Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Linhir

Marwans Residenz

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kolibri8:
Qúsay von der Straße.

Qúsay ging die Treppe hinauf auf sein Zimmer, begrüßte Thjodbjörg mit einem Kuss und legte sich zu ihr.

4 Tage später…

Qúsay saß am späten Abend im Kaminzimmer, die rechte Gesichtshälfte war zum Feuer gewandt, sodass die linke im Schatten lag. Seine Augenbinde lag auf einem kleinen Tisch neben seinem Sessel. Und sein Auge hatte er geschlossen. Marwan betrat den Raum und setzte sich in den anderen Sessel. Qúsay öffnete sein Auge.
„Morgen ist es soweit“, sagte er, „dann ist die verabredete Zeit gekommen. Ich werde am Vormittag aufbrechen. Dirar wird mich begleiten. Seine gondorische Herkunft und sein Aussehen werden den Kontakt erleichtern.“
Marwan nickte. „Gut, ich hätte dich ohnehin nicht begleiten können. Seit dem Tod des Kerkermeisters sind einige Leute unruhig geworden. Falls es Probleme gibt muss ich hier sein.“

Zustimmend nickte Qúsay, nahm seine Augenbinde und band sie um. Dann stand er auf und verabschiedete sich: „Ich werde mich vorbereiten und dann schlafen gehen. Könntest du einen Diener zu Dirar schicken, er solle mich Morgen vor dem Haus treffen.“ „In Ordnung, gute Nacht.“ Qúsay wünschte ihm auch gute Nacht und ging wieder hoch auf sein Zimmer.

Dort nahm er ein beschriftetes Pergament und rollte es auf und steckte es in seine Satteltasche.

Während er packte kam Thjodbjörg hinein und sah ihn packen.
„Ist es soweit?“, fragte sie. Qúsay nickte. Er zögerte einen Moment, wandte sich aber dann zu ihr und sprach: „Thjodbjörg?“
„Ja?“
„Da ist noch etwas, das ich mit dir besprechen wollte. Ein Bündnis wie ich es anstrebe würde in Harad mit einer Heirat besiegelt werden. Und da ich keinen Sohn habe, müsste ich diese Ehe schließen. Bei den Haradrim ist es durchaus Sitte als Mann mehrere Frauen zu haben, doch ist das Einverständnis der ersten Frau von Nöten. Außerdem würden die Kinder aus dieser Ehe in der Erbfolge bevorzugt werden. Allerdings würde es wohl, wenn alles vorbei ist, genug Land geben um auch unsere Kinder zu versorgen. Was denkst du darüber?“
„Nun, die Sitte der Vielweiberei ist auch unter den Fürsten meines Volkes verbreitet. Vor allem, wenn die erste Frau das gebärfähige Alter überschritten und keinen Erben geboren hat, aber…“
Sie hielt kurz inne und überlegte. „Gib mir etwas Bedenkzeit. Bevor ich meine endgültige Entscheidung treffe, will ich aber die Frau kennen lernen, mit der ich den Mann teilen soll.“

„Die Zeit wirst du haben, Ich bezweifle das derartiges geschehen wird, bevor Linhir oder Gondor nicht von Saurons Einfluss befreit ist. Und ich weiß noch nicht mal, ob die Gondorer dem zustimmen werden“, sagte Qúsay und sah sie an, „Aber sei versichert, dass ich dich immer lieben werde.“ Er nahm sie in den Arm. „Wir haben noch immer eine Nacht bevor ich aufbreche.“
In der Nacht schliefen sie beieinander.

Am nächsten Morgen ließ Qúsay sein Pferd satteln. Im Hausflur wartete bereits Dirar und mit ihm verließ er das Haus.

Qúsay und Dirar auf die Straße.

