Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Arnor

Fornost: In der Stadt

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-Mirithil-:
Fis, Tom und Rick von den südlichen Verteidigungsanlagen


Fis und seine Begleiter erkundeten die Straßen der Stadt, sie waren auf der Suche nach einem Lagerplatz, doch erst einmal wollten sie erkunden, für was sie gekämpft hatten. Sie überließen die Verwundeten den Heilern, die sie am Tor versorgten, dort würden sie nur im Weg stehen, daher zogen sie weiter in die Stadt hinein. Auf dem Weg zum Markt trafen sie auf viele Menschen die von den Mauern nach Hause gingen oder in Richtung des Tores liefen. Viele der Männer denen sie begegneten hatten Wunden und Prellungen, aber alle wirkten erleichtert wenn nicht sogar glücklich, sie hatten die Schlacht überlebt und ihre Freiheit erkämpft, vielleicht auch Familien und Freunde beschützt, zumindest für eine Weile. Als sie den Marktplatz erreichten stand die Sonne schon tief am Horizont, der Marktplatz lag ruhig und verlassen da, nur hier und dort waren in paar Frauen, die etwas zu essen verteilten oder Verbände wuschen. Das normale Marktleben hatte ausgesetzt, die Menschen auf dem Platz waren nicht daran interessiert etwas zu verkaufen, sie kümmerten sich um Verwundete und verteilten Essen an die Verteidiger.
Eine junge Frau kam auf sie zu, sie hatte einen Korb mit sauberen Verbänden in den Händen: "Wartet! Ihr seht erschöpft aus. Braucht ihr etwas?"
Fis blickte zu Tom und Rick: "Wir könnten etwas zum Essen gebrauchen, wir sind am verhungern.", lachend legte er Rick den Arm um die Schultern.
"Kommt mit, ich besorge euch etwas, außerdem braucht der Zwerg etwas für seine Schulter.", sie drehte sich um und lief in Richtung der Nahrungsverteilung.
"Wie hast du...?", Fis blickte sie überrascht an.
"Du lässt deine Schulter hängen und gehst schief, als ob du sie nicht belasten wolltest."
"Fis, hast du dir weh getan?", Rick blickte ihn sorgenvoll an.
"Nein Rick, ich habe nur eine Prellung, mein Kettenhemd hat mich beschützt."
Das Mädchen drehte sich um: "Sicher?", sie schlug ihm gegen die Schulter und Fis schrie auf.
"Was sollte das?", Tom blickte sie vorwurfsvoll an, "Das tat ihm weh!"
Fis musste lachen: "Wehe du erzählst jemandem, dass eine Frau mich zum schreien gebracht hat. Wie heißt du eigentlich?"
"Mein Name ist Leira, kommt jetzt."
Sie folgten Leira zu einem Haus am Marktplatz, es war eins der weniger zerstörten Häuser, auf der Treppe saßen einige Menschen die aßen und tranken, viele hatten leichtere Verletzungen oder Prellungen aber alle waren gesund.
"Kommt, hier rauf. Es gibt Brot und Suppe, vielleicht auch noch etwas Fleisch.", Leira führte sie in einen kleinen Raum am hinteren Ende des Gebäudes, auch hier saßen einige Männer und aßen.
Leira brachte ihnen etwas zum Essen und versorgte Fis' Wange und seine Schulter, während sie aßen sprach Fis mit einigen Männern, die ihm erzählten wo sie den Sternenbund finden konnten, dann brach Leira auf um die Verbände zur Mauer zu bringen und Fis machte sich mit den Hobbits auf den Weg zur Waffenkammer wo das Hauptquartier des Sternenbundes sein sollte.
Es wurde langsam dunkel und sie hatten noch immer nichts zum schlafen, es war noch ein ganzes Stück bis zur Waffenkammer, doch Tom und Rick schienen schon im Gehen zu schlafen, sie brauchten unbedingt einen Schlafplatz. Plötzlich hörten sie aus einer Gasse ein Klirren von Metall auf Metall, so als ob jemand Kämpfen würde.
Fis griff nach seiner Klinge: "Bleibt hinter mir und seid leise!"
Vorsichtig betraten sie die Gasse, Fis hielt sein Schwert vor sich ausgestreckt. Es war jetzt schon völlig dunkel, Fis konnte nur noch dunkle Schemen erkennen. Sie erreichten das Ende der Gasse, das Klingen der Waffen kam von dem kleinen Platz vor ihnen, zwei dunkle Gestalten kämpften dort. Die Schatten sind viel zu klein für Menschen. Vielleicht Orks, doch was machen die hier in der Stadt?
Fis trat auf den Platz und hob gerade seine Klinge als der Platz von Mondlicht überflutet wurde.
Fis keuchte auf und ließ die Waffe sinken, auch Tom und Rick stießen überraschte Laute aus, das hatten sie alle nicht erwartet.
Vor ihnen standen zwei Zwerge, einer hatte einen Verband um den Kopf, der andere um den Schenkel. Sie hatten dunkle Haare und ähnliche Kleidung, sie waren wahrscheinlich Brüder, denn Fis hatte Probleme sie auseinander zu halten. Beide wirkten überrascht, auch sie hatten anscheinend nicht damit gerechnet noch einen Zwerg zu treffen.
"Wir dachten wir wären die einzigen.", sagten sie grinsend, "das müssen wir feiern!"
Fis blickte sie überrascht an: "Feiern? Wir kennen noch nicht einmal eure Namen."
"Das tut uns leid. Ich bin Goril und dieser hier ist Baril, mein Bruder, stehts zu Diensten.", stellte der rechte sich und seinen Bruder vor.
"Ihr seht ja gleich aus!", sagte Rick interessiert.
"Und du siehst müde aus.", antwortete der linke, "Kommt, ihr könnt heute Nacht bei uns schlafen, ihr seht so aus als seid ihr nicht von hier."
Fis nickte: "Ja, wir sind während der Schlacht eingetroffen und haben noch keinen Platz zum Schlafen gefunden."
Die Brüder wiesen auf einen Schatten am anderen Ende des Platzes: "Dort wohnen wir."
Das Gebäude in dem die beiden lebten war notdürftig mit Brettern verbarrikadiert worden, aber es wirkte sehr stabil.
"In dieser Festung hättet ihr dem Angriff noch länger widerstanden!", lächelte Fis und zeigte auf die Bretter.
"Wir hatten einige Reibereien mit den Orks hier in der Gegend, bevor der Sternenbund ihnen den Gar aus gemacht hat, seitdem ist es hier langweilig geworden. Deshalb schlagen wir uns jetzt gegenseitig die Köpfe ein.", erzählte einer der Beiden, Fis konnte nicht sagen ob es Goril oder Baril war.
"Ihr kennt den Sternenbund?", fragte Tom neugierig.
"Nein, wir haben nur einige wenige von ihnen gesehen seit wir hier sind."
"Warum kommt ihr nicht mit uns?", fragte Tom, "Kommt mit uns zum Sternenbund, sie können bestimmt Kämpfer gebrauchen."
"Wir denken über dein Angebot nach kleiner Freund."
Sie betraten das Haus und einer der Brüder zeigte den Hobbits eine Stelle zum schlafen, die beiden waren so müde, dass sie sofort einschliefen.

