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Edhellond und Umgebung

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PumaYIY:
Karthull kommend von: Anfalas


Vor Karthull tat sich nun eine schöne Landschaft auf, mit ein paar Feldern und einem Flusslauf, an dem ein paar Häuser gelegen waren.
"Wenn mich nicht alles täuscht muss das der Ringlofluss sein", dachte Karthull laut.
"In der Tat! Du scheinst nicht von hier zu kommen, aber bewaffnet bist du auch nicht.", sagte plötzlich jemand hinter ihm.
Karthull drehte sich hastig um und sah einen Bauern mit Mistgabel, der einen kleinen Karren mit Heu hinter sich herzog, ihn jedoch abgestellt hatte und nun vor ihm stand.
"Ähm ja ich komme weiter aus dem Westen. Also ich hab an der Mündung vom Fluss Lefnui gelebt."
"Das ist aber wahrlich eine ganz schöne Strecke! Und was tust du hier?" Der Bauer hielt seine Mistgabel immernoch fest in der Hand.
"Nunja mein Vater... ich will Verwandte an der Küste Belfalas aufsuchen, es sind die einzigen, die ich noch habe."
"Belfalas? Ein gefährliches Gebiet wie man sagt. Seit die Dörfer nicht mehr durch Truppen aus Minas Tirith vor den großen Armeen der Korsaren geschützt werden können kommen und gehen die wie sie wollen."
"Das wusste ich nicht. Wieso kommt denn keine Hilfe aus Minas Tirith?"
"Meine Güte die Sprichwörter über die Hinterwäldichkeit von den westlichen Provinzen scheinen also doch zuzutreffen. Der König ist ja in Gefangenschaft..."
"Na das wußte ich natürlich... das wir geschlagen wurden ist mir bekannt nur warum tolerieren die neuen Herren von Minas Tirith die Angriffe auf die Provinzen?" ,unterbrach Karthull den Bauer.
"Die Provinzen wurden als Plünderungsgebiet für die Korsaren als Lohn feigegeben. Man sagt Sauron selbst hätte den Herren von Minas Tirith verboten in die Kämpfe einzuschreiten. Nur noch aus Dol Amroth reiten oft Ritter zu den nahen Dörfer, doch zu denen trauen die Korsaren sich sowieso nicht so oft, seit sie in einer Schlacht ganz schön aufgerieben wurden. Die Dörfer an der östlichen Küste Belfalas sind den Angriffen aber schutzlos ausgeliefert..." , erzähte der Bauer, der nun schon seine Mistgabel auf sein Karren gelegt hatte.
"So ein Mist jetzt fängt es schon wieder an zu regnen." ,bemerkte Karthull.
"Komm pack mit an und komm zu meinem Hof, ich bin sicher meine Frau hat genug für einen Mann mehr gekocht, du kannst auch bei uns übernachten wenn du magst."
Die Vorstellung von warmem Essen ließ Karthull das Wasser im Mund zusammenlaufen und eifrig eilte er zum Karren und rief: "Ja das klingt super, sie werden nicht glauben wie lang ich nicht mehr unter einem Dach geschlafen habe!"
So schafften sie es noch vor Einbruch eines heftigeren Regens in eine geräumige Scheune die zur Hälfte mit Stroh gefüllt war und gingen gemeinsam ins Haus des Bauers.

PumaYIY:
Die Familie Lûdhra
Karthull wurde nun von dem Bauern in die Stube geführt, dort saßen schon zum Abendessen versammelt, die Frau des Bauern, zwei jugendliche Töchter und zwei Söhne die Karthull auf zehn und zwölf schätzte. "Vater!", riefen die zwei Söhne freudig, als der Bauern in die Stube hineinging. "Seht mal wen ich euch mitgebracht habe.", kündigte der Vater Karthull an, der verlegen dreinblickte.
"Hallo" , brachte Karthull hervor.
"Das ist: ... Na hey wie heißt du eigentlich?" , auch Karthull fiel erst jetzt auf, dass er dem Bauern seinen Namen noch nicht verraten hatte.
"Ähm... mein Name ist Karthull ich komme vom Lefnui und bin auf dem Weg zu Verwandten an der Küste Belfalas.", stellte Karthull sich kurz vor.
"Wir sind die Familie, Lûdhra und heißen dich herzlich bei uns Willkommen" , begrüßte ihn Frau Lôdrha und machte eine Bewegung, dass er sich an den Tisch setzten solle.
"Es freut mich sehr", sagte Karthull und nahm an der Holzbank neben den beiden Jungen Platz, die ihn seit er reingekommen war anstarrten.
Während dem Essen erzählte Karthull ihnen warum er aufgebrochen war, dass sein Vater umgekommen war und er nun Verwandte suchte, die er nie zuvor gesehen hatte. Er verschwieg jedoch, wie sein Vater zu Tode kam. Er wollte das den kleinen Jungen nicht zumuten und er hatte Angst das liebreizende Familienklima zu zerstören. Ja, er fühlte sich seit er die Stube betreten hatte wirklich wohl. Er stellte sich vor wie schön es war Teil in einer funktionierenden Familien zu sein. Auf keinen Fall wollte er jemandem aus der Familie von seinem insgeheimen Rachewunsch erzählen, soetwas passte nicht an diesen Ort.
Als er seine Geschichte erzählte hörten alle ganz gespannt zu und sie bedauerten ihn zutiefst, dass seine Mutter so früh und dann auch noch sein Vater gestorben sei. Er berichtete auch von den beiden Überfällen und versicherte der Familie dannach aber, dass es ihm gut ging und er sich auch sicher davon erholt hatte. Sie luden ihn ein zu bleiben oder auch zu ihnen zu kommen wann immer er wollte, vorrausgesetzt er wäre auch bereit mitanzupacken, bei dem was so anstand. Karthull freute sich und versicherte ihnen sie mal zu besuchen, bestand aber darauf am nächsten Morgen abzureisen.

In der Nacht schlief er herrlich und lang und als er am nächsten Morgen erwacht war, war Herr Lûdhra schon wieder bei den Feldern und arbeitete. Als er seine Kleidung suchte, die er zum Schlafen ausgezogen und stattdessen, nur das Hemd und die Unterhose, die ihm Frau Lûdhra zurechtgelegt hatte angezogen hatte, blieb er unfündig. Also ging er aus der Knechtskammer des Hofs in der er übernachtet hatte und fragte die Jungen, die gerade aus der Scheune kamen, wo denn seine Kleider seien. Sie zeigten auf eine Wäscheleine die zwischen dem Haus und der Scheune gespannt war.
"Das wäre doch nicht nötig gewesen", dachte Karthull laut. Und wieder hörte er eine Stimme hinter sich, diesmal die der braunhaarigen Tochter der Lôdrha´s. "Oh doch", sagte sie und begann zu kichern. "Trotzdem danke", antwortete Karthull und lachte auch. "Sind die Sachen denn schon trocken?" , fragte er dann. "Komm mit dann können wir schauen", sagte die Bauerstochter, nahm Karthull an der Hand und führte ihn zu der Wäscheleine. "Hmm, also ich denke trocken genug um sie wieder anzuziehen sind sie alle Male", meinte Karthull als er seine sauber gewaschene Lederjacke anfühlte.
"Schade das du schon weiter willst", sagte die junge Frau und schaute ihn vielversprechend an: "Vater hat etwas Proviant für dich zurechtgelegt und ein paar andere Kleinigkeiten. Sie sind in der Stube auf dem Tisch."
"Danke", sagte Karthull und wieder faszinierte ihn die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Familie Lûdhra. Er nahm seine Sachen, zog sich in seinem Zimmer um und ging dann in die Stube, in der Frau Lûdhra schon auf ihn wartete. "Wie ich sehe hast du deine Sachen gefunden, Elly war so nett und hat sie für dich gewaschen. Hier ist noch ein wenig Proviant und eine bequeme Tasche." Wenig konnte man den Proviant nicht gerade bezeichnen, den Frau Lûdhra in die Tasche packte, Karthull verstand immernoch nicht warum die Familie so gastfreundlich zu ihm war.
Ein wenig später versammelte sich die Familie nochmal im Hof um Karthull zu verabschieden und ihm alle Gute zu wünschen, ausgenommen natürlich der Vater der auf dem Feld arbeitete. "Ich muss mich wirklich für alles Bedanken", sagte Karthull bevor er dann losging. Er drehte sich noch einige Male um und winkte der Familie noch zu solang er sie sah. Dann ging er weiter Richtung Süden zum Dorf Edhellond wie Frau Lûdhra ihm geraten hatte. Geld für eine Herberge hatte er versucht nicht anzunehmen, aber es erschien ihm nach einigem Überreden durch Frau Lûdhra wirklich sinnvoll nicht mit leeren Taschen in einen fremden Ort zu kommen. So ging er nun an einem Weg entlang und schon bald sollten die Häuser am Straßenrand mehr werden und er kam ins Zentrum von Edhellond.

PumaYIY:
Karthull sah vor sich den Marktplatz von Edhellond, die Straße auf der er gelaufen war verlief  parallel zum Fluß und kam von Norden. Wenn er geradeausschaute sah er das noble Rathaus hinter dem der Hafenteil begann, rechts also im Westen gab es auch einige große Häuser, doch die meisten anderen Häuser waren eher schmale Höfe. Karthull lief mitten über den Marktplatz auf dem viel los war, denn es war Fischmarkt, zum Hafengebiet und er lief nur einige Meter da wurde er von den Verkäuferinnen auch schon lauthals angehalten etwas zu kaufen. "Frischer Fisch!" , "Leckere Lachse!" , "Saftige Sardinen" , es gab eine Menge an Angeboten. Karthull aber hatte keinen Appetit auf Fisch und "Passabele Preisen" waren das doch eher nicht. Er hatte ja einige Erfahrung, was Fisch anging, denn sein Vater selbst war einige Zeit Fischer gewesen, doch frisch waren die Waren seinem Geruchsinn nach zu urteilen nicht alle.
Als er sich zur anderen Seite des Marktes durchgekämpft hatte konnte er das Rathaus nun aus der Nähe betrachten: "Wo haben die nur das Geld her für so schöne Häuser?" , wieder dachte Karthull laut. "Naja du musst verstehen" , begann ein älterer Mann neben ihm zu erzählen: " die Elben segeln von hier in den Westen und für ihre letzten Tage hier wollen sie natürlich möglichst komfortabel wohnen. Und sie bezahlen gut, denn sie haben viele Dinge die sie im Westen nicht mehr brauchen und hier einfach zurücklassen können. So ist schon mancher Mann zu Reichtum gekommen in Edhellond."
"Interessant, und wie oft kommen hier denn Elben vorbei? Ich habe noch nie welche gesehen." , dankte Karthull dem alten Mann.
"Nun ja, je schlimmer die Tage in Mittelerde, desto mehr Elben reisen fort und sie kommen nie wieder. Aber wenn du mich fragst sind das alles nur hochnäßige Spießer."
"Wieso denn das?", fragte Karthull schockiert.
"Naja wie sie sich benehmen, ich habe schon so viele von ihnen in meinem Leben gesehen und sie lachen nie, feiern nie, sie scheinen keinen Spaß zu kennen und sie sind so eigenartig. Ihnen scheint wirklich alles egal zu sein." , berichtete der Mann von seinen Erfahrungen mit Elben. "Auf Wiedersehen" , sagte er noch und war schon in der Menge verschwunden. Ein Gefühl des Frusts ließ sich in Karthull Brust nieder.
Ein wenig schüchtern fragte er sich um nach einem Platz zum übernachten und er erfuhr von den luxeriösen Unterkünften der Elben, den großen Häusern am Rand des Marktes. Aber auch ein paar Tavernen mit erschwinglichen Preisen waren da.
"Zum Hässlichen Entlein", der Name klang schon nicht sehr vielversprechend, aber es war sicher besser als unter dem freien Himmel zu schlafen, also betrat Karthull den Gastraum der Unterkunft.

PumaYIY:
Karhull hatte keinen Schimmer weshalb die Herberge "Zum Hässlichen Entlein hieß: "Besonders schmutzig scheint es hier nicht zu sein." , dachte er. Er ging zur Theke und fragte nach einem Bett. Es waren nur noch in Gemeinschaftszimmern Betten frei, Karthull bekam ein Bett in "Zimmer 4 - Elbensegen". Die Zimmer hatten alle Namen, die etwas mit der Entwicklung des Hafendorfs zu tun hatten und an den Wänden der gemütlich engen Gänge waren kunstreiche Bilder aufgehängt. Auf ein paar sah Karthull stürmische Fluten und heroische Krieger, doch eins fiel ihm ins Auge, es sah aus wie eine Festung am Meer und war gleichzeitig ein Schwan. Der Körper des Schwans war ein Fels auf dem die Festung stand, die Flügel glichen Mauern mit Zinnen und schließlich der Hals des Schwans sah aus wie ein Turm der weit über die Meere blickte.
Karthull ging in sein Zimmer, drinnen war niemanden. Das Bett nahe der Tür suchte er sich aus und packte nun seine Tasche aus. Karthull hatte noch nichts von dem Proviant der Lûdrhas gegessen, geschweigedenn den Rucksack geöffnet. Er kramte zuerst den Proviant heraus und legte ihn auf sein Bett, darunter lag noch etwas mehr Geld und ein Brief auf dessen versiegelter Außenseite stand "Largund Orop - Dol Amroth". Jetzt kam ihm eine Ahnung: " Ach ja ich soll den Botenjungen spielen. Das hätten sie mir doch einfach sagen können.", er verstand warum die Lôdrhas so großzügig gewesen waren. "Ich sollte mir einige Dinge mal durch den Kopf gehen lassen.", überlegte Karthull. Er räumte die Sachen zurück in die Tasche, legte sie unter sein Bett und sich darauf. "Was ist mir in letzter Zeit passiert?
