Rhûn
Aussehen der Ostlinge:
Ostlinge sind klein und gedrungen. Man erkennt sie leicht an ihrer gelblichen Haut und ihren roten Zungen. Als Liebste Waffe verwenden sie die Axt und die Hellebarde.
Das Reich der Ostlinge:
Die Ostlinge leben im Königreich Rhûn. Im ersten Zeitalter lebten sie unbehelligt vom rest Mittelerdes in kleinen Stämmen, die sich untereinander bekriegten. Nach dem Sturz Morgoths jedoch kamen die überlebenden aus Beleriand und einten die Stämme. So entstand das Königreich Rhûn.
Heute erstreckt sich Rhûn von den Eisenbergen bis zum Ephel Duath und von den Grenzen Gondors bis weit hinaus in noch unergründete Lande Mittelerdes. Rhûn grenzt an Gondor, Mordor, den Erebor, die Eisenberge und Khand.
Die Hauptstadt des Reiches ist die schwer befestigte Königsstadt Gortharia, die am Meer von Rhûn liegt. Hier regiert Rhûn gegenwärtiger König Ulfang.
Die Kultur der Ostlinge:
Im Gegensatz zu allen anderen Menschenvölkern, die Sauron dienen, folgten die Ostlinge ihm freiwillig in den Krieg gegen die freien Völker Mittelerdes. Dies hat tiefliegende Wurzeln:
Früh im ersten Zeitalter verbündeten sich die Ostlinge in Beleriand unter ihrem Stammesführer Ulfang mit den anderen Menschen, um Morgoth endgültig zu vernichten. Morgoth machte sich jedoch die Machtgier Ulfangs zu Nutze und versprach ihm die Herrschaft über alle Menschen. Ulfang wurde zwar während der Schlacht der ungezählten Tränen erschlagen, die Überlebenden seines Stammes jedoch bekamen Dor-Lomin als Lehen. Nach Morgoths Sturz einten die überlebenden Ostlinge aus Beleriand die Ostlingsstämme und verkündeten Morgoths Versprechen, welches sich tief in die Gedanken der Ostlinge einbrannte. Als sich dann Sauron, Morgoths mächtigster Diener, erhob, glaubten sie, er würde das Versprechen seines Meisters einlösen, daher folgten sie ihm bereitwillig in den Krieg gegen die freien Völker Mittelerdes.
Zur Zeit der Machtergreifung Saurons war Khamûl der König von Rhûn. Als Lohn für seine Dienste erhielt er von Sauron einen Ring der Macht, der ihn schlussendlich zum zweitmächtigsten der Nazgûl machte.
Die Ostlinge verehren Sauron als Gott. Die Bedeutung seines Namens deuten sie als göttlich, da sie die elbische Sprache nicht beherrschen. Ihm zu ehren geben sie immer wieder Feste und praktizieren Menschenopferungen, um Sauron gnädig zu stimmen.
Obwohl die anderen Menschen Mittelerdes die Ostlinge für ehrlos und primitiv halten, ist für einen Ostling Ehre ein besonders wichtiger Wert in seinem Leben. Verliert ein Ostling seine Ehre, fällt nicht nur er, sondern seine gesamte Familie vor der gesamten Gesellschaft in Ungnade. Daraufhin kann die Ehre jedoch durch einen Ehrenmord der Familie, oder einen Selbsmord des Ehrenbrechers wiederhergestellt werden.
Der soziale Aufbau im Reich der Ostlinge:
Bei reichen Ostlingsfamilien sind Männer und Frauen in jeder Hinsicht gleichberechtigt. So erbt nicht der Erstgeborene Sohn, sondern das Kind, welches zuerst erwachsen wird, das Amt der Eltern. Als erwachsen gilt man in Rhûn, wenn man ein Kind bekommt oder gezeugt hat.
Auf dem Land, besonders in armen Bauernfamilien, ist die Gleichberechtigung noch nicht so ausgeprägt. Hier ist es noch teilweise Brauch, dass der älteste Sohn der Erbe wird, und die Frauen zur Ehe gezwungen werden. Offiziell ist es einem Mann jedoch verboten, eine Frau gegen ihren Willen zur Ehe zu zwingen, dieses Verbrechen wird mit dem Tod bestraft.