Lange unterhielt sich Fis mit den beiden Zwergen, sie kamen aus den Ered Luin und waren auf Wanderschaft, als sie dann in Fornost eintrafen erfuhren sie, dass dringend fähige Schmiede gebraucht würden und so blieben sie. Fis erfuhr auch, dass Baril der mit dem Verband um den Kopf war, sodass es ihm leichter fiel sie auseinander zu halten.
Bevor auch er sich schlafen legte fragte er: "Kommt ihr morgen mit?"
"Ja, Morgen gehen wir zusammen zum Anführer des Sternenbundes, doch jetzt ruh dich aus."
"Ich danke euch beiden, bis Morgen."


Fis, Tom, Rick, Goril und Baril zum Versteck des Sternenbundes
Verlinkung ergänzt

Melkor.:
Ardóneths Gruppe mit Gromnir, Maraniel, Cairien und Fís aus Arthedain

Nach einer langen Reise südwärts erblickte die Gruppe den noch intakten Turm der Stadt in der Ferne. Maraniel hatte es sich auf dem Rücken von Ardóneth bequem gemacht, nachdem sie nach langer Überzeugungsarbeit ihn überreden konnte, sie Huckepack zu nehmen.
Zuvor hatte sie auch die anderen Gefährten dazu überreden können. und die Dúnedain hatten sich dabei abgewechselt, das Mädchen zu tragen. Dank der Versorgung Cairiens heilte Ardóneths Wunde deutlich schneller als gedacht und so war nun nur noch eine kleine Narbe zu sehen, die vom Schulterblatt bis hin zum Schlüsselbein reichte. Auch der neue Weggefährte der Nebelwölfe begleitete sie weiterhin. Als sie weniger als eine Meile vor dem Tor der großen Stadt standen stellte Ardoneth Maraniel wieder auf ihre Beine."Du musst jetzt zu Fuß weiterlaufen - wir sind aber gleich da." meinte er und ging weiter.

