Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien
Heilhäuser Lothlóriens
Lord of Mordor:
"So schwer vorauszusehen, wie manche zu denken scheinen, sind die Wege des Krieges nicht", sagte Maethor zwischen zwei Löffeln Suppe. "Wir haben einen klaren Sieg errungen, und nun muss mindestens eine der beiden Seiten darauf reagieren. Menschen tendieren dazu, nach einer Schlacht mit solchem Symbolwert wie die, die hinter uns liegt, ungewöhnlich viel Mut zu fassen... ich rechne damit, dass sie bald einen Versuch unternehmen werden, das Land Rohans dem verwundbaren Mund Annatars zu entreißen.
Andererseits hat Annatar noch nie eine Niederlage auf sich beruhen lassen... er wird höchstwahrscheinlich bald einen neuen Angriff befehlen, und da bleiben ihm wenige Ziele. Entweder wird er erneut versuchen, die Elben Loriens oder Bruchtals zu vernichten, oder er wird seinen Zorn gegen die Zwerge wenden. Hinter dem Nebelgebirge gibt es wenig, das für ihn gefährlich ist, daher glaube ich nicht, dass wir dort mit Problemen rechnen müssen."
Er schwieg eine Weile, während er seine Mahlzeit beendete. Selbst er musste zugeben, dass die Suppe der Elbin ein ungewöhnlich starkes Gefühl der Stärke und Wärme in seinem zerschundenen Körper entfachte. Er musste sich eingestehen, dass er nach einem Streit wie dem, der zwischen ihm und Gwilwileth vorgefallen war, keineswegs überrascht oder gekränkt gewesen wäre, hätte sie sie ihm verweigert. Im Gegenteil hatte er Mühe gehabt, seine Überraschung zu unterdrücken, als sie über ihren Zwist so einfach hinweggesehen hatte.
"So oder so", sagte er nach einer Zeit, "eine Speise wie diese ist unschätzbar im Angesicht der Gefahr." Er setzte ein Lächeln auf. "Viele unterschätzen den Wert einer stärkenden Mahlzeit vor dem Konflikt. Ich selbst habe, dank meiner... vernachlässigbaren Kockünste gelernt, ohne auszukommen, doch eine Wohltat ist es dennoch."
Vexor:
Gwilwileth musste schmunzeln, denn sie erkannte die Geste, hinter Maethors Worten, den Streit von ihnen beizulegen.
Es war ein sinnloser Streit, und wir waren alle erschöpft und müde von der Reise.
" Wahrlich habt ihr Recht, was beide eure Aussagen betrifft. Und die Worte eines großen Kriegers sind sie", sagte Gwilwileth mit ehrenvoller Stimme.
Sie nahm sich den roten Pferdeschwanz und öffnete das Band mit einem Zug. Wie ein roter Vorhang legten sich die dünnen Haare fein um ihren nackten Nacken, und bedeckten ihre Schultern.
" Ich selbst weiß noch nicht wo mein Weg mich führen wird, aber habe ich neben Jutan, noch einen weiteren, um den ich mich sorgen muss."
Ihre Gedanken schweiften zu Nîdanadh, den sie einfach so stehen gelassen hatte. Schuldgefühle krochen in ihr hoch, aber andererseits würde er sie schon suchen kommen, wenn es nötig war. Sie musste jetzt erst einmal bei Jutan bleiben.
" Große Geschichten habt ihr mir erzählt von euren Taten ich würde gern mehr davon erfahren, wenn ihr erlaubt?"
Prompt nach diesen Worten hörte sie ein flattern und ihre Nachtigall setzte sich auf ihre Schultern. Sie fing an zu zwitschern, und es war wie Balsam führ ihre Ohren, nach den Schlachtschreien der letzten Tage.
" Ihr werdet euch vielleicht freuen zu hören, dass Galadriel bald eine Rede zu Ehrung der Siegreichen und Toten halten wird", sagte Gwilwileth strahlend, " aber ich wollte euch nicht in eurem Redefluss dämmen".
Damit setzte sich in den Schneidersitz, und lehnte sich an Jutans Matratze während sie auf Maethors Antwort wartete.
Lord of Mordor:
Entgegen dessen, was man nach seinem Ausbruch in ihrem vorherigen Streit hätte annehmen können, war Maethor es nicht gewohnt, über seine eigene Vergangenheit zu reden, insbesondere nicht im Detail - genau so wenig, wie er sich für gewöhnlich für die Vergangenheit anderer interessierte, abgesehen von den Teilen, die die Gegenwart direkt beeinflussten.
