Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Isengart
Orthanc
MCM aka k10071995:
Arafaron lehnte reglos an der Wand. Langsam und bedächtig öffnete er seine Augen und hob seinen Kopf, sodass er dem Elben in die Augen sehen konnte. Sie waren schön, genauso wie seine Stimme. Es tat gut, einmal etwas schönes und lichtes zu sehen. Er hatte zu viel Dunkelheit, ob körperlicher oder seelischer Natur, erlebt.
"Mein Name..."
Seine Stimme war selbst für ihn kaum zu hören, sie war nur ein leises Keuchen, doch offenbar hatte der Elb sie gehört.
"Ja, euer Name lautet..."
Arafaron blickte seinen Gegenüber stumm an.
"Mein Name. Mein Name. Ich bin mir nichteinmal sicher, ob er inzwischen noch stimmt. Ja, ob ich inzwischen überhaupt noch einen Namen habe."
Stumm um Kraft ringend, starrte der Waldläufer wieder auf den Boden. Dann fuhr er fort.
"Aber der Name, den mir mein Vater gegeben hat, ist..."
Glühende Kraft breitete sich von seiner Brust in seine Gliedmaßen aus. Auf einmal war alle Müdigkeit gewichen. Mit einem Ruck stand er auf und stellte sich auf seine wackeligen Knie. Plötzlich standen auch sie wieder felsenfest auf dem Boden. Parallel dazu schien es ihm, als würde er in eine Traumwelt abgleiten. Sein Verstand wich und machte einem anderen Platz. Sein Körper war nunmehr unter dem Befehl eines anderen.
"..ist nunmehr nicht von Bedeutung," schloss er seinen angefangen Satz ab. Seine Stimme kam ihm merkwürdig kalt vor. Er starrte dem Elben in die leicht geweiteten Augen. Und er begriff.
Thorondor the Eagle:
Erschrocken von dem spontanen Handeln des Fremden wich Amrûn einen großen Schritt zurück: „Egal ob von Bedeutung oder nicht, nennt mir euren Namen, jenen den eure Eltern euch gegeben haben!“
Seine Hand glitt auf das Heft seines Schwertes, dazu bereit seine Klinge zu ziehen.
Der Fremde stockte einen Moment. Verwirrt blickte er nach links und nach rechts, so als ob er nicht wüsste wo er gerade war und wie er hierher gekommen war, doch dann fixierte sich sein Blick. Er wurde kalt und ruchlos.
Amrûn schaute ihm tief in seine Augen, sogar ihre Farbe schien sich verändert zu haben, zuerst noch Kastanienbraun und dann beinahe schwarz. Der Elb erstarrte bei diesem feindseligen Blick.
„Wer seid ihr?“ frage er noch mal.
„Mein Name, dieser Name hat keine Bedeutung mehr für diese Welt. Einfältiger Elb, erkennst du nicht wen du vor dir hast? Hast du nie gelernt dich vor höheren Herren zu verneigen?“, sagte sein Gegenüber.
Ein kalter Schauer lief dem Elben über den Rücken. Hinter dieser Stimme verbarg sich kein Gewissen. Amrûn zog sein Schwert: „Wer versteckt sich hinter dieser Maske? Zeig dich!“
MCM aka k10071995:
Die Worte, die er aussprechen sollte, kamen tief aus seinen inneren. Arafaron versuchte, sich den Befehlen zu wiedersetzten, doch es war aussichtslos. Er war zu schwach. Eine der ersten Lektionen, die Waldläufer lernten, war, sich auf keinen nicht zu gewinnenden Kampf einzulassen, und so gab er auf.
"Hinter dieser Maske? Ich dachte, ihr Elben seid so gutmütig und liebt alles Leben? Aber offensichtlich seid ihr mir doch ähnlicher, als ihr immer glaubt."
Der Waldläufer spürte, wie sich der Druck auf sein Bewusstsein minderte. Für einen kurzen Moment war er es, der die Kontrolle über seinen Körper hatte. Doch so plötzlich, wie der Moment gekommen war, so verschwand er wieder.
"Seht ihr seine Augen? Ihr sprecht hier von einem Menschen. Er ist für euch also nur eine Maske? Ein Stück Stoff? Ohne Gefühle, ohne Denken? Bedeutungslos und auswechselbar?"
Die Stimme des Elben klang leicht beunruhigt, als er antwortete:
"Wer bist du, der sich hinter einem anderen versteckt? Nenne deinen Namen!"
"Wie ich heiße, als was ich geboren wurde, ist bedeutungslos. Wichtig ist nur, was ich bin: Der Mund des großen Gebieters."
Thorondor the Eagle:
Als Amrûn diese Worte aus dem Mund des Fremden hörte wollte er am liebsten zusammenbrechen. Seine Gefühle nahmen Überhand, in seinen Kopf begann sich alles zu drehen. Vor seinem Auge sah er Gandalf, schlafend und geschwächt und er sah Celebithiel wie sie lautlos an die Decke starrte.
„Wie... Wie ist so was nur möglich? Welch schwarze Magie ist dazu im Stande?“, fragte der Elb. Die Hand die das Schwert hielt zitterte.
„Sauron ist mächtiger als du geglaubt hast. Ihr hab ihn alle unterschätzt und ehe ihr auch nur zum Streich ausholen könnt, wird er euch überrollen. Er ist der Herr über alles und am Ende aller Tage ist er derjenige der über alles Leben verfügt.“
Die Szenen die der Fremde geschildert hatte, sah Amrûn nun vor sich. Er wurde blass und schwach. „Ihr werdet niemanden retten können nicht mal eure kleine Elbenfreundin, niemand wird dies können! Ich habe ihr die Chance an meiner Seite angeboten...“, fügte er noch hinzu.
„Und was war euer Begