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Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere

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Eru:
Ich kann nur jedem empfehlen sich mal diesen Artikel von den stets gut informierten Leuten von theonering.net zu dem Thema durchzulesen.

http://www.theonering.net/torwp/2015/11/20/99676-peter-jacksons-comments-provoke-a-gathering-storm-in-a-teacup/

Offenbar handelt es sich bei besagtem Jackson-Video um einen Zusammenschnitt von ausschließlich den negativen Passagen aus dem "Behind-the-Scenes Material".
Das urspürngliche Featurette, das hier als Quelle diente, ist 45 min. lang und beinhaltet eben auch Passagen, in denen erklärt wird wie viele der Schwierigkeiten, die von Jackson geschildert werden, auch überwunden wurde und wie man mit allen Beteiligten Lösungen gefunden hat.

Hätte mich auch ehrlich gesagt gewundert, wenn das Video in dem o.g. Zusammenschnitt so auf den Blu-Rays gelandet wäre. Das ist schon sehr einseitig beeinflussend :)
Nichtsdestotrotz lässt sich nicht leugnen, dass die Hobbit-Trilogie vor tlw.  scheinbar unüberwindbaren Hürden stand, die sich auch auf das Endprodukt ausgewirkt haben.
Aber so schlecht wie die Trilogie in dem o.g. Video dargestellt wird, ist sie meiner Meinung nach bei weitem nicht (und übrigens auch Jacksons Meinung nach nicht).

Sanalf 2:
Ok, ich möchte mich jetzt auch kurz zu dieser Video-Geschichte äußern. Wollt ich eigentlich nicht, aber das Ganze erinnert mich einfach mittlerweile frappierend an eine andere Filmreihe, bei der etwas Ähnliches stattgefunden hat.

Zunächst möchte ich sagen, dass ich im Grunde genauso denke wie Ealendril. Dem ist von mir eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Jetzt zu dem Artikel und dem Video: Ich glaube, es ist doch jedem klar, dass dieses 6-minütige Video nur einen Ausschnitt aus einem viel größeren Bild zeigt. Ich habe das originale Video freilich noch nicht gesehen (und habe es auch nicht vor). Aber im Prinzip passiert hier genau das, was auch in wissenschaftlichen Arbeiten eigentlich gängige Praxis ist: Ich suche mir aus einer Quelle (dem ganzen Video) genau die Aspekte heraus (das 6-Minuten-Video), die den Standpunkt, den ich vertrete, belegen (ergo: "Die Schlacht der fünf Heere" ist qualitativ nicht sonderlich gut.) Quellenangabe und dergleichen erübrigt sich hier, da jeder das Video auf der Disc zur EE selbst finden kann. Wir haben es also mit dem Produkt von jemandem zu tun, der diese Aussagen im Video dazu verwendet hat, seine Ansicht zu verstärken.

Klarerweise kann jetzt jemand herkommen und genau die gegenteiligen Aussagen sammeln und veröffentlichen, etwa "Peter Jackson: BotfA zu filmen war wie Urlaub!" Das würde genauso viel unterschlagen, wie das negative Video. Und dass auf den EE-Videos BEIDE Aspekte zu finden sind, liegt sicher daran, dass eben versucht wurde, KEINEN Aspekt zu deutlich hervorzuheben (auch wenn so etwas immer Richtung positiv tendiert). Klarerweise wird Jackson, wie im Artikel, den Eru zitiert hat, auch viel lobende Worte verteilen. Die meisten Beteiligten verdienen sie sicher auch (Kostümdesign, Sets...so denn vorhanden, große Teile des Castings, etc.).

