Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Weit-Harad

Die Harduin-Ebene

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Eandril:
Edrahil beobachtete die Schlacht um die Mauern aus sicherer Entfernung vom Rand der Oase aus. Immer wieder brandeten Qúsays Krieger gegen die hohen Mauern aus gelbem Stein, doch an keiner Stelle sah es so aus, als stünden sie nahe vor dem Durchbruch.
"Ich hoffe wirklich, dass dein Plan Erfolg hat." Dírar trug betonte Gelassenheit auf seinem Gesicht zur Schau, doch Edrahil konnte seine Anspannung geradezu spüren.
"Es ist nicht mein Plan", erwiderte er ruhig. "Doch wenn ihr weiterhin derart halbherzig angreift, bleibt mir nichts anderes übrig, als das ebenso zu hoffen." Dírar zog eine Augenbraue in die Höhe, und Edrahil zuckte mit den Schultern. "Mir ist durchaus aufgefallen, dass Qúsay noch einige Reserven übrig hat, die er nicht in die Schlacht wirft."
"Wir brauchen frische Truppen um die Stadt zu sichern", antwortete Dírar ein wenig reserviert, und Edrahil seufzte. "So groß ist Qúsays Vertrauen darin, dass Narissa Sûladan ausschalten kann und ihm Qafsah daraufhin auf einem silbernen Tablett serviert? Dafür schont er seine Truppen, und lässt gleichzeitig Gondors Krieger für sich kämpfen? Nicht gerade die richtige Art und Weise, unser Vertrauen zu stärken..."
Dírar blickte sich um, doch seine Leibwächter standen ein gutes Stück entfernt. "Ich bin nicht mit jedem von Qúsays Entschlüssen einverstanden", gestand er leise. "Auch wenn er weiß, dass nichts Bestand haben wird, wenn wir Mordor nicht in die Knie zwingen... ein Teil von ihm wird immer an die Zukunft denken und bemüht sein, seine Machtposition nach diesem Krieg zu sichern."
Edrahil zog mit der Spitze seines Stocks nachdenklich Bahnen in den staubigen Boden. "Ich verstehe - diesen Fehler habe ich nicht nur einmal gemacht. Zu Qúsays Vorteil übrigens, denn hätte ich weniger an Dol Amroths Macht und mehr daran, jede verfügbare Klinge gegen Mordor zu richten, gedacht, wäre Hasaël schon längst nicht mehr der Fürst von Umbar gewesen. Aber ich habe gelernt... sonst wäre ich nicht hier und vielleicht wäre Qúsay nicht am Leben." Er blickte Dírar dabei offen ins Gesicht - entgegen seiner Gewohnheit war Edrahil in diesem Moment vollkommen ehrlich. Dírar zögerte, und bevor er Antworten konnte, drängte sich ein Mann zwischen den Leibwächtern hindurch, warf einen misstrauischen Blick zu Edrahil und stieß dann atemlos hervor: "Meister Dírar, ich benötige dringend eure Aufmerksamkeit. Im Süden..." Dírar unterbrach ihn mit einer Geste, warf Edrahil einen besorgten Blick zu, und eilte ohne ein weiteres Wort dem Boten nach in die Dunkelheit.
Edrahil blieb allein zurück, den Blick stumm auf die Schlacht gerichtet. Für einen Moment erlaubte er seinen Gedanken zu wandern. Er dachte an Narissa, die vielleicht im Tunnel ertrunken war, oder von Sûladans Wachen getötet, oder... und an Valion und Valirë, deren Aufgabe nicht minder gefährlich war. Vielleicht waren sie längst gefallen. Und weiter wanderten seine Gedanken nach Norden. Seit sie aus Aín Sefra aufgebrochen waren, waren keine Neuigkeiten aus Gondor eingetroffen - uns selbst jene, die Valion und Narissa gebracht hatten, waren ja schon alt gewesen. Vielleicht hatte Mordor längst angegriffen, lag Dol Amroth in Schutt und Asche, ohne, dass er davon wusste...  Seine düsteren Gedanken, wurden von einem gewaltigen Lärm, der aus südlicher Richtung herandrang, unterbrochen. Im Süden verdeckte eine gewaltige Staubwolke die Sterne, und aus der Dunkelheit schälte sich allmählich eine Streitmacht, angeführt von sechs gewaltigen Mûmakil. Edrahil zog ein Augenbraue in die Höhe, als er die Banner, die auf den Rücken der Kreaturen flackerte, erkannte. Zwei sich aufbäumende Mûmakil auf rotem Hintergrund... Er wurde bestätigt, als er die Rufe aus Qúsays Heer hörte - "Kerma! Kerma ist gekommen!"
Jeder Zweifel, auf welcher Seite die Neuankömmlinge standen, löste sich auf, als die Mûmakil sich den Mauern näherten und von ihren Rücken ein Hagel von Pfeilen und Speeren auf die überraschten Verteidiger niedergingen. Die beinahe zum Erliegen gekommenen Kämpfe flammten wieder auf - doch nur für einen kurzen Augenblick.

Obwohl der Himmel vollständig schwarz war, zog dennoch ein Schatten über den Heeren vorüber. Edrahil spürte, wie sich die Härchen auf seinem Nacken aufstellten, und er fühlte jenen charakteristischen Anflug von Furcht, der nur eines bedeuten konnte - Nazgûl. Im selben Augenblick ertönte ein langgezogener, hoher Schrei, und der Schrecken brach mit voller Wucht über ihn herein. Nur mit Mühe zwang Edrahil sich dazu, stehen zu bleiben, doch die Angreifer wichen in einer Welle von den Mauern zurück. Kein Jubel ertönte von den Mauern, denn er Schrecken ergriff alle Menschen gleichermaßen. Ein zweites Mal überflog der Ringgeist das Schlachtfeld, bevor er zu Edrahils Überraschung nach Norden abdrehte - in Richtung Palast.
Auch nachdem der Nazgûl sich entfernt hatte wurde der Angriff nicht fortgeführt. Von den Mûmakil aus gingen noch einige Pfeile auf die Mauern nieder, doch auch das wirkte eher halbherzig. Es dauerte nicht lange, bevor sich Qúsay, umgeben von seiner überlebenden Leibgarde, Edrahil näherte. Der Malik trug einen blutigen Kratzer an der Stirn und war bleich.
"Mordors Bote", stieß er hervor. "Er ist zum Palast geflogen, das heißt..." Er verstummte, und schien mit sich zu ringen. "Was sollen wir gegen diese Dunkelheit ausrichten?"
"Kämpfen", erwiderte Edrahil, obwohl die Fragen nicht an ihn gerichtet war. "Wir können nichts anderes tun, als zu kämpfen." Er betrachtete Qúsay mit unterdrücktem Mitgefühl. Er hatte die Belagerung von Dol Amroth, wo der Schatten der Nazgûl Tag und Nacht über der Stadt gelegen hatte, nicht miterlebt. Dies war vermutlich das erste Mal, dass er einem der Neun als Feind gegenüberstand. "Lasst den Schrecken nicht an euer Herz, Malik. Es ist nur ein einziges Wesen, und der Schrecken ist seine tödlichste Waffe. Es kann nicht gegen ein ganzes Heer bestehen." Er deutete auf die hoch aufragende Reihe der Mûmakil. "Und denkt daran, dass ihr nicht alleine seid."

Von Norden drang ein tiefes Grollen an seine Ohren. Noch während er sich in Richtung der Stadt wandte, verstärkte sich das Grollen zu einem ohrenbetäubenden Donnerschlag. Ein grünlicher Blitz stieg aus Richtung des Palasts in den Nachthimmel, und eine Flammensäule erhellte die Nacht bis weit außerhalb der Stadt. "Bei allen Göttern der See", flüsterte Qúsay, und in seiner Stimme nahm Edrahil die gleiche Erschütterung, die er selbst verspürte, wahr. Inmitten des Lärms stieg ein einziger verzweifelter Schrei auf, und verstummte. Die Feuersäule verblasste und verschwand, doch in der Ferne über der Stadt war nach wie vor der Schein eines großen Feuers zu sehen.
Qúsays Heer, bereits durch die Ankunft des Nazgûl erschüttert, war offenbar ebenfalls zutiefst erschüttert worden, denn ohne einen Befehl erhalten zu haben, zogen sich die Soldaten endgültig von den Mauern zurück. Auch die Neuankömmlinge aus Kerma wichen bis außerhalb der Pfeilschussweite zurück - doch kein Pfeil oder Speer flog von den Mauern in ihre Richtung. Vermutlich waren die Verteidiger nicht weniger mitgenommen als die Angreifer, doch diese waren sicher nicht in der Lage, diese Vorteil zu nutzen. Stattdessen starrte jeder stumm in Richtung der Stadt.
"Edrahil!" Erchirion war mit seiner kleinen Truppe Gondorer herangekommen. Zu seiner heimlichen Erleichterung erkannte Edrahil, dass sowohl der Prinz als auch Valirë unverletzt zu sein schienen, doch ihm entging auch nicht, dass Valion fehlte. "Was um alles in der Welt war das?"
Edrahil zuckte hilflos mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung", gab er zu. "Irgendeine Teufelei Sûladans", stellte Qúsay grimmig fest, doch Edrahil schüttelte den Kopf. "Wenn Sûladan solche Waffen besitzt - warum hat er sie nicht eingesetzt, euer Heer zu vernichten? Ich..." Er breitete hilflos die Hände aus. "Ich kann mir nicht vorstellen, was dort geschehen ist. Noch nie habe ich etwas von solcher Gewalt gesehen."
"Seht", warf Erchirion ein, und deutete in Richtung der Stadt. "Das Tor öffnet sich." Qúsay legte die Hand auf den Schwertgriff und machte bereits einen Schritt in Richtung seines Heeres, doch kein Gegenangriff erfolgte durch das Tor. Auf die Entfernung konnte Edrahil nur schemenhafte Gestalten ausmachen, doch viel bedeutsamer war die vollständig weiße Flagge, die eine der Gestalten vor sich hertrug.

"Mein Name ist Amenzu al-Irat, Statthalter von Qafsah." Der hochgewachsene, dünne Mann in den kostbaren Gewändern verneigte sich tief in Qúsays Richtung. Er trug eine Maske der Beherrschtheit zur Schau, doch die tiefe Erschütterung in seinen Augen war nicht zu übersehen. Seine Stimme wirkte merkwürdig laut in der beinahe vollständigen Stille, die sich über das Schlachtfeld vor Qafsahs Mauern gelegt hatte. "Ich bin gekommen um euch den Tod von Fürst Sûladan von Qafsah, dem Sultan der Haradrim mitzuteilen... und euch die Stadt zu übergeben."
Qúsay musterte den Statthalter stumm. Edrahil spürte, wie sich Dírar neben ihm beinahe unmerklich bewegte, und beinahe unmerklich nickte. "Ich nehme an, ihr habt Bedingungen für diese Kapitulation", antwortete Qúsay schließlich ruhig, doch auch seiner Stimme konnte man anhören, dass seine Selbstbeherrschung nur noch papierdünn war.
Amenzu fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen, und bedeutete der ein paar Schritte hinter sich stehenden Frau, vorzutreten. Sie führte einen Jungen von vielleicht acht Jahren an der Hand. "Bevor ich spreche, muss ich euch bitten, mir ein Versprechen zu geben", sagte der Statthalter. "Malik Qúsay, ich bitte euch um das Versprechen, weder diesem Jungen noch seiner Mutter Leid zuzufügen."
Qúsay wirkte überrascht. "Wieso sollte ich... Ah. Sûladans Welpe." Er biss die Zähne zusammen. Amenzu erwiderte nichts, sondern verharrte stumm in respektvoller Haltung. Der Junge blickte ängstlich zwischen Qúsay und Amenzu hin und her, und umklammerte die Hand seiner Mutter. Edrahil betrachtete sein blasses Gesicht und suchte nach irgendeiner Ähnlichkeit mit Narissa, fand jedoch keine.
"Warum sollte ich dieses Versprechen geben?", fragte Qúsay schließlich, und seine Stimme bebte beinahe unmerklich. "Ihr seid bereits in meiner Gewalt."
Amenzu neigte respektvoll den Kopf. "Solange Sûladan lebte, wart ihr mein Feind. Doch ich habe nie gehört, dass ihr ehrlos handelt, Malik. Und jetzt, wo den Sultan sein gerechtes Ende ereilt hat und wir nicht länger Feinde sein müssen... wieso solltet ihr nun ehrlos handeln? Diese Junge hat keinen Anteil an den Verbrechen seines Vaters."
Qúsay stieß hörbar die Luft aus. "Das ist... wahr. Also gut. Ich gebe euch mein Wort als Fürst von Umbar und Malik von Harad, dass diesem Jungen und seiner Mutter unter meinem Schutz kein Leid zugefügt werden wird. Aber... für den Rest dieser Nacht werden sie meine Geiseln sein. Ihr werdet dafür sorgen, dass auch der letzte von Sûladans Kriegern seine Waffen niederlegt, bis mein Heer morgen in die Stadt einzieht."