Vor dem Tor standen zwei Wachen, die Ardóneth unbekannt waren. Sie trugen schwere arnorische Rüstungen und Schilde. Nach einer kurzen Unterredung mit Elrádan ging Ardóneth auf die Wachen zu und erklärte ihnen, woher die Gruppe kam und welchen Auftrag sie gehabt hatten. Die anderen verweilten solange vor dem Tor. Mit einem Winken symbolisierte Elrádan den übrigen Gefährten dass sie passieren konnten, nachdem die Stadtwachen ihnen die Erlaubnis gegeben hatten.

Seit dem Aufbruch der Gruppe hatte sich viel in der Stadt verändert. Die Trümmerteile des eingestürzten Turmes waren beseitigt worden und eine Plattform wurde in die Überreste des Turmes eingebaut. Auch waren bereits die ersten Hausruinen renoviert und wieder bewohnbar gemacht worden. "Wie lange waren wir fort" fragte Kiárd grinsend. Maraniel kam aus den Staunen nicht mehr heraus, denn sie kannte nichts anderes als die kleinen Holzhütten Laegobels.
Auf den Straßen herrschte reges Treiben und auch vom Markt hörte man die lauten Schreie der Händler. Die Gruppe folgte der Straße zum Quartier des Sternenbundes. Vor der Rüstkammer saßen Gilbárd und Argóleth mit jeweils einen gut gefüllten Krug in der Hand und waren in ein Gespräch vertieft. Ardóneth beobachtete seinen Vater und dessen Vetter einen kurzen Moment lang bis Gilbárd mit einem Lachen Ardóneth zu sich winkte.
"Du bist wieder zurück, Wie war eure Reise?" fragte er während er die Gruppe musterte. Sein Blick blieb bei Gromnir hängen "Was macht der Dunländer bei euch, ein Gefangener, wie?
Ardóneth war über die äußerst gute Laune von Gilbárd stark verwundert.. Er kannte ihn als meistens strengen Mann, der seit einigen Jahren nur selten zu Scherzen aufgelegt war. "Dies ist Gromnir von den Nebelwölfen, einem Stamm der früher in den Landen östlich der Nebelberge lebte. Er hat uns nach Carn Dûm begleitet." erklärte Ardóneth.
"Ah, Carn Dûm! Dorthin gingen die Orks also! Was hast du herausgefunden?" fragte sein Vater, der vorerst nur zugehört hatte.
Nachdem Ardóneth von Carn Dûm und der Flucht der Elben mit Kerry berichtet hatte unterbrach ihn Gilbárd. "Wir müssen uns später mit dir unterhalten ,aber jetzt solltest du erst einmal zu Belen gehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er bereits ungeduldig auf deine Rückkehr wartet..."
Mit einem Nicken drehte Ardóneth sich um und ging zum Eingang der Rüsthalle. Dort wartete bereits Elrádan, der ebenfalls Bericht erstatten wollte.

