Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Isengart

Am Fuß des Orthancs

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Tom Bombadil:
Schwarzes Blut spritzte wie eine Fontäne aus der Wunde des Orks und befleckte Nerblogs verschwitztes Wams- mit einem Rock zog er seinen Speer aus der Brust der Kreatur, wirbelte die Waffe herum und zerschmetterte den Kiefer eines heranstürmenden Arbeiters mit dem Schaft der Waffe, der ein bedenkliches Knacken vernehmen ließ.
Die Arbeiter Isengards waren schwach: klein und buckelig und meistens schlecht ausgerüstet, mit stumpfen, rostigen Äxten oder stumpfen Knüppel, bestenfalls einmal einer Nagelkeule. Beachtlich war nur ihre ungeheure Zahl.
Der Ostling und die drei anderen Kämpfer mussten nunmehr dutzende von ihnen erschlagen haben, doch der Strom wollte einfach nicht enden. Die Erschöpfung stand schon jetzt allen ins Gesicht geschrieben und ein Ende war nicht abzusehen.
Kraftlos trat der Ostling einem kreischenden Holzfäller in die Magegrube, sodass dieser glucksend zusammenklappte. Einer der drei Krieger erledigte den rest mit seiner Bartaxt.
"Wir brauchen Verstärkung", keuchte er erschöpft und blickte sich hektisch um. Nebrlog folgte sienem Beispiel.
Fünf Meter hinter ihnen erhob sich der Dunkle Turm gegen den Morgenhimmel, der von grauen Wolken und Rauchschwaden bedeckt war. Um sie herum tobte das Gemetzel und es war ein hoffnungsloses Unterfangen, den Überblick gewinnen zu wollen.
Plötzlich ertönte ein merkwürdig dumpfer laut. Irritiert wandte sich Nerblog herum, um nach der Quelle des Geräusches zu suchen, und sog erschrocken die Luft ein: der Kerl mit der Bartaxt war in den Schlamm gesunken. Von seinem Schädel war nicht viel übrig geblieben, eigentlich nicht mehr als eine ekelhafte, rotweiße...
Der Ostling konnte den Brechreiz nicht mehr unterdrücken und erbrach sich in eine sich mit Blut füllende Pfütze. Während er sich mit dem Ärmel den Mund abwischte, stolperte er näher heran an die glatte Mauer des Turmes. Was zur Hölle war das gewesen?
Sein Herz hämmerte und er presste sich so fest gegen den kalten Stein, dass es wehtat.  Die übrigen bedien Männer waren verschwunden.
Da war es wieder: ein kurzes Pfeifen und dann...
Mit einem gewaltigen Klatschen schlug etwas in der Pfütze Erbrochenen ein und verspritzte ihren Inhalt in der Umgebung, auch auf Nerblog, der schützend einen Arm in die Höhe riss. Nebrlog erblickte einen schweren Holzklotz und augenblicklich schoss sein Blick in die Höhe. Tatsächlich: die Verteidiger des Turmes warfen von einem der Balkone allen möglichen Inventar herunter in die Schlacht.
Langsam setzte sich Nebrlog wieder in Bewegung, stolpernd, ziellos. Immer noch befand sich eine große Menge Auswurf in seinem Mund, mit einigen durchweichten Brotstückchen, die Nebrlog einen nach dem anderen ausspieh. So absurd es auch klang- er brauchte etwas zu trinken. Bestimmt hatten die Orks irgendwo innerhalb des Mauerringes einige Vorratslager. Wahrscheinlich direkt an den Wall gebaut.
Vor Nerblog taten sich zwei recht tiefe Gruben auf, in denen die Orks womöglich Warge und andere Scheusale züchteten. Dazwischen gab es nur einen schmalen Durchgang, der nur durch einen klapprigen Zaun geschützt war.
Gerade wurde er von einigen Uruks überquert und Nerblog hielt es für keine sehr gute Idee, sich mit ihnen anzulegen. Da seine Feinde noch höchstens vierzig Schritt von ihm enfernt waren, ließ er sich hinter einem führerlosen Karren in den Dreck fallen und spähte unter der Achse hindurch. Das Klappern der Stiefelschnallen verklang allmählich.
Los!     