Fine:
Taraezaphel und Valion aus Qafsah

Aus der Sicht Taraezaphels, der Löwenmaid

Selbst aus der großen Entfernung, die sie inzwischen zwischen sich und die ehemalige Hauptstadt des Sultanats von Harad gebracht hatten, konnte Rae noch den schwarzgrauen Rauch ausmachen, der von Qafsahs Palastdistrikt aufstieg. Sie fragte sich nicht zum ersten Mal, welcher Wahnsinnige entschieden hatte, den gewaltigen Vorrat an kermischen Feuer direkt unter der Residenz des Sultans zu lagern, und was denjenigen dazu veranlasst hatte, die Ladung vorzeitig in Brand zu setzen. War es Mustqîm gewesen? Er war ihr nützlich gewesen, zumindest für eine Weile, auch wenn er sich nicht von ihren Netzen hatte einspinnen lassen. Nun war er Geschichte, zusammen mit seinem Vater, Sûladan... und dem gesamten Sultanat.
Der Tod Breyyads war... bedauerlich, wenn auch nicht sonderlich tragisch. Er war ein talentierter Krieger gewesen, doch von seiner Sorte gab es in den Landen zwischen Harad und Gondor noch viele weitere.

Doch alles in allem befand Rae, dass sie sich noch einigermaßen glücklich schätzen konnte, rechtzeitig entkommen zu sein. Sie hatte die Kriegsmûmaks gesehen, die von Süden heraufmarschiert hatte und ein Blick auf das Heer, das den gewaltigen Tieren folgte, hatte ihr gereicht um zu wissen, dass weder Qúsays geschundene Streitmacht noch die verbliebenen Krieger des Sultanats dagegen ankommen konnten. Doch dass nun der König von Kerma im Süden Harads die Macht ergriff würde Rae sich noch zu Nutzen machen. Sie wusste, dass der König einen unverheirateten Neffen hatte. Falls es notwendig sein würde, würde der ihr Ticket in den inneren Kreis Kermas sein.

Zunächst würde sie ihr Weg allerdings nicht nach Süden führen. Der Fluss Harduin lag bereits zwischen Taraezaphels Kompanie und den südlichen Landen. Noch ehe Qúsay und Músab in die Stadt eingerückt waren, hatten Raes Leute den Fluss überquert und sich auf die am Nordufer wartenden Pferde geschwungen. Es hatte sich wieder einmal ausgezahlt, eine Rückversicherung in der Hinterhand zu halten, für den Fall, dass Mustqîms Ambitionen fehlschlagen würden. Für einen Augenblick hatte der Bastard von Qafsah triumphiert, doch wie Rae inzwischen wusste, hatte Mustqîms Triumph nicht lange angehalten. Sie knirschte frustriert mit den Zähnen als ihr das grimmige Gesicht der kleinen Göre vom Turm einfiel. Er hätte nicht mit ihr spielen sollen, dachte Rae. Was hatte sie überhaupt dort im Palast verloren? Jemand musste ihr den Weg freigeräumt haben, so viel stand fest. Und Taraezaphel hatte auch schon eine recht gute Ahnung, wer das gewesen sein konnte.

