Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Nicht angenommene Charaktere

[na/Si]Iris Piperita Wanderbau, dritter Char von The Chaosnight

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The Chaosnight:
Die Straßen nach Bree waren ungewohnt frei, jedoch schien ein dunkler Schleier über ihnen zu liegen: An den Abzweigungen zu den großen Hauptstraßen lagen haufenweise Baumstämme grob zerhackt oder noch kohlend am Straßenrand und die übrigen Grünstreifen wirkten ungewöhnlich düster und gefährlich, sodass die Familie diese wann immer möglich mied.
Auch die Stadt selbst führte dieses dunkle Bild fort. Das westliche Tor war aus den Angeln gehoben  und vor ihm standen zwei bewaffnete Wächter, die den Hobbits entschlossen den Weg versperrten.
"Wer seid ihr, was wollt ihr?"
"Wir sind Hobbits aus dem Auenland und wir wollen zu unseren Verwandten in Bree ziehen."
"Namen und Adressen?"
"Wanderbau. Neben dem Pony."
"Die Wanderbaus sind letzte Woche geflohen. Die Strolche haben ihr Haus geplündert und sie fortgejagt. Ihr könnt Euch gerne die Überreste ansehen, aber macht Euch keine zu großen Hoffnungen, ihr Schicksal liegt weit außerhalb unseres Einflussgebietes."
"Geflohen?!"
"Geplündert?!"
"Gejagt?!"
"Überreste?!"
Der größere der Wachmänner seufzte, "Es ist eine zu lange Geschichte um sie hier am Tor zu erzählen. Fragt im Pony oder sonst wo, wo sich die Breeländer treffen."
Verwirrt und ängstlich betrat die Familie die Stadt und sah nichts als eine graue Hülle einer Stadt, leblos, zerfallen und hoffnungslos von Steinbauten verengt. Die wenigen Grünstreifen waren niedergebrannt oder abgerissen und um sie herum wurden eilig neue Gerätschaften gebaut oder grüne Äste gelegt, um zumindest den Anschein zu waren. Im Großen und Ganzen war sie Stein und Feuer, kein Vergleich zu den Wiesen und Wässern des Auenlandes und für klassische Kinder eben solcher Regionen nichts als deprimierend.
Selbst das Tänzelnde Pony, dem Brief ihrer Großeltern nach das strahlendste und markanteste Gebäude des Westbereiches, sah arg mitgenommen aus und fügte sich makellos in die trostlosen Straßen der Stadt ein.

