So, zum Zerfleischen freigegeben.
Und so soll es sein !
Netter Versuch, aber du kannst wohl kaum behaupten, dass sich der SP "nicht groß verändert" hat, ohne es irgendwie mit Argumenten zu unterfüttern, und dann darauf eine "sachliche" These basieren lassen. Dann kann ich ja auch hingehen und sagen, dass sich der SP so massiv verbessert hat, dass er die möglicherweise negativen Auswirkungen im MP in den Schatten stellt und 4.0 allein deshalb schon ein klarer Fortschritt ist
Ja da stimm ich dir zu, dass sich der SP wirklich angenehm und schön spielt. Sehr feeling reich und durch die bessere KI auch ziemlich fordernd. Da hat Edain einen guten Schritt nach vorne gemacht !
Aber nun zu den Lernkurven
Ich könnte theoretisch alles von dir einfach zitieren, mal sehen wie ich das jetzt hinbekomme mit Sinn
In der Tat ist es ja die Lernkurve, die für einen lebendigen PvP Multiplayer absolut notwendig ist. In Edain ist der erste Schritt das Wissen über die Möglichkeiten, die ich habe. Ein Neuling wird die Stärken und Schwächen der verschiedenen Völker vermutlich noch nicht vollständig kennen und einschätzen können. Veteranen ist er also zwangsläufig unterlegen, weil er nicht weiß, wie er eine bestimmte Einheit theoretisch kontern könnte. Auch wenn es nur der erste Schritt ist, der mit der Zeit automatisch kommt, sollte man dieses Wissen nicht unterschätzen.
Allerdings endet hier auch schon die Lernkurve in 4.0. Wenn man die Völker einigermaßen gut kennt hat man gegen jeden eine gute Chance zu gewinnen, dazu aber gleich mehr. Ebenfalls sind es nur 4 Völker und vieles wurde vereinfacht und die Völker sich sehr angeglichen, womit man es ja noch schneller lernt. Guter Einstieg für Neulinge, aber die Lernkurve hat schnell ihre Sättung erreicht. Klar kommen noch Erfahrungswerte hinzu, wann bau ich was und investiere in was, aber das WIE man es einsetzt fehlt schon etwas.
Ich erinnere mal an den Anfang der Demo, als alle dachten, Isengart habe im EG keine Chance. Als sich einige Wochen später herumgesprochen hatte, wie gut Dunländer wirklich sind, galt Isen plötzlich wieder als op. Wie war das passiert? Kein Schwein hatte sich die Mühe gemacht, mit Dunländern zu spielen, die damals die designierte EG-Einheit für Isen darstellen sollten, bis die Urukgrube durch genug Späher auf Stufe zwei gelevelt war. Kurz: Das Wissen war nicht vorhanden.
Zwei Sachen dazu :
1. Die Dunis haben da auch eine Stärkung erfahren.
2. Gibt es immer wieder selbst nach Jahren neues was man rausfindet, allerdings spricht sich das rum und dann macht es jeder so,
Als nächster Schritt käme dann wohl die Fähigkeit, das theoretische Wissen umzusetzen. Ich weiß jetzt z.B., dass ich mit Mordor Trolle brauche, um effektiv harassen zu können und dass Trolle gleichzeitig eine akzeptable Reiterabwehr sind. Der nächste Schritt besteht in diesem konkreten Beispiel darin, mit meinen Trollen die feindlichen Gehöfte zu zerstören, ohne in Speere zu laufen oder feindlichen Bogenschützen zum Opfer zu fallen. Klingt nicht nach der allzu großen Lernkurve. Wie auch? Ich kämpfe gerade gegen ein Gebäude ohne Verteidigungsmaßnahmen, habe meinen Gegner sozusagen auf dem falschen Fuß erwischt. Hier ist also das Timing entscheidend, nicht die konkrete Ausführung.
Jap dass hat ein wenig mit Glück und auch Erfahrung zu tun, wann man was baut und macht wie ich schon oben sagte und das gabs auch schon in SuM1 und 2.
In einer ersten größeren Auseinandersetzung wird es jedoch schon interessanter: Wie positioniere ich meine Trolle, sodass meine Orks vor feindlicher Kavallerie schütze? Falls der Gegner keine Kavallerie hat oder ich Speere habe, wie nutze ich die Trolle offensiv, ohne dass sie sofort zu Tode geschossen werden? Hier ist definitiv eine größere Lernkurve vorhanden, bei der die Positionierung eine auffallend große Rolle spielt.