Die Ostlinge leben großteils für den Kampf, daher gbt es in Rhûn Berufsheere, die sowohl Männer, als auch Frauen in ihre Reihen aufnehmen. Alle Ostlinge sind streng uniformiert, daher erkennt man sie meistens schon an ihren Gewändern.
Der König und die Königin herrschen unumschränkt und gleichberechtigt, doch sie ernennen auch Adelige, die für sie als Statthalter in bestimmten Gebieten über des großen Reiches herrschen sollen. Besonders viel Ansehen genießen die königlichen Berater, zu denen seit Jahrhunderten schon die Istari Alatar und Pallando gehören.
Die Istari haben das Ziel, Rhûn Saurons Griff zu entreißen und den Ehrgeiz der Ostlinge gegen ihren Meister zu wenden. Für Palando ist dies ein Mittel zum Zweck, ein eigentlich dem Schatten ergebenes Land für die Sache der freien Völker einzusetzen. Alatar verspricht sich davon lediglich mehr Macht für sich selbst.
Auf dieses Ziel arbeiten sie unermüdlich hin, und haben König Ulfang mehr und mehr davon überzeugt, dass
ihm die Macht gebührt, die momentan Sauron innehat. Die Tatsache, dass Sauron ganz Rhûn entgegen aller Traditionen seinem Diener Khamûl unterstellt hat, der mit selbst im Osten ungewohnt grausamer Hand regiert und dennoch alle eroberten Gebiete nicht für Rhûn, sondern für Mordor beansprucht, hat den Zorn der Ostlinge und ihres Herrschers nur weiter entfacht.
Harad
Aussehen der Haradrim:
Die Menschen Harads sind dunkelhäutig (braun in Nah-Harad, schwarz in Fern-Harad), haben schwarzes Haar und tragen meist Kleidung in verschiedensten Rottönen.
Das Reich der Haradrim:
Harad ist unterteilt in Nah-Harad, ein Wüstenland, und Fern-Harad, dessen mächtige Wälder die Heimat der gewaltigen Mumakil darstellen. Über die Menschen aus Fern-Harad ist so gut wie nichts bekannt, doch mit den Bewohnern Nah-Harads gerieten die Menschen des Westens bereits in der Vergangenheit oft in Konflikt.
Es gibt keine einheitliche Regierung in Harad, und verfeindete Stämme kämpfen konstant um Macht und Gebiete. In seltenen Fällen jedoch sind Bündnisse zwischen den Stämmen möglich, beispielsweise, wenn ein gemeinsamer Feind wie das Reich Gondor vernichtet werden soll, oder ein einzelner Fürst so große Macht erlangt hat, dass keiner der anderen Stammesführer es wagt, sich ihm zu widersetzen. Gegenwärtig dient ein Großteil der Haradrim dem dunklen Herrscher Sauron, geködert durch Versprechungen von Macht und im Zaum gehalten durch Furcht.
Im Kampf setzen die Haradrim auf ihre geschickten Bogenschützen und die mächtigen Mumakil, furchteinflößende Bestien, die kein anderes Volk Mittelerdes ins Feld zu führen vermag.
Eine der wenigen bekannten größeren Städte Harads ist der Hafen von Umbar. Einst ein Bollwerk der schwarzen Numenorer, die der Vernichtung ihres Heimatlandes entkommen sind, ist es auch heute noch eine mächtige Festug, die über eine gefährliche Seemacht verfügt.
Khand
Ähnlich wie Harad ist auch Khand ein in rivalisierende Stämme unterteiltes Land. Über ihre Kultur ist den Menschen des Westens abgesehen von dieser Tatsache wenig bekannt, doch ihre Kriegstaktiken mussten die freien Völker bereits mehrmals zu spüren bekommen, als die Variags von Khand gemeinsam mit den Ostlingen über den Westen hereinbrachen.
Ähnlich wie Rohan ist Khand eine Nation aus Reitern. Ihre leichte Kavallerie ist gut geeignet, schnell Dörfer zu plündern und sich sofort wieder zurück zu ziehen, und ihre berittenen Bogenschützen schießen mit tödlicher Genauigkeit. Stammesführer reiten oft auf Streitwägen in die Schlacht.