Sie betraten die Gaststätte, in der es von Menschen und Hobbits nur so wimmelte, doch jeder von ihnen wirkte leblos wie die Stadt selbst: Sie saßen nur an ihren Tischen und tranken stumm, viele hatten die Blicke gesenkt und kaum einer erhob die Stimme. Viele der Gäste waren verletzt oder trugen einfache Waffen an ihrer Seite, Keulen, Hämmer, Beile oder Küchenmesser und wie Iris an einer kleinen Gruppe am Tresen erkannte, klebte an vielen von diesen Blut. Instinktiv wich sie kurz zurück und ihre Schwestern erschraken sichtlich, doch ihre Eltern gingen scheinbar unberürt an diesen vorbei.
Kaum standen sie neben der Gruppe, begrüßte sie ein kleinerer, gut genährter Mann mit knallrotem Gesicht, der trotz der allgemeinen Tristesse nur gestresst wirkte. Seine biergetränkte Schürze identifizierte ihn als Mitglied des Personals.
"Willkommen, meine kleine Freunde. Gerstenmann Butterblüm, Inhaber diesen Prachtschuppens, zu Euren Diensten."
"Seid gegrüßt, Herr Butterblüm", antwortete Penelope, bemüht die Umgangsformen des Bocklands wieder in Erinnerung zu rufen, welche hier anscheinend gepflegt wurden, "Mir wurde geraten hier im Pony nach dem Schicksal der Familie Wanderbau zu fragen."
"Freunde?"
"Verwandte", warf Kolman ein, "Sie sind meine Eltern."
"Ah...gute Nachbarn, halfen Bob öfters mal den Stall zu säubern und nahmen nichts als ein frisches Freibier als Bezahlung an. Sie lebten gleich hier nebenan, müsst ihr wissen, doch mit dem Auftauchen der Strolche waren sie die ersten Ziele...jeder dieser Grobiane wollte möglichst nah am Biervorkommen hausen und die Anwohner wurden vertrieben und verjagt. Sie schafften es noch eine Stunde vor dem Übergriff zu fliehen, doch seitdem hat sie keiner mehr gesehen und das Umland ist gefährlich geworden."
"Wohin sind sie geflohen?"
"Durchs Südtor, wahrscheinlich Schlucht oder Stadel, aber niemand von uns weiß mehr, wie es auf den Wegen dorthin aussieht. Nach der Schlacht, über die ich hier nicht sprechen will, sind die Strolche in die umliegenden Wälder geflohen und besetzen Straßen und Wege. Ohne Zollgebühren kommt kaum einer mehr nach Bree."
"Verratet mir, Meister Butterblüm, wie konnten wir ungeschädigt vom Auenland hierher gelangen, wenn es draußen von diesen Gestalten wimmelt?"
"Das ist einfach", knurrte ein dunkelhäutiger Mensch mit aufgeschorften Händen und mehreren blauen Flecken, "Ihr habt Jungvolk bei Euch. Mein Bruder mag ein Schwein sein und sich nicht groß um Pläne, Befehle oder Anstand kümmern, aber immerhin hat er noch so etwas wie Ehre in sich." Er blickte kurz in die Menge, "Ughal aus den Südlanden. Wenn ihr etwas über die Schlacht oder die Strolche wissen wollt, fragt nur, auch wenn, so fürchte ich, wir dafür in eine ruhigere Ecke gehen sollten, Gerstenmann will darüber nichts mehr hören."
"Mit gutem Recht, Ughal!"
"Gewiss, doch fürchte ich, dass mich meine Blutlinie dazu zwingt alles zu tun um dieses Verbrechen aufzuklären und auch dem letzten Lebewesen Brees näherzubringen."
"Dann tue dies", schloss Butterblüm grimmig, "Ich werde mich derweil um die Unterbergs aus Stadel kümmern, die Ärmsten haben es im Moment wirklich nicht leicht."
"In der Tat, Gerstenmann, in der Tat. Erst dieser seltsame Sänger, der sich in Luft auflöst und jetzt die Tragödie um ihren Jüngsten. Dazu sind sie jetzt auch noch von ihrem Heimweg abgeschnitten...immerhin ward Ihr freundlich genug sie zeitweise zu beherbergen."
Gerstenmann grummelte estwas von "Verantwortung", "Ehre" und ähnlichen Worten, bevor er sich durch die engen Tische zu den Unterbergs durchschlug.
Derweil stand Ughal von seinem Barschemel auf und stellte sich neben die Hobbits. Für einen Menschen war er ungewöhnlich klein und kräftig, doch gleichsam noch immer ein Koloss, verglichen mit den Hobbits. Höflich bat er sie sich vorzustellen und fragte dann nach deren genauen Fragen. Er hatte kurz gezuckt, als er den Namen 'Wanderbau' vernahm, antwortete dann jedoch schnell auf die Frage was die Schlacht überhaupt war, auch wenn er zwischendrin mehrere Male stoppte. Er war oft kurz davor blutige Details einzubauen oder die großen Grauen von verstümmelten Leichen, auf den Straßen liegenden Leichen oder ausblutenden Freunden zu erzählen, bevor er mit einem Blick auf die jüngeren Hobbits sich wieder auf die gröberen Handlungsabläufe beschränkte (nachdem er sich oft lang und förmlich für seine Ausbrüche entschuldigte). Trotz der Aussparungen blieb es eine blutige und grausame Geschichte, die vor allem für die drei jüngeren Hobbits schwer zu ertragen war und von der klar war, warum die Breeländer sie nicht hören wollten: Viele vertraute Gestalten, teilweise sogar mit offiziellem Amt, hatten sich auf die Seiten der Strolche geschlagen und in dem lange behüteten Bree war es schon Ewigkeiten nicht vorgekommen, dass es Konflikte gab und dann ein Ausbruch mit gleich drei Toten der Stadt, dutzenden Verrätern und unzähligen Verletzten, war einfach nur unbegreiflich. Außerdem bedeutete die Schlacht für viele Menschen sich einzugestehen sich geirrt zu haben und jahrelang die falschen verachtet zu haben: Wie Ughal erklärte, hätten sich nur die wenigsten Strolche und deren Verbündeten nach Bree getraut, während die Waldläufer die Straßen bewachten, doch mit deren Fortzug (der in Bree vielerorts gefeiert wurde), brauchten die Strolche nichts mehr zu fürchten.
Ughal selbst gehörte erst zu ihnen, bevor er sie vor dem Ausbruch der Schlacht verließ und mit seinem taktischem Verständnis und Kenntnisse über die Anzahl und Struktur der Strolche die Schlacht zum Gunsten Brees lenkte. Er sagte, dass er den Weg der Strolche nicht mittragen könne und Bree nicht gewaltsam reformieren wolleund in dem letzten verbrieften Duell des ganzen Konfliktes seinen Bruder vor den Toren in die Flucht schlug, unter großen Verletzungen beiderseits.
"Aber kümmern wir uns nicht weiter darum. Die Schlacht ist geschlagen und wir hoffen die Stadt wieder zu alter Blüte zu bringen. Wenn ihr noch irgendetwas braucht, fragt den alten Gerstenmann."
"Sehr wohl, Herr Ughal. Ich danke Euch für dieses Gespräch."