So und hier muss ich sagen, dass ich da nicht zustimmen kann. Natürlich spielt es eine Rolle wie man seine Einheiten positioniert, aber diese Anforderung an den Spieler ist in 4.0 nicht gerade hoch, da durch das hohe Leben die Schlachten länger und langsamer von stattengehen und somit ein gutes schnelless Micro erfordert. Ebenfalls werden Fehler durch das schwache Kontersystem kaum bestraft und es tut nicht wirklich weh, wenn Reiter mal über Bogis reiten. Also ob da die Lernkurve so hoch ist bezweifel ich stark, wenn die Fehler nicht mehr bestraft werden und es nicht mehr so auf schnelleres genaues Micro ankommt. Denn wenn ich weiß, beide Spieler wissen, dass sie ihre Bogis vor Reitern schützen müssen indem sie die Lanzen um diese rum aufstellen (mal ziemlich vereinfachtes Beispiel) was unterscheidet die Spieler in einer Schlacht dann ? Micro ist hier im Gegensatz zum reinen Wissen eine Eigenschaft des Spielers die deutlich weitergehen kann als das reine Wissen über das Spiel. Entweder ich weiß etwas oder ich weiß es nicht. Bei Micro sagt man nicht: Du hast ein kein Micro oder du hast Micro, da kommst drauf an wie gut/schlecht es ist und dieses Unterscheidungsmerkmal fehlt in 4.0 stark.
Wie kann man hier also den Anspruch weiter erhöhen bzw. den besseren Spieler belohnen? Wenn es um die richtige Positionierung geht, könnte man beispielsweise den Flankenschaden erhöhen.
Wie ich sehe, möchtest du auch, dass bessere Spieler belohnt werden und ich habe rein gar nichts gegen höheren Flankenschaden und fände, dass sogar recht gut nur leider ist das dann das gleiche Problem wie mit dem Kontersystem. Ein höherer Flankenschaden würde das Micro wieder wichtiger machen und beißt sich dann wieder mit der Engine (hab ich kein Problem mit, aber zB Mandos sieht das kritisch). Aber jedoch muss ich mich doch fragen wieso man den Flankenschaden extra erhöhen will, wenn man doch auf altbekanntes, wo man weiß, dass es funktioniert, zurückgreift und da spreche ich natürlich wieder von dem Einheitenlebensniveau und Kontersystem aus SuM1 bzw 2. Ohne jetzt angreifend wirken zu wollen, muss ich sagen, dass es mir schon etwas so vorkommt, dass man unbedingt keinen Schritt zurück zu SuM1&2 machen will, sondern die Verändeurng von 4.0 beibehalten will und nach anderen, teils komplizierten, Wegen zu suchen, dem Spiel wieder mehr Fahrt zu geben.
Dieses Potenzial steht aber nicht immer zur Verfügung, sondern ich muss meine Truppen richtig bewegen, um es ausnutzen zu können. Es wäre also wieder etwas, was gute/bessere Spieler belohnen würde und worin man sich selbst auch verbessern kann.
Du sagst es ja teilweise selber, dass es darauf ankommen sollte WIE man seine Truppen auch einsetzt und das führt dann wieder daraufhin, dass Spieler mit guten Micro einen deutlichen Vorteil haben.
Dazu hab ich mal ein Beispiel. Der Starcraft 2 Spieler Decoutan (ich hoffe er fühlt sich jetzt nicht beleidigt und ich verstoße gegen keine Forenregel, da ich seinen Namen schon nennen darf^^) hat recht wenig Ahnung von Edain und kennt die Einheiten kaum, allerdings durch sein viel höheres Micro und auch Multitasking hat ein Spieler (zB ich) der Wissen über Edain hat, aber kein Micro wenig Chancen gegen ihn, also in 3.81 oder auch in SuM2. In 4.0 sieht das deutlich anders aus, da trau ich mich auch ins 1vs1 gegen Gabromir und Beorn und habe gute Chancen gegen sie.
Das Multitasking. Ich kann diesen Abschnitt ziemlich kurz halten, da mit der Erhöhung der Siedlungsplätze ein ausreichend hoher Anspruch bereits besteht. Wer seine Armee ständig zusammenhält und den Großteil der Map dem Gegner überlässt, hat kaum eine Chance.
Ja das gab es in SuM1 und 2 auch, allerdings da die Kämpfe länger dauern und man somit mehr Zeit hat sich um jede Front zu kümmern und wenn man mal nicht aufpasst der Schaden sich in Grenzen hält wird somit auch das Multitasking unwichtiger. Natürlich nicht so krass abgeschwächt wie das Micro, aber auch unwichtiger.
Also kurz gefasst leidet durch diese Änderungen an 4.0 das Micro sehr und auch das Multitasking etwas. Somit können sich gute Spieler weniger von schlechten absetzen.
Ob man das nun will ist Geschmackssache. Und ja ich weiß immer wieder dieses Leben und Kontersystem, es hängt den meisten schon zu den Ohren raus, aber glaub es war nochmal nötig hier zusagen, dass die meisten Elemente wie Multitasking und Einheitenpositionierung in 4.0 existieren, aber deutlich unwichtiger und auch langsamer geworden sind.