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Autor Thema: Aín Sefra - In der Stadt  (Gelesen 35785 mal)

Melkor.

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Seefeuer
« Antwort #45 am: 9. Mär 2017, 21:56 »
Nachdem Qúsay den Kriegrat beendet hatte, verstaute Músab das Pergament sicher unter seiner Kleidung. Gefolgt von seinem Neffen Gatisen sowie seinen Schwager, Wa'aran Haywat und zwei weiteren Leibwächtern, folgte er dem Weg zurück zu seiner königlichen Residenz.
Als sie das weitläufige Haus betraten, wehte ihnen der Duft vom Abendessen, aus der Küche kommend, um die Nase. Zwischen Músab und Wa'aran herrschte eine große Freundschaft, die seit fast fünfundzwanzig Jahren bestand. Nach einem kurzen Gespräch mit seinem Schwager wandte sich Músab zu sich zu Gatisen um.
"Such bitte deinen Vater, ich habe einiges mit ihm zu besprechen," sagte der König von Kerma eindringlich. "Er soll in mein Arbeitszimmer kommen," bat Músab seinen Neffen.
Mit einem Nicken machte Gatisen sich auf die Suche. Nachdem Músab noch kurz mit Haywat gesprochen hatte verabschiedete er sich und begab sich in sein Zimmer.
Das königliche Zimmer wurde seit der Regentschaft Músabs immer mehr zur einer kleinen Bibliothek. Der Qore erweiterte mit großem Elan sein Wissen über die Kulturen anderer Völker, aber auch über die Geschichte seines eigenen Reiches. Auf seinem Schreibtisch lag immer noch ein großer Haufen Papierkram, den er von zuhause mit genommen hatte. Nachdem er den Stapel auf einen Beistelltisch legte, entrollte er das Pergament das ihm der Malik mitgegeben hatte.
Nachdem Músab mehrmals die Anleitung durchgelesen hatte, nahm er seine Feder und ein leeres Blatt Papier. Stirnerunzelnd begann er mit der Übersetzung des Textes. Dank seiner Mutter konnte er mit Leichtigkeit den Text übersetzen. Er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den Mord an seiner Mutter zu rächen. Schließlich hatte er die Rezeptur für Seefeuer entschlüsselt.
Öl, Salpeter, Schwefel und Harz... Bevor Músab die letzten Zeilen übersetzten konnte, betrat sein Bruder Alára sein Arbeitszimmer. Dieser setzte sich in die hintere Ecke, neben dem Schreibtisch. Músab schaute ihm mehrmals prüfend an.
"Malik Qúsay bat mich dieses Pergament zu übersetzen, dort wird über das Geheimnis einer mächtigen Waffe für den Seekampf berichtet - Seefeuer." sagte er zu Alára, der ihn fragend ansah.
"Und das soll funktionieren?" fragte Alára skeptisch.
"Wenn es funktioniert, hätte das Malikat eine Chance gegen die feindliche Flotte." beantwortete Músab seine Frage. "Ich habe bereits eine zweite Abschrift fertiggestellt. Er reichte sie seinem Bruder. "So haben wir deutlich bessere Aussichten gegen die Piraten im Kermischen Golf."
Er hat noch gezuckt weil ich ihm meine Axt in seine Nervenstränge getrieben habe.

-Gimli Gloinssohn zu Legolas, Schlacht bei Helms Klamm-

kolibri8

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Re: Aín Sefra - In der Stadt
« Antwort #46 am: 15. Apr 2017, 20:07 »
Drei Tage waren seit dem Aufstellen von Qúsays neuer Leibwache vergangen. Qúsay übersah gerade das Training seiner Gardisten, als wieder Botschaften der Späher eintrafen: Das Toquzheer hatte sich mit einem Heer aus Quafsah vereint und war auf dem Weg nach Aín Sefra. Der Geschwindigkeit des Heeres nach zu urteilen, würden sie morgen die Ebenen vor Aín Sefra erreichen.