--Cirdan--:
Odjana vom Marktplatz

Odjana beobachtete Eandril und sein Begleiter dabei, wie sie ein großes Haus betraten, während sie hinter einer Hausecke in Sichtschutz stehen blieb. Sie überlegte; in das Haus hineinzukommen, sah aber keinen Weg und wartete so einige Zeit.
Nicht Lange, da öffnete sich ein Seitentor und ein Reiter preschte auf seinem großen Ross heraus auf die Straße und ritt in Eile davon. Ein Mann rief ihm nach: „Nach Norden! Immer nur nach Norden dem Gilrain entlang. Reite schnell Azerwal!“

Danach wurde es wieder still und Odjana wartete. Noch kurz ärgerte sie sich, dass sie in einen halb aufgegessenen und dann weggeworfenen und nun schon verfaulten Apfel hineingetreten war, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte.
„Eine seltsame und zugleich gefährliche Art ist es, immer zur Stelle zu sein, wenn etwas passiert. Doch dieses Mal soll es nicht dein Nachteil sein“, Eandril stand hinter Odjana und hielt sie mit einem festen Griff fest, „wenn ich eines als Spion für Marwan gelernt habe, dann ist es, mich nicht verfolgen zu lassen, ohne es zu merken. Dennoch; schön dich wiederzusehen Odjana.“
Odjana schluckte und ring um Worte: „Ich sehe das als Kompliment. Mir ist jetzt schon einiges klarer geworden, doch fehlt mir noch das Gesamtbild.“
„Ich will es dir erklären, jedoch nicht hier. Die Zeit ist jetzt teuer. Begleite mich“, antwortete Eandril angespannt und die Beiden gingen zurück Richtung Marktplatz, „das Gesamtbild?! -Das Heerlager wurde entdeckt. Wir haben noch versucht die Männer, die die Nachricht hatten, abzufangen. Einer ist uns entkommen und er hat Abdul-Aziz alles gemeldet und auch, dass sie beim Versuch die Meldung zu überbringen aufgehalten wurden. Abdul-Aziz befahl die Abriegelung von Linhir, wodurch niemand die Stadt verlassen darf und beim Versuch gehindert wird. Zudem wurden die Krieger auf den Marktplatz gerufen und zeitgleich versammeln sich grade weitere Haradrim in unserm Lager auf der anderen Seite des Gilrain. Sie Truppen werden sich zusammenschließen und das unwissende Heerlager Dol Amroths angreifen. Alles, um das wir gekämpft und aufgebaut haben, steht auf dem Spiel!“
Eandril dachte nach: „Es passiert zu früh. Wir sind noch nicht bereit. Qúsay ist noch nicht zurück und noch gibt es kein Bündnis…“

Odjana zurück zum Marktplatz

kolibri8:
Qúsay, Dirar und Marwan von den Straßen

Der Tag verging und langsam färbte sich im Westen der Himmel rot. Qúsay, in einer weiten schwarzen Robe gekleidet, saß in seinem Zimmer, das durch die Abendsonne ganz in rot eingetaucht war, und schliff sein Schwert. Auch wenn er hoffte, dass die Nacht ohne das Vergießen von Menschenblut vorüber gehe, wollte er doch für das Schlimmste vorbereitet sein.

Es klopfte an der Tür, auf Qúsays „Herein“ traten Dirar und Thjodbjörg ein. „Es ist so weit“, sagte Dirar leise. Qúsay nickte, legte sein Schwert zur Seite stand auf und umarmte Thjodbjörg. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, und sagte: „Im Speicher wirst du sicher sein.“ Thjodbjörg nickte und Qúsay führte sie hinaus, dann die Treppe hoch zur Zugbrücke. Dirar folgte.

Der steinerne Speicher, nebenan hatte dicke verstärkte Wände und im Erdgeschoss weder Fenster noch Türen. Es war allein durch eben diese eine hölzerne Zugbrücke im Obergeschoss von Marwans Haus zu erreichen. Dorthin zogen sich Thjodbjörg und die Dienerschaft zurück, für den Fall, dass die Schlacht wider Erwarten verloren ginge. Dirar blieb ebenfalls dort um für deren Sicherheit zu sorgen.