Sie verließen die Gaststätte wieder und blickten sich an. Die Zwillinge schienen den Träen nahe und drückten mit jedem Körperteil nur eines aus: "Ich will hier weg!". Penelope wirkte verzweifelt und ebenso den Tränen nahe, sie ließ sich vor ihren Kindern aber nichts anmerken. Sie wusste, dass Bree in den Wochen seit dem Brief ein schrecklicher Ort geworden und nichts für eine solche Hobbitfamilie war, mit all den Strolchen in der Umgebung, traute sie sich aber auch nicht mehr den Rückweg anzutreten und ihr Glück im Südviertel zu versuchen. Kolman wirkte derweil einfach nur fassungslos und entzwei gerissen zwischen der Suche nach seinen Eltern und der Sicherheit seiner Familie.
Für Iris bedeutete dies alles jedoch noch etwas ganz anderes: All die Gründe das Auenland verlassen zu haben waren hinfällig! Sie waren auch hier allein und auf sich gestellt!    

The Chaosnight:
Nicht unweit des Gasthauses setzte sich die Familie in den Schatten eines riesigen, abgestorbenen Baumes. Keiner von ihnen wusste wie es weiter gehen sollte oder hatte irgendetwas wie einen Plan im Kopf. Die einzigen Gedanken, die sie wirklich greifen konnten, waren düster und wurden getragen von der Sehnsucht nach dem heimatlichem Grün.
Unter all diesen grauen Gedanken schwiegen sie einige Zeit, bevor die helle Stimme Elis die Stille durchbrach: "Ich will hier weg!"
Sie saß ein gutes Stück abseits ihrer Familie, tief in sich selbst verkrochen, und ihre Augen waren rot unterlaufen. "Was wollen wir an so einem Ort voller Stein und Ruinen und..und voller Menschen? Das sind grauenhafte Kreaturen..voller Hass und Selbstzerstörung und ihre Einöden sind nichts als kahl und trostlos. Hier gibt es kein Leben, hier ist ni..nichts als..."
Bevor sie weiterreden konnte, kniete schon Penelope vor ihr, schloss sie um sich und flüsterte ihr Hoffnung und Vertrauen zu. Sofort wirkte Eli sichtlich ruhiger und entspannter, bevor auch sie sich schweigend in den Kreis ihrer Familie setzte. Iris bewunderte diese Fähigkeit ihrer Mutter, auch sie wollte irgendetwas tun um Eli zu helfen, doch fand sie einfach keine Worte und war sich sicher  angesichts ihrer eigenen Gefühle auch keine tröstenden Wörte sprechen zu können, doch Penelope  verstand es einfach damit umzugehen. Erneut.
"Was machen wir jetzt?", fragte Lysi leise, sobald ihre Schwester bei ihr saß. Auch sie hatte beinahe regungslos dagesessen und sich unfähig gesehen irgendetwas tun zu können. Im Gegensatz zu Eli wirkte sie jedoch kräftiger, wenn auch genauso unglücklich.
"Wir müssen versuchen das este aus dieser Situation zu machen", antwortete Kolman.
"Heißt das, dass wir bald ins Auenland zurückkehren?"
"Leider nicht. Die Straßen sind versperrt und ich weiß nicht ob Pen eine weitere solche Strecke und eine Suche ohne Ziel aushält."
"Das würde schon gehen, nur fürchte ich, dass uns die Mittel fehlen Verpflegung und Unterkunft für solche Strecken zu bezahlen."
"Das heißt also hierbleiben?"
"Ja."
Lysi senkte ihren Kopf und schwieg und die familiäre Runde versank wieder in Stille. Die letzten Hoffnungen der jüngeren Hobbits waren verloren und den älteren fehlten die Ideen wie sie fortfahren konnten. Iris seufzte. Sie war zwar realistisch genug zu wissen, dass sie in Bree bleiben musste, aber trotzdem schmerzte es das so direkt hören zu müssen. Betont kräftig richtete sie sich auf und drehte sich zum Gasthaus. "Dann lasst uns einen Anfang suchen."
"Welcher soll das sein?", fragte Eli bedrückt.
"Wir brauchen Unterkunft, Einkommen und Informationen über diese Stadt. Alles lässt sich im Pony finden."
Sie zwang sich zu einem gekünsteltem Lächeln und
ging wieder zurück zu der Eingangstür.