„Dirar“, rief Qúsay, worauf der Gerufene fragend antwortete: „Ja, Qúsay?“
„Lass die Fürsten und Hauptleute benachrichtigen. Sie sollen sich bereithalten: Der Feind wird morgen hier eintreffen. Sie sollen sich morgen früh beim ersten Sonnenstrahl im Thronsaal versammeln. Ach, und Dirar, lass die Kamele im Ort zählen.“
Dirar nickte und verließ, um Qúsays Befehle weiterzugeben, den Hof.
Nachdem Dirar gegangen war rief Qúsay den neuen Hauptmann seiner Leibwache, Haskuld zu sich. Haskuld war ein älterer Mann um die 50 und ein erfahrener und gestandener Krieger und hatte als solcher schon dem König von Thal als Huskarl gedient. Nachdem er Thjodbjörg erkannt hatte war er der erste gewesen, der sich auf Qúsay hatte einschwören lassen.
„Ihr wünscht, mein Herr?“
„Ich habe Nachricht erhalten, dass der Feind morgen eintreffen wird. Sind die Männer bereit eine Schlacht zu schlagen?“ fragte Qúsay Haskuld, der kurz nachdachte und die Männer noch einmal gezielt in Augenschein nahm.
„Sie werden es morgen bereit sein, Herr“, sagte er schließlich zuversichtlich, „Saurons Diener werden unsere Äxte zu fürchten lernen, das versichere ich euch.“
„In Ordnung, ich verlasse mich auf euch.“

Tag und Nacht vergingen und früh am Morgen, noch vor Sonnenaufgang, stand Qúsay bereits wieder auf.
Er ging noch einmal die Berichte der Späher durch und inspizierte dann in der Dämmerung die Verteidigungsanlagen der Stadt.
Als schließlich die Sonne über den Horizont lugte, kehrte er zum Palast zurück und erwartete die zusammengerufenen Fürsten und Feldherrn.

Nachdem diese sich endlich versammelt hatten, richtete Qúsay das Wort an sie: „Werte Fürsten und Mitglieder dieses Rates, der Tag der Entscheidung ist gekommen, der Feind ist nicht mehr fern. Und sobald er diese Stadt erreicht hat werden wir ihn wieder in die Wüste zurück jagen!“
Applaus kam aus den Rängen der Fürsten doch Qúsay fuhr fort: „Unsere berittenen wie unberittenen Krieger werden vor der Stadt Stellung beziehen, während unsere Bogenschützen die Mauern bemannen. Von dort können sie den Feind von einer geschützten Position aus angreifen. Den Berichten unserer Späher zufolge besteht die gesamte gegnerische Reiterei aus den in den letzten Tagen beobachteten Toquz. Ferner führt die feindliche Armee nur Maultiere und Pferde als Lasttiere mit sich. Ich habe daher beschlossen, dass wir unsere Reiter, statt auf Pferden auf Kamelen kämpfen zu lassen. Unsere Kamelreiter werden den Auftrag haben die feindlichen Reiter zu verjagen und den Feind dann von hinten in die Mangel zu nehmen. Während dessen sollten unsere Fußtruppen versuchen den Feind zu flankieren, sodass wir ihn bei Rückkehr der Kamelreiter eingekreist haben. Ich selbst werde das Zentrum befehligen. Marwan und Harith, ihr werdet Überbefehl über den linken Flügel haben. Músab, ihr und Wa’aran Haywat werdet den rechten Flügel befehligen. Abdallat euch unterstehen die Kamelreiter zu unserer Linken und euch, Sa'amun, die Kamelreiter zu unserer Rechten. Den übrigen Fürsten steht es frei als Feldwebel ihre Krieger innerhalb der Flügel zu befehligen oder sich den Reitern als Krieger anzuschließen. Gebt dies an die Eurigen weiter. In einer Stunde werden wir vor der Stadt Stellung beziehen!“
RPG:
1. Char Alfward bei Dol Guldur.
2. Char Qúsay in Aín Sefra.

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kolibri8

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Re: Aín Sefra - In der Stadt
« Antwort #47 am: 28. Apr 2017, 20:21 »
Eine Stunde war vergangen. Das vereinte Heer hatte sich auf der Hauptstraße versammelt und stand in Marschordnung bereit das Südtor zu durchschreiten. Insgesamt achttausendfünfhundert Männer waren bewaffnet und warteten auf den Marschbefehl. Qúsay ritt auf Rih an die Spitze des Heeres und bedeutete, nachdem er sich einen Überblick verschafft hatte, den Torwachen das Tor zu öffnen. Auf ein weiteres Zeichen von Qúsay setzte sich der Zug in Bewegung und marschierte durch das Tor, während Bogenschützen und Schleuderer auf der Mauer Stellung bezogen.