Ardóneth und Elrádan zum Versteck des Sternenbundes

Deeman:
Verschnaufpause
Die Rückreise verlief ereignislos. Gromnir beobachtete den Trupp aufmerksam, aus den Gesprächen hielt er sich wie immer raus. Auf Fragen gab es meist nur einsilbige Antworten. Die Wunden waren mittlerweile zum größten Teil verheilt, das erleichtete das Reisen deutlich.
Gezielt steuerte die Gruppe auf eine befestigte Stadt zu an deren Mauern man reges Treiben erblicken konnte. Neben einigen wenigen Soldaten, arbeiteten fleißige Handwerker und Arbeiter daran das Mauerwerk wieder auf Vordermann zu bringen. Gromnirs Auge huschte umher, scheinbar besaß die Stadt auch den einen oder anderen Wachturm dessen zerstörten Stumpf man noch erkennen konnte. "Das ist Fornost" sprach einer der Waldläufer.
Gromnir folgte der Gruppe in die Stadt, er spürte den einen oder anderen misstrauischen Blick auf sich aber das war ihm gleichgülitg. Nun hatte er ein anderes Ziel nämlich seine Leute zu finden. Er begleitete die Waldläufer bis zu einem Gebäude vor dem zwei weitere Gestalten saßen. Sie unterhielten sich mit Ardóneth. Gromnir schenkte dem nicht viel Aufmerksamkeit, er war zu sehr damit beschäftigt die Stadt zu begutachten. Als er jedoch wieder mal für einen Dunländer gehalten wurde, schnaubte er nur und rollte mit den Augen. Gerade als er seinen schnippischen Kommentar zurückgeben wollte, erklärte Ardóneth woher der Nebelwolf stammt. Es fielen Namen mit denen Gromnir nichts anfangen konnte. Als Ardóneth in das Gebäude verschwand, wandte sich Gromnir an die restliche Truppe. "Ich gehe meine Leute suchen" brummte er kurz und ging gemütlich los.
Als er durch die Straßen schritt, erblickte er viele zerstörte Gebäude. Anweisungen wurden durch die Gegend gerufen und das Donnern von Handwerkshämmern. Immer wieder blickten die Einwohner den Nebelwolf an, manchmal mit Verwunderung und etwas Neugier, meistens aber mit einem angewiderten Gesichtsausdruck. Ziellos schlenderte er weiter durch die Gassen bis er zu einem Turm kam der besonders schlimm zugerichtet wurde. Gromnir vernahm eine Stimme die ihm nur zu gut bekannt war. Es war Kibli der gerade dabei war seiner Schar Zwerge Anweisungen zu geben. "Kibli!" rieg Gromnir mit Freude und Verwunderung heraus. Dieser wandte sich um und ließ seine Freude mit einem Lachen heraus. "Gromnir, mein Junge! Schön dich wieder zu sehen!" brummelte der Zwerg. "Es freut mich auch euch hier sehen" sprach der junge Nebelwolf voller Erleichterung und ließ seinen Blick über die Arbeiten schweifen. "Ihr helft der Stadt beim Wiederaufbau?" worauf Kibli nickte. "Wir rasten etwas westlich außerhalb der Stadt, wir wollten uns nützlich machen. Während wir hier beim Aufbau helfen, machen sich die anderen auf ihre Weise nützlich" erklärte der Zwerg. Gromnir nickte "Dann werde ich die anderen mal aufsuchen, wir sehen uns später", Kibli nickte dies ab und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Gromnir dagegen begab sich zum nächsten Stadtausgang und ging nach Westen. Nicht weit davon konnte er schon ein paar Zelte und Lagerfeuer erspähen.

Melkor.:
Ardóneth und die Dúnedain aus dem Versteck des Sternenbundes

In Windeseile hatte Ardóneth das Zimmer verlassen und war zu seiner Unterkunft geeilt. Dort angekommen legte er die Rüstung an, die er in der Schlacht bereits getragen hatte. In seiner Eile bemerkte er nicht, wie Cairien reingestürmt kam.
"Was ist los?" fragte sie völlig aufgebracht.
"Ich weiß es nicht," gab er gehetzt zurück. "Komm mit, ich muss zum Hof!" rief er und nahm seine Waffen. Nachdem beide im Laufschritt die Rüstkammer verlassen hatten, betraten sie den Innehof. Dort waren bereits dutzende Männer versammelt, die gerade mit Rüstungen und Waffen ausgestattet worden. Im Stechschritt ging Ardóneth auf Belen zu; seinen Helm hatte er unter den Arm geklemmt.
"Was ist geschehen? Wieso wurde Alarm geschlagen?" fragte Ardóneth hastig.
"Ein Drache oder etwas Ähnliches wurde von unseren Spähern gesichtet, der in der Nähe der Stadt kreist!" antwortete der Anführer des Sternenbundes.
"Ein Drache? Das kann nicht sein!" Ardóneth konnte den Worten Belens kaum Glauben schenken. Doch er wurde jäh eines Besseren belehrt, als plötzlich ein großer Schatten über sie glitt. Ardóneth konnte es kaum fassen: ein riesiges geflügeltes Untier griff Fornost an!

Schnell wurde ein improvisierter Plan gemacht. Ardóneth übernahm das Kommando über eine Gruppe Bogenschützen, die den Palast verteidigen sollten. Cairien suchte in der Zwischenzeit verzweifelt nach der kleinen Mara, blieb jedoch zunächst erfolglos. Die Anführer des Sternenbundes sammelten ihre Truppen und bereiteten sich darauf vor, in Position gehen. Ardóneth besprach gerade die genaue Vorgehnsweise mit Elrádan, als Cairien zu ihnen gelaufen kam.
"Habt ihr Mara gesehen? Ich kann sie nicht finden," sagte sie hektisch und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken.
"Nein, haben wir nicht - ist sie nicht in der Rüstkammer?" fragte Elrádan. Hinter ihm hatten sich nun bereits zwei Dutzend Bogenschützen versammelt, die auf ihre Befehle warteten.
"Dort habe ich schon nachgesehen! Sie war vorhin vor der Rüsthalle, um mit mit Mallors Kinder zu spielen. Dort ist sie aber auch nicht... was ist, wenn ihr etwas zugestoßen ist?" sagte sie mit belegter Stimme.
"Beruhige dich, ich helfe dir bei der Suche," stellte Ardóneth klar und versuchte Cairien zu trösten. "Elrádan - geh du schonmal voraus, ich komme dann nach." Der Angesprochene nickte und gab mit einem Wink der Gruppe Bescheid, sich in Bewegung zu setzen.