Ich bin aufgebrochen und bestimmt mehr als 300 Meilen gelaufen, bis ich bei der Familie Lûdrha angekommen bin. Die waren so nett und haben mir sogar Geld gegeben und ich habe jetzt diesen Brief. Hmm" Das Bett war bequem und Karthull dachte gerne nach wenn es gemütlich war: "Dann ist da noch Elly Lôdrha, hmm... die versteh ich nicht. Sie hat mich so angeguckt und... naja egal. Ich sollte irgendwann mal wieder zu ihnen. Dannach war ich auf dem Weg nach Edhellond. Bahh, dieser Fisch. Hmm dann waren da noch diese schönen Häuser die für die Elben waren, und dieser komische alte Mann. Wie hatte er die Elben nochmal genannt <hochnäßige Spießer>. Und er hatte behauptet die würden nie feiern und Spaß haben...  Karthull hörte den alten Mann reden: " ...wenn du mich fragst sind das alles nur hochnäßige Spießer" , Karthull versuchte zu antworten, doch er konnte nicht reden. "Ich habe schon so viele von ihnen in meinem Leben gesehen und sie lachen nie, feiern nie, sie scheinen keinen Spaß zu kennen und sie sind so eigenartig.", hörte er den Mann wieder sagen. "Nein! Wieso sollen sie auch Spaß haben, wenn sie diese Welt für immer verlassen!", rief ihm Karthull nun entgegen. "Was! Du redest wirres Zeug! Sie sind böse und hassen alles!", schrie ihn der alte Mann nun an. Karthull war wütend und wollte etwas sagen, doch da zog der Mann schon ein Beil aus seinem Umhang und Karthull erkannt als die Kapuze des Mannes von dessen Gesicht rutschte den Mann der seinen Vater getötet hatte. Von Angst verzerrt schrie Karthull, aber er konnte sich nicht bewegen, der Mann holte aus und schwang sein Beil auf Karthull zu.
Schweißnass erwachte Karthull, er muss eingeschlafen sein. Vor ihm standen zwei Männer die ihn besorgt anguckten, sie hatten die Kleidung von Seefahrer an. Der eine sagte: "Hallo?! Du redest wirres Zeug!" "Whaa ... Oh. Entschuldigung" , antwortete Karthull immernoch zitternd und durch die Wortwahl des Fremden erschreckt. Die beiden schienen etwas amüsiert über seine Panikattacken zu sein, denn sie hatten ein freundliches Schmunzeln aufgesetzt, das ihn ein wenig beruhigte. "Haben wir dich nicht schonmal getroffen?" , fragte der andere, er hatte eine freundliche Stimme. Tatsächlich meinte Karthull die Stimmen irgendwoher zu kennen, doch da es ihm nicht einfallen wollte antwortete er: "Nicht das ich mich erinnern könnte." , "Ach lass ihn." , sagte der andere und plötzlich durchzuckte es Karthull. "Kann es sein ... ?!", dachte er. "Entschuldigt mich bitte, ich muss mal an die frische Luft", sagte er dann und stand auf. "Ja das wird dir sicher gut tun."
Karthull nahm seine Tasche und ging raus. Unten sagte er dem Mann an der Theke er würde noch etwas rumlaufen wollen und fragte ob er auf die Tasche aufpassen könne. Der Mann bejahte, Karthull gab ihm die Tasche und ging zur Tür hinaus. "Wie klein kann die Welt sein? Können das wirklich die Leute sein die mich überfallen haben?!" , dachte Karthull. "Und was für eine Chance hatte bestanden, dass ich sie erkenne bevor sie mich erkennen konnten?" , die Fragen häuften sich mal wieder. Karthull beschloss an den Hafen zu gehen um die Sonne im Küstewasser untergehen sehen zu können und in Ruhe seine nächsten Schritte zu planen.

PumaYIY:
Die Herberge lag nordwestlich vom Markt und so lief Karthull, als er Richtung Süden, am Rand des Marktes entlang ging auch an den großen Elbenherbergen vorrüber. Er war schon auch ein wenig neugierig, ob Elben wirklich diese langen Ohren hatten oder wie sie sich von den Menschen unterschieden und er hatte tatsächlich Glück, denn als er an fünf der Häuser vorbeigelaufen war öffnete sich eine Tür neben ihm. Abprupt blieb er stehen und beobachtete die Gesellschaft, die aus dem Haus schritt. Es waren nur hellhäutige, anmutig laufende Gestalten, die Kleidung trugen, die weicher aussah als Katzenfell. Prächtige Farben und aufwändige Stickereien waren darin verarbeitet worden, doch alle machten traurige Gesichter, soweit Karthull überhaupt ein Gefühl erkennen konnte.
