Der Vergleich mit der Pornoindustrie ist nicht ernst gemeint oder ?
Warum sollte er nicht? Die Branchen sind von der Struktur her sehr ähnlich (immaterielle Werte als Handelsware), nur die Art des Handels unterscheidet sich stark... das eine verharrt bei mittlerweile veralteter physischer Speicherung und horrenden Preisen sowie ständigem Rumgemecker, während die andere floriert, obwohl (oder sollte man eher sagen
gerade weil?) man die "Ware" auch gratis im Internet bekommen kann...
Finde den Fehler.
Das Problem ist schlicht und ergreifend, dass wenn der Kunde kostenlos die Musik bekommt ( z.B. über rechtliche Grauzonen wie Youtube runterladen) anstatt es sich im Laden oder legal über Itunes, etc. zu kaufen, dann bekommt die Musikindustrie viel weniger Geld, was wohl zur Folge hat, dass die Qualität der Musik leidet ( es ist schon ein Hinderungsgrund Musiker zu werden, wenn man davon nicht leben kann).
Es gibt auch heute schon nur eine relativ geringe Anzahl Künstler, die tatsächlich von ihrer Musik leben können - eigentlich nur die, die Mainstream machen bzw es mal waren und sich von damals eine stabile Fanbasis erhalten haben, die machen die meiste Kohle aber über Konzerte und den Verkauf eben einer großen Menge
verschiedener Alben, die sich im Laufe der Jahre so angesammelt haben.
Aber gibt es nur diese zwei Arten von Künstlern?
Nein, es gibt unzählige Genres, die von einer großen Zahl von Musikern vertreten werden, die durch ihre Kunst sogar eher noch
Verluste einfahren, weil die Ausrüstung zur Produktion nicht grade billig ist, die es aber trotzdem machen.
Fürs Geld? Schonmal definitiv nicht.
Das ist für viele auch durchaus ein Hobby, das ihnen Spaß macht und für das sie sogar selber zu bezahlen bereit sind - ihr größter Lohn ist die Anerkennung anderer, die sich an ihrer Musik erfreuen. Wenn dabei auch noch materielle Werte bei rumkommen, auf welche Art auch immer, dann ist das schön, aber nicht erzwungen - das Geld kommt da aber auch eher dadurch, dass jemand auf sie aufmerksam wurde und sie für nen Auftritt, sei es in nem Club, auf ner Party oder für ein (kleines) Konzert (vllt als Vorgruppe), anheuert...
Aber der Grund, warum sie das machen, ist in erster Linie
Leidenschaft, das Geld ist gar nicht der Hauptgrund.
Dass natürlich einige Künstler da oben, die eh schon mehr Geld haben als die meisten im Laufe ihres lebens verdient haben werden,
das M- den Mund nicht voll genug bekommen können, ist n anderer Punkt... aber
nötig haben die es definitiv nicht mehr, die würden auch rein durch Konzerte und Auftritte (nichtmal musikalischer Art, sondern eben Promiauftritte) noch mehr als genug verdienen.
Von daher sehe ich jetzt nicht wirklich die Notwendigkeit, warum man das derzeitige Urheberrecht in dieser Form (von dem die Künstler selbst ja eh kaum was bekommen, wie Adas Grafik ja nochmal verdeutlicht) beibehalten müsste - wirklich was wert ist hauptsächlich die Popularität, die sie sich vergolden lassen können, und dafür brauchts aber keine hohen CD-Preise, eher ganz im Gegenteil...
Insofern: Illegale Verbeitung von Kopien irgendwelcher Dateien müssen nicht sein - der in meinen Augen richtige Schritt wäre aber kein restriktives Verbot mit drakonischen Strafen, sondern eine Legalisierung des Filesharings
Das bedingt ein Umdenken in der Medienindustrie - aber in der globalisierten und vernetzten Welt ist (positive!) Aufmerksamkeit längst ein langfristig wertvolleres Handelsgut geworden als kurzfristige, mehr oder weniger einmalige Gewinne aus Datenträgerverkäufen.