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Autor Thema: "Jedem das Seine"  (Gelesen 12965 mal)

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"Jedem das Seine"
« am: 13. Jun 2010, 15:36 »
Hey!
Ich habe heute in einem Gespräch beiläufig "Jedem das Seine" gesagt, da hat mich mein Gesprächspartner erst einmal über den Ursprung dieser Redewendung aufgeklärt:
"Jedem das Seine" stand in dem Tor des Konzentrationslagers Buchenwald. Die Nazis haben es dort eingravieren lassen, um die Inhaftierten jeden Tag daran zu erinnern, dass sie nur das bekommen, was sie verdienen (wir alle wissen, aus welcher Perspektive die Nazis die Inhaftierten betrachteten).

Ich will einfach nur, dass ihr darüber Bescheid wisst und diese Redewendung nicht mehr verwendet ;)

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #1 am: 13. Jun 2010, 15:38 »
Ich werde sie trotzdem weiter verwenden; sie stammt nämlich ursprünglich aus dem alten Rom und hatte nichts nazistisches an sich; die Nazis haben sie nur, wie so vieles, verfremdet.

MfG

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #2 am: 13. Jun 2010, 15:39 »
Singst du auch noch die erste Strophe der deutschen Nationalhymne?

Ich denke, man sollte es aus Respekt vor den ganzen Getöteten nicht mehr tun.

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #3 am: 13. Jun 2010, 15:41 »
Die Nazis haben nunmal auch Deutsch gesprochen und dabei eine Menge deutscher Sätze benutzt. "Jedem das Seine" ist allerdings ein Rechsgrundsatz aus dem alten Rom (lat: Suum Cuique) und keineswegs eine Erfindung des Nationalsozialismus. Von daher sehe ich absolut kein Problem mit der Benutzung der Redewendung.
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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #4 am: 13. Jun 2010, 15:42 »
Die Nazis haben nunmal auch Deutsch gesprochen und dabei eine Menge deutscher Sätze benutzt. "Jedem das Seine" ist allerdings ein Rechsgrundsatz aus dem alten Rom (lat: Suum Cuique) und keineswegs eine Erfindung des Nationalsozialismus. Von daher sehe ich absolut kein Problem mit der Benutzung der Redewendung.
Richtig.
Die Nazis haben nunmal auch Deutsch gesprochen und dabei eine Menge deutscher Sätze benutzt. "Jedem das Seine" ist allerdings ein Rechsgrundsatz aus dem alten Rom (lat: Suum Cuique) und keineswegs eine Erfindung des Nationalsozialismus. Von daher sehe ich absolut kein Problem mit der Benutzung der Redewendung.
Die singe ich natürlich nicht. Aber ich denke, man sollte nicht alles schlechtmachen, was die Nazis halt missbraucht haben.

MfG

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #5 am: 13. Jun 2010, 15:42 »
Die Nazis waren in Namensgebung sehr kreativ, sie schafften es, die schrecklichsten Dinge mit einem schönen Namen zu versehen, der alles ungefährlich wirken liess.
Ein Paradebeispiel: Die Reichskristallnacht
Wie bereits gesagt verfremdeten sie auch sehr viele Begriffe....
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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #6 am: 13. Jun 2010, 15:44 »
Nun denn, es ist ja selbstverständlich jedem frei gestellt, weiterhin sich so auszudrücken, wie er will. Nur ich denke, man sollte schon den/die Hintergrund/Hintergründe dessen wissen.

€dit:
Wie steht es denn mit "Arbeit macht frei"? Stammt schließlich auch aus dem Jahre 1873...

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #7 am: 13. Jun 2010, 15:48 »
Ich singe auch nicht die restlichen Strophen der Nationalhymne, von daher erledigt sich die Frage :P Ich war bis jetzt jedenfalls noch nie in einer Situation, in der ich plötzlich das Bedürfnis dazu hatte (ich bin nicht sonderlich patriotisch [ugly] ).