Qúsay ging wieder in sein Quartier und legte seinen Panzer und seine Beinschienen an. Dann feuchtete er in einer Schale etwas Holzkohle an und bestrich sich damit das Gesicht, bis es ganz schwarz war. Dann bestrich er jeden Teil seiner Rüstung, der im Mondlicht schimmern könnte, ebenfalls mit Holzkohle, um diese zu ermatten. Anschließend gürtete er sich seinen Schwertgurt um und ließ das Schwert in die Scheide fahren. Schließlich zog er seinen Helm auf, rückte das Nasal so dass es seine Sicht nicht hinderte, und umwickelte Kopf und Helm mit einem Schwarzen Turbantuch. Zuletzt nahm er Bogen und Köcher und ging so gerüstet zur Eingangshalle hinunter, wo bereits Marwan, ebenfalls in Schwarz und in Rüstung, auf ihn wartete. Zusammen traten sie vor das Haus.

Qúsay und Marwan auf die Straße

Eandril:
Hilgorn und Elphir (sowie kurz darauf Elune) von den Straßen...


Bei Marwans Residenz handelte es sich um ein großes gondorisches Herrenhaus direkt an der Straße, die vom Hafen zum Westtor der Stadt führte. Dem Aussehen nach hatte es früher - vor dem Krieg - einem reichen Kaufmann gehört, doch dieser war entweder rechtzeitig geflohen oder tot oder in die Sklaverei verkauft worden. Was auch immer mit ihm geschehen war, in keinem Fall würde er sein Haus in nächster Zeit wieder in Besitz nehmen.

Als Hilgorn und seine Männer dort eintrafen stand die Eingangstür offen und das Haus schien verlassen. Er wies den Großteil seiner Eskorte an, das Erdgeschoss des Hauses zu sichern und die Tür zu bewachen, und machte sich selbst mit vier Mann - zwei trugen Elphir auf seiner Trage und zwei kamen als Wächter mit - auf den Weg ins Obergeschoss. Oben angekommen pfiff Hilgorn leise durch die Zähne. "Marwan hat sich hier offenbar gut eingerichtet. Zumindest für einige Haradrim scheint der Krieg sehr einträglich zu sein."
Er warf einen kurzen Blick auf Elphir, der keine Reaktion zeigte. Der Prinz hatte die Augen geschlossen und war sehr blass. Obwohl seine Haut kühl, ja fast kalt war, standen ihm Schweißperlen auf der Stirn.
Der Anblick erinnerte Hilgorn wieder daran, warum sie hier waren, und so durchquerte er eilig den weiten Flur bis er vor einer geöffneten Tür an der Rückwand des Hauses zu stehen kam. Hinter der Tür ging es steil auf den Innenhof des Hauses hinunter, und gegenüber lag ein steinernes Gebäude, dass im Erdgeschoss weder Fenster noch Türen und auch darüber lediglich schmale Schießscharten aufwies. Der Tür, in der Hilgorn stand direkt entgegengesetzt befand sie die kurze Zugbrücke, die allerdings eingezogen war.
Hilgorn legte die Hände um den Mund und rief hinüber: "Ist dort drüben jemand? Lasst die Zugbrücke hinunter!" Einen Augenblick herrschte Stille, dann antwortete eine männliche Stimme: "Wer ist dort?"
Hilgorn antwortete ohne zu zögern, denn für Misstrauen war die Zeit zu knapp: "Ich bin Hilgorn, Hauptmann von Dol Amroth, und bei mir ist Prinz Elphir. Seid ihr das, Dírar?"
"Allerdings.", kam die Antwort. Kurz erschien ein Gesicht in einer der Schießscharten neben der Zugbrücke, die sich sofort darauf langsam zu senken begann. Sobald sie ihre waagerechte Position erreicht hatte, eilten Hilgorn und seine Männer über die Brücke.