The Chaosnight:
"Verzeiht, Herr Bütternlüm, gäbe es hier im Pony noch freie Zimmer für meine Familie?"
"Leider nein, junge Hobbit. Zu viele gute Menschen und Hobbits haben ihre Häuser verloren oder sind hier gefangen und warten jetzt in meinen Stuben. Aber gewiss könntet ihr doch einen Antrag stellen in das Haus eurer Familie zu ziehen. Es ist zwar verwüstet, aber noch brauchbar und rechtlich gesehen steht es euch auch zu."
"Das wäre pure Zeitverschwendung", sprach die markante Stimme Ughals dazwischen, "Solange Magorac und seine Schergen etwas im Bezug auf Hobbitfragen zu sagen haben, werden sie keine weiteren Wanderbaus in Hobbithäuser lassen."
"Stimmt...der Prächtige hat da ja so seine Probleme. Leider ist Eichenblatt nicht mehr im Amt, der hatte diesen Großfürsten immer gut im Griff."
"Was hat Magorac gegen Wanderbaus?"
Ughal lachte kurz auf, "Keine Ahnung. Doch seit ich hier in der Stadt bin, und wie Gerstenmann und einige andere berichten auch schon weit früher, halten er und seine Familie andauernd Hassreden auf die Familie Wanderbau...auch schon lange bevor diese hier in Bree ankam. Zu Beginn waren es nur einfache Anekdoten, wo er über Nachlässigkeit im Bezug auf die Stammbaumpflege oder deren Arbeitsgier oder Wanderei herzog und vor allem jüngeren Hobbits seine seltsamen Werte näher bringen wollte...nicht schön, aber durchaus traditionell erklärbar. Wir hielten dies für die Versuche einer althergebrachten Familie sich selbst bedeutender erscheinen zu lassen oder ihre Werte fortzutragen, doch als die Wanderbaus hier ankamen, änderte Magorac nicht etwa seine Reden, sondern verschärfte sie. 'Kein Heim für Wertfremde!', 'Gegen Fredlinge im Hobbitmantel', ich denke ihr versteht worauf ich hinauswill. Kaum einer verstand dies, waren die beiden doch die gewöhnlichsten und freundlichsten Hobbits die man sich vorstellen konnte. Jedenfalls weigerte sich der Bürgermeister den beiden eine der leeren Höhlen anzubieten und legte ihnen nahe die Stadt zu verlassen, denn kein Hobbit in höheren Positionen spricht gegen Magorac. In einer einzigartien Situation, trat jedoch der erste Bürgermeister der Menschen dazwischen und verkaufte diesen eines seiner Häuser. Jaja, der alte Eichenblatt war ein einzigartiger Bürgermeister, sprach immer gegen solche heidungen und nahm auch Fremdlinge wie mich offen auf...sein Nachfolger ist leider 'normaler'."
"'Normaler' ist gut", brummte Butterblüm, "Farblos trifft es eher...ich kann mich an keine seiner Entscheidungen erinnern, die nicht ganz dem Willen seiner Berater entsprachen..."
"Können die nichts für uns tun?"
"Lindfuß ist schwach und wird nichts gegen Magorac für das Hobbitvolk entscheiden. Ihr könntet ja Ughal nach dem Farning-Haus fragen."
"Warum mich?"
"Farning ist ein Ausgestoßener und soweit ich mich erinnere, hat Euer Bruder es damals finanziert."
"Hat er das?"
"Ja...Farning fehlte es an entsprechenden Mitteln und hier in Bree wollte niemand für ihn zahlen. Als Euer Bruder ihm das Geld auf den Tisch legte, wurde ihm das Recht zugesichert das Haus Nutzen zu dürfen und nach der Farningreihe selbst das Haus übernehmen zu dürfen."
"Moment...Der letzte Farning ist ausgeschlossen und mein Bruder wurde verjagt. Das bedeutet doch, dass..dass"
"Das Haus Eurem Bruder und mit seinem Ausschluss Euch zusteht."
"Woher wisst ihr das?"
"Als Vertreter des Stadtrates musste ich damals den Vertrag gegenzeichnen. Ich hätte es fast vergessen, wenn ich heute morgen nicht vier formale Briefe erhalten hätte, wo nach einer Abschrift des Vertrages gefragt wurde."
"Wenn das so ist...nehmt das Haus, werte Hobbits, ich benötige es nicht. Es ist ein Drecksloch, soviel kann ich euch verraten und ich will nicht wissen, was Farning damit gemacht hat, aber es ist ein Haus mit allen wichtigen Funktionen.", er wandte sich an die älteren Hobbits, "Geht lieber zuerst rein, es könnte einige unschöne Überraschungen geben.", er drehte sich ab und entschwand in der Menge, "Bis irgendwann einmal"
Bevor irgendwer noch etwas wie 'danke' sagen konnte oder wirklich begreifen konnte, was eben passiert war, war Ughal schon nicht mehr zu erkennen.

