Ich habe den Beitrag unten vor D-eni-s' Beitrag geschrieben und jetzt im nachhinein werde ich wieder von meinem vorherigen Beitrag bestätigt, dass es doch sehr widersprüchlich ist, was Tolkien sich dort ausgedacht hat.
Auf der einen Seite kann man ihn nutzen, wenn man mächtig genug ist, d.h. man muss mächtiger als der Ring sein (der ja ein Teil von Saurons Macht ist) auf der anderen Seite nur für Saurons Zwecke. Das schränkt das "Benutzen" des Ringes stark ein, da man ihn im Grunde immer für Sauron benutzt. Was wieder widersprüchlich zu Saurons Angst vor anderen (mächtigen) Ringträgern ist.
Wenn Saurons Angst allerdings durch seinen Ego ausgelöst wird (er hat Angst von einem neuen Ringträger gestürzt zu werden), macht es wieder keinen Sinn, da der Ring ja ein Teil Saurons ist und der eine Teil an den anderen gebunden ist. Sauron hat eigentlich nichts zu befürchten, außer, dass der Ring zerstört wird...
Mein Beitrag von vor D-eni-s':
Der Ring und Sauron sind eins, ja. Sauron hat fast seine gesamte Macht in den Ring gegeben, das heißt also dass die Quelle von Saurons Macht der Ring ist. Wer also den Ring besitzt und fähig genug um ihn zu "benutzen", besitzt auch seine Macht.
Wie genau diese Benutzung aussehen kann, kann keiner sagen. Das ist alles nur hochtheoretisch.
Für mich klingt das dennoch sehr unschlüssig, da, wie du bestätigt hast, der Ring und Sauron eins sind, müsste man über Sauron selbst gebieten können. Nehmen wir also an, dass das tatsächlich so von Tolkien gemeint war, wäre es doch sehr unlogisch, dass Aragorn Sauron in Geisteskraft übertrifft und sich ihn selbst zu nutze macht.
Zu Chu'unthors Beitrag:
Wenn jemand mit ausreichend starkem Willen sich den Ring unterwirft, könnte er über die ihm innewohnende Kraft gebieten, würde aber auch durch sie korrumpiert werden und höchstwahrscheinlich Sauron als Dunklen Herrscher ablösen - Gandalf und Galadriel gehen davon aus, dass das bei ihnen der Fall gewesen wäre.
In diesem Falle wäre der Wille des Rings allerdings gebrochen, er hätte keine Möglichkeit, noch zu Sauron zurückzukehren, weil er seinen neuen Meister nicht manipulieren kann.
Ich glaube nicht, dass der Wille allein ausreicht, sich den Ring gefügig zu machen. Das klingt, als ob sich selbst ein einfacher Hobbit mit genügend Willen Sauron untertan machen könnte. Hier wird von dir aber auch erwähnt, dass selbst, wenn man über die Kraft, die dem Ring innewohnt, gebieten könnte, man durch diese korrumpiert werden würde.
Das widerspricht dem letzten Satz, dass der neue Meister nicht manipuliert werden kann. Denn es wird derjenige bereits dann manipuliert, wenn er korrumpiert wird.
Galadriel wird eine "dunkle Königin, schrecklich und entsetzlich..." und Gandalf "durch mich bekäme
er eine zu große und entsetzliche Macht". Sie werden dunkel und ihr eigener Wille wird durch Sauron (als Ring) beeinflusst.
Dementsprechend wird Sauron selbst immer an den Fingern der Träger sein und auch dort noch seinen Willen behalten können.
Ich denke aber trotzdem, dass jemand wie Manwe oder andere der großen Valar/Valié nicht manipuliert werden könnten von Saurons Macht, sie den Ring aber auch nicht wirklich benutzen könnten oder zumindest nur soweit, wie sie Sauron in Person benutzen könnten.