In der Stadt brach derweil Panik aus. Überall versuchten sich die Bewohner in Sicherheit vor der Kreatur zu bringen, die über den Dächern kreiste. Vor der Rüsthalle stand Mallor mit seiner Frau und seinen beiden Kinder. Ardóneth und Cairien gingen schnell auf sie zu.
"Habt ihr Mara gesehen?" fragte Cairien schwer atmend.
"Sie ist die Straße hinunter gerannt," sagte eines der Kinder.
"Ardóneth, wohin soll ich gehen?" fragte Mallor schnell.
Ardóneth wandte seinen Blick zur Mallors Frau und schaute schließlich wieder ihn an."Bring deine Familie in die Rüstkammer und wenn du kannst, schließe dich Elrádan an - er positioniert sich beim Palast." Mallor nickte und rannte mit seiner Familie zur Rüstkammer.
"Komm, wir müssen weiter suchen!" meinte Ardóneth und nahm Cairien bei der Hand. Beide rannten die Straße hinunter und suchten vergebens nach der kleinen Tochter Cairiens. Beide versuchten mit Schreien eine Antwort von ihr zu erhalten und schließlich konnte Ardóneth ein leises Rufen von einem der Markstände in der Nähe hören.
"Ich glaube, dort drüben ist sie," sagte er und eilte zum Stand. Beide durchsuchten jede größere Kiste, blieben jedoch zunächst erfolgslos. Ardóneth schaute nun unter den Tresen und da fiel ihm ein Stein vom Herzen. "Mara!"
So schnell er ihren Namen aussprechen konnte, so fiel sie ihm weinend um die Schulter. "Es ist alles gut, wir sind doch da," versuchte Ardan sie zu beruhigen und hob das Mädchen auf. "Ich habe sie gefunden" rief Ardóneth Cairien zu. Diese rannte so schnell sie konnte zu ihnen und nahm Mara aus Ardóneth Armen. "Ich muss zum Palast," sagte Ardóneth. "Kommt - ich bringe euch beide noch zur Rüstkammer. Dort seid ihr in Sicherheit." Cairien gab Mara, die sich mittlerweile etwas beruhigt hatte zurück in Ardóneths Arme. Zu dritt eilten sie zur Rüstkammer. Dort angekommen ließ Ardóneth Mara wieder zu Boden. "Ich bin bald wieder zurück," meinte er noch. Obwohl er Mara erst seit Kurzem kannte, hatte er sie bereits ins Herz geschlossen. Und so war er auch wieder erleichtert, sie nun in Sicherheit zu wissen.

Cairien bedankte sich überschwänglich bei Ardóneth und ließ ihn mit einen Kuss auf die Wange gehen. Verwundert über diese Geste von ihr eilte er auf schnellsten Wege zum Palast. Dort war der Kampf gegen die Bestie bereits im Gange: auf Elrádans Befehle hin, schossen seine Bogenschützen Salve um Salve ab, jedoch traf nur selten ein Pfeil sein Ziel, denn die geflügelte Kreatur war in der Luft äußerst wendig.
Ardóneth ging auf Elrádan zu. "Diese Bestie bewegt sich zu schnell! Bis unsere Pfeile sie erreicht haben ist sie längst weitergeflogen," sprach Elrádan als er gerade per Handzeichen eine erneute Salve schießen ließ.
Ardóneth nickte und strich sich nachdenklich durch seinen Bart. "Wo sind die restlichen Soldaten?"
"Belen und Avaron haben sich aufgeteilt: Avaron beschützt den Markt. Dort halten sich die meisten Stadtbewohner versteckt. Belen hat mit der größten Gruppe auf der südlichen Mauer Stellung bezogen."
Die Bestie kreiste merhmals um den Palast; flog jedoch dann zur der Position an der Belen auf sie wartete. "Wir folgen der Bestie," befahl Ardóneth. "Ihr drei, nehmt so viele Wurfspeere mit wie ihr tragen könnt!" Sein Blick glitt über drei jüngere, verunsicherte Männer. Ardóneth nahm ebenfalls einige Wurfspeere auf beide Arme und die Truppe folgte nun eilig der Bestie durch die Stadt nach Süden.