Tom Bombadil:
Unten bleiben. Unten bleiben. Nerblogs Brustkorb hob und senkte sich in raschem Takt. Vorwärts! Etwas widerstrebend setzte sich sein Körper in Bewegung. Seine steifen Arme griffen nach vorne, die Beine folgten. Ihm war so entsetzlich kalt. Und er war so entsetzlich nass.
Seine Zähne klapperten unaufhörlich.
Weiter jetzt!
Wo war sein Speer? Hatte er ihn verloren, als...
Nicht dran denken!
Nerblog stöhnte schmerzerfüllt, dann kroch er weiter. Nur bis zum Ende... nur bis zum Ende des Kanals. Und von dort waren es nur noch wenige Meter zur sicheren Zeltplane. Irgendetwas Metallisches rasselte in der Nähe und der Ostling hielt inne.
Nichts geschah. Zitternd setzte er seinen Weg fort.
"Dr... dr... dreckiger Hurensohn!", wimmerte er.
Nach allem, was er für sie geleistet hatte... Sie waren keine Menschen. Sie waren gierige Hunde. Los doch. Eine Welle Blut floss den geplfasterten Kanal entlang und schwemmte über siene Handflächen. Kleine Rinnsale setzte sich darauf ab.
Nerblog hob den Kopf. Wie weit?
Etwas Erleichterung erfasste ihn. Nur noch wenige Meter und er wäre an der Biegung des Kanals. Hoffentlich hatten ihn nicht die Uruks, oder schlimmer, die... Hunde entdeckt. Als er den steten Blutstrom, der unter ihm hinwegglitt, nicht mehr ertragen konnte, sprang er auf, brüllte seinen Schmerz heiser heraus und stürmte auf das mit Lederhäuten verhangene Zelt zu, schlug den Verhang des Eingangs beiseite und ließ sich fallen.
Mühsam wälzte er sich auf den Rücken und starrte an die Decke.
Dieser schweinische Dunländer hatte ihn sienes Talismans beraubt. Wahrscheinlich war er plündernd umhergezogen und hatte sich genommen, was er kriegen konnte, und dann hatte er ihn abgesucht. Und ihm den Talisman genommen. Sein einziges Andenken an siene Familie. Wie lang hatte er ihn nicht mehr betrachtet, und an den Moment zurückgedacht, als er ihn hatte geschenkt bekommen.
Verbittert presste der Ostling die Lider zusammen, um die Tränen zurückzuhalten. Die Uruks hatten ihm seine Rache genommen, hatten den Hund abgeschlachtet. Doch Nerblog war zu schnell gewesen: Mit einem Sprung hatte er sich in einen der in den Boden gemauerten Kanäle geworfen, über die die Wasserversorgung Isengarts funktionierte. Die Gark'urks hatten ihn nicht gesehen.
Seltsam, dachte Nerblog. Gerade, als er seinen Glücksbringer verloren hatte, war das Pech ferngeblieben. Der Ostling seufzte. Darüber konnte er auch noch später philosophieren. Er schüttelte heftig den Kopf, um seine Gedanken abzuschütteln und setzte sich auf. Um ihn herum standen eine Menge Tongefäße, Krüge und Amphoren. Von der Decke baumelten Traumfänger oder ähnlicher Plunder. Er selbst lag auf einem dicken Leinenteppich, der seinen Sturz abgefangen hatte. Er erhob sich, ging zur größten Amphore, warf den Deckel beiseite und blcikte hinein.
Korn.
Er seufzte und wandte sich zum gehen. Die Schlacht schien ohnehin gewonnen.  Jetzt hieß es nur noch, Profit daraus zu schlagen!   

Tom Bombadil:
Nerblog ging geduckt zum gegenüberliedenden Zelt, wobei er einen geschickten Bogen um eine Gruppe hysterischer Ork-Arbeiter schlug, die offenbar kurz davor waren, sich gegenseitig umzubringen.
Das schwere Bärenfell, das den Eingang versperrte, war schnell beiseite geschlagen und gab den Blick frei auf einen kühlen Raum, der bis auf zwei schwere, eisenbeschlagene Holztruhen komplett leer war. Nachdenklich ging er zur erstbesten und versuchte, sie zu öffnen, doch sie war abgeschlossen. Ebenso die andere.
Ein erster Hauch von Frustration schlug in ihm hoch, doch er schluckte ihn herunter und verließ das unbedeutende Zelt.
Draußen war es unverhältnismäßig voller geworden. Offensichtlich hatte eine ganze Kompanie Uruk-hai den Rückzug aus der Gegend um das Haupttor angetreten und wurde nun von einer wütenden Meute berittener Rohirrim den Wall entlanggetrieben. Nerblog nutzte die Deckung eines führerlosen Tieres, um sich an eine kraterartige Senke heranzuschleichen, in der sich eine Art Unterstand befand und aus der aufgeregte Stimmen erklangen. 

Tom Bombadil:
Durch eine halbrunde Öffnug in der Decke des Verhangs, der die Sicht in die kleine runde Grube behinderte, gelangte man mit einer an die Wand gelehnten Leiter hinunter. Nerblog wollte jedoch vermeiden, sich unbewaffnet mehreren Orks zu stellen, also hockte er sich in den Schlamm und lauschte ihrem wüsten Streit.
"Gib es mir! Ich bin der bessere Kämpfer von uns beiden. Vielleicht schaffen wir es in die Minen!"
"Schwachkopf!", fauchte eine höhere Stimme."Wenn du dich für einen guten Kämpfer hälst, dann..."
Ein boshaft klingender Ork unterbrach die beiden. "Wisst ihr, ich denke, ich behalte das gute Stück einfach. Es euch Trotteln zu überlassen wäre Selbstmord!"
Die Geräusche eine schnellen Handgemenges drangen an Nerblogs Ohr, das Zischen einer Klinge, die durch die Luft, und danach durch Fleisch schnitt, und ein leises Seufzen, dann war wieder Ruhe.
Nerblog setzte eine Fuß auf die erste Sprosse, als wieder Stimmen erklangen.
"Willst du, dass es dir genauso ergeht, wie..."
Offensichtlich kam es erneut zu einem Kampf, sodass Nerblog seine Chanche ergriff, sich mit einem Satz auf denBoden der Grube fallen ließ und herumwirbelte.
Zwei Orks rangen in absurder Haltung auf dem Boden, überall lagen mehr oder weniger nützliche Waffen herum: abgewetzte Schwerter, gesplitterte Speere, rostige Äxte... Nur selten entdeckte der Ostling eine funktionstüchtige Waffe.
Die beiden Orks wälzten sich auf einem Haufen zusammengerollte Metallketten herum, offensichtlich waren beide in etwa gleichstark und zu sehr in ihr Duell vertieft, um ihren Zuschauer zu bemerken. Bei genauerem Hinsehen entdeckte Nerblog eine lange, geschwungene Klinge in der  Hand des kleineren, der sie allerdings nicht einsetzen konnte, da sein Widersacher seine Handgelenke eisern umklammerte.
Nerblog näherte sich ihnen bis auf ein paar Schritte und beobachtete das Schauspiel, während er sich das Hirn ob dieser eigenartigen Situation: Wie konnte er diesen Kampf am günstigsten beeinflussen? Das Schwert war auf jeden Fall wertvoll, wenn er es ergattern könnte, würde er aus seinem Aufenthalt in Isengard doch noch Gewinn schlagen können, doch wie war das zu bewerkstelligen? Nerblog schnappte sich eine halbwegs stabil aussehende Lanze und näherte sich den Kämpfern bis auf zwei Schritte. Genau in dem Moment, als der Kleine mit dem Schwert wieder die OBerhand gewann, riss Nerblog die Lanze empor und rammte sie dem Ork-Dieb mit aller Kraft in den Rücken. Die Spitze der Waffe drang in den Körper des Orks ein, arbeitete sich durch Muskeln, Knochen und Innereien, lugte wieder aus dem Bauch heraus und wiederholte das auch bei dem größeren Ork, der unter dem Schwertträger lag.
Die beiden Kreaturen kreischten kurz entgeistert, dann entwich ihnen alles Leben, und der improvisierte Schaschlick-Spieß kippte zur Seite, wobei das Ende der Lanze Nerblog nur knapp verfehlte.
Dieser sprang vor und schnappte sich die Klinge, die sich soeben aus den Griffeln des Orks gelöst hatte. Beinahe ehrfürchtig betrachtete er die Waffe einen Moment, ließ sie einige Male um sich herum kreisen und staunte. Der Ostling war zwar kein Schwertkämpfer, doch diese Waffe war wirklich eine Verlängerung seines Armes, wie man immer sagte. Widerstandslos schoss das seltsam leuchtende Schwert durch die dicke Luft, bis Nerblog es senkte und hinüber zur Leiter ging. Er war müde und hungrig und er hatte einen verdammt langen Tag hinter sich. Es wäre wohl besser, den Anführer der Rohirrim aufzusuchen  und ihn um eine Mahlzeit und einen Platz zum Schlafen zu bitten. Bevor er jedoch ging, ließ er seine neue Waffe, wahrscheinlich eines jener Elbenschwerter, die er vor langer Zeit während seines kurzen Aufenthalts im Goldenen Wald, in eine zerfranste Scheide gleiten, die neben einer Gruppe abgetrennter Schwertgriffe lag. Niemand sollte seine Beute mit neidvollen Blicken begaffen. Er nickte bekräftigend, stieg die Leiter empor und machte sich auf die Suche nach den Anführern der, wie Nerblog nun erkannte, siegreichen Rohirrim.