Drinnen erwartet ihn gedämpftes Licht, das größtenteils durch die Schießscharten einfiel. Um die Tür herum standen Dírar, eine blonde Frau sowie mehrere Haradrim in der Kleidung von Dienern. Hilgorn wandte sich an Dírar: "Habt ihr einen Heiler hier? Prinz Elphir ist von einem Nazgûl verwundet worden und benötigt dringend Hilfe." Sofort richteten sich alle Blicke im Raum auf den Prinzen, der gerade herein getragen wurde.
Bevor Dírar antworten konnte meldete sich ein älterer Gondorer zu Wort, der etwas im Hintergrund gestanden hatte. "Ich bin Heiler im Dienst des Herrn Marwan."
Hilgorn nickte. "Gut. Tut was ihr könnt."
"Legt den Prinzen bitte hier auf das Bett.", wies der Heiler die beiden Soldaten an, die Elphir trugen, und zeigte dabei auf eine Strohlager direkt unterhalb einer Schießscharte. Als das geschehen war, kniete der Mann neben Elphir nieder und legte ihm eine Hand auf die Stirn. "Hm, ja... Der Prinz wurde von einem Nazgûl angegriffen. Das sind eindeutig Auswirkungen des Schwarzen Atems, ich erkenne die Symptome..."
"Ja danke, das wissen wir bereits.", unterbrach Hilgorn ihn ungeduldig. "Ihr sollt ihn heilen, nicht feststellen was wir schon wissen."
"Es tut mir leid, Herr. Ich habe meine Kunst in den Häusern der Heilung in Minas Tirith erlernt, also muss ich es wissen - für diese Krankheit gibt es keine Heilung."
"Was sagt ihr da?", fragte Hilgorn, und Panik breitete sich in ihm aus.
"Nun... es tut mir leid, aber aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Prinz sehr bald sterben."

kolibri8:
Qúsay, Marwan und Túrin aus dem verwüsteten Feldlager.

Noch vor der Eingangstür begrüßte sie bereits Dirar. „Hilgorn und Elphir?“ fragte Qúsay ihn. „Sie sind oben“, antwortete Dirar.
Im Hausflur wurde Qúsay von Thjodbjörg überrascht, die sich ihm um den Hals warf. Er hielt sie einen Moment erleichtert in den Armen, bevor Dirar sie mit einem falschen Räuspern unterbrach. Qúsay gab ihr einen Kuss, verabschiedete sich, und folgte Dirar, Túrin und Marwan die Treppe hinauf.

Elphir hatten sie mittlerweile in eines der Gästequartiere geschafft und ihn dort auf einem Bett aufgebahrt. Hilgorn und Marwans Hausheiler standen nahebei. Auch die Frau in den weißen Gewändern, die Qúsay in der Schlucht zum ersten Mal gesehen hatte und auch unter den Reitern gewesen war, die ihn mit nach Linhir begleitet haben, war schon eingetroffen und stand neben Elphirs Bett.  „Wie geht es ihm?“ fragte Qúsay Hilgorn, aber das mehr aus Höflichkeit als um eine Antwort zu bekommen, denn das es Elphir, der bleich und schwitzend dalag, offensichtlich nicht gut ging, konnte jeder hier im Raum sehen. Entsprechend lautete auch Hilgorns Antwort. Der Heiler, ein gebürtiger Gondorer erklärte nun, Hilgorns Blick nach zu urteilen erneut, dass er kein Kraut oder Mittel kenne, dass die Krankheit, die den Prinzen befallen hat, heilen könne, und er müsse es schließlich wissen, denn er habe die Heilkunst in den Häusern der Heilung in Minas Tirith gelernt. „Die Altvorderen aus dem Westen kannten vielleicht ein Heilmittel, aber dies ist wohl mit dem Untergang von Westernis verloren gegangen“, schloss Er schließlich.
Plötzlich fiel es Qúsay wie Schuppen von den Augen und er erinnerte sich, wie ihm seine Mutter als Kind von einem Kraut, erzählte, das seine númenorischen Vorfahren nach Mittelerde gebracht hatten und welches sie zusammen in den Feldern bei Umbar gesammelt hatten. „Dirar, geht in die Küche, holt Tücher, heißes Wasser und das Kraut aus dem wir immer Tee machen.“ Dirar nickte und verschwand hinter der Tür. Einige Momente später kam er wieder mit den gewünschten Sachen. Den Kessel mit heißem Wasser stellte er in die Mitte des Raumes und gab Qúsay einige Blätter des Krautes. Dieser streute sie in das dampfende Bad und sogleich wurde der Raum mit einer Frische durchströmt, die allen Anwesenden leichter ums Herz werden ließ.

„Ashshay al-ʿushba al-Garbi“, sagte Qúsay, auf den Tee deutend. „Tee aus dem Westkraut, in eurer Sprache“, fügte er auf den fragenden Blick Hilgorns hinzu, „Das Kraut wächst nahezu überall in Umbar. Wir machen seit Jahrhunderten einen sehr belebenden Tee daraus. Einigen Volkssagen nach soll er sogar denen die den Tode nahe sind, vor eben diesem bewahren.“

Qúsay kniete sich also neben den Prinzen und nahm einem Lappen, tränkte diesen mit dem Tee und wusch damit Elphirs Wunden, seine Arme und die Stirn. Dann flößte er dem Prinzen etwas von dem Tee in den Rachen, schloss ihm den Mund, und hielt ihm diesen und die Nase zu, damit er schluckte. Tatsächlich kam Elphir bald zu Bewusstsein und öffnete die Augen. „Was ist passiert?“, fragte er. „Ihr habt den Schwarzen Atem der Ringgeister gespürt“, antwortete ihm der Heiler, „es stand schlecht um euch, aber der Herr Qúsay hat euch geheilt.“ „Ihr habt mich geheilt?“ fragte Elphir Qúsay, der nickte und antwortete „mit einem alten Heilkraut.“ „Mit einem Kraut, kann ich es sehen?“, fragte der Prinz und Dirar trat vor und reichte Elphir die Kräuter, der sah sieh mit großen Augen an und sprach laut überlegend zu sich: „Athelas – die Hände des Königs.“ Er sah Qúsay an, mit einem Mal war jeglicher Zweifel und jede Missgunst, die noch vor der Schlacht in Elphirs Blick zu lesen waren verschwunden. „Fürwahr, Qúsay“, sprach er und richtete sich auf, „ihr seit in der Tat ein Spross aus Anarions Sippe.“ Qúsay lächelte für einen kurzen Moment, und fragte: „Habe ich es euch nicht gesagt?“ Bevor Elphir jedoch antworten konnte, legte Qusay ihm die Hand auf die Schulter und deutete ihm so an er solle sich wieder hinlegen. Dabei sprach er: „Ruht euch aus, Herr Elphir, so lange ihr es könnt, wenn wir in den nächsten Tagen nach Dol Amroth reiten, solltet ihr ausgeruht sein.“ Qúsay stand auf und gesellte sich zu Marwan, während Túrin zu Hilgorn trat.

Es klopfte an der Tür und ein Krieger Marwans trat herein und bat seinen Herrn heraus, dieser nickte und folgte ihm vor die Tür, die leise ins Schloss fiel.

Kurze Zeit später trat Marwan wieder ins Zimmer herein, und sprach Qúsay an: „Schlechte Kunde, man hat Pírúz in einer Gasse abseits des Hafens tot aufgefunden.“ „Pírúz?“, antwortete Qúsay sichtlich beunruhigt, „doch nicht etwa Hariths Sohn?“ Marwan nickte und Qúsay fuhr fort und erklärte, auf die fragenden Blicke der Gondorer reagierend: „Pírúz ist oder besser war der jüngste Sohn von Harith dem Emir der Banu Ghassan in Ostharad, wichtiger aber noch ist die Abkunft seiner Mutter, Hariths dritter Frau, denn sie war eine Tochter des Großkönigs von Eryan, dessen Reich östlich des Perat liegt, der Ehebund zwischen den Banu Ghassan und Eryan, war die letzten Jahrzehnte ein Garant für den Frieden im Osten Harads, der nun anfangen könnte zu bröckeln.“ Dann wandte er sich wieder an Marwan, „Harith muss benachrichtigt werden. Kannst du dich darum kümmern?“ Marwan nickte. „Wir sollten außerdem prüfen ob nicht weitere unserer Krieger verschwunden sind“, fügte Marwans hinzu und Qúsay nickte zustimmend: „lass die Krieger am Abend auf dem Marktplatz zusammen treten, bis dahin sollten auch die Gefallenen gezählt worden sein.“ „In Ordnung“, antwortete Marwan, verabschiedete sich und verließ das Zimmer. „Wenn ihr mich nun auch entschuldigen wollt, es sind noch Angelegenheiten zu erledigen die keinen Aufschub mehr erdulden“, schloss Qúsay, verbeugte sich leicht und verließ mit Dirar das Zimmer.

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