Nahe der Position Belens konnten sie verzweifelte Schreie hören, die die jüngeren und unerfahrenen Männer noch mehr verunsicherten
"Die Bestie hat sie direkt angegriffen" flüsterte Ardóneth Elrádan zu. Per Handzeichen gab Elrádan seinen Männern den Befehl, weiter vorzurücken. An der Mauer angekommen sahen sie die Bestie auf der Mauer landen, nur wenige Meter vor Belens Gruppe, die sich in einer engeren Formation formation gesammelt hatten. Speere und Schwerter waren nach vorne gerichtet und Schilde wurden zum Schutz erhoben. Auf Ardóneths Befehl spannten seine Leute ihre Bögen und schossen eine Salve auf die Kreatur ab. Mit einem widerlichen Kreischen drehte die Bestie sich zu Ardóneths Truppen um.
"Haltet Stand!" befahl er, obwohl er selbst Angst hatte. Die Bestie schlug zweimal mit ihren Flügeln und erhob sich schließlich wieder in den Himmel. In der Zwischenzweit hatte Avaron einen großen Teil seiner Truppe als Verstärkung geschickt, die von Rilmir angeführt wurden. Die Bestie landete direkt vor Rilmirs Männern. Ardóneth nahm einen seiner Speere und rannte so schnell er konnte dorthin. Mit einem Satz warf er den Speer, der die geflügelte Kreatur direkt in den Bauch traf. Voller Zorn und Schmerz gab sie einen entsetzlichen Schrei von sich, der dem Kreischen ihrer einstigen Reiter ähnelte. Die Bestie war jedoch nicht tödlich verwundet und so rannte sie auf Ardóneth zu.
"Rilmir, verschwinde dort!" schrie er noch als er schließlich unsanft zu Boden gestoßen wurde. Ardóneth fand sich unter den Bauch der Bestie wieder und rollte sich nach rechts, um ihren Krallen auszuweichen. Er hieb sein Schwert über den Flügel der Bestie während er sich wieder aufrappelte. Das Monster wandte Ardóneth sein Maul voller spitzer Zähne zu, der seine Augen weit aufriss; wissend das dies nun sein Ende bedeuten würde.
"Achtung, Beschuss!" hörte er Elrádan schreien, der erneut eine Salve fliegen ließ. Ardóneth versteckte sich hinter den Geröll einer kleinen Mauer die durch die Landung des Untieres zerstört worden war. Die Salve traf die Bestie an ihrer empfindlichsten Stelle. Doch trotz ihrer Wunden erhob sie sich ein weiteres Mal. Diessmal jedoch flogen ihr von zwei verschiedenen Richtungen dutzende Pfeile und Wurfspeere entgegen die die Bestie oft trafen. Ihre graue, ledrige Haut war nun mit sehr viel Blut bedeckt und ihre Flügel hatten viele Löcher. Mit einem letzten Kreischen flog die Bestie in Richtung Westen und der Kampf war für den Augenblick vorbei.

Den Dúnedain war es tatsächlich gelungen, die Bestie in die Flucht zu schlagen. Ardóneth kam aus seinen Versteck hervor und jeder der Männer jubelte. Er ging auf seine Truppe zu.
"Mutige Männer und Frauen haben heute einen großartigen Sieg errungen! Jeder von euch hat diesen Sieg gemeinsam errungen."  Ardóneths Blicke glitten durch die jubelende Truppen, die dennoch seinen Worten lauschten. Am Ende seiner Rede drehte er sich um.
Belen kam mit seinen üblichen Strengen Blick auf Ardóneth zu. "Die Bestie ist in Richtung von Annúminas geflohen... Wir sind hier nicht in Sicherheit solange ihr großes schwarzes Herz noch schlägt!"
Ardóneth nickte. Also wird unser nächstes Ziel Annúminas sein, dachte er grimmig.

Ardóneth und Cairien zurück zum Versteck des Sternenbundes

Thorondor the Eagle:
Elea und Finjas aus dem Versteck des Sternenbundes.

