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Aldburg - Das Lager der Elben

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Eandril:
Oronêl mit Celebithiel aus Aldburg


Das Heerlager der Elben erstreckte sich westlich von Aldburg in einem Bogen entlang der hölzernen Stadtmauern. Am nördlichen Ende des Lagers sammelten sich die Flüchtlinge, und es waren bereits erste Zelte errichtet worden.
Oronêl bahnte sich einen Weg durch die Elben, und hielt dabei Ausschau nach Irwyne oder Mithrellas. Als er keine von beiden sehen konnte, begann er, sich bei den Flüchtlingen und Soldaten durchzufragen. "Habt ihr ein Menschenmädchen mit blondem Haar gesehen?", fragte er immer wieder, doch niemand konnte ihm eine Antwort geben.
Vielleicht ist sie gar nicht im Lager, sondern ist nach oben in die Stadt zu ihresgleichen gegangen.

Er wollte bereits aufgeben und wieder in die Stadt zurückkehren, als er sie am Rand des Lagers einsam sitzen sah. Er eilte zu ihr, und ließ sich neben ihr auf die Knie sinken. "Irwyne...", begann er. Sie sah auf, und erkannte ihn. "Oronêl! Kannst... kannst du mir sagen, was mit Amrûn ist? Wo ist er?"
Für einen Augenblick wusste Oronêl nicht, was er sagen sollte. Wie konnte er ihr beibringen, dass ihr Freund, ihr Beschützer, für immer fort war? Doch sein kurzes Schweigen schien Antwort genug zu sein, denn die Unterlippe des Mädchens begann zu zittern, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Er ist tot, nicht war?"
"Ja.", antwortete er, und seine Stimme hörte sich an wie die eines anderen. Jetzt brach Irwyne endgültig in Tränen aus, und ohne dass er irgendwie darüber nachdachte, nahm Oronêl sie in die Arme, wo sie weiter an seiner Schulter schluchzte.
Das Menschenmädchen wie eine Tochter im Arm zu halten, rief alte Erinnerungen in Oronêl wieder wach, an seine eigene Tochter. Wie lange war es her, dass er Mithrellas so getröstet hatte, wie jetzt Irwyne? Er strich Irwyne sanft über den Rücken, und befreite sich dann ebenso sanft aus ihrer Umarmung, als ihre Tränen versiegten.
Für einen Augenblick schwiegen sie, und dann sagte Irwyne: "Alle sind tot. Meine Mutter, mein Vater, mein Onkel, meine Tante, mein Vetter und jetzt auch Amrûn. Nur ich bin noch übrig, ganz allein." Und bei diesen Worten sah sie wirklich aus, als sei sie der letzte Mensch auf der Welt, einsam und von allen verlassen.
"Nein, Irwyne.", sagte Oronêl. "Du bist nicht allein. Ich bin noch hier, auch wenn ich nicht Amrûn bin. Wenn du möchtest, kannst du bei mir bleiben, solange ich in Aldburg bin."
Bei diesen Worten ging ein zaghaftes Lächeln über Irwynes Gesicht, und sie erwiderte: "Du hast Recht. Du bist nicht Amrûn, aber du bist der einzige, den ich hier kenne, und außerdem warst du Amrûns Freund. Ich würde sehr gerne bei dir bleiben." Und es war Oronêl, als hätte er, viele tausend Jahre später, nach Mithrellas noch eine zweite Tochter bekommen. Und die Gewissheit, dass er Aldburg schon bald verlassen müssen würde, um Amrothos und dem Ring hinterherjagen zu müssen, stimmte ihn nun trauriger als zuvor, denn nun würde er tatsächlich etwas - oder besser jemanden - zurücklassen.
Er erhob sich und fasste Irwyne an der Hand. "Komm, kleine Irwyne, ich möchte meine Tochter suchen. Meine andere Tochter." Er war unsicher, wie sie daraus reagieren würde, doch Irwyne lächelte nur, und stand ebenfalls auf. "Ich glaube, weiß wo sie ist.", sagte sie. "Komm, ich bringe dich hin."


