Ich verfüge noch nicht über viel Erfahrung im Multiplayer zu 4.5, außer ein 4ffa (mit einem menschlichen Spieler und 2KI´s). Jedoch hab ich schon paar Gefechte gegen die KI bestritten. Dass der Spieler zu einer Belagerung gedrängt wird, finde ich prinzipiell ganz gut, weil ich schon immer FAN der Bleagerungsgeräte war. Allerdings gibt es noch einige Stellschrauben, an denen wie ich finde gepfeilt werden sollte. Diese Stellschrauben sind zum Teil mit dem Wirtschaftssystem verzahnt. Ich denke, an Smeargollum´s Kritik ist was dran.
Also nochmal zusammengefasst:
1. Der Angreifer versucht das Spiel schnell zu beenden, scheitert aber, da er durch die Inflation nicht genug Geld hat, um Belagerungswaffen und Truppen zu finanzieren.
2. Der Angreifer nimmt sich so viel Zeit wie er brauch, um seine Postion unanfechtbar zu machen. Das gibt dem Spiel ein Phase in der es ziemlich campy und langweilig ist.
Wie Smeargollum unter Punkt 1 beschrieben hat, ist die Belagerung im frühen Spiel risikobehaftet. Um dem entgegenzuwirken, sollte der Spieler vornehmend effizient auf leicht erhältliche Belagerungswaffen setzen können. Dies wären bei Isengard Leitern, Mordor Rammen aber auch Trolle, Rohan Rammen, Imladris die Wissenden bzw. die Ramme der Dunedain, Lothlorien die billigen Ents, Rohan Heukarren, Gondor Schutzschilde + Rammen, Angmar die vielseitigen Belagerungstrolle und Zwerge Minenarbeiter.
Als Schwachpunkt bei der Belagerungen von Festungen (die, die welche haben) ist ja meistens das Tor, was auch naheliegend ist. In erster Linie ist der Schaden der genannten Belagerungsgeräte ausreichend, das Tor zu zerstören.
Aus den genannten Belagerungswaffen fallen zunächst einmal das Schild, die Leitern und die Minenarbeiter raus. Die Minenarbeiter scheinen bisher einen guten Job zu erledigen, da sie eine Möglichkeit darbieten, dass der Belagerte sich auch dem Schutz seines Lagers oder Festung wagen muss, um der Belagerung etwas entgegenzusetzen, da ist der vergleichsweise hohe Investitionsbedarf 750 (Belagerungspläne) + 1000 (Schmiede) und 300 (Minearbeiter) gegenüber dem Zugriff auf Rammen (zusammen 1000) schon gerechtfertigt. Von dem Besitz einer Kaserne wurde ausgegangen.
Das Schild von Gondor aus dem Belagerungswerk ist für den Schutz von Truppen (sollte auch auf Rammen wirken) preisleistungstechnich auch sehr günstig.
Bei der Isengard-Leiter, sollte auch für Belagerungstürme gelten, wobei Mordor diese ja erst später zur Verfügung hat) sollte an der Mechanik noch ein wenig gearbeitet werden, sofern dieses moddingtechnisch möglich ist. Dies schließt Festungsmauern ein. Bei dem Einsatz von Leitern ist mir aufgefallen, dass Einheitenkämpfe auf der Mauer problematisch sind, da sich Einheiten weigern auf den Mauern stationierte Ziele wie Bogenschützen anzugreifen. Dies ist mir bei der Belagerung der Rohan-Festung aufgefallen, ich kann nicht unbedingt sagen, ob das nur bei dieser Festung auftritt. Ich vermute einen Zusamenhang zwischen der Mannstärke eines Battailons und der Breite der Mauer, Helden scheinen nämlich nicht davon zu betroffen sein. Zudem stelle ich mir die Frage, weshalb Helden keine Leitern benutzen können, sofern dies grundsätzlich möglich ist. Dies würde eine Belagerung von Festungen mithilfe Dunländern mit der Unterstützung Wulfgars und den Urukhelden attraktiver machen. Helden können durch ihre Fähigkeiten schon den Unterschied in Schlachten ausmachen und einen Sturm der gegnerischen Festung um einiges attraktiver machen. Momentan werden Truppen und Helden mithilfe von Leitern separiert. Die Eroberung des Torhauses über eine Flagge könnte diesen Effekt optional noch einmal verstärken, obwohl die Einführung dieser umstritten ist. Leider sind deshalb Leitern und Belagerungstürme momentan eher kontraproduktiv, da sie dem Gegner mit paar Bogenschützenbataillonen nur Futter auf den Mauern bieten.
Ansonsten finde ich den Aufwand zum Zugang zu frühen Belagerungswaffen gerechtfertigt, da es meiner Meinung nicht zu viel verlangt ist, ein Gebäude, welches man vorher unter Umständen nicht gebaut hat, bauen muss. Man muss ja bedenken, dass der Agressor bereits die Mapcontrol erlangt hat und somit auch noch die Möglichkeit auf weitere Bauplätze von Vorposten hat. Vielleicht muss man balancetechnisch den Zugang zu manchen Waffen vereinfachen und zu manchen erschweren, aber dazu habe ich die 4.5 noch nicht genug gespielt. Im Auge hätte ich da Lorien, die für ein Enthing schon 1000 Resis blättern müssen. Die meisten Belagerungswerke kosten ja nur 600 Resis.
Zudem ist es ja auch das Ziel, dass der Belagerte noch eine Chance zum Comeback hat, und diese sollte auch bestehen bleiben. Da ist die Inflation und die zentralisierten Kommandeurspunkte schon eine sehr gute Mechanik.
Zu Punkt 2 kann ich noch nicht so viel sagen, da ich noch nicht in der Situation des Belagerten war
und im 4ffa bereits das Lategame eingetroffen war und dort keine Festung auf der gespielten Map nicht vorhanden war. Aber als Stellschrauben könnte man die Siedlungsbauplätze ausmachen, die es für den Belagerten zu harrassen lohnt (wie Caun schon in seinem Feedbackvideo erwähnt hat). Dabei könnte einführen, dass neugebaute Wirtschaftsgebäude auf den Siedlungsbauplätzen auf Level 1 starten und nach einer gewissen Zeit (unter Vorraussetzung der jeweiligen) Wirtschaftsupgrade aufgelevelt werden. Bereits gebaute Wirtschaftsgebäude werden jedoch wie bisher durch das Erwerb des Upgrades sofort aufgelevelt. Dies macht den Belagerten auf lange Sicht gefährlicher und es würde sich für den Agressor nicht unbedingt eine klare Situation ergeben, bei der einfach nur seinen Sieg hinauszögert.