« Letzte Änderung: 16. Jun 2017, 21:04 von Fine »
RPG:
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Re: Aín Sefra - In der Stadt
« Antwort #48 am: 16. Jun 2017, 21:51 »
Schritt um Schritt marschierten die Soldaten des Malikat-Heeres aus der Stadt. Músab war mit seinem gesamten Gefolge weit vorne gelaufen und beriet sich mit Wa'aran Haywat über die Truppenaufteilung. Die Marschgeräusche der sich noch formierenden Soldaten waren fast lauter als die Stimmen beider. Nachdem ihre Befehle weitergegeben worden waren, formierten sich die Reihen der linken Flanke. Hinter Tamal stand nun die Leibgarde Músabs, die auf ebenfalls auf ihren Befehl wartete.
"Die gesamte Leibgarde soll auf den Mauern Stellung beziehen," sagte Músab und zeigte mit seiner Hand die genaue Position.
"Die Speerkämpfer schützen nun unsere Flanken. Sollte die feindliche Kavallerie versuchen, einen entscheidenden Schlag gegen uns auszuüben, können wir sie bei den Flanken schlagen." sagte Wa'aran.

Das Gespräch wurde von den Hufschlägen eines galoppierendem Pferdes gestört. Reflexartig spannte die Leibgarde bereits ihre Bögen. Tamal hob seine Hand und signalisierte ihnen damit, abzuwarten. Er blickte zu seinem Vater, dem die Anspannung förmlich ins Gesicht geschrieben war. Zu seiner Erleichterung erkannte Músab anhand der Rüstung den kermischen Boten.
Wenige Augenblicke später hatte der Bote Músab erreicht. "Eure Hoheit, ich bringe eine dringende Botschaft von General Aspelta," sagte er und überreichte Músab einen Umschlag.  Dieser las rasch die Zeilen, die auf dem Blatt geschrieben waren, und gab bereits nach den ersten Sätzen seinen Untergebenen ein Zeichen, die Pferde bereit zu machen, während er bis zum Ende weiterlas. "Wir brechen sofort auf, Kerma ist in großer Gefahr," erklärte Músab, während er den Brief einsteckte.
Wenige Augenblicke später waren die Pferde gesattelt. Músab hatte in der Zwischenzeit zwei der Feldherren zu den neuen Anführern der Flanke ernannt. 
Als die Leibgarden beider Könige bereit war ritten sie im schnellen Galopp zur Harad-Straße.

Músab, Alára, Tamal, Gatisen und Wa'aran Haywat nach Tindouf


« Letzte Änderung: 16. Jun 2017, 21:54 von Fine »
Er hat noch gezuckt weil ich ihm meine Axt in seine Nervenstränge getrieben habe.

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Fine

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  • Ich hab da ein ganz mieses Gefühl bei der Sache...
Die Schlacht um Ain Séfra
« Antwort #49 am: 16. Jun 2017, 23:04 »
Aus der Sicht Beregonds