Nerblog zu den Zelten außerhalb der Mauern

Thorondor the Eagle:
Galadriel, Radagast, Celebithiel, Amrûn, Nerblog und Antien von den Zelten außerhalb der Mauern


Am Fuße des Orthancs stand Galadriel. Das geheimnisvolle Licht das von ihr ausging, spendete diesem trostlosen Ort ein wenig Lebensfreude. Amrûn war froh sie zu sehen, in ihrer Anwesenheit vergaß er all seine Schmerzen.
„Wie ein Fluch lasten die vergangenen Tage der Dunkelheit auf Isengart. Die Erde ist dunkel geworden und der Himmel grau. Jegliches Vogelgezwitscher aus dem Tal entschwunden und all die alten Bäume verblichen“, sagte er zu ihr.
„Ja. Saruman und der Mund Saurons haben das blühende Tal verdorben, aber so trostlos dieser Ort auch scheint; er ist nicht verloren“, antwortete sie „Die Bäume werden zurück kehren, der Fluss wird das Land wieder durchfluten und all das Leben wird hier wieder Einzug finden, im Tal Nírnaeth.“ Mit diesen Worten strich sie Celebithiel durch ihr blondes Haar.

Der Elb war beruhigt dies zu hören, denn jedes ihrer Worte verdrängte den Schatten der auf seinem Herzen ruhte. Sie sah nun über die Schultern Armûns hinweg in Richtung des Mauertors. Neugierig drehte sich auch der Elb um.

Durch das Tor kamen viele Galadhrim. Sie hatten ihre Rüstungen angelegt und hielten Laternen in ihren Händen. In der Mitte des Zuges trugen sechs Elben eine Bahre. Darauf gebettet lag Gandalf auf seidenen Kissen und hunderten weißen Blüten.
Vereinzelt segelten die schönen Niphredil auf den dunklen Boden und sahen dort aus wie silberne Sterne auf dem schwarzen Nachthimmel.

Bei diesem Anblick kamen in Amrûn wieder die Erinnerungen an Gandalfs Ankunft zum Vorschein:

Ein Monat war nun vergangen seit Mithrandir den ersten Schritt auf Mittelerde gesetzt hatte und noch immer verweilte er in Mithlond.
„Amrûn, Herr Cirdan verlangt nach euch“, sagte ein Bote zum Elben.
Ohne zu zögern machte er sich auf den Weg zum großen Haus auf den höchst gelegen Platz der Anfurten.
Und am oberen Treppenansatz vor dem Eingangsportal stand bereits der Herr der Anfurten. Sein silbernes Haar glänzte in der Nachmittagssonne und seine Miene hatte diesen gutmütigen entspannten Ausdruck, wie er sie immer hatte.
„Mein Herr!“, sagte Amrûn.
„Gut, du bist gleich hierher gekommen. Ich habe eine Bitte die ich an dich richten möchte. Elrond von Bruchtal ist auf dem Weg zu uns. Reite ihnen entgegen und heiße sie Willkommen. Elrond wird sich freuen ein vertrautes Gesicht zu sehen.“
Auf Amrûns Mund zeichnete sich ein deutliches Lächeln ab: „Nicht nur er wird sich freuen ein vertrautes Gesicht zu sehen!“
Mit diesen Worten setzte er sich auf das bereits gesattelte Pferd und ritt schnell durch die grünen Wälder um den Hafen in Richtung der Turmberge. Auf halbem Weg traf er Elrond und sein Gefolge. Unter raschem Trapp ritten sie den Weg entlang.
„Amrûn Gilweion, dich hier anzutreffen freut mich sehr. Viel zu lange hast du Imladris keinen Besuch mehr abgestatten.“
„Willkommen Herr Elrond, willkommen Celebrian. Ich freue mich auch euch zu sehen.“
„Wie geht es dir?“
„Hier in meiner Heimat kann es mir nur gut gehen. An den Ufern des Meeres vergesse ich all die Sorgen und all das Leid.“
„Das freut mich.“
„Heute Abend gibt Cirdan das wohl größte Fest seit Beginn des Zeitalters.“
„Dazu hat er auch allen Grund.“
„Herr Elrond“, sagte Amrûn nun mit ernster Miene „Wisst ihr wer der Fremde ist?“
Der weise Elb hüllte sich in Schweigen, vermutlich war er sich selbst noch nicht ganz sicher.

