Mir geht's ähnlich wie Sam. Ich ziehe die deutschen Synchronsprecher eigentlich vor, da für mich die deutsche Sprache wesentlich pathetischer klingt und ergo für mich auch Emotionen wie Trauer und Melancholie, andererseits aber auch Witz und gute Laune rüberbringen kann.
Ich neige aber auch dazu, mir gelegentlich die "original" Stimmen der Darsteller anzuhören und muss sagen, dass sich da meine Empfindung drastisch spaltet.
Der Herr der Ringe klingt zum Beispiel auf Englisch auch recht angenehm, da fällt einem sogar bei manchen Figuren erst durch die fremden Vokabel auf, dass es die englische Stimme ist, was aber wiederum auch für die hiesige Synchro spricht, die die deutschen Stimmen wirklich wunderbar an die Figuren und die Darsteller anpasst.
Auf der anderen Seite gibt es dann auch wieder krasse Gegenbeispiele, wie etwa die Hauptfigur Sheldon Cooper in einer meiner Lieblingsserien, "The Big Bang Theory". Sheldon soll ja ein überdimensional intelligenter und kluger Mensch sein, dafür auf der anderen Seite Probleme mit sozialem Umgang haben. Genau diesen Zustand fängt für mich die deutsche Synchronstimme perfekt ein, sie klingt gebildet, wenn es angebracht ist, und "verrückt", wenn Sheldon eben mal wieder nicht weiß, wie er mit anderen Menschen umgehen soll. Ich hab mir dann Sheldons "wahre" Stimme angehört und die klingt für mich einfach nur klug, erfüllt also nur 50% der geforderten Ausstrahlung.
Das hängt natürlich stark vom subjektiven Empfinden ab und ein Englischsprachiger würde sicherlich alles ganz anders sehen, aber wenn wir schon die Möglichkeit haben, Film und Fernsehen in unsere Sprache zu übersetzen, dann sollte man davon auch Gebrauch machen, bzw. die Übersetzer-Leistung würdigen.
mfg
sanalf 2