Als Elea von Finjas auf die Straße hinausgeführt wurde, fühlte sie eine gewisse Erleichterung. Sie war frei, frei von den Fesseln der anderen, aber nicht den Fesseln die sie sich selbst auferlegt hatte.
Finjas ging schweigend vor Elea her, sie wusste, dass er über das Ergebnis des Rates froh war. Er würde ihr gegenüber aber nie zugeben, dass sie Recht hatte und schon gar nicht ihren Mut bewundern.
Schon von Weitem konnte Elea Madal und Aldred auf der Straße spielen sehen. Sie waren immer sehr unbeschwert gewesen, selbst in dieser verzweifelten Lage in Bree. Kaum sahen sie Finjas und Elea auf sie zukommen, stürmten sie auf die beiden zu.
„Mama Elea“, brüllten sie dabei, sie ging in die Knie und umarmte die beiden Buben. Als nächstes kam Rabea durch die Tür des kleinen Hauses, ein Lächeln lag auf ihren Lippen als sie ebenfalls zu Elea hinlief.
„Hallo mein mutiges Kind“, begrüßte sie die Dúnadan.
„Endlich bist du wieder da“, antwortete sie nur kurz.
„Ich habe euch sehr vermisst.“
„Kommt rein, kommt rein“, sagte Rabea ganz aufgeregt und zerrte Elea am Arm. Sie folgte ihr und stolperte beinahe wegen der Eile. Als sie bereits an der Haustüre waren kam plötzlich Fiona aus dem Haus. Sie sah traurig aus, wie sie es seit ihrem ersten Treffen auch tat „Hallo“, begrüßte das Kind sie schüchtern.
Am liebsten hätte die Dúnadan sie in den Arm genommen, aber sie zögerte: „Ich bin so froh, dass es dir gut geht“
„Das habe ich nur euch zu verdanken. Was auch immer dort geschehen ist, ihr habt uns gerettet.“
„Du bist hier, frei. Alles andere spielt keine Rolle mehr“, entgegnete Elea und strich ihr dabei über die Wange.
„Schau her Mama Elea“, rief nun Rabea bereits aus der Stube des Hauses. Ohne Umschweife bekam sie eine Führung durch das kleine Haus, dass Finjas für die Kinder organisiert hatte. Die Rohirrim die sich anfänglich um die Kinder kümmerten, wohnten ein paar Häuser weiter. Fiona versicherte, dass sei immer wieder vorbeischauten, um zu sehen ob es ihnen gut ging.

„Und hier, ist euer Schlafzimmer“, sagte Rabea abschließend und zeigte in einen Raum mit einem einfachen Bett.
„Unser Schlafzimmer?“, fragte Elea irritiert, durchschaute den Plan aber gleich. Offensichtlich hatten die Kinder sich fest vorgenommen, Finjas und sie zu ihrem Vormund zu machen.
„Es war“, preschten die Worte aus ihr heraus, dann aber unterbrach sie und flüsterte weiter „Es war Fiona’s Idee.“ Dann wieder lauter: „Ich habe ihr gesagt, dass es eine blöde Idee ist.“
„Nein, nein, schon gut“, beschwichtigte Elea sie, was Rabea ein breites Lächeln auf die Lippen zauberte.

Als sie die Treppe wieder hinunterstiegen, plapperte Rabea in einer Tour. Elea hatte sie noch nie so aufgeregt erlebt. Ständig wiederholte sie wie ihr Leben hier nun werden würde, was sie alles machen wollte und wo sie helfen konnte.
Plötzlich stoppte Elea abrupt auf der letzten Stufe: „Haleth?!“
„Hallo Elea.“
Anspannung lag in der Luft.

Kann ich ihr denn überhaupt böse sein? Sie hat mich angelogen, sie sagte Helluin sei gefallen. Niemals zuvor hat mich ein Mensch so verletzt wie sie. Es war unerträglich, aber es hat uns gerettet. Irgendwie hat es uns gerettet. Wie kann ich ihr da böse sein?

Hin- und hergerissen von ihren Gedanken, tat sie das was ihre Bauchgefühl ihr sagte. Wortlos ging sie auf Haleth zu und schloss sie in die Arme. Ihr Gegenüber war zunächst überrascht, erwiderte die Umarmung schließlich.
„Bitte verzeih mir“, flüsterte ihr Haleth ins Ohr.
„Das werde ich“, antwortete Elea „Ich kann nicht mehr wütend sein.“