Ich denke, man muss vorsichtig sein, die eigene Sprache zu sehr dadurch einschränken zu lassen, dass bestimmte Worte auch mal zum Bösen gebraucht wurden. Die Worte selbst sind schließlich nicht böse. Man muss dabei natürlich auch unterscheiden zwischen Phrasen, die erst durch die Nazis wirklich bekannt wurden und daher eindeutig negative Konnotationen haben ("Arbeit macht frei") und jenen, die schon Jahrhunderte vor dem dritten Reich existierten und gebräuchlich waren. Dazu gehört eben "Jedem das Seine", das von einigen der größten Denkern der Menschheitsgeschichte geprägt wurde, unter anderem Cicero und Platon. Und ich habe absolut kein Problem damit, deren Worte zu widerholen ^^
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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #8 am: 13. Jun 2010, 15:50 »
Ich glaube, ich werde die Redewendung weiterhin verwenden, auch wenn sie in diesem Zusammenhang verwendet wurde.Isst du kein Brot, weil Hitler auch welches gegessen hat? Ich meine, die Nazionalisozialisten wollten etwas damit ausdrücken und ich will etwas ausdrücken. Beides deckt sich jedoch in keinster Weise miteinander.
Und meiner Meinung ist es besser, seinen Respekt für die toten zu zeigen, indem man an sie denkt, als das man einfach irgendwelche Ausdrücke, die die Nazionalsozialisten entfremdet haben, nicht mehr verwendet.

@LoM: Dir stimme ich auch zu 100% zu.  :)

Es kommt immer darauf an, etwas zu tun, was der Gegner nicht erwartet.


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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #9 am: 13. Jun 2010, 15:53 »
Das Brotessen Hitlers hat aber nicht die Opfer verhöhnt.
Ich sag auch nicht als Schimpfwort "Spast", weil das die Behinderten in den Dreck zieht. Und aus dem Grund sage ich auch nicht mehr "Jedem das Seine" ;)

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #10 am: 13. Jun 2010, 15:54 »
Ich denke, hier lässt sich der Spruch am besten anwenden: Jedem das seine, ob er es jetzt benutzt oder nicht ist egal ;).

MfG

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #11 am: 13. Jun 2010, 15:56 »
Das ist der perfekte Moment für "Jedem das Seine", wer will verwendets weiter (wie z.b. ich) wer nicht will, eben nicht

Edit: misst LoA war schneller

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Sollten Banner und Avatar nicht Synchron sein, einfach mal mit Strg + F5 aktualisiern

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #12 am: 13. Jun 2010, 15:56 »
Stimmt, wollte schließlich mit diesem Thread nur aufklären ;)

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #13 am: 13. Jun 2010, 16:09 »
Ich hab die Redewendung gern benutzt, bis ich von dem Nazi-Hintergrund mitbekommen habe. Stimmt schon, dass der Satz dadurch einen gewissen bitteren Nachgeschmack hat, aber ich halte nicht jeden der das sagt automatisch für einen Nazi.

Stattdessen sage ich immer gern "Jedem wie's ihm gefällt". Damit dürfte im Zweifelsfall jeder Naziverdacht von mir abfallen. ^^

BAAEEMM

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Re: "Jedem das Seine"
« Antwort #14 am: 13. Jun 2010, 16:24 »
Die Nazis waren in Namensgebung sehr kreativ, sie schafften es, die schrecklichsten Dinge mit einem schönen Namen zu versehen, der alles ungefährlich wirken liess.
Ein Paradebeispiel: Die Reichskristallnacht
Wie bereits gesagt verfremdeten sie auch sehr viele Begriffe....

Das nennt mensch dann wohl Propaganda.

Zum Thema:
Ich kenne den Hintergrund dieser Phrase auch schon länger, benutze sie seitdem auch nicht mehr. Wie Hamster schon gesagt hat, mensch sollte einen Gewissen Respekt gegenüber den Opfern der Shoa zeigen. Aus diesem Grund benutze ich auch keine Begriffe/Phrasen die aus der Propagandaschmiede Goebbels kommen (wie zB der schon oben erwähnte Begriff 'Reichskristallnacht').

Natürlich gibt es Phrasen die die Nationalsozialist_innen missbraucht haben, diese sollten meiner Meinung nach aber trotzdem nicht mehr verwendet werden.

Ein kleines Beispiel:
Schon Jahrhunderte lang wurder der Begriff 'Heil  [Herrscher_innennamen einfügen]' verwendet. Würde einer von euch heute noch, um eine wichtige Person zu ehren, den begriff 'Heil' benutzen? Den haben die Nationalsozialist_innnen ja auch nur benutzt und nicht erfunden...

Oh, mir fällt grad auf, dass das ja doch noch welche tun, wenn ich mir so manche Signatur durchlese... ich finde das Phrasen wie "Hail and Kill" schon etwas fragwürdig....

Zitat von: Lars
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