Man hatte ihm einen Platz in der Nähe der Kommandanten zugewiesen. Beregond wusste, weshalb Qúsay ihn an der bevorstehenden Schlacht teilnehmen ließ. Wenn der neu gekrönte Malik diese entscheidende erste Schlacht gewann, bewies er Stärke und Treue gegenüber Gondor. Und es würde Beregond sein, der seinen Bericht als Augenzeuge zu Imrahil bringen würde und somit Qúsays Ruhm mehren würde.
Ungewöhnlicherweise war der Himmel über der Stadt von dichten, langgezogenen Wolken bedeckt, was die Hitze Nah-Harads etwas minderte. Beregond war froh darum, denn er trug seine gondorische Rüstung samt Schild und Schwert, was ihn bei den gewöhnlichen Temperaturen in Ain Séfra selbst ohne die Anstrengungen einer Schlacht bereits zum Schwitzen gebracht hätte.
Zu beiden Seiten des Malikatsheeres, das direkt außerhalb der starken Mauern am Südtor der Stadt Aufstellung bezogen hatte, reihten sich die von den Kommandaten Abdallat und Sa'amun befehligten Kamelreiter ein. Beregond konnte sich nicht recht vorstellen, wie diese plump wirkenden Tiere auf das Chaos der Schlacht reagieren würden, doch er vertraute darauf, dass Qúsay wusste, was er tat. Wenn es stimmte, dass die Kamele die Pferde des Sultanatsheeres in Panik versetzen würden, würde sich dies als unschätzbarer Vorteil erweisen.
"Keine Sorge, Gondorer," sagte Dírar neben Beregond, als hätte er ihm seine Gedanken am Gesicht abgelesen. "Der Malik weiß was er tut."
Beregond wurde nicht recht schlau aus dem Vertrauten Qúsays. Er sprach und verhielt sich wie einer der Haradrim, doch Gesichtszüge und Hautfarbe waren die eines Edlen von Gondor. Ich sollte ihn im Auge behalten, dachte er, ehe ihn die erschrockenden Aufschreie einiger Krieger aus den Gedanken rissen.
Am Horizont im Süden tauchte das feindliche Heer auf. Unruhe brach in den Reihen des Malikats aus, doch den Befehlshabern gelang es rasch, die Ordnung wiederherzustellen. Zu Beregonds Rechter richtete sich Qúsay im Sattel seines Rosses auf und rief mit lauter Stimme: "Jene, die dort kommen, sind die Diener des Dunklen Herrschers, die sich das nehmen wollen, für das wir uns entschieden haben, zu kämpfen: Unsere Freiheit! Darum sage ich: Kämpft, meine Freunde! Kämpft für eure Heimat und eure Familien! Lasst nicht zu, dass der Herr von Mordor uns erneut für seine Eroberungszüge missbraucht. Ich sage, wir halten sie auf und beenden es, hier und heute! Heute setzen wir ein Zeichen gegen die Unterdrückung und Sklaverei, die Harad so viele Jahrhunderte erdulden musste! Heute stehen wir vereint, Brüder in Geist und Blut - vereint gegen das Joch Saurons und Sûladans, unter dem wir uns nie mehr beugen werden. Zieht eure Waffen, und haltet euch bereit! Wir werden siegen, denn wir kämpfen für eine gerechte Sache. Wir werden siegen - weil wir frei sind!"
Jubel brach aus, und die Männer schlugen ihre Waffen lautstark gegen ihre Schilde. Er weiß, wie man eine Armee motiviert, dachte Beregond anerkennend.
Näher und näher kam das Heer Sûladans, unbeeindruckt von Qúsays Ansprache. Die scharlachroten Banner von Qafsah, verziert mit der schwarzen Schlange, wehten in der leichten Brise, die über die Ebene außerhalb der Stadt strich. Die Armee, bestehend aus Kriegern Qafsahs und der Toquz hielt außerhalb der Reichweite der Bogenschützen an, und nahm Aufstellung an. Beregond sah, wie sich ihre Kavallerie an den Flanken aufreihte, während die Krieger, die zu Fuß kämpften, in der Mitte einen starke Schlachtreihe bildeten, hinter der sich Fernkämpfer platzierten.
Und dann begann es. Hörner ertönten und das Sultanatsheer setzte sich erneut in Bewegung. Mit erhobenen Schilden näherten sich die vordersten Reihen im Zentrum, während die Reiter an beiden Flanken beschleunigten und zum Sturmlauf ansetzten. Doch das Heer Qúsays und Marwans, unterstützt durch Krieger aus Kerma und den übrigen Reichen, die dem Malikat die Treue geschworen hatten, hielten ihre Stellung, wie es ihnen befohlen worden war. Einzig die Kamelreiter eilten vorwärts, um die Toquz-Reiter abzufangen. Beregond sah, wie heftige Gefechte an beiden Seiten ausbrachen. Doch dann wurde seine Aufmerksamkeit nach vorne gelenkt, als ein Pfeilhagel von den Mauern Ain Séfras herab schwirrte und die vorderen Reihen des Qafsah-Heeres in Unordnung brachte. Eine einzige Salve konnten die Bogenschützen Qúsays abfeuern, ehe die Krieger im Nahkampf aufeinander trafen.
Trotz einiger Verluste durch Pfeile war es den Sultanatskriegern gelungen, auf den letzten Metern in den Laufschritt zu verfallen und mit viel Druck gegen die vordersten Reihen des Malikatsheeres anzurennen. Dabei wurde dessen Verteidigungslinie an mehreren Stellen durchbrochen. Doch immer wenn das geschah, ließen sich die Krieger rasch ein Stück zurückfallen, um wieder eine lückenlose Schlachtreihe zu bilden. Dadurch wurde das Zentrum von Qúsays Heer langsam in Richtung des Südtores von Ain Séfra eingedrückt. Immer weniger Platz bot sich den Soldaten und schon bald standen sie mit dem Rücken zur Wand.
Entlastung kam durch Jubelgeschrei von den Flanken. Wie Qúsay vorhergesehen hatte, hatten die Kamelreiter die Kavallerie Sûladans in die Flucht geschlagen, und griffen das Sultanatsheer nun im Rücken an. Und auch die Fußsoldaten Qúsays vollführten nun ihren Teil des Manövers. Indem sich die vorderste Schlachtreihe nach innen verbogen hatte, war ein Halbkreis entstanden, in den die Sultanatskrieger nur zu eifrig vorgedrungen waren - das Tor der Stadt in greifbarer Nähe. Doch nun sahen sie sich an allen Flanken den Gegenangriffen der Malikatskrieger ausgesetzt.
Trotz aller taktischer Manöver war es eine blutige Schlacht. Qúsay selbst griff ins Geschehen ein und verteilte tödliche Hiebe vom Rücken seines Rosses aus. Auch Beregond musste sich hin und wieder der Angriffe einiger Krieger erwehren, die bis zu ihm durchdrangen. Drei Männer hatte seine Klinge bereits getötet. Doch je länger die Schlacht dauerte, desto mehr geriet das Heer Sûladans in Unordnung. Von allein Seiten wurden sie bedrängt, und die Bogenschützen auf den Mauern hatten freies Schussfeld auf ihr Zentrum.