"Das einzige Ereignis meiner Vergangenheit, das heute noch eine Rolle spielt, war der Kampf, der mich meinen Arm kostete", sagte er schließlich. "Doch diese Geschichte ist lang, und ich will die Rede zu Ehren derer, die an meiner Seite gefallen sind, nicht versäumen. Sie sind es wert, dass man sich ihrer erinnert."
Damit erhob er sich mühsam. "Ein andermal jedoch werde ich euch gerne davon erzählen, wenn es euch tatsächlich interessieren sollte. Doch nun, lasst uns die Herrin des goldenen Waldes nicht warten lassen."
Gnomi:
Miluinwen...
Allein der Gedanke an sie lies ihn den Schmerz von Maedhros Tod fast vollständig vergessen.
Wie wäre es wohl verlaufen, wenn sie noch da wäre? Wie würde sein Leben jetzt aussehen, wenn sie noch leben würde?
Langsam döste Nîdanadh ein und vertiefte sich immer weiter in die Erinnerungen an sie.
Der Mond war rund und erhellte den gesamten Wald.
Mitten in einem Wald saß er zusammen mit ihr vor einem beinahe heruntergebrannten Lagerfeuer.
Er musste nicht nachdenken, er erkannte alles sofort wieder. Es war ein Wald etwas nördlich von Bree gewesen. Sie waren so oft schon hier gewesen, immer dann, wenn sie alleine sein wollten. Vorsichtig drehte er den Kopf und schaute in die blauen Augen der Frau, die er so liebte. Vorsichtig legte er seinen Arm um sie, so zart, als ob er Angst hätte mit jeder noch so kleinen Berührung könnte alles verblassen und er würde wieder allein in den Wäldern Loriens sein. Doch sie blieb und lehnte sich an ihn an. „Weißt du noch?“ fragte sie ihn schließlich langsam. „Damals, als wir uns das erste Mal gesehen hatten...“ Er musste lächeln. Natürlich wusste er es noch. „Es war wie in einem Traum... so wie jetzt.“
Er wollte noch etwas hinzufügen, doch plötzlich durchfuhr ein Ruck seinen Körper.
Er schlug die Augen auf und sprang mit hasserfüllten Augen auf. Wer konnte es wagen hier seine Ruhe zu zerstören?
Er erkannte einen Menschen direkt vor sich. Doch er erkannte auch sofort, dass dies kein Waldläufer war, sondern einer von den Schwachen, von den Menschen, die sich selbst gegenseitig vernichten und die an seinem Unglück Schuld waren. Mit einem hasserfüllten Flackern in den Augen stand er auf.
Er wollte gerade sein Schwert ziehen, als er einen in der Nähe rufen hörte: „Schnell, Galadriel will ihre Rede halten! Wir sollen alle zu ihr kommen.“
Nîdanadh blickte noch einmal zu dem Mann vor ihm, entschied dann aber, dass es ihm nicht helfen würde ihn jetzt anzugreifen. Irgendetwas zog ihn zu der Rede. Es war ein Gefühl, dass er schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Nachdem er ein paar Waldläufer gefunden hatte folgte er ihnen bis zu dem Platz an dem Galadriel ihre Rede halten wollte...
Vexor:
" Das ist sehr weise Herr, der mir immer noch nicht seinen Namen preisgegeben hat. Doch habt ihr Recht und wir sollten so schnell wie möglich zu der Stelle aufbrechen, wo Galadriel eintreffen wird."
Sie nahm eine Silberne Spange, die sie in einer Tasche hatte, und steckte sich ihr rotes Haar hoch. Es wirkte nicht streng, doch verlieh es Gwilwileth eine gewisse Würde und Ansehen. Ihr Narbe jedoch war nun deutlich zu sehen, aber sie verunstaltete das zierliche Gesicht der Elbin nicht, sondern verlieh ihr eine gewisse Abstraktheit, wie eine zerstörte Mühle auf einen vom gelben Raps erleuchteten Feld.
Sie richtete sich auf, und strich ihr Kleid glatt.
Sie sah, dass Maethor sich alleine aufgerichtet hatte, und eilte deshalb zu Jutan, und stützte diesem unter dem Arm.
Gemeinsam verließen sie das Lager, und schritten zu der Lichtung, wo eine große Menschenmenge bereits versammelt war.
Maethor, Jutan und Gwilwileth zu Galadriels Rede
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