Nach und nach dämmerte es den Hobbits, was gerade passiert war und Glück und Erleichterung zeichnete sich in ihren Gesichtern ab: Sie waren nicht mehr ganz verloren!
"Verzeiht erneut, Meister, sucht ihr zufälligerweise noch eine Aushilfe oder kennt jemand mit entsprechenden Bedürfnissen?"
"Bedauerlicherweise erneut nicht. Die, die ich suche, findet man in Bree nicht. Außer natürlich ihr Hobbits versteht die Mechanismen der hohen Wirtschaft und könnt davon ausgehend sagen, wie sich die Lage bei einem Kundenzuwachs von gut zwanzig Prozent verbessern wird."
"Zwanzig bei hoher Mehrbelastung, später gut zehn bei Normalbelastung, dann irgendwas zwischen fünf und fünfzehn", antwortete Iris trocken. Sie hatte diese Rechnungen dutzende Male lösen müssen, zumeist mit Verlusten, und wusste genau wie sich Zuwachsraten verhielten. Mit solchen Rechnungen und Theorien konnte man sie nicht mehr schrecken.
Butterblüm starrte sie ungläubig an, "Wa..."
"Irgendwann geht der Zuwachs wieder zurück, da die ganzen Auswärtigen in ihre Städte zurückkönnen oder Breeländer neue Häuser gefunden haben. In der Regel sind jedoch einige Neukunden zufrieden genug und bleiben, sodass der Rückgang nicht den gesamten Zuwachs rückgängig werden lässt. Setzt man ihn bei zehn Prozent an, bricht zuerst der Gewinn um eben diese Prozentzahl ab, die Arbeiter sind unterarbeitet und man versucht entweder neue Ebenen zu erschließen oder spart an Personal, sodass man irgendwann den Verlust auf gut die Hälfte reduziert hat und dann durch Feinabstimmung auf zwei bis acht Prozent verändert, bis die Abstimmung Arbeit und Gewinn wieder passt. Natürlich vorausgesetzt, dass diese Gaststätte effektiv wirtschaftet."
Sie blickte Butterblüm scharf an. Die Erinnerung an solche Theorien erinnerten sie an die dunklen Zeiten des Postamtes und damit zusammenhängend die verschwendeten Wochen und Monate voller Arbeit, als das Amt schon verloren war. "Sonst noch etwas?"
"Äh..nein. Ich hätte nicht erwartet hier in Bree noch jemanden zu treffen, der so die Zahlentheorien kennt...oder überhaupt noch jemand freien zu finden, der überhaupt lesen, schreiben oder gar mit Zahlen umgehen kann. Darf ich fragen..."
"Ja, Erfahrung", brummte sie mit Verweis auf ihre alte Postuniform.
"Ah..ich verstehe. Bedauerlicherweise weiß ich nicht, wo ich solche Fähigkeiten dauerhaft einsetzen kann."
"Sagtet Ihr ni..."
"Ja. Dieser Verweis war in den letzten Jahren meine Art Bewerber freundlich abzulehnen. Aber da die Wachstumstheorie ja bekannt ist, könnte ich bis zur erwarteten Rückgangsphase noch Unterstützung brauchen. Ein paar Stunden früh am morgen oder spät am Abend und bei Bedarf gelegentlich hier als Bedienung."
"Gut, ich bin bereit."

The Chaosnight:
"Bist du dir sicher?", fragte ihre Mutter besorgt, "Das wird anders sein als im Auenland."
"Ich bin mir sicher!"
"Du musst das nicht unseretwegen tun", sagte sie leise, "wir würden schon irgendetwas finden."
"Ich weiß. Aber so haben wir etwas."
Iris wandte sich an den Wirtsmann, "Ich komme dann morgen früh vorbei. Habt vielen Dank für eure Güte."

Sie ließen sich noch die Richtung zu dem alten Farninghaus geben und machten sich auf den Weg. Das Haus sah wirklich heruntergekommen aus, selbst im Vergleich zu dem Rest der Stadt. Die Dachziegel waren lose und brüchig, verdorrte Ranken schlangen sich um die Wände und mehrere Brüche waren in der verrußten Steinmauer zu erkennen. Sie öffneten die löchrige Tür und sahen nichts als zu Boden geworfene oder zerbrochene Reste der ehemaligen Inneneinrichtung und Brandflecken und rochen nichts als längst vergammelte Früchte und stechende Rußreste fremdartiger Äste.
"Ich sagte ja der Farning war seltsam", hörten sie Ughal aus einem Nebenzimmer, "Anscheinend hat der seinen Orkfreund oder was immer der darstellen sollte hier schlafen lassen...verdammter Verräter der weißen Hand! Ich suche gerade nach Überresten seiner Befehle oder Skizzen, seit die schwarzen eiter hier waren, benahmen sich beide ziemlich seltsam."
"Schwarze Reiter?!"
"Ja, kamen kurz nach dem verschwundenden Unterberg Ende September, kurz bevor dieser zusammen mit einem dieser Waldläufer endgültig verschwand und kurz bevor diesem grauen Wanderer...Gorderp oder so. Unschöne Angelegenheit, das kann ich Euch sagen."
"Ende September? Da griffen einige von denen auch Bockland an! Und Gandalf hier in Bree..kurz nach denen? Ich weiß nicht viel über ihn, nur dass er den Beutlins sehr nah stand und die Schwarzen genau diese suchten...das kann doch kein Zufall mehr sein!"
"Bestimmt nicht. Gerade deshalb versuche ich hier auch Überreste irgendwecher Berichte zu finden, doch bei all diesen Brandflecken habe ich schon kaum mehr Hoffnung. Ich weiß, dass Farning die Skizzen einiger effektiver Bauten und Machinen besaß, die uns in unseren alten Diensten zuteil wurden, doch auch diese fehlen."
"Was waren das für Skizzen", fragte Lysi neugierig.
"Einige interessante Gerätschaften zur vereinfachten Arbeit, einige Gebäude mit maximalen Lebensbereichen auf minimalstem Platz, Machinen um den Nahrungsabbau ohne eigene Arbeit zu verdoppeln und  auch allerhand Waffen. Wenn die in die Hände der Aufständigen geraten sind, können wir nur hoffen, dass keiner von denen sie entziffern kann. Aber genug davon. Hier muss erstmal aufgeräumt werden..."

Unter Abscheu schmissen sie all die gammligen Überreste auf einen großen Haufen und kehrten zerbrochene Überreste sorglos vor die Tür, sodass am Ende des Tages nur noch wenig im Haus blieb: Die beiden alten Betten, einige brüchige Schränke, Tische und Stühle und natürlich die unendlichen Brandflecken. Im großen und Ganzen also viel zu wenig, das gesamte Geschirr war  so schäbig, dass es mit auf den Müllhaufen musste, die Betten wiesen einige Flecken auf, deren Ursprung sie sich nicht vorstellen wollten und selbst für die Gestalten in Hobbitgrößen war der gegebene Schlafplatz arg eng. Irgendwelche Papiere waren jedoch nicht darunter.
"Schade", sagte Ughal, "wenn ihr irgendetwas findet, sagt mir bitte Bescheid, meine Notizen sind ohne die Legenden nutzlos..."
Die Hobbits nickten kurz, dann fuhr Ughal fort: "Vielen Dank. Ich muss jetzt wieder an meine Arbeit, wenn ihr irgendetwas braucht, findet ihr mich morgens und abends im Pony."
Erneut verschwand er, bevor die Hobbits noch irgendetwas sagen konnten.


Die ersten Tage und Wochen Brees waren beinahe identisch: Sie machten das Haus wieder lebensfähig, Iris arbeitete im Pony und sie versuchten irgendwie Bree so positiv wie möglich zu sehen. Gerade letzteres funktionierte jedoch nur auf der äußeren Ebene, denn die Zwillinge zogen sich immer mehr zurück und Iris ertränkte ihre Sorgen in anstrengenden, zeitauftreibenden Aktivitäten. Sie bestieg die Ausläufer des Breeberges (der eigentliche Breeberg war zu weit entfernt  und die Wege dorthin waren potentiell von Strolchen besetzt), hangelte sich an seinen steilen Wänden umher, stieg des Nachts auf die Dächer der Häuser und sprang so überhalb der Straßen durch die Stadt. Je mehr sie sich in Anstrengung versetzte und je mehr sie ihre Gedanken den immer gefährlicher werdenden Aktivitäten widmete, desto mehr fühlte sie sich befreiter, denn sobald sie zur Ruhe kam, plagten sie Erinnerungen an das heimatliche Auenland und desto mehr schmerzte sie es, dass die Postwege komplett verschlossen lagen. Die wenigen Stunden des Tages, wo sie sich nicht diesen anstrengenden Aktivitäten widmete oder schlief, war sie entweder im sicheren Rahmen ihrer Familie, die sie ebenfalls genug beschäftigte oder in den Kammern des Ponys, was für Iris jedoch schon so gewöhnlich war, dass es sie kaum mehr ablenkte. Aus diesem Grund rechnete sie wie besessen die Formulare durch um sich so schnell wie möglich wieder anderen Aktivitäten widmen zu können, etwas neues ausprobieren zu können und sich so möglichst wenig mit sich selbst beschäftigen zu müssen.  

The Chaosnight:
Es war einer eben jener Tage Ende März, Iris hatte ihre Abrechnungen vom vorherigen Tag schnell abgeschlosssen und wollte gerade das Gasthaus wieder verlassen, als ihr ein seltsamer Mann am Tresen auffiel, der an Ughals angestammten Platz saß. Er war groß gewachsen, ungewohnt hellhäutig und mehrere Wunden zierten sein Gesicht. Wie Iris beim Vorbeigehen erkannte, fehlte ihm ein Bein und ein riesiges Schwert hing an seiner Seite. Er war komplett in grau gehüllt und blickte ständig umher, als ob er eine Gefahr witterte.
"Drei Humpen!", sagte er ohne sich umzudrehen und grummeln drehte sich Iris noch einmal um und holte ihm die drei, die er jeweils in einem Schluck leerte.
"Mehr!"
"Meine Güte, Grenzer, seid Ihr es?", schrie der herbeigelaufene Butterblüm.
"Grenzer, Waldläufer, Grauer, Hilberen, was macht das für einen Unterschied? Wir haben den Norden verlassen und sehen im Süden dem Untergang entgegen. Meine Brüder kämpfen dort für das Schicksal Mittelerdes und ich stecke wieder hier in der geliebten Taverne des entfernten Nordens und kann nichts tun um sie zu schützen. Und das alles nur, weil dieser verdammte Korsar mir seinen Pfeil durchs Bein jagen musste!"
Butterblüm schüttelte es kurz, als er vom Süden hörte, brachte ihm noch ein ganzes Tablett voller Humpen und verabschiedete sich hastig, während auch Iris den seltsamen Mann alleine ließ.

Wie sie die nächsten Tage erfuhr, war er einer der Wadläufer, der die Grenzen Brees und des Auenlands beschützt hatte und nach einer Verletzung wieder zurück in seine Wahlheimat kehrte. Wie die meisten Waldläufer galt er schon immer als etwas eigen und seltsam, mit den Schäden aus der vergangenen Schlacht war man ihm mittlerweile jedoch um einiges freundlicher gesonnen. Er redete jedoch kaum und trank fast den ganzen Tag nur Humpen um Humpen. Mit dem Auftreten des Waldläufers, wurde jedoch auch Ughal unruhiger und er versuchte verbitterter denn je an die Zeichnungen zu kommen. Er behauptete zwar immer nur, dass es nichts mit dem Waldläufer zu tun hätte oder dass er Angst vor einem Erstschlag der Strolche hätte, doch seine ganze Ausstrahlung und sein Zurückweichen, wann immer er Grenzer im Gasthaus sah, ließen Iris an dieser Geschichte zweifeln.
An einem dieser Tage sprach sie schließlich den Waldläufer an: "Verzeiht, aber kennt ihr zufälligerweise Ughal? Seit ihr hier seid, benimmt er sich ziemlich seltsam."
"Ughal? Geringfügig. Lief immer mit den zwielichtigen Typen umher und schien zu den wenigen intelligenten von ihnen zu gehören...wie ich höre hat er im Winter die Seiten gewechselt, keine Ahnung was ich davon halten soll, denn er scheint trotzdem noch hinter dem Verräter Saruman zu stehen."
"Saruman?"
"Hmm...als Hobbit kennst du bestimmt Gandalf. Stell ihn dir in weißer Robe und in  größenwahnsinnig vor. Er riss die Wälder ab, schürte einen Krieg in Rohan und erschuf eine Hölle aus Feuer und Stahl in seinem Gebiet. Außerdem ließ er sich mit Orks ein...wenn das kein Zeichen eines Feindes der freien Völker ist, was dann?"
"..."
"Genau. Versteh mich nicht falsch, ich respektiere Ughal für seine Entscheidung Bree zu dienen und ich denke er ist intelligent und stark genug der Stadt so zu dienen wie wir Waldläufer in der Vergangenheit, aber solange er auch Saruman dient, beunruhigt mich gerade das. Bree und Umgebung sind die letzten Flecken Mittelerdes, die wirklich frei von den Kriegen und Konflikten einer zerbrechenden Welt sind und ich will nicht, dass auch diese Region in die Krallen dieser Finsternis gerät...dass der letzte Funken Friede hineingezogen wird. Und nun lass mich in Frieden, ich muss meiner Brüder im Süden gedenken!"
"Durch einen Haufen Humpen?"
Der Waldläufer brummte nur und drehte sich ab, "Dann bring mir ein Wasser!"


Am selben Tag ging sie auch zu Ughal und fragte ihn nach den Geschichten über Saruman. Er weigerte sich stets über Grenzer zu sprechen und verstrickte sich bei Versuchen in Widersprüche, sodass Iris hoffte über Saruman zumindest etwas über deren Verhältnis zu erfahren und was die beiden so entzweite.
"Saruman ist ein Visionär, ein Vordenker. Er ist der eizige, dem ich zutraue Mittelerde voran zu bringen und nicht im Sumpf antiquitierte Rituale und heruntergekommener Adelshäuser versinken zu lassen. Aus seiner Feder entspringen Wunder der Technik und des Fortschrittes, Wunder die es anderswo nie geben wird!"
"Es gibt Gerüchte, dass er ein Kriegstreiber und Feind der freien Völker sein soll..."
"Du hast mit Hilberen gesprochen, stimmt's? Diese Waldläufer verstünden Fortschritt nicht einmal, wenn er ihnen auf den Kopf fiele! Alles was sie im Sinn haben, ist ihren hübschen kleinen König zu finden und wieder an die Macht zu bringen...ihr ganzes Dasein gründen sie auf das Blut eines längst verstorbenen Königs, der seine ganze Existenz mit dem Blut eines noch älteren Königs rechtfertigt. Sie leben noch immer in der Vergangenheit und hoffen über diese eine längst zerfallene Ordnung wiederherzustellen, die sich an den Idealen der alte Zeit orientiert und nur von wenigen großen Männern getragen wurde. Die Zukunft gehört anderen Menschen, Menschen mit Visionen, Menschen mit wirklicher Führungsstärke und Menschen, die bereit sind die Geschichte neu zu schreiben. Worauf gründet dieser Waldläufer seine Behauptungen? Auf seinem veraltetem Weltbild?"
"Grenzer sagte etwas von abgeholzten Wäldern, einem Feuer- und Stahlmeer und etwas von Orks."
"Orks? Was weißt du über sie?"
"Nicht viel, wir im Auenland halten nichts von dunklen, alten Geschichten, wir kennen sie nur aus Gerüchten und den Erzählungen des alten Bilbo."
"Dann maße dir nicht an, dir ein Urteil über sie zu bilden. Die Waldläufer und die meisten alten Völker sehen sie als blutrünstige Barbaren, als Monster eines alten Feindes und bekämpfen sie aufs Bitterste. Ich kenne nicht diese Geschichte ihres Ursprungs in voller Länge, nur dass sie kurz nach Beginn der Zeitrechnung erzählt wird...eine ganze Rasse wird als alter Teufel gejagt, weil sie vor Jahrtausenden als Feind eingeführt wurde. Ich war dort, junge Hobbit, ich habe ihre Stätten in Isengard gesehen und im Nebelgebirge einige Scharen von ihnen rekrutiert. Vorher kannte ich auch nur die alten Vorurteile und allein Sarumans Worte haben mir den Mut gegeben zu ihnen zu gehen, doch ich sage dir eins: Sie sind eine Hochkultur, extrem erfindungsreich und intelligent und voller Mysterien. Selbst die Bergorks, ohne Einfluss von außerhalb wie sie jede andere Großkultur genoss, schmiedeten unschlagbar effektive Waffen, bauten in den eisigen Höhen Nahrung an und hatten den Berg kartographiert, wie es selbst kein Zwerg geschafft hätte. Sie sind wirkliche Lebewesen, die von den alten Garden verdrängt und verbannt wurden, obwohl sie die besten Verbündeten sind, die man sich wünschen kann."
"Wie meint ihr das?"
"In Isengard griffen sie schnell die Handwerke von uns Menschen auf und lernten aus dem unschätzbaren Wissen Sarumans. Du kennst bestimmt die Gerüchte der unschlagbaren Heilkunst der Elben? Die Orks sind genauso effektiv darin und das ohne Gerede von ureigenen Kräften...alles auf Naturbasis und durchführbar von jedermann. Hört sich das für dich feindlich an? Hört sich das feindlich an, eine zutiefst mitleidserregende Spezies eingliedern zu wollen?"
"..."
"Und diese ach so tolle Zerstörung, die Grenzer sehen will...Saruman tut das, was jede Stadt tut, nur mit einem anderem Plan als 'wir produzieren, weil wir es können'. Wenn du diesen Waldläufer wieder siehst, sag ihm, er soll aufhören seine Bäume zu küssen und sich mal in Mittelerde umsehen.
Hat er sonst noch etwas gesagt? Wie ich ihn kenne noch irgendwas von wegen 'Kriegstreiber' oder so...zu seiner Erinnerung war es Rohan, das auf Jahrhunderte das Land von Sarumans Verbündeten besetzt hielt und wichtige Standorte militärisch besetzt hielt. Wenn es Kriegstreiber gibt, dann eher aus Seiten seiner Männer."
"Habt Dank! Eine Frage hätte ich jedoch noch: Wenn ihr so ein treuer Anhänger Sarumans seid, gehörte euer Bruder doch bestimmt ach dazu. Warum griff dieser dann die Stadt an?"
"Genug!", fauchte er, bevor er wieder ruhig antwortete: "Nicht jetzt. Das sind Sachen, über die ich im Moment nicht reden möchte."


"Seid gegrüßt, Grenzer! Dürfte ich euch eine Frage stellen?"
"Selbstverständlich", antwortete der Waldläufer freudig, "Ich bin stets erfreut den Jungen weiterhelfen zu können."
Die letzten Tage hatte er oft mit Iris geredet, zum einen genoss es Iris sich die Geschichten aus fernen Landen anzuhören und von großen Helden zu hören und zum anderen hielt es den Waldläufer davon ab übermäßig viel zu trinken. Ebenso konnte sie mit ihm über solche großen Geschichten kommunizieren ohne wieder den Disput zwischen ihm und Ughal aufflammen zu lassen, der zeitweise überaus aggressive Töne annahm.
"Willst du mehr über die Reisen unserer grauen Schar erfahren und wie wir vergessene Pfade einer längst vergangenen Zeit durchliefen oder eher wieder etwas von den vier tapferen Hobbits?"
"Zuerst geht es um etwas anderes. Erinnert Ihr Euch an unser erstes Treffen?"
"Ja, ich bestellte mir drei Humpen Bier und bekam sie."
"Nein, danach."
"Ich bekam sie und wollte mehr."
"Danach."
"Butterblüm kam vorbei, redete kurz und gab mir dann mehr."
"Da.."
"Du verließst das Gasthaus. Aber ich nehme an, du meinst das Treffen danach. Und ja, daran erinnere ich mich auch. Du fragtest mich nach diesem Ughal. Wie ich sehe, hattest du ja auch mit diesem allerhand Kontakt..."
"Ihm verdanke ich meinen jetzigen Wohnort. Alleine dafür würde ich ihn auch zehnmal am Tag treffen können. Worum es mir ging war, dass Ihr damals erwähntet, dass Saruman sich mit Orks eingelassen habe und daher ein Feind der freien Völker sei. Nun ja, ich kenne nur Gerüchte über dieses Volk und wüsste daher gerne was genau Ihr gegen sie habt."
"Gegen Orks? Sie sind die Hunde Saurons, davor waren sie die Hunde Morgoths. Sie sind die willenlosen Sklaven der größten dunklen Macht und wenn diese Mächte sagen 'töte', dann töten sie. Sie sind eine Gefahr, die beseitigt gehört, wenn Mittelerde leben soll!"
Iris wollte weitere Fragen dazu stellen und einfach mehr wissen, denn beide Versionen von Orks und Saruman schlossen sich gegenseitig aus und sie konnte einfach keine Ansätze finden, welche Version nun 'richtiger' sein könnte oder was sie von den einzelnen Aussagen halten sollte. Doch Grenzer hatte eine Mine aufgesetzt, die deutlich machte, dass er keine weiteren gestattete. 
 

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