Oronêl, Celebithiel und Irwyne zur Ratsversammlung nach Aldburg

Link eingefügt

Eandril:
Oronêl und Celebithiel aus der Stadt


Oronêl traf Mithrellas vor ihrem Zelt, wo sie gemeinsam mit Irwyne saß. Beim Anblick, wie vertraut seine Tochter und das Menschenmädchen bereits miteinander umgingen, musste er unwillkürlich lächeln, obwohl ihm innerlich überhaupt nicht danach zu Mute war. Irwyne bemerkte ihn zuerst, und sprang auf um ihn zu begrüßen.
"Oronêl, du bist wieder da! Was ist beim Rat passiert?" Oronêl strich ihr über den blonden Schopf, und ergriff die Hand, die Mithrellas ihm entgegenstreckte.
"Leider nichts gutes..." Er atmete einmal tief durch, bevor er sich dazu bringen konnte, es auszusprechen. "Saruman ist hier, und wie es aussieht, werden sich die Elrond und Thranduil, vielleicht auch Rohan, mit ihm verbünden."
Mithrellas sah ihn entsetzt an, und er sah auch in ihren Augen die Flammen Lóriens noch immer brennen. "Saruman? Aber... wie können sie das tun, nach allem was er Rohan und Lórien angetan hat?"
"Ich bin mir nicht sicher... aber ich glaube, sie haben Angst. Sie stehen zwischen Sauron auf der einen und Saruman auf der anderen Seite. Nehmen sie Sarumans Angebot nicht an, wird er entweder tatenlos zusehen, wie Sauron sie vernichtet, oder er wird Rohan selbst angreifen." Er hasste sich dafür, es auszusprechen, aber auf dem Weg von der Ratshalle hierher war er zu einer Erkenntnis gelangt. "Ich kann sie sogar verstehen. Noch gibt es Imladris und Rohan, und Saruman, so sehr wir ihn auch hassen ist der einzige der verhindern kann, dass Sauron den Westen völlig überrennt."
Irwyne hatte bislang von einem zum anderen geblickt und sagte jetzt zaghaft: "Aber... aber Saruman ist doch böse. Wie können sie sich nur auf seine Seite stellen?"
"Ach, manchmal bleibt uns keine andere Wahl. Ich glaube, auch Elrond und Thranduil wissen, wie böse Saruman ist. Aber sie wollen überleben, und er bietet ihnen den einzigen Ausweg."
"Wenn du verstehst, dass sie sich auf seine Seite stellen werden... was wirst du dann tun?", fragte Mithrellas ruhig, doch Oronêl konnte ihre Anspannung spüren.

"Ich kann die Beweggründe für ein Bündnis mit Saruman verstehen... aber ich werde mich dem niemals anschließen. Saruman hat meine Heimat vernichtet und meine Freunde getötet. Eher würde ich sterben, als mich jemals auf seine Seite zu stellen oder ihm zu verzeihen.", erwiderte er entschlossen.
"Und was wirst du stattdessen tun?"
"Ich... weiß es noch nicht. Eigentlich muss ich Amrothos Spur aufnehmen, aber ich weiß nicht, ob das noch möglich ist. Und ich könnte das niemals alleine tun."
"Dann werde ich dich begleiten, Vater.", sagte Mithrellas und drückte seine Hand fester. "Amrothos auch ein Teil meiner Familie, und ich werde dir helfen ihn - und diesen verfluchen Ring - zu finden."

Oronêls erster Impuls war, ihre Hilfe abzulehnen. Er wollte sie schützen und nicht, dass sie sich freiwillig in Gefahr begab. Aber dann erinnerte er sich, wer seine Tochter war. Sie war in einem anderen Zeitalter geboren, hatte ihre Reise nach Süden überlebt, eine Dynastie begründet und in der Schlacht um Lórien gekämpft.
"Also gut. Wir werden bald aufbrechen, aber vorher werde ich noch andere suchen, die uns begleiten können."
Irwyne hatte den letzten Teil des Gesprächs offenbar mit wachsendem Entsetzen verfolgt. "Wenn ihr geht... was wird dann aus mir?"
Oronêl ging vor dem Mädchen auf die Knie, und nahm ihre Hand. "Wir werden jemanden finden, der sich um dich kümmert, wenn du hier bleiben willst. Oder wir schicken dich nach Dol Amroth, und geben dich dort in die Obhut des Fürsten. Wenn ich ihn darum bitte, wird er es ganz bestimmt tun."
Bevor Irwyne etwas darauf erwidern konnte, bog Ladion um eine Ecke des Zeltes und sagte sofort: "Oronêl, gut, dass du hier bist. Es ist jemand eingetroffen, den du vielleicht sehen solltest..."


Oronêl zur Ratshalle...

Fine:
Faramir, Erkenbrand und Cyneric von Aldburg - In der Stadt


Viele reich verzierte Elbenzelte breiteten sich in alle Blickrichtungen aus. Cyneric ging einen Schritt hinter Faramir und Erkenbrand, als sie über den durch viele Stiefel ausgetretenen Pfad durch das große Lager der Elben schritten. An diesem Ort konnte man sehr leicht erkennen, wie unterschiedlich sich die einzelnen Elbenvölker waren. Von einigen Zelten hing das goldene Banner Bruchtals herab, und Elben mit vorwiegend dunklem Haar in blauen oder roten Gewändern gingen ein und aus. Viele trugen auch die silberne Elbenrüstung von Imladris. Die Elben Bruchtals hatten ihre Heimat nicht fluchtartig verlassen müssen, sondern waren in Begleitung Elronds des Halbelben hier - im Gegensatz zu den Flüchtlingen aus Lothlórien und dem Düsterwald, von denen viele nur das, was sie hatten tragen können mit ins Lager gebracht hatten.

Sie durchquerten nun den Bereich, in dem die Elben aus dem Düsterwald ihre Zelte errichtet hatten. Hier dominierte die Farbe grün - ob auf Bannern, Umhängen oder Gewändern. Die meisten Elben waren in Grün- und Brauntöne gekleidet und hatten braune Haare, nur vereinzelt sah man die bronzefarbenen Rüstungen aus dem Düsterwald aus der Menge hervorblitzen.

Am Ende des Weges stand ein großes silbern schimmerndes Zelt, vor dem zwei schwer gerüstete Elbengardisten in goldener Rüstung und Kettenhemden Wache hielten. Bewaffnet waren sie mit Speeren mit der für Elben typischen gebogenen Klinge sowie Schilden, die Cyneric etwas seltsam geformt vorkamen. Sie liefen unten rund zu, und formten an den oberen beiden Enden jeweils eine verzierte Spitze; so dass sie beinahe herzförmig waren.

Faramir und Erkenbrand wurden sogleich erkannt, und man ließ sie das Zelt betreten. Im Inneren befand sich ein großer Kartentisch, um den herum mehrere Elben standen. Einer von ihnen blickte auf als sie eintraten - es war der König des Waldlandreiches, Thranduil Oropherion. Mit einer einladenden Geste bat er Faramir und Erkenbrand, sich zu ihm an den Tisch zu gesellen. Cyneric blieb neben dem Eingang des Zeltes stehen, um die Besprechung der hohen Herrschaften nicht zu stören.

Es wurden nun viele Dinge besprochen, die den anstehenden Feldzug der Elben und Menschen gen Dol Guldur betrafen. Erkenbrand sollte Reiter über die Ebenen Rohans entsenden, um den Aufruf zum Kampf zu jenen zu tragen, die kommen mochten; und das Land auf Spione Saurons zu überprüfen. Vorräte für die Reise mussten angelegt und Waffen und Rüstungen ausgebessert und verteilt werden. Faramir besprach mit Thranduil den Standort für eine neue Elbenschmiede, die innerhalb der Stadtmauern errichtet werden sollte um die Flüchtlinge aus Lórien und dem Düsterwald zu bewaffnen, die ihre Ausrüstung bei der Flucht verloren hatten. Sie würden jeden guten Kämpfer brauchen.

"Die Mauern Dol Guldurs zu durchbrechen wird ohne Belagerungswaffen unmöglich sein," sagte Faramir. "Hätten wir genug Zeit, würde ich in Gondor nach Männern suchen, die sich mit solchen Geräte auskennen. Die Rohirrim haben nur begrenzte Erfahrung damit." Erkenbrand nickte zustimmend, doch Thranduil schien nicht besorgt zu sein. "Lasst diese Angelegenheit Sarumans Sorge sein," erwiderte er. "Er wird schon bald nach Norden aufbrechen und die nötigen Vorbereitungen treffen. Seine Leute können für uns die Belagerungswaffen herstellen, die wir zum Sturm auf die Festung des Feindes benötigen."
"Es schmerzt mich, dass die Wälder Lóriens nun für einen solchen Zweck fallen müssen," antwortete Faramir. "Und wie muss es erst für seine ehemaligen Bewohner sein? Zu sehen, wie ihre Heimat zur Ressourcengewinnung im Krieg gerodet wird?"
"Dies zu verhindern liegt nicht in unserer Hand," gab Thranduil zurück. "Saruman hat bereits mit dem Fällen von Bäumen begonnen, als die Flüchtlinge Aldburg noch nicht einmal erreicht hatten. Wir können seine Hilfe nicht ausschlagen ohne viel Zeit zu verlieren. Zeit, die wir nicht haben. Die Elben, die mit uns ziehen, werden die Belagerungswaffen benutzen, dafür sorge ich."

Erkenbrand zeigte auf einen Punkt auf der Karte. "Wo plant Ihr, den Großen Strom zu überqueren? Die Untiefen nahe der Stelle, wo der Limklar in den Anduin mündet wären vielleicht eine gute Möglichkeit," überlegte er.
"Von hier aus zunächst nach Parth Celebrant zu ziehen wäre durchaus eine gute Idee," sagte Thranduil. "Dort kann uns die Unterstützung Sarumans von Lórien aus treffen. Dort könnten wir dann die letzten Vorbereitungen für die Belagerung treffen."
"Dann ist es beschlossen," sagte Faramir. "Das Heer zieht also zunächst nordwärts zur Ebene von Celebrant. Reiter sollen den Weg dorthin auf feindliche Bewegungen überprüfen," fügte er an Erkenbrand gewandt hinzu.

"Das Westufer sollte frei von Feinden sein, wie Saruman zu berichten weiß" sagte Thranduil. "Es ist das Ostufer, über welches wir Informationen benötigen. Ich werde eine kleine Gruppe von Kundschaftern aussenden, die sich dort umsehen und auch in den Wald nahe Dol Guldurs eindringen werden. Sie werden so bald wie möglich aufbrechen und sie später mit uns bei Parth Celebrant wieder treffen."

Bei diesen Worten nahmen drei der übrigen Elben im Raum Haltung an und traten neben Thranduil. Alle waren in feste Lederrüstungen und grüne Umhänge mit Kapuzen gekleidet, unter denen dunkelbraunes, hellbraunes und sandfarbenes Haar hervorlugte. Am Körperbau konnte man erkennen, dass es sich um zwei Elben und eine Elbin handelte. Sie trugen die unterschiedlichsten Waffen. Einer der Elben war mit einem langen Speer sowie einem Bogen bewaffnet. Der zweite trug ein schweres zweihändiges Schwert auf dem Rücken. An den Stiefeln der Elbin steckten Wurfmesser, an ihrer Seite hingen eine kleine Axt sowie eine Elbenklinge.

Thranduil sprach einige Sätze auf elbisch zu den drei Kundschaftern, die sich daraufhin vor den Heerführern verbeugten und hinauseilten.


Galanthir, Angvagor und Finelleth (Thranduils Waldelbenkundschafter) nach Die Flüsse Rohans und der Rauros

Fine:
Kurz darauf ergriff der Elbenkönig erneut das Wort. "Die Elben von Imladris werden sich uns beinahe vollständig anschließen. Glorfindel wird sie anführen. Mein Volk steht ebenfalls hinter mir, doch glaube ich nicht, dass wir auf viel Unterstützung von den Galadhrim hoffen können. Wie viele Menschen Rohans werden mit uns ziehen?"
"Alle, die sich entschließen zu kämpfen werden mit Erkenbrand ziehen," antwortete Faramir. "Reiter werden den Aufruf zum Kampf durch die Riddermark tragen. Dennoch hat das Land im letzten Jahr erst einen blutigen Befreiungskampf gefochten, und viele sind kriegsmüde. Ich werde niemanden zwingen, zu kämpfen."

Thranduil schien das nicht zu gefallen, so erschien es Cyneric, der von seinem Posten nahe dem Eingang des Zeltes zusah. Doch der Elbenkönig fing sich schnell wieder. "Ich verstehe natürlich die Not der Menschen Rohans und ihre Sorge um ihre Heimat. Es wäre weise, das Land nicht unverteidigt zu lassen, denn Sauron hat auch im Süden noch viele Heere positioniert, die er vom Kampf in Gondor abziehen und durch Anórien nach Rohan senden könnte. Ich vertraue darauf, dass uns Saruman die nötige Schlagkraft verleiht, um Dol Guldurs Streitmacht einen schweren Schlag zu versetzen und die Festung des Feindes zu erstürmen. Dann wird der Große Grünwald vom Schatten befreit und die Hallen meines Volkes wieder in Besitz genommen werden."

Er schritt siegessicher durch das Zelt, die Hände zu Fäusten geballt. Faramir und Erkenbrand tauschten einen besorgten Blick aus und sahen weniger zuversichtlich aus. "Wir werden sehen, was der Feldzug bringen wird," sagte Faramir leise. "Dennoch werden alle, die sich zum Kampf entscheiden, ihr Bestes geben, um uns einen Sieg über Sauron zu verschaffen, dessen bin ich mir sicher."

Anschließend legten die drei Heerführer die genaue Route fest, die das vereinte Heer der Elben und Menschen auf dem Weg zur Ebene von Celebrant nehmen sollte. Nach dem Abschluss der Planungen verabschiedeten sich Faramir und Erkenbrand von Thranduil und verließen gefolgt von Cyneric das große Zelt. Die beiden Männer sprachen im Gehen leise miteinander.

"Er hat nichts über die Zwerge erwähnt," sagte Erkenbrand.
"Die Zwerge sind uneins und unentschlossen," antwortete Faramir. "Man sagt, dass sie sich momentan im Geheimen beraten. Doch kann niemand außer ihnen selbst sagen, wie sie sich entscheiden. Ihre Kampfkraft würde unseren Schlag gegen Sauron verstärken, doch sollten sie sich aus den Kämpfen heraushalten müssen wir bereit dafür sein, auch ohne die Zwerge erfolgreich zu sein."

Beide beschleunigten ihre Schritte und machten sich auf den Rückweg in die Stadt.


Faramir, Erkenbrand und Cyneric nach Aldburg - in der Stadt

Eandril:
Oronêl und Erchirion aus der Stadt...

Nach Ladions Worten begannen die Elben sich zu zerstreuen, und Oronêl ermunterte sie noch dazu. "Geht zurück in eure Zelte und bereitet euch möglichst unauffällig auf eure Reise vor. Sprecht möglichst mit niemandem darüber, der nicht auch hier war. Ich weiß noch nicht, wann ihr aufbrechen werdet, denn Saruman darf nichts bemerken. Also könnt ihr erst gehen, wenn auch er Aldburg verlassen hat."
Auch Erchirion verabschiedete sich fürs erste: "Ich denke, ich sollte mir ein Gasthaus in der Stadt suchen, wo ich und mein Knappe solange warten können. Wenn wir hier bleiben könnte das Sarumans Aufmerksamkeit erregen.
Schließlich blieben nur noch Oronêl und Mithrellas zurück - und Irwyne. Das Mädchen hatte sich die ganze Zeit über still im Hintergrund gehalten, jetzt allerdings trat sie vor und ergriff Oronêls Hand. "Und was wird aus mir, wenn ihr beide fort seid? Hast du inzwischen jemanden gefunden, bei dem ich bleiben kann?" Oronêl strich ihr leicht über die blonden Haare und erwiderte: "Nein, noch nicht. Obwohl..." Ihm kam ein Gedanke. "Es gibt da einen Gardisten, mit dem ich gesprochen habe... er hat Frau und Tochter im Krieg verloren, und scheint ein guter Mann zu sein. Vielleicht kannst du ja bei ihm bleiben... Ich werde mit ihm sprechen."
Irwyne nickte zustimmend, obwohl ihre Augen anderes sagten. Dann ließ sie seine Hand los, und verschwand eilig hinter dem Zelt.
"Was hat sie denn?", fragte Oronêl an Mithrellas gewandt. "Es ist doch das Beste für sie." Seine Tochter lächelte traurig, und sagte: "Ich glaube, das weiß sie auch. Aber hat dir immer alles gefallen, was du tun musstest?" Oronêl schüttelte den Kopf. "Nein, du hast Recht."
"Sie will nicht hier bleiben, und sei der Mann noch so gut. Sie will bei denen bleiben, die sie kennt, und dass sind nur wir - oder eher du."
"Und was meinst du, wird sie hier bleiben, wenn wir gehen?" Mithrellas zuckte die Schultern. "Ich weiß es nicht. Ich denke schon dass die erkennt, wie gefährlich die Orte sein können, zu denen wir gehen, und dass sie hier am sichersten ist." Auch wenn ihre Worte keine Sicherheit gaben, fühlte Oronêl sich trotzdem beruhigt.
"Ich muss Cyneric suchen gehen, und mit ihm über die ganze Angelegenheit sprechen." Er hoffte, dass der Gardist noch immer auf seinem üblichen Posten stehen würde. "Und danach muss ich mit Galadriel sprechen. Vielleicht gibt es noch weitere Krieger aus Lórien, die sich nicht Saruman, sondern Dol Amroth anschließen würden."

Oronêl in die Stadt

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