Ich bin mal wieder wie üblich zu langsam... dennoch, es passt immernoch.
Whale meint, dass die Zahlen selbst niemals Gestalt annehmen können, sondern sozusagen nur "Abbilder" der "Idee dieser Zahl", wenn dir diese Metaphern von Platon was sagen. Das ist schon fast ein Running Gag zwischen uns beiden^^
Und ja, natürlich steckt in jeder philosophischen Diskussion auch Logik drin, ohne wäre jegliche Argumentation keine solche.
Aber der grundlegende Unterschied zur Disziplin der "reinen" Logik besteht eben in den Axiomen, also den grundlegenden, im allgemeinen offensichtlichen, nicht beweisbaren Wahrheiten, von denen ausgegangen wird/werden muss - dazu gehört in der Logik z.B. das klassische Schema "Wenn A=B und B=C, dann A=C" oder in der Mathematik Dinge wie "1+1=2" und die ganzen Definitionen der Rechenarten oder geometrischer Figuren ("Ein Dreieck zeichnet aus, dass es drei Ecken besitzt, die miteinander verbunden sind" oder "Ein Kreis ist die Menge aller Punkte, die von einem Mittelpunkt M den gleichen Abstand haben") - aber genau solche offensichtlich richtigen Axiome, auf denen man aufbauen und sich neue Ergebnisse zusammenbauen kann, gibt es eben in der Philosophie nicht.
Man schafft sich selber Axiome, die aber eben nicht unangreifbar sind, und strickt von da aus seine Argumentation weiter - da diese aber nur höchst selten wirklich formalisiert sind, schleichen sich da sehr sehr leicht auch an dieser Stelle noch Fehler durch logische Fehlschlüsse ein (z.B. ganz klassisch wenn ein Wort zwei verschiedene Dinge beschreibt - "Keine Katze hat fünf Schwänze, meine Katze hat einen Schwanz mehr als keine Katze, also hat meine Katze sechs Schwänze").
Dadurch bleibt Philosophie letztlich zu einem guten Teil immer subjektiv und grundlegend unbeweisbar - das ist die Ironie bei der ganzen Angelegenheit, man wollte weg von der Religion, weil man nicht blind glauben wollte, muss es in der Philosophie letztlich aber auch, nur dass man sich selbst aussuchen kann, was man glaubt, und dabei meist ein stabileres, flexibleres logisches Gerüst darunter hat.
\\So, zur Philosophie im Allgemeinen:
Auch sie ist schwer zu definieren, weil sie ein sehr sehr breites Spektrum umfasst, deren Teilgebiete ebenfalls sehr diffus sind und sich gegenseitig überschneiden sowie an den Rändern eigentlich fast das gesamte Denken und Handeln umfassen kann, und wenn es unbewusste, angewandte Philosphie ist.
Übersetzt aus dem Griechischen heißt es, wie wahrscheinlich einige bereits wissen, "Liebe zur Weisheit", was die grundlegende Tendenz bereits erkennen lässt.
Letztlich könnte man Philosophie wohl ganz gut als "Meta-Denken", also das Nachdenken über das Denken (über das Denken selbst oder das Nachdenken über andere Themen) beschreiben, aber auch das wird ihr kaum gerecht, irgendwas fällt immer aus den Definitionsversuchen raus - hier z.B. die praktische oder angewandte Philosophie.
Letzten Endes hat sie sehr viel mit Analyse zu tun.
Aber tatsächlich eine treffende, griffige Beschreibung zu finden, traue ich mir auch nicht zu, da sind schon Generationen von Philosophen dran gescheitert... zu viele Bereiche gibt es mittlerweile; Erkenntnistheorie, Ethik, Metaphysik, Anthropologie, Staatsphilosophie, Sprachphilosophie, Wissenschaftsethik und wie die ganzen Untergebiete noch alle heißen mögen mit all ihren Bereichen, Überschneidungen und und und...