Zunächst waren alle Anwesenden überrascht, aber dann beruhigten sie sich und verließen den Raum um ihrem Alltagsgeschäft nachzugehen und so hatten Haleth und Elea ein paar ruhige Minuten.
„Ich bin froh, dass Belen und der Rat so entschieden haben. Zugegeben, ich hatte auch oft Zweifel auf welcher Seite du stehst, bis ich erkannte, dass es weder die eine noch die andere ist.“
„Ich wusste es selbst oft nicht“, entgegnete sie kurz.
„Du dürftest bei Cánotar einen guten Eindruck hinterlassen haben. Vermutlich wird er oft auf dich zukommen um Rat zu suchen.“
„Da findet er sicherlich bessere Möglichkeiten.“
„Du wirst also nicht hierbleiben“, sprach Haleth sie nun direkt darauf an.
Elea schüttelte den Kopf: „Ich weiß nur nicht wie ich es den Kindern sagen soll. Wenn ich dieses Haus hier sehe, ihre lachenden Gesichter… sie verlassen sich auf mich.“
„Und auch auf Finjas“, fügte Haleth hinzu.
Elea war bereits etwas genervt von diesen Anspielungen: „Bin ich hier die einzige die nicht Bescheid weiß?“
„Wissen… das tue ich auch nicht, aber ich habe zwei Augen im Kopf und obwohl Finjas ein ausgeprägtes Talent hat alles Emotionale zu verstecken, ist es mittlerweile offensichtlich.“
Elea seufzte.
„Andere in deiner Situation würden sich sicherlich glücklich schätzen. Ich tat es zumindest mit meinem Rilmir.“
„Du warst auch nicht dabei aufzubrechen um deinen abtrünnigen Sohn zu suchen.“
„Das stimmt, wir waren gemeinsam in der Schlacht“, legte sie nach.
Elea zog die Augenbrauen nach oben: „Das tut mir leid.“
„Das muss es doch nicht. Wir sind glücklich, auch wenn er zurzeit nicht in der Stadt ist.“
Das Gespräch versiegte.

„Alles was ich dir anbieten kann ist, dass ich hier auf deine Kinder schaue solange ihr weg seid“, sagte nun Haleth „das wäre das mindeste nach allem was du für mich getan hast.“
„Du bist mir doch nichts schuldig, Haleth.“
„Du hast mir mein Leben gerettet.“
„Wegen mir wurdest du aber gefangen genommen und zu unserer Befreiung haben wir beide beigetragen.“
Die Dúnadan überlegte kurz: „Dann will ich einer guten Freundin helfen.“
Elea lächelte: „Danke.“


Nur drei Tage später hatten sich Elea, Finjas und die Kinder am südlichen Tor versammelt.
Die Dúnadan und ihr Begleiter hatten Reisegepäck geschultert. Die beiden liefen umher, Rabea hatte ganz wässrige Augen und Fiona stand regungslos daneben.
„Aldred, Madal, kommt jetzt her“, presste das blonde Mädchen heraus.
„Lass sie doch“, entgegnete Elea „Schön, dass wenigstens zwei von uns ihren Spaß haben.“
„Wer weiß ob wir uns wiedersehen“, presste sie weiter heraus und dabei kullerten ihr schon die Tränen aus den Augen.
„Nicht ob, sondern wann“, antwortete Elea, dann schaute sie zu Finjas „Nicht wahr?“ Er nickte.
„Wir kommen wieder, versprecht mir aber, dass ihr in der Zwischenzeit nicht zu schnell wachst und zu schnell erwachsen werdet“, sagte die Dúnadan noch immer lächelnd „Kommt her!“
Sowohl Rabea als auch Fiona fielen ihr in den Arm. Rabea schluchzte während Fiona leise wimmerte. Auch Elea liefen die Tränen über das Gesicht.
„Hier werdet ihr es schön haben und ganz neu beginnen können. Und wenn es euch hier zu bunt wird, dann geht nach Bruchtal oder nach Mithlond. Überall haben wir Freunde die euch zur Seite stehen. Habt ihr mich verstanden?“ Sie erwiderten mit einem Nicken.

In diesem Moment kamen einige Soldaten und der Rat zum Tor, Belen war nicht bei ihnen.
„Seid gegrüßt“, begann Cánotar.
„Der Rat hat beschlossen eurem Vorschlag zu folgen“, sagte er förmlich „Unsere treue Gefährtin Haleth und Aodlind der Handwerker werden euch auf eurer Reise gen Süden begleiten. Haleth wird unseren Gefangenen zu unseren Vertrauten des Südens geleiten ehe sie zurückkommt, um ihren Aufgaben in Fornost nachzukommen.“ Bei diesen Worten lächelte er Elea wissend zu.
„Möge euch die Gunst der Valar auf Schritt und Tritt begleiten und all euren Aufgaben Flügel verleihen.“

Elea, Finjas, Aodlind und Haleth ins Wettergebirge

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