Thinis, Heiligtum und Hauptstadt des Totenkultes von Ta-Mehu
Der eiligen Flucht aus Lah'a'un folgten sogleich mehrere Tage einer beschwerlichen Reise durch die Wüste von Ta-Mehu. So war es die Leibwache des Königs, welche an der Seite der Tempelgardisten um Yazral das Reisegefolge bildeten und es war wohl Yazral selbst zu verdanken, das man die schnellsten Wege nutzte und auch bei bekannten Oasen einkehr hielt um die Vorräte aufzustocken. Die Königliche Leibwache wurde bis auf eine kleine Handvoll zurück nach Kerma geschickt, welches sich wohl auf den nun kommenden Konflikt vorbereiten sollte. Der Angriff auch auf den König selbst schien man als Affront zu sehen, welcher Kerma dazu veranlasste auf Seiten Thinis, der Hauptstadt des Kultes, sich zu schlagen.
Eben jene Stadt hatte man mittlerweile erreicht. Sie war ein Relikt längst vergangener Tage, in den Bauch des Gebirges geschlagen, schien ein Großteil der Stadt gar in einem Unterirdischen Höhlensystem zu liegen, welches durch labyrinthartige Gänge miteinander verbunden war. Außerhalb eben jener Höhle war der Ursprung dieser Festung zu erkennen. Numenorisches Mauerwerk, welches sich auf mehreren Ebenen das Gebirge hinauf erklomm, gethront von einem großen Tempel, mit einer ewig lodernden Flamme. Die Stadt wirkte auf ihre eigene Art und Weise im Wohlstand schwelgend. So hingen an jeder Bedeutenden Ecke die großen, schweren Banner mit dem Zeichen des Maats. Zwei enorme Katapulte standen auf den Befestigungsanlagen je zu einer einer gegenüberliegenden Seite und von der höchsten Ebene hatte man, so wie auch in der Hauptstadt Ta-Mehus den Überblick über eine weitläufige Ebene. Das Heiligtum schien gut zu verteidigen, wenngleich nur eine einzelne Schlucht den Weg zu jenem bot.
Anders als in Lah'a'un schien man jedoch der Ankunft der Kermischen Adligen wohlgesonnen zu sein, So war es der Hohepriester selbst, Parser, der zur Begrüßung jener bis zum Tor hinab stieg und dort, mit einigen Priestern und Wachen versammelt, wartete. "Euer Gnaden, es ist mir eine besondere Ehre euch innerhalb der Mauern des Kultes begrüßen zu dürfen. Wenngleich es mich betrübt das diese bedauerlichen Umstände der Grund für eure Einkehr sind. Ich bin Parser, der Ältstgeborene Sohn des Menefers, König von Ta-mehu, und Hohepriester des Totenkultes" Eben jener, doch gealtert wirkende Mann, verbeugte sich schließlich tief, während es sein Gefolge ihm gleich tat. Yazral, welcher eben noch Hinter Músab stand, schien dann eben jenen etwas ins Ohr flüstern, woraufhin ein Nicken folgte und der silberne Löwe nach vorne trat. "Euer Heiligkeit, die Verhandlungen in der Hauptstadt sind gescheitert, wird sind in eine Falle geraten und nur unter schwersten Anstrengungen ist uns die Flucht gelungen. Euer Bruder hat seine Armeen versammelt und marschiert unmittelbar auf uns zu, den Einfluss des Totenkultes unterbinden wollend." So waren eben jene Worte mit einer gewissen Ehrfurcht gesprochen, ehe Yazral dann, den Gepflogenheiten folgend auf die Knie, ging. "Seine Majestät Músab bin Kernabes von Kerma hat uns seine Unterstützung in diesen Konflikt angeboten, nachdem auch sein Leben von eurem Bruder bedroht wurde."
Der Qore hob dann sein Kinn etwas an, die Reaktion des Hohepriester abwartends, welcher nur abschätzend zwischen den anwesenden Hin und her sah. "Dies ist wohl das Ende das geeinten Reiches von Ta-Mehu." meinte er mit schweren Bedauern in der Stimme "Jabal bereitet die Stadt auf die Belagerung vor... Schickt Späher aus und warnt unsere Verbündeten in Awaris und Helwan." Nachdem die Befehle gesprochen wurden, verließ ein Großteil der Anwesenden Gardisten die Versammlung schließlich, den Befehlen nachkommend. "Umso mehr bedauere ich zu Erfahren das mein Bruder sich der Trauer hingegeben hatte. Sofern mein Sohn war gesprochen hatte, so ist eure Hilfe sehr willkommen. Ich werde euch Quartiere herrichten lassen in denen ihr fürs Erste zu Ruhe kommen könnt und Kraft sammeln für die nahende Schlacht." Auf die Worte Parser wirkte Alára wohl mehr verwundert als Músab es tat, so war es wohl auch jenem Fremd das Yazral wohl der Königlichen Linie selbst zu entspringen schien. Der Qore hingegen schien mehrmals nur zu nicken, folgte den Bediensteten mitsamt der Garde zu den Quartieren, welche doch Fürstlich eingerichtet schienen. Den Kermern wurde schlussendlich das vollumpfängliche Recht gewährt die Wunder Thinis zu bestaunen. Doch fürs erste schien man sich auf den Kampf vorzubereiten. Eine weitere Schlacht, die die Wirren des Haradischen Bruderkriegs wohl hervorbrachte.