Ein anderes Beispiel wäre Faramirs Entschluss Frodo erst mal schön nach Osgiliath mitzusschleppen um ihn dann wenns richtig knapp wird doch noch ziehen lässt.
Meiner Meinung nach verfälscht das Faramirs Charakter ( der ja eindeutig als Gegenstück zu Boromir angelegt ist ) ohne auf der Hanlungsebene relevante information zu liefern.
Selbstverständlich ist es auf der Handlungsebene relevant. Es hält die korrumpierende und verderbende Natur und Bedrohung des Ringes aufrecht.
Wäre Faramir 100%ig wie im Buch und hätte sein Sprüchlein gesagt
"Ich nähme den Ring nicht an mich, selbst wenn er am Wegesrand liegen würde.", hätten alle Kinogänger am Ende des Filmes sich an die Stirne gefasst über Gandalfs Dummheit, dass er einen kleinen korumpierbaren Hobbit nach Mordor schickt, obwohl er doch einen Ring-Imunen mannshohen Krieger hätte haben können.
Buchleser verstehen natürlich, warum Faramir nicht auf die Reise gegangen wäre. Ihnen wird ja auch vieeeel viel mehr Hintergrundwissen und Einblick in die Köpfe der Protagonisten geboten. Aber in der Kinofassung wäre das sehr wahrscheinlich nach hinten losgegangen.
Deswegen ist diese Stelle für den Geschichtsfluss, für die "Spannung", wichtig. Faramir muss in dem Moment eine simplere Entscheidung fällen, sein komplexer Charakter bleibt im Endeffekt aber dennoch erhalten, da er dem Ring und der möglicherweise zu erkaufenden Gunst doch entsagt.