Die Gäste ritten zum Palast, wo sie bereits erwartet wurden, von Cirdan, Galdor und Mithrandir.
„Willkommen in Mithlond“, begrüßte er Elrond und schloss ihn dabei in die Arme.
„Dies ist er also, der Freund aller Widersacher. Ich bin erfreut euch kennen zu lernen, ich bin Elrond, Herr von Imladris und dies ist Celebrian meine Gemahlin und Tochter von Celeborn und Galdriel.“
Erstaunt blickte der Fremde auf Celebrian, als er den Namen ihrer Mutter erfuhr.
„Folgt mir, es gibt vieles zu besprechen“, forderte Cirdan die Gäste auf.

Amrûn machte sich auf den Weg nachhause, er hatte seine Aufgabe erfüllt.
„Amrûn!“ ertönte Cirdans tiefe Stimme „Willst du uns nicht begleiten?“
Dies brauchte er nicht zweimal zu hören, da eilte er schon die Treppen zum Portal hinauf und schloss sich ihnen an.

Gemeinsam setzten sie sich an eine große Tafel und unüblicherweise ergriff nicht Elrond das Wort, sondern Celebrian.
„Wenige Wochen ist es her, dass ich im goldenen Wald war und von dort bringe ich Kundschaft von Celeborn und von Galadriel. Ein Name Mithrandir, der euch wohl bekannt sein müsste.“
Der Fremde nickte zusagend.
„Lange vor eurer Ankunft hat sie in ihrem Spiegel gesehen, dass uns ein Freund zu Hilfe eilt der unsere Geschicke zum Guten wenden wird. Zu jederzeit seid ihr ein willkommener Gast im Lande Lothlorien im Hause meiner Eltern und auch in Imladris. Sie mögen euch genauso ein Zuhause sein wie Mithlond.“
„Ich danke euch, Celebrian“, sagte Mithrandir. Es vergingen einige Minuten ehe Elrond das Wort ergriff:„Lange schon weilt der Frieden auf diesen Gefilden, doch fürchte ich eine Rückkehr des dunklen Herrschers und sie wird eher kommen als wir uns alle wünschen. Ich bin froh, dass uns ein solch mächtiger Freund zur Seite gestellt wurde, doch glaube ich, dass auch ihr mutig sein müsst. Mut den ihr nicht alleine aufbringen könnt, deshalb werden wir euch zu Seite stehen und wenn immer ihr Hilfe braucht, so werdet ihr sie erhalten. Das Volk der Elben könnt ihr getrost zu euren Freunden zählen, Mithrandir.“
Nach diesen beeindruckenden Worten wurde ein Mahl gedeckt und die edelsten Weine ausgeschenkt. Der Abend verwandelte sich in ein prunkvolles Fest, bis sich die Gesellschaft schließlich auflöste und jeder seine Unterkunft suchte. Nur noch Cirdan, Mithrandir, Elrond und Celebrian waren in der Halle. Amrûn hatte gerade den Raum verlassen, da hörte er Cirdan sprechen.
„Mithrandir, Celebrians und Elronds Worte haben mich sehr nachdenklich gestimmt. Alles was sie gesagt haben wird früher oder später eintreffen, auch wenn es nicht in unserem Sinne liegt. Unsere gute Freundin Galadriel legt große Hoffnung in euch und sie hat vertrauen. So fühle auch ich und ihr müsst wissen, dass mich mein Gefühl niemals fehlgeleitet hat, deshalb habe ich ein besonderes Geschenk für euch.
Dies ist Narya, einer der drei Elbenringe, gefertigt in der Schmiede von Eregion. Ihm wird unter anderem die Macht zugeschrieben Mut in die Herzen der Elben und Menschen zu bringen. Eine Eigenschaft die euch sehr zu Gute kommen wird. Möge er euch den Weg erleichtern den ihr vor euch habt.“
Amrûn stockte momentan der Atem. Cirdan gab einen der mächtigsten Zauberringe an einen Fremden, sie mussten wirklich große Hoffnung auf ihn setzten.

Die Rohirrim sammelten sich im Mauerring um sich von Mithrandir, ihrem Retter zu verabschieden, sie verneigten sich hochachtungsvoll vor dem schlafenden Zauberer.

„Nun bleibt nur noch eines zu tun bevor wir in den Goldenen Wald zurückkehren“ sagte Galadriel.

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