Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien
Heilhäuser Lothlóriens
Vexor:
Bei diesen Worten konnte Gwilwileth ihre Entrüstung nicht mehr zurückhalten.
" Er ist...euch...nachgeschli chen?!? Habt ihr und die edlen Fürsten von Glorfindel, denn nicht gemerkt, dass er noch ein Kind ist? ..Ein Kind".
Sie begann immer leiser zu werden und flüsterte nun unverständliches Zeug vor sich hin.
Gwilwileth schluchzte wieder und legte ihren Kopf auf Jutans Brust.
"Er ist doch nur ein Kind; nur ein Kind...ein Kind".
Lord of Mordor:
Maethor hob eine Augenbraue. "Ist das wirklich das erste, was euch in den Sinn käme, wenn ihr ihn im Kampf mit dem Hexenkönig sähet? 'Er ist nur ein Kind?' Ich sah in jenem Kampf kein Kind. Ich sah einen Krieger, einen Krieger mit dem Mut und der Entschlossenheit, etwas zu tun, das kein anderer der hier versammelten Elben und Menschen gewagt hat. Hätte ich ihn wirklich mitten im Kampf zurückschicken sollen, in dem Moment, als er sein eigenes Schicksal auf eine Art und Weise in die Hand genommen hat wie wohl niemals zuvor in seinem Leben? Wie hätte er sich dann wohl gefühlt - wie hätte er sich gefühlt, wenn ich ihm vorgeschrieben hätte, dass der Kampf anderen überlassen werden sollte und er keinerlei Macht oder Recht hat, selbst für das, was ihm teuer ist, einzustehen?"
Vexor:
Gwilwileths Gedanken überschlugen sich und ihr Herzschlag raste.
Wie kann sich dieser Elb einbilden, dass reine Entschlusskraft aus einem Kind einen Mann machen kann?...Ich kann es einfach nicht fassen, dass ein erwachsener Elb, sowas behaupten kann. Er ist doch schließlich noch ein Kind, der nicht bereit ist mit einem der Verfluchten, geschweige den ihren Fürsten zu konkurrieren...
Der Elb schaute Gwilwileth weiterhin mit seinen grauen abschätzend an, da er anscheinden ihren Standpunkt nicht verstehen konnte, und wollte.
"Wie könnt ihr euch mit solchem Gerde rechtfertigen? Mag sein, dass er großen Mut bewiesen hat, aber der Sold für seine Tapferkeit ist der Tod? Wir Elben können nach so langer Lebenszeit auf dieser Erde mit dem Tod viel einfacher umgehen, als die Zweitgeborenen. Für jene ist das Leben vom Schatten des Todes begleitet, und einen jungen Menschen so früh in den Tod zu schicken ist verächtlich, und kommt den Handlungen des Schwarzen Herren gleich."
Ihre Stimme überschlug sich und bebte bei den letzten Worten, während sich gespannt Maethors Reaktion abwartete.
Lord of Mordor:
"Ihr benutzt den Namen des schwarzen Herren überraschend leichtfertig, wenn man bedenkt, dass ihr noch nicht einmal den Mut hattet, euch seinem stärksten Diener entgegenzustellen... habt ihr euch schon einmal überlegt, dass Jutan unverletzt und wohlauf sein könnte, wenn nur ein weiterer Elb den Mut gefunden hätte, uns zu begleiten? Wer glaubt ihr, zu sein, jene zu kritisieren, die eine Größe bewiesen haben, die ihr selbst niemals haben werdet?
Es geht nicht um Rasse oder Alter, sondern um Willensstärke. Und wenn ihr mich schon mit dem schwarzen Herrn vergleicht, so erlaubt mir zu sagen, dass ich dies als Kompliment auffasse. Wer sonst in Mittelerde besitzt mehr Stärke, mehr Macht? Wer sonst hat sein eigenes Schicksal in solcher Weise selbst geformt, dass er nun das Schicksal jedes anderen Bewohners der Welt bestimmen kann?