Eine Stunde später war die Schlacht entschieden. Was vom Sultanatsheer noch übrig war, ergriff in einem letzten verzweifelten Durchbruchsversuch nach Süden die Flucht. Mehr als die Hälfte ihrer Krieger lagen tot oder verwundet vor dem Mauern Ain Séfras, oder hatten sich Qúsays Kriegern ergeben. Qúsay selbst, der unverletzt geblieben war, berief rasch seine Heerführer zu sich und bedeutete auch Beregond mit einer Handbewegung, sich der Unterredung anzuschließen.
"Der Sieg ist unser, Malik," sagte Marwan, der Herr der Lahmiden.
"Ja, wir haben gesiegt. Aber nur in dieser Schlacht. Der Krieg ist noch lange nicht vorbei," wandte ein anderer Anführer ein.
"Und dennoch ist uns dieser Erfolg nicht mehr zu nehmen," sagte Qúsay, der froh darüber zu sein schien, dass sein Plan aufgegangen war. "Wir müssen nun rasch handeln und unseren Vorteil nutzen. Marwan, mein Freund, du wirst die Hälfte unserer Krieger sammeln und nach Osten führen, um mit den Toquz aufzuräumen und das Stammesgebiet der Banû Ghassan zu sichern. Alle anderen werden sich mir anschließen und nach Westen gehen."
"So sei es. Mögen wir uns wohbehalten vor den Toren Qafsahs wiedersehen," sagte Marwan.
"So möge es sein," antwortete Qúsay, und Marwan eilte davon.
"Ein großartiger Sieg, Herr," gratulierte Beregond, und Qúsay nickte zufrieden.
"Wenn du deinen Truchsessen eines Tages wiedersiehst, berichte ihm, was hier geschehen ist, und richte ihm meine besten Grüße aus, Beregond von Gondor."
"Wohin werdet Ihr nun gehen, Malik?"
"Ich werde mich um den Mann kümmern, der mir einst großes Unrecht zugefügt hat, und der für den Tod meines Vaters verantwortlich ist."
"Ihr meint..."
"Ich werde nicht ruhen, bis Hasaels Kopf auf meiner Lanze aufgespießt ist. Ich gehe nach Umbar und hole ihn mir."


Qúsay, Dírar und Beregond mit der Hälfte des Malikats-Heeres in Richtung Umbar
« Letzte Änderung: 9. Okt 2018, 15:29 von Fine »
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