Er besann sich jedoch, nach einiger Zeit des Gaffens, wieder auf das Problem mit seinen Zimmergenossen. Er lief weiter Richtung Hafen und überlegte: "Ein anderes Zimmer zu nehmen wäre vermutlich zu auffällig, und wenn ich in eine andere Herberge gehen, bekomme ich mein Geld bestimmt nicht wieder..."
Als Karthull am Hafen angekommen war bot sich ihm ein schöner Anblick: Schiffe, Fischstände direkt am Boot, vermoderte alte Taublöcke, die schier wahrlos aus dem Wasser ragten, breite Stege und der atemberaubende Sonnenuntergang. Es schien als sei der Hafen zweigeteilt, ein paar der Schiffe sahen sensationell aus und Karthull hatte schon einige gute Schiffe gesehen. Diese Schiffe waren meist auch an den besten Stegen vertaut und andererseits gab es schäbige Fischerboote, die teilweise scheinbar schon Jahre an der selben Stelle vor sich hin schwammen.
Auf einmal wurde Karthull auf einen Ansturm von Leuten ein paar Stege weiter aufmerksam. Es waren viele junge Männer und ein paar ältere dort: "Was ist denn da los, ich hoffe mal keine Schlägerei", dachte sich Karthull und lief zu der Menschenmenge.
"Ok wir haben noch vier Plätze für erfahrene Matrosen!", rief ein älterer Mann: "Wir werden morgen gegen mittag in den Westen mit dem Ziel <Lond Daer> aufbrechen."
"Ah, hier kann man also anheuern." , verstand Karthull. Als die Menge das Ziel des Schiffes gehört hatte verzogen sich die meisten und nur noch ein paar, vermutlich von der Angst vor Saurons Einfluss getrieben gingen zu dem Tisch den Karthull nun sah. Der ältere Mann hatte darauf gestanden, als er geredet hatte, jetzt saß er dahinter mit einem anderen und befragte die übrig gebliebenen Matrosen, die anheuern wollten.
"Hier kann ich bestimmt bei einem Schiff nach Dol Amroth anheuern." , dachte Karthull sich und die Aussicht bald schon von den Leuten aus seinem Zimmer fort zu kommen, schien ihm gut. Er fragte einen Mann, der schon einige Zeit an einer Hauswand saß: " Ähm..."
"Ja was ist?"
"Weißt du zufällig, ob hier in nächster Zeit ein Schiff nach Dol Amroth ausläuft?"
"Naja das weiß keiner so genau, aber ich habe gehört ein Elbenschiff, das von einer Werft in Eriador, ich glaube den grauen Anfurten oder so gekommen ist, hat einen alten Segelkahn überholt, der Vorräte nach Dol Amroth bringen soll. Es kann natürlich sein, dass die noch mehr Bestatzung für den gefährlichen letzten Teil brauchen."
"Was ist denn am letzten Teil so gefährlich?"
"Junge du kommst nicht von hier oder? Nun ja einmal sind da die Felsen die nur von ortskundigen Seefahrern genau gekannt werden, manche ragen noch nicht mal aus dem Wasser und sind doch so spitz, dass sie ganze Schiffe zum kentern gebracht haben. Dann gibts da außerdem die Korsaren, die vor allem bei den Schiffen zuschlagen, die nicht so nah am Land segeln."
"Ich verstehe. Glaubst du die könnten jemanden wie mich gebrauchen?"
"Da hab ich keine Ahnung... du musst aber vor allem die Kapitäne überzeugen können. So und jetzt zisch ab, ich habe keine Lust mehr auf deine vielen Fragen!" , eingeschüchtert von dem rauhen Ton des Matrosen ging Karthull raschen Schritts weiter. Er blieb noch etwas am Hafen und schaute sich die Schiffe an. Vor dem prächtigsten blieb er stehen, die Balken waren aus Holz, das er nicht zu benennen wusste, es war so weiß und strahlte Kraft und Standhaftigkeit aus. Er fragte sich wem es gehören könnte und ob, dass eventuell das Elbenschiff aus den grauen Anfurten sei. Die Sonne war jetzt schon einige Zeit untergegangen, also beeilte sich Karthull, zurückzukommen bevor es so dunkel war, dass er seine Herberge vielleicht nicht wiederfinden könnte.

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