Woran erinnert mich das Ganze also? Falls ihr die Seite "RedLetterMedia" kennt, wisst ihr, wovon ich rede. Wenn nicht, empfehle ich euch einmal nach "Mr. Plinkett + Star Wars" zu suchen.
"Mr. Plinkett" ist eine erfundene Figur von Mike Stoklasa, der in der Filmbranche tätig war und die Star-Wars-Prequels verabscheut. In dieser Figur des Mr. Plinkett zieht er in extrem langen Videos über die Prequels her. Und dabei verwendet er genau solche Szenen, wie sie im Jackson-Video vorkommen: George Lucas, der keine Ahnung hat, was er tut; Leute, die sich über Lucas' Stil beschweren; Entsetzen bei der Crew, etc.

Was ich damit sagen möchte: Es darf natürlich jeder gerne selbst interpretieren und für sich auswählen, was er von einem solchen Video behalten will. Aber allein die Tatsache, dass so ein Video überhaupt EXISTIERT, spricht schon Bände. Jackson gibt ja wirklich zu, dass er oft völlig planlos war. Und diese Planlosigkeit zeigt sich leider eben oft...und das, was er als "Bewältigung schwieriger Situationen" oder ähnlich bezeichnet, sehen wir ja im Film selbst...und wie ich zu dem stehe, wisst ihr.

Amdir:
So, hab die SEE jetzt gesehen und... ja. Definitiv immer noch der schwächste Mittelerdefilm, aber nicht so ein Desaster, wie ich vermutet hatte. Gerade die Einbindung der Widderreiter, des Streitwagens und der Beerdigung kitten die in der Kinoversion zerrissenen Schnipsel zusammen und klären einige Fragen (woher Thorin & Co die Widder haben war ja ein mehr als offensichtlicher Cut in der Kinoversion). Die Streitwagenszene fügt sich erstaunlich gut in den Film ein und ist nicht sooo schlecht wie gedacht. Nur der übermäßige Bluteinsatz (gefühlt mehr Blut als im Rest der Hobbittrilogie zusammen - und das in einer Szene) und der Augenlid-Ketten-Troll stören hier. Der Troll taucht leider auch immer wieder auf, zusammen mit dem Rammbocktroll und den Katapulttrollen im Film insgesamt sehr sehr störend. Nach dem zweiten Mal schauen (Das erste Mal seit einem Jahr) ist auch vieles nicht mehr ganz so schlimm (die CGI-Elben sehen zumindest mir selbst bei genauerem Hinsehehn nicht mehr so schlimm nach CGI aus, wie ich es in Erinnerung hatte), so z.B. die Legolas-Treppen-Sequenz (die ich in meiner Erinnerung deutlich länger im Kopf hatte), der physikalisch unmögliche Schuss auf Smaug oder die weggelassene Endreise Bilbos (obwohl es schon verwirrend sein kann^^). Die meisten neuen Szenen werten den Film auf, nicht so sehr wie den 2. Teil, aber mehr als den 1. Teil. Das Gespräch mit Bofur ist sehr schön eingefügt, die Axt-aus-dem-Kopf-Szene hingegen gar nicht, direkt nach einer Szene mit ich glaube Thranduil. Die passt nicht so wirklich rein, ist für mich aber auch nicht so schlimm wie vor ein paar Wochen auf YT (wahrscheinlich, da ich sie schon kannte). Ebenso war der Tod von Alfrid natürlich absolut lächerlich - passt zu dem beknackten Charakter. Die Beerdigung ist natürlich die wichtigste Verbesserung des Filmes und gefällt mir gut (wird durch die Thal-Fanfaren eingeleitet, was ich sehr toll gemacht finde). Die schon in der Kinoversion vorhandenen Albernheiten (Katapulttroll stirbt, landet auf seinem Rücken und das Katapult schießt ihn wieder hoch; Rammtroll; Alfrid; Tauriel-Romanze; Legolas-Action etc.) sind mir jedoch weiterhin negativ aufgefallen, aber in der Masse insgesamt weniger als damals im Kino und auch nicht so sehr. Auch die Tatsache, dass noch nicht alle Handlungsstränge ihr Ende finden, stört noch. Der Film scheint (bei mir zumindest) besser zu werden, je öfter ich ihn schaue.

