Gandalf, Antien und Celebithiel von der Zuflucht der letzten EntsGandalf, Antien und Celebithiel waren nun ein paar Stunden unterwegs gewesen, als sich der alte Wald langsam zu lichten begann.
Sie hatten die ganze Zeit über viel geredet und da angeknüpft, wo sie im Fangorn aufhören mussten.
So oft es möglich war versuchten die drei nebeneinander zu Reiten, jedoch war dies im Fangorn nur selten der Fall. Meist ritten sie dicht hintereinander, angeführt von Gandalf und als Schlusslicht Celebithiel. Diese Umstände hielten sie aber nicht davon ab miteinander zu reden und Späße zu treiben.
Als sie den Fangorn langsam verließen, konnte man noch hier und da kleine Schneehaufen erkennen, die die wärmende Strahlen der Frühjahrssonne noch nicht geschmolzen hatte.
Der Platz wurde immer geräumiger und die Bäume immer jünger, umso weiter sie gen Süden kamen.
Gandalf ermahnte Celebithiel und Antien auf einmal zur Ruhe, als man durch die Bäume schon die weiten Ebenen Rohans erahnen konnte.
„ Mithrandir was ist los?“, fragte Celebithiel mit beunruhigter Stimme, „ ist da draußen jemand?“
Gandalf blieb einen Moment ruhig und schloss die Augen und man sah ihm an, als sich seine Stirn in Falten legte, wie sehr er sich konzentrierte.
Jedoch antwortete er Celebithiel mit zögernder und leicht verunsicherter Stimme.
„ Ich weiß es nicht Celebithiel, ich weiß es wirklich nicht. Ich spüre die Präsenz einer starken Macht, doch kann mich mein Gefühl auch täuschen. Schon seit einigen Tagen vernehme ich dieses Gefühl beobachtet und verfolgt zu sein. Nur bin ich mir nicht sicher, ob dies am alten Fangorn liegt oder an der immer stärker werdenden Macht Saurons und seines Einflusses hier im Westen.“
Mit diesen Worten trabte Gandalf auf Schattenfell langsam los und Celebithiel konnte auf diesen Satz nicht weiter eingehen.
Sie würden erst später erkennen, welche Gefahr sich für die kleine Gruppe anbahnte und welches Schicksal dies für alle drei haben würde.
Gandalf wurde immer schneller und Antiens und Celebithiels Pferde hatten Schwierigkeiten mit der Schnelligkeit des Fürsten aller Rösser mithalten zu können.
Der Übergang zwischen Fangorn und den Steppen Rohans kam so unerwartet und abrupt, dass Celebithiel von der strahlenden Sonne zunächst geblendet war und sich an die Baumlose Umgebung erst gewöhnen musste.
Früher war ich oft in Rohan unterwegs, aber der lange Aufenthalt in Lothlórien und im Fangorn, dem Wald der Wälder, habe ich mich an die Anwesenheit von Bäumen so gewohnt, dass mir diese kahle Steppe so einsam erscheint.Celebithiels Gedanken schweiften wieder nach Lorien ab, und erneut offenbarte sich das Bild des Abschieds von Celeborn und Galadriel.
Weiche Tränen kullerten ihr die Wange herab, jedoch waren es keine Tränen des Schmerzes oder des Leides, sondern Freudentränen.
Sie sah das stolze Gesicht ihrer Großeltern und war sich sicher, dass sie sie nicht enttäuschen würde.
Sie spornte ihr Pferd erneut zu Schnelligkeit an und sie brauchte ein wenig, um an Antien und Gandalf anschließen zu können.
Sie ritten immer im Schatten der Bäume Fangorns, denn Gandalf wagte es nicht sich auf offenem Felde in den Ländern Saurons zu zeigen. So folgten sie dem Verlauf der Baumgrenze Fangorns und nach einigen Stunden kam der schwarze Turm Orthanc in Sichtweite. Sobald sie den Turm und seine schwarzen Zinnen erblickt hatten, verlangsamte Gandalf seine Geschwindigkeit merklich und manchmal bogen sie sogar erneut in den Fangorn ein, um möglichst wenig gesehen zu werden.
Kurze Zeit später blieb Gandalf stehen und stieg von Schattenfell herab.
„ Antien, Celebithiel macht eure Pferde hier fest, wir werden uns nun der östlichen Mauern Isengarts nähern, jedoch ist dies mit Pferden zu auffällig“, befahl er bestimmt, aber freundlich.
Sie folgten seinem Befehl und gemeinsam machten sie sich auf in Richtung Isengart. Nun war auch die Mauer in Sicht und alle drei hatten ungetrübten Blick auf das Nan CurunÃr, das Tal des Zauberers.
„ Meine Freunde seht das ist Isengart, die ehemalige Festung der Numenorer, dann war es die Trutzburg Sarumans und nun ist es die westlichste Festung Saurons und Residenz des Mundes“, erklärte Gandalf den anderen.
„...Saurons Mund..“, flüsterte Celebithiel kaum merklich, dann wurde sie lauter und fragte, „ Gandalf hat der Mund die Industrie Sarumans wieder verwendet, nachdem die Ents aus dem Tal vertrieben wurden?“
„ Das kann ich dir nicht genau sagen, aber ich bin mir sicher, dass das was noch in Takt war sicher verwendet wurde. Ich weiß auch noch nicht, wo der Mund sein Heer versammelt hat, aber das was momentan in Isengart lauert sind nur Orks, die der Mund aus Mordor mitgeführt hat und vereinzelte Dunländer und Uruk-Hai.“
Sie beobachteten noch eine Weile das Tal, aber außer patrouillierenden Orks und Dunländern war nichts zu sehen. Entweder war der Mund gerade nicht in Isengart, oder hatte sich im schwarzen Turm verschanzt.
So entschieden sie sich wieder aufzubrechen und das Heer Faramirs und Eowyns zu treffen, welches vor einigen Tagen aus Lorien aufgebrochen war.
Gandalf, Antien und Celebithiel zum Lager der Armee Faramirs und Éowyns