Verächtlich und wütend stieß sie die in ihrer Lunge angestaute Luft aus. Da war er wieder. Derjenige, der nun schon drei mal ihre Pläne durchkreuzt hatte. Der Schatten, der sie zu verfolgen schien, wohin auch immer sie ging. "Edrahil," fauchte sie leise. "Edrahil..."
Oft schon hatte Rae sich ausgemalt, was sie mit ihm anstellen würde, wenn sie ihn endlich in die Finger bekäme. Dass es eines Tages dazu kommen würde stand für Taraezaphel fest. Sie würde ihre Rache haben, koste es was es wolle. Und nun, da sie Edrahils Schützling erwischt hatte, war Edrahil zum Greifen nahe.
Sie dachte an die Spur, die sie hinterlassen hatte. Edrahil würde sie finden, davon ging Rae fest aus. Er war gerissener als es für ihn gut war. Einst hatte sie das auf eine gewisse Art und Weise anziehend gefunden; damals, als sie den Gondorer zum ersten Mal gesehen hatte. Sie hatte sich bei den Assassinen in Umbar eingeschleust und hatte Edrahil und Chataras Machenschaften eine Weile verfolgt, ohne auf sich aufmerksam zu machen. Ihr wäre es recht gewesen, wenn Hasael bereits damals gestürzt worden wäre. Dann wäre Edrahil vielleicht nach Dol Amroth zurückgekehrt und hätte keinen Gedanken mehr an Haradwaith verschwendet. Und Taraezaphel wäre längst Königin auf dem Thron des Löwenreiches.

Rae blickte zu dem bewusstlosen gondorischen Krieger hinüber, der quer über den Rücken eines der freien Pferde hing und nur notdürftig festgebunden war. Natürlich wusste sie bereits alles über ihn, was es zu wissen gab. Er würde ihr noch nützlich sein, allein schon um Edrahil anzulocken. Wenn ihr dabei auch die kleine Weißhaarige in die Falle ginge, umso besser. Narissa vom Turm war gefährlich, wenn man sie zu lange gewähren ließ, das hatte Rae nun schon mehrfach feststellen müssen.

Da war noch etwas anderes, das ihr Gedanken machte. Noch eine unerledigte Angelegenheit. Rae lenkte ihr Pferd neben eines ihrer Begleiter, einer Kriegerin in dunkler Kleidung und Kapuze. Dann gab sie ihrem Gefolge das Zeichen, vom Galopp zum Trab zu wechseln, damit sie sich unterhalten konnten. Der Abstand zu Qafsah war ohnehin längst weit genug.
"Was gibt es?" fragte die Reiterin neben Taraezaphel.
"Er wird nicht alleine kommen," antwortete Rae. "Edrahil, meine ich. Zumindest dann nicht, wenn er bemerkt, was unser Ziel ist." Sie blickte nach Nordwesten. Rae hatte längst beschlosen, dass sie Edrahil dort treffen würde, wo es ihm am meisten weh tun würde. In seiner Heimat. Praktischerweise hielt sich dort jemand auf, deren Tod auch der lästigen Narissa großes Leid bescheren würde...
"Er umgibt sich gerne mit Verbündeten," antwortete die Frau, die neben Rae ritt. "Zumindest seitdem er nach Harad gekommen ist."
"Und genau deswegen brauche ich dich und deine besonderen Talente, Zarah," erwiderte Taraezaphel. "Wenn der Schattenfalke sich an unseren Fersen heftet..."
Zarah nahm das Tuch beiseite, das den unteren Teil ihres Gesichts bedeckte. Rae konnte sehen, dass ihr Gegenüber ein schmales Lächeln im Gesicht trug. "Ich kümmere mich um ihn, sei unbesorgt. Aber erinnere dich an unsere Abmachung."
"Du brauchst ihn nicht zu töten," bestätigte Rae. "Es genügt, wenn du dafür sorgst, dass er sich nicht einmischt."
"Das wird er nicht," sagte Zarah.
Zufrieden nickte Taraezaphel und warf einen letzten Blick auf das Gesicht der Frau, die Edrahil als Ta-er as-Safar bekannt war...

Taraezaphel, Valion und Ta-er as-Safar nach Nordwesten...

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