Also ich finde die EE insgesamt in Ordnung, wobei jedoch ein schaler Beigeschmack bleibt, wenn ich an die neuen Albernheiten und besonders an die Deleted Scenes denke (Dwalin, die Eichel, erweiterte Beerdigung, Lasgalenkette, etc.). Im Nachhinein macht Bilbos Eichelpflanzszene nicht mehr soviel Sinn, da er vorher explizit sagt, er wolle sie in Beutelsend pflanzen. Dennoch zu schade um diese Szenen, aber ich hoffe auf einen irgendwann möglichen "Final Cut". Außerdem muss ich sagen, dass die SEE die Kinofassung hätte sein MÜSSEN. Mir kam der Film recht kurz vor (in Relation zu den anderen Teilen), was ja auch stimmt. Wäre die jetzige SEE die Kinofassung gewesen (mit etwas weniger Klamauk), wäre meine Wertung damals nicht so mittelmäßig ausgefallen. Ich hätte mir als SEE dann die Deleted Scenes dazugewünscht mit ein bisschen mehr "Ende", d.h. Bilbos Endreise, Bard wird offiziell Anführer Esgaroths, Tauriels Schicksal. Ich hoffe dass da noch was kommt, ich denke aber, dass der Flickenteppich durch die SEE größtenteils genäht wurde. Dennoch ist sie in Verbindung mit den Deleted Scenes leider nicht so gut geworden, wie sie hätte sein können/sollen/müssen.

Melkor Bauglir:
@Sanalf: Ach ja, RLM und Mr. Plinkett.  xDEigentlich wollte ich die schon Ewigkeiten mal im Spaß-Thread verlinken, habe es aber immer vergessen. :D
Ansonsten war das insgesamt mein Punkt, der auch durch diesen Zusammenschnitt nicht verändert wird: Wenn derartig viele Kommentare darauf hindeuten, dass die Filme unter Zeitdruck standen, dann glaube ich das auf's Wort, denn exakt so sehen die Filme aus. Amdir hat mit den Widdern schon ein gutes Beispiel gebracht, ich gehe aber jede Wette ein, dass ich in 2 Minuten nachdenken noch weitere Szenen nennen könnte. (Wie gesagt, ich muss nicht als Tolkienfanatiker auftreten, sondern kann haufenweise rein technische Probleme attestieren, was Szenenaufbau, Stimmung, Musikeinsatz, Dramaturgie und Charakterentwicklung betrifft und die Filme eher mau macht.)

Gruß
Melkor Bauglir

Kili:

--- Zitat von: Amdir am 25. Nov 2015, 20:52 --- Ich hätte mir als SEE dann die Deleted Scenes dazugewünscht mit ein bisschen mehr "Ende", d.h. Bilbos Endreise, Bard wird offiziell Anführer Esgaroths, Tauriels Schicksal.

--- Ende Zitat ---

Deine Kritik bezüglich des Endes kann ich aber etwas entkräften indem ich den Bezug zu Die Rückkehr des Königs nenne. Hier erfahren wir nichts von Faramirs, Legolas, Eomers und Gimlis "politischen" Amtsantritten (Fürst von Ithilien, König Rohans etc.). Allerdings wäre die Rehabilitation Thals natürlich interessant zu sehen gewesen.

Dass Tauriel überlebt hat verstehe ich bis heute nicht. Ich mag ihren Charakter wobei ich jeden verstehe, der diesen eher hasst. Aber welchen Sinn hat es eine Fiktion wie Tauriel überleben zu lassen und dadurch mehr oder weniger zu implizieren:"Sie kämpfte wahrscheinlich auch im Ringkrieg mit."

Es hätte doch für Legolas noch mehr Motivation gebracht sich für das Schicksal Mittelerdes, bedroht durch Sauron, einzusetzen wenn seine "Erste Liebe" von Sauron indirekt durch Orks (welche auch laut Film seine Mutter töteten) getötet wurde.

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