nicht, dass der Hobbit ein Buch ist, dass man 1:1 verfilmen kann und auch nicht sollte. Wenn aber der Versuch gewagt wird und ganz absichtlich Equivalente zur HdR-Storyline aufgebaut werden dann bin ich schon der Meinung, dass zumindest das Gesamtsetting stimmen muss. Wenn Aragorn und Co. an der Brücke Khazad-Dûms abgestürzt wären, dann wären sie gestorben. Im Hobbit stürzen Thorin und Co. eine vergleichbare Schlucht runter...und was passiert? Nichts.
Das sind so ein paar Beispiele, die den Zuschauer einfach, wie ich finde, verstörend zurücklassen: Entweder nutze ich den roten Faden, den ich vorgebe, oder ich lasse es und versuche etwas ganz eigenes. Es wurde versucht ein Misch-Masch zu machen und an der falschen Stelle interpretiert.

Das ist aber nur meine Meinung. ;)
« Letzte Änderung: 5. Nov 2014, 13:22 von Ealendril der Dunkle »

Adamin

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #289 am: 5. Nov 2014, 14:29 »
Du willst eine lange Antwort? Dann tipp ich das später ab.

Fortsetzung folgt...

Ealendril der Dunkle

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #290 am: 5. Nov 2014, 14:43 »
Eigentlich nicht, ich habe heute noch was zu tun. :D
Kannst es mir erzählen wenn wir demnächst zusammen in den Film gehen.

Adamin

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #291 am: 5. Nov 2014, 16:44 »
:D

Na gut, dann halte ich es so kurz wie möglich.

Erstens Mal lustig, dass der Film dafür kritisiert wird dass nicht alle 13 Zwerge charakterisiert werden, obwohl das Buch sogar noch schlechter darin ist die Zwerge auseinanderzuhalten.
Das ist mMn ein Zeichen von PJs Engagement, nahe an der Vorlage zu bleiben. Bestimmt hätten andere Regisseure die Gruppe auf maximal 5 Zwerge zusammengeschrumpft.

Dann sind das schon verdammt hohe Ansprüche an einen Film. Nenn mir mal einen anderen Film mit 13 Protagonisten auf einer Seite, die alle eine eigene Charaktereinführung bekommen. Das geht einfach nicht. Darum müssen die Zwerge nunmal teilweise Hintegrundfiguren bleiben, teilweise ihre Story einfach passiv erzählen.
Desweiteren sind doch garnicht alle Zwerge ohne Charakterisierung. Ich verstehe Thorin und Balin gut; zu Fili, Kili und Bofur kann ich mir das meiste denken; Dori, Nori, Ori, und Dwalin haben jeweils Eigenheiten.
Klar sind grade Bifur oder Bombur vielleicht etwas blass, aber es kann eben nicht jeder Zwerg so wichtig sein wie Thorin. Und wäre es wirklich so wichtig für Bilbos Geschichte warum und wann Bombur fett geworden ist?

Dann der Hobbit als Kinderbuch:
Anfangs mag es stimmen dass viel verniedlicht wird, aber es gibt genauso tragische oder ernste Stellen im Buch. Grade zum Ende hin wechselt der Ton der Geschichte deutlich. Es wird zB kein Zweifel dran gelassen, dass die Bewohner von Seestadt hinüber sind:
Durch die Nässe und Kälte und die Sorgen dieser Elendsnacht wurde mancher, der unverletzt die Vernichtung der Stadt überstanden hatte, krank und starb. Und die folgenden Tage sahen viel Unglück und Hunger.

Oder das Totenbett. Sowas findet man in sonst keinem Kinderbuch und es ist eine der schönsten Stellen im Hobbit:
Da lag Thorin Eichenschild, von vielen Wunden bedeckt. Seine zerfetzte Rüstung und die schartige Axt lagen auf dem Boden. Er schaute auf, als Bilbo an sein Lager trat. "Lebt wohl, guter Dieb", sagte er.

Natürlich ist es etwas anderes als im Herrn der Ringe, und mit diesem Vergleich war auch Tolkien selbst unzufrieden. Es gab einige Versuche von ihm den Hobbit umzuschreiben, ernster zu machen, hat es aber dann doch sein lassen.
Den Hobbit mehr wie den Herrn der Ringe zu gestalten war also etwas, an das der Autor selbst gedacht hat!
Die Filme sind also sogesehen eine cleveres Gedankenspiel auf dieser Ebene: Wie hätte die Geschichte des Hobbits anders verlaufen können, wenn es mehr von der Welt aus dem HdR beeinflusst worden wäre.

Und das sieht man eben. Im Buch war Bilbo die Hauptperson, weil die Zwerge eben nichts draufhatten. Ihr Plan war undurchdacht und zum Scheitern verurteilt, außer Thorin und Balin und Bombur waren alle austauschbar, und sie haben sich im Erebor vor Angst in die Hosen gemacht.
"Kann jemand Licht machen?"
Die Zwerge hatten sich natürlich furchtbar erschrocken, als Bilbo mit einem Bums über die Stufe hinab in die Halle gefallen war, und sie saßen eng aneinandergedrückt am selben Fleck, wo er sie verlassen hatte.
"Pst, pst! " zischten sie, als sie seine Stimme hörten. Und obgleich ihm dies half, festzustellen, wo sie waren, blieb es das einzige, was er aus ihnen herausbringen konnte. Aber schließlich, als er auf den Boden stampfte und wütend mit seiner schrillen Stimme "Licht" schrie, gab Thorin nach. Oin und Gloin wurden zurück zum Gepäck an den Anfang des Stollens geschickt.


Und das passt einfach nicht zu den Zwergen die wir aus dem HdR kennen. Gimli hätte sich nie im Leben vor Smaug versteckt, sondern wäre in den Frontalangriff übergegangen. Und eben damit haben sie die Zwergen im Film erweitert.
Und da Thorin damit auch gestärkt wurde, und es nicht mehr nur noch um Gold geht, sondern um sein Erbe und den Ruhm seines Volkes, rückt er auch mehr in den Fokus der Geschichte.

Dazu könnte man auch Thorins Beschreibungen aus dem Appendix des HdR zurate ziehen, die ihn fast genauso beschreiben, wie er im Film charakterisiert wird!


So, lang genug. Noch das letzte zur Goldstatue: Muhaha, so ein schönes Symbol, wenn man nur etwas drüber nachdenkt. :D
« Letzte Änderung: 5. Nov 2014, 16:49 von Adamin »

(Palland)Raschi

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #292 am: 5. Nov 2014, 19:22 »
Also bezüglich der Diskussion Film und Buch möchte ich gerne etwas anmerken, was ich schon im "Smaugs Einöde Thread" getan habe und was mir bei Adamins Post auch aufgefallen ist:
Zitat
Ein Film als solcher kann eine schlechte Romanverfilmung sein, aber dennoch ein guter Film ansich.
Und genau das ist es, was EA auch meint, so wie ich das verstanden habe.
Zitat
Ich finde nicht, dass der Hobbit ein Buch ist, dass man 1:1 verfilmen kann und auch nicht sollte.


Zitat
Erstens Mal lustig, dass der Film dafür kritisiert wird dass nicht alle 13 Zwerge charakterisiert werden, obwohl das Buch sogar noch schlechter darin ist die Zwerge auseinanderzuhalten.
Das ist mMn ein Zeichen von PJs Engagement, nahe an der Vorlage zu bleiben. Bestimmt hätten andere Regisseure die Gruppe auf maximal 5 Zwerge zusammengeschrumpft.

Nunja, wenn das der Fall ist, wie erklärt sich dann das Hinzufügen von Tauriel und Legolas, wo es doch bereits genug Potential bei den Zwergen zu finden gibt. Die einzige Erklärung die ich sehe, liegt darin, sich bei der HDR Gefühlswelt zu bedienen und eine weibliche Figur einzubauen. Allerdings ist es nun nichtso, dass diese Hinzufügung den Zwergen die Zeit zu Darstellung gestohlen hätte. Dies ist vorallem mit den übermäßigen Action und Kampfeinlagen zu begründen.
Man könnte also sagen, der Film hat sich entschieden:
Mehr Action +
Mehr Inhalt  -

Das diese Entscheidung nicht alle entzückt, wurde wohl bewusst in Kauf genommen, und versucht mit dem HDR Bezug zu verschleiern.
Zitat
Dann sind das schon verdammt hohe Ansprüche an einen Film. Nenn mir mal einen anderen Film mit 13 Protagonisten auf einer Seite, die alle eine eigene Charaktereinführung bekommen. Das geht einfach nicht. Darum müssen die Zwerge nunmal teilweise Hintegrundfiguren bleiben, teilweise ihre Story einfach passiv erzählen.

Tja, die hat man sich selber gesteckt und Zeit hatte man auch genug.
Zitat
Es wurde von Anfang an versucht eine Überleitung an den Herrn der Ringe zu knüpfen, dann braucht man sich auch nicht darüber zu wundern, wenn die Hobbit-Reihe mit diesen gemessen wird.

Es geht nicht darum, dass jeder in epischer Breite seinen Lebenslauf herunterbetet. Aber es ist nunmal so, dass diese 13 Zwerge die meiste Zeit des Films über den Bildschirm huschen.
Und für eine Statistenrolle sind sie a) zu oft zu sehen und b) zu präsent.
Schaut man sich den HDR an, dann sieht man sogar Nebenfiguren, über die ich mehr vom filmischen Material her zu sagen wüsste, als über den ein oder anderen Zwerg.
Nehmen wir Hama. Er ist könglicher Wache, hat keinen Sohn namens Haleth (dieser redet mit Aragorn in der Hornburg), sehr loyal und ergeben, aber anfangs tendenziell feindselig und misstrauisch gegenüber Gandalf und Co [Gamling musste ihn zurückhalten].
Er hat inhaltlich deutlich mehr Präsenz, als Fili, Kili, Bofur, Dori, Nori, Ori, und Dwalin.
Und er taucht nur in einem HDR Teil auf.

Zitat
Ich verstehe Thorin und Balin gut;

Ich verstehe ehrlich gesagt nur Balin. Er ist der Zwerg, der wirklich gelungen ist. Er hat auch eine Aufgabe, nämlich dem unwissenden Bilbo und damit auch Zuschauer Thorins Geschichte zu erklären.
Dieser jedoch verhält sich meiner Ansicht nach nicht nachvollziehbar im selbsterklärenden Sinne. Und eine Erklärung, die die Nachvollziehbarkeit herstellen soll, fehlt oder kommt nur unzureichend. Gerade in den Szenen mit Bilbo (der wirklich gut gelungen ist, so btw) verstehe ich ihn jedenfalls nicht. Mehrmals rettet/ hilft er den Zwergen, und Thorin "kackt" ihn fast unmittelbar an.
Thorin macht weiterhin auch keine Sprünge was die Weiterentwicklung seines Charakters angeht. Er ist schlicht langweilig. Wenn man sich Aragorn im HDR anguckt, den ich als Pendant
zu Thorin betrachte, sieht es da ganz schwach aus.
Der einzige der sich weiterentwickelt ist Bilbo, der immer mehr aus sich hinauswächst.

Zitat
So, lang genug.
Ist natürlich auch bei mir wieder etwas länger geworden, aber man gönnt sich ja sonst nichts  :D
« Letzte Änderung: 5. Nov 2014, 19:29 von (Palland)Raschi »
MfG Raschi

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #293 am: 5. Nov 2014, 20:12 »
Zitat
Den Hobbit mehr wie den Herrn der Ringe zu gestalten war also etwas, an das der Autor selbst gedacht hat!
Die Filme sind also sogesehen eine cleveres Gedankenspiel auf dieser Ebene: Wie hätte die Geschichte des Hobbits anders verlaufen können, wenn es mehr von der Welt aus dem HdR beeinflusst worden wäre.

Unwillkürliche Frage: Wieso ist es beim Versuch geblieben?
Wenn die Zwerge aus dem Hobbit-Roman tatenlose Waschlappen sind, so ist das wohl kaum PJs Problem, sondern Tolkiens - der Regisseur stand also vor dem Problem, dass er sich weder so recht an seine eigene Steilvorlage anlehnen konnte, noch an den Charakter des Buches, das sich eben nicht für eine 1:1 Verfilmung anbietet (es sei denn man sucht einen reichlich merkwürdigen, aber definitiv charmanten Kinderfilm)

Man kann also zwar sagen, dass PJ sich engagiert hat, den Filmen eine eigene Richtung einzuhauchen, aber er hat dabei offensichtliche Baustellen übersehen bzw. schlicht ignoriert. Die versuchte Konformität mit der HdR Trilogie einerseits wirkt sonderbar brüchig und nicht unbedingt überzeugend, und der "Hobbit"-Kern in Abgrenzung zu ihr andererseits erscheint ziemlich willkürlich, was die Filme zu einem sehr durchwachsenen Erlebnis macht (meines Empfindens nach)

Er hätte mit diesen Problemen irgendwie umgehen können. Mit der entsprechenden Ausgestaltung von Charakteren und Hintergründen hätte dieser Balanceakt wahrscheinlich gelingen können. (Da, Raschi, hast du wieder was zum gestelzt finden. :P ) Stattdessen füllt er die Zeit mit hohler Action usw usf, wissen wir alles ja schon.

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #294 am: 5. Nov 2014, 20:38 »
Zitat
Mit der entsprechenden Ausgestaltung von Charakteren und Hintergründen hätte dieser Balanceakt wahrscheinlich gelingen können.
Das traurige ist ja, dass genau diese Ausgestaltung von den Hintergründen sogar existiert. In den Begleitbüchern gibt es einiges an extra Informationen und Hintergründen, die zumindestens für mich den Zwergen jeweils einen eigenen Charakter geben haben. Allerdings ist davon in den Filmen fast gar nichts zu sehen, oder an den wenigen Stellen absolut beläufig.
Und wenn schon für jeden Zwerg eine eigene Hintergrundgeschichte existiert, die jeden einzigartiger und besonders macht, verstehe ich wirklich nicht, warum diese nicht in die Filme eingebaut wurde.

Adamin

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #295 am: 6. Nov 2014, 09:42 »
Okay, aber dann wird doch grade mit zweierlei Maß gemessen. Wenn gesagt wird dass der Film als solches auch gut sein muss, kann ich verstehen dass das Ursprungsbuch außenvor gelassen wird, aber dann sollte doch wohl auch der HdR-Film außenvor gelassen werden.

Aber der Vergleich liegt natürlich nahe. Die beiden Geschichten sind eben unterschiedlich, auch wenn es in beiden Reisegruppen gibt. Im HdR gibt es viel mehr Dynamik, die Gruppe bricht auseinander, und jeder hat "sein eigenes Abenteuer". Im Hobbit ist das nicht der Fall; es geht vorrangig um Bilbos Reise mit Thorins Ziel.

Was Dori, Nori, Bifur und Co bewegt, ist eben nicht Fokus der Geschichte. Trotzdem kann man von vielen der Zwerge auch Charakterentwicklung mitkriegen, auch in Actionszenen.

Mit Hama können sie sich allemal messen. Grade Fili und Kili, die jungen Wilden der Gruppe, die auch mal ihre Schuhe an alten Möbeln abwischen, weil das macht man doch als großer Abenteurer. Sie kümmern sich umeinander und sorgen sich auch um das Wohl des jeweils anderen, zum Beispiel wenn in den Bergen ein riesiger Riese sie angreift. Um ihre Unerfahrenheit wettzumachen erzählen sie gruselige Geistergeschichten am Feuer und ziehen den noch unerfahreneren Bilbo auf. Aber sie sind bereit sich der Herausforderung zu stellen, so würde ich zumindest Filis langen Blick auf Thorin deuten, nachdem der sie am Lager zurechtwies.
Das nur im ersten Film, und siehe da, im zweiten Film finden wir sogar heraus dass sie Thorins Erben sind, und damit eine noch viel größere Verantwortung auf ihnen lastet und sie wohl schneller als ihnen lieb ist "erwachsen" werden müssen.

Thorin ist eben der König der aus seinem Reich vertrieben wurde und es zurückerobern will. Dabei kämpft er zum Einen damit was es bedeutet ein guter König zu sein, und zum Anderen mit den Rachegelüsten die ihn antreiben. Noch dazu kommt die Drachengier, die scheinbar in seiner Familie veranlagt ist. Diese gegensätzlichen Motive kommen immer wieder hoch, während Thorin versucht eine richtige Entscheidung zu fällen. Darum kommt es eben dazu, dass er einerseits mit Balin darüber redet wie wichtig die Mission ist und dass er es für sein Volk tun muss, und dann andererseits sich bei der Begegnung mit Azog zu seiner Rache hinreißen lässt, seine Gefährten wortwörtlich hängen lässt, und blind in ein Duell läuft (auch wieder eine Actionszene).


Zitat
Unwillkürliche Frage: Wieso ist es beim Versuch geblieben?
Prof. Tolkien hat die ersten paar Kapitel geschrieben und sie einem Freund zum Korrekturlesen gegeben. Dieser gab sie ihm zurück mit den Worten "Es ist gut, aber es ist nicht der Hobbit."
Danach hat er das Projekt eingestellt, und nur ein paar kleine Stellen angepasst, zB zwischen Bilbo und Gollum. Aber die Idee den Hobbit ernster zu machen hat den Prof nie ganz losgelassen.

Ealendril der Dunkle

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #296 am: 6. Nov 2014, 10:32 »
Zitat
Dann der Hobbit als Kinderbuch:
Anfangs mag es stimmen dass viel verniedlicht wird, aber es gibt genauso tragische oder ernste Stellen im Buch. Grade zum Ende hin wechselt der Ton der Geschichte deutlich. Es wird zB kein Zweifel dran gelassen, dass die Bewohner von Seestadt hinüber sind:
Moment, tragische und brutale Szenen haben absolut nichts damit zutun, dass es kein Kinderbuch ist. Gerade Kindermärchen, Kinderbücher oder Fabeln charakterisieren sich durch den Bedrohungseffekt, den Bösewicht, der am Ende besiegt und getötet wird und meistens bleiben dabei wichtige gute Figuren auf dem Weg. Bestes Beispiel dafür sind die Grimm-Märchen:
 - Der böse Wolf hat die Großmutter gefressen und will ebenso Rotkäpchen töten. Nur der Jägersmann vermag es den Wolf zu erschießen und damit zu töten.
 - Die böse alte Hexe will Hänsel und Gretel im Ofen braten und aufessen, Ihnen gelingt es am Schluss die Hexe zu täuschen und im Ofen zu verbrennen
 - Der Wolf und die 7 Geisslein, der am Ende aufgeschlitzt wird und die Geisslein dann aus seinem Bauch rauskriechen
Jedes Kinderbuch/Märchen/Fabel definiert sich durch solche Begebenheiten und der Hobbit war von Prof. Tolkien von Anfang an als ein typisches Abenteuerbuch für Kinder geplant, nicht zuletzt, weil er selbst 4 Kinder hatte.

Ich will damit nicht den Rahmen des Threads sprengen, sowas können wir gerne in einem anderen entsprechenden Thread diskutieren, das wollte ich aber nicht so stehen lassen. Ob Tolkien später geplant hat hier noch einmal Umschreibungen vorzunehmen, kann durchaus sein. Wir beziehen uns aber nicht auf Absichten, sondern auf Tatsachen.^^


Zitat
Ein Film als solcher kann eine schlechte Romanverfilmung sein, aber dennoch ein guter Film ansich.
Ich habe nirgends behauptet, dass die Filme schlecht sind. [ugly] Ich habe erklärt, warum ich mich mit den Figuren nicht identifizieren kann und warum ich mit dem tragischen Ende einer derartigen Figur nicht mitfühlen kann. Nicht mehr und nicht weniger.^^ Irgendwie wurden meine Worte dann aber anders interpretiert und wir befinden uns nun in einer ganz anderen Diskussion. :D
Es ist nun einmal eine ganz große Schwäche der Filme, dass wir massig unbelebte Figuren auf der Leinwand haben und keine davon richtig charakteririsiert wird. Das ist aber nun einmal der Anspruch an einen Regisseur, dass er vermag diesen Figuren in 3! Filmen zumindest ansatzweise Leben einzuhauchen. Es ist vollkommen richtig, dass es ein schwieriger Balanceakt ist 13 Zwerge mit einer eigenen Story lebhaft zu gestalten, ich habe doch selbst in meiner Kritik geschrieben, dass man irgendwo Schwerpunkte legen muss. Wenn man aber 3 Filme Zeit hat (und ich gehe fast davon aus, dass der dritte Film genauso fortfährt wie bisher, schließlich gibt es fast eine Stunde Schlacht), dann erwarte ich als Zuschauer, dass dieser Balanceakt in irgendeiner Weise gelingt. PJ hat die Vergleichsrichtung mit dem Herr der Ringe angestrebt, er hat es bewusst in Kauf genommen. Gleichzeitig nimmt er sich auch das Recht heraus ruhige Szenen mit Action zu versehen und neue Figuren zu erfinden und einzubinden, die eigentlich nicht in die Filme gehören. Wie aber Raschi schon schrieb: Warum wurde diese Filmzeit nicht dafür verwendet die bisherigen Figuren dem Zuschauer geläufiger zu machen? Warum wurden weitere hüllenlose Figuren eingebaut, deren Zweck nur ein erzwungener "Geniestreich" als Überleitung zu den Herr der Ringe Filmen ist?
Ich finde das sind einfach sehr wichtige Fragestellungen, die mich als Zuschauer mit Anspruch interessieren. Man muss dabei auch anmerken, dass dies einige der Hauptkritikpunkte sind, warum die Hobbit-Filme keinerlei Auszeichnungen erhalten haben, ich scheine mit dieser Ansicht also nicht ganz alleine darzustehen.  xD

Zitat
Was Dori, Nori, Bifur und Co bewegt, ist eben nicht Fokus der Geschichte. Trotzdem kann man von vielen der Zwerge auch Charakterentwicklung mitkriegen, auch in Actionszenen
.
Ich persönlich lerne nichts aus einer Figur, wenn ich diese von einem ins nächste Gemetzel springen sehe. Wäre es denn so schlimm gewesen Beorns Auftritt aus dem Buch einzubauen, um diese Figur nicht völlig randlos zu lassen? Oder die Flussszene wie aus dem Buch darzustellen, d.h. Bilbo als Held der versucht die Fässer zusammenzuhalten?
Es geht auch nicht darum den Lebenslauf der einzelnen Zwerge runterzurattern und sicherlich sind sie nicht Fokus der Geschichte, aber ist es wirklich filmtechnisch gut gelungen, wenn ich 90% der Bühnenzeit Figuren habe, die weder etwas sagen, noch in irgendeiner Weise zuträglich für die Story sind? Bevor jetzt wieder das Argument des Buches kommt: Dort wird ein ganz anderer Ansatz genommen. Bilbo ist der Held, er ist die angefochtene Hauptfigur. Selbst Gandalf ist nicht so wichtig, wie es im Film dargestellt wird. Das ist der Anreiz des Buches. Man muss also entscheiden: Entweder gehe ich diesen Weg oder ich gehe meinen eigenen Weg, und das mit allen Konsequenzen, die damit zusammenhängen. Wenn ich die Zwerge in den Vordergrund rücke, dann muss ich diesen auch die Möglichkeit geben sich zu präsentieren.
Wenn einigen Zuschauern die Charakteririsierung der Figuren reicht, dann möchte ich diesem in dieser Hinsicht natürlich nicht reinreden. Ich persönlich kann aber weder mit Kili und Fili, noch mit Dori, Bifur und Co. etwas anfangen. Von Kili weiß ich nur, dass er gerne versucht Elbenfrauen mit seinem Gemächt heiß zu machen, von Bifur weiß ich nur, dass er der absolut sinnloseste der Zwergengemeinschaft ist, wobei das schon wieder Kult hat (siehe Lego-Hobbit-Spiel, Szene im Düsterwald: Die Zwerge werden gefangen genommen, BIlbo versteckt sich und Bifur.....Bifur wird einfach übersehen [ugly])
Das ist eben nur meine Meinung.^^ Letztendlich haben mir die Filme im Kino "gefallen" (In Anführungsstrichchen), fürs mehrmalige Anschauen danach hat es dann aber nicht mehr gereicht.

Ich denke wir sollten die Diskussion jetzt wieder ein wenig abflachen lassen. Pardon an alle anderen, dass dies hier so ausgeartet ist. Ich finde es sehr interessant darüber zu diskutuieren, weil hier die Meinungen doch stark auseinandergehen.
« Letzte Änderung: 6. Nov 2014, 11:57 von Ealendril der Dunkle »

Estel

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #297 am: 6. Nov 2014, 13:18 »
Facebook sagt:
Trailer kommt um 10 AM PT ( Los Angeles),
Müsste also bei uns abends 18-19 Uhr sein

Amdir

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #298 am: 6. Nov 2014, 13:46 »
Auf englisch gibt es den schon in schlechter Quali, auf deutsch sollte er meine ich um 19:00 kommen.

Hier der englische Trailer (schlechte Quali):

(Palland)Raschi

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #299 am: 6. Nov 2014, 17:24 »
Zitat
Auf englisch gibt es den schon in schlechter Quali, auf deutsch sollte er meine ich um 19:00 kommen.

Hm der Trailer is schon down. Hat jemandem wohl nicht gefallen, dass er aufgetaucht ist.
MfG Raschi

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