Es ist leicht für euch, von Annatar zu reden und euch dabei vor Furcht zu verkriechen. Doch ich stand ihm bereits mehrmals gegenüber. Ich lernte die Schmiedekunst von ihm, ich verlor meine Heimat an ihn, und sogar einen Teil meiner selbst - mein eigener Arm wurde von seinem Morgenstern zerschmettert, in derselben Schlacht, die Männer wie Gil-Galad das Leben kostete. Also redet nicht mit mir von Dingen, von denen ihr nichts versteht - ich weiß besser als euch, wie der schwarze Herr handelt, und wie nicht."
Vexor:
Diese Worte trafen Gwilwileth, wie ein Schlag ins Gesicht. Die gesamte Wut und Trauer, die sie um sich aufgebaut hatte, wie einen Schutzwall, wurde von der Wucht von Maethors Worten zerschmettert und in tausend Teile gebrochen.
Übrig blieb ein kleiner Rest einer Person, die zusammen gekauert in einen dunklen Raum saß, wo kein Lichtstrahl hinführte und es kein Entkommen gab.
Die einzigen Besucher in dieser Leere waren Trauer und Selbstzweifel, denn kein anderes Gefühl konnte man in diesen Gefilden finden.
Maethor hatte sie in diesen Raum zurückgestoßen, aus dem sich Gwilwileth in den letzten Wochen befreit hatte, teils durch die Hilfe von Jutan, durch die Gefühle zu Nîdanadh, und die Beziehung zu Galadriel.
Der Fall war kurz gewesen, und Gwilwileth tat der Aufprall nicht weh, denn sie sah nur noch das Gesicht des Elbes war sich, der mit hämischen Gesichtsausdruck auf sie nieder sah.
Gwilwileth riss der Geduldsfaden, denn nie wieder würde sie dorthin zurückkehren, und nie mehr würden die Worte eines Elben, Menschen oder Orks sie an jenen Ort wieder zurücktreiben.
Ohne zu zögern stand sie auf, und ihre silberne Rüstung gab bei dem Geräusch ein elendes Stöhnen wieder. Die Sonne spiegelte sich auf der Rüstung, und erhellte Gwilwileths Antlitz, und mit voller Kraft ohrfeigte sie Maethor mit der flachen Hand.
" Welches Recht nehmt ihr euch, mich feige zu nennen? Mag sein, dass ich dem Trupp nicht gefolgt bin, der den Hexenkönig angreifen wollte, doch habe ich mein Leben auf dem Schlachtfeld riskiert für die Freiheit dieser Lande. Und glaubt mir, so wäret ihr gescheitert, und der dunkle Herrscher persönlich hätte sich hierher getraut so hätte ich nicht gezögert, die Menschen zu schützen, die ich liebe. Ebenso empfinde ich es als Angriff, dass ihr mir die Verletzungen an Jutan zuschreibt, für die ich nichtverantwortlich bin. Wenn einer an dem Tod des Jungen Schuld sein wird, seid ihr es, da ihr ihn nicht aufgehalten habt.
Mag sein, dass ich niemals diese größe besitzten werdet, die ihr angeblich besitzt, nur weil ihr euch dem dunklen Herrscher in den Weg gestellt habt. Doch trachte ich auch nicht nach solchen Ruhme, den anderes habe ich geleistet, wo ihr nicht einen Beitrag leisten konntet.
Und wenn ihr euch so darüber freut, dann lasst mir euch eins sagen: Erweist diesem verfluchten Wesen nur noch einmal eine Art von Ehrerbietung, und fasst einen Vergleich mit ihm nochmals als Kompliment auf, so werde ich euch die Kehle aufschneiden, und eure Leiche in die dunklen Kerker Barad-Dûrs schicken, mit freundlichen grüßen an Sauron den Verfluchten, dass ihr einer der wenigen Elben wart, die seine Arbeit bewundert haben, und dass er euer Schicksal bald teilen wird."
Die letzten Worte spuckte sie ihm vor die Füße, und die Leute die in hörweite ihrer Worte gestanden haben, schauten verdutzt drein,und beobachteten das Schauspiel zwischen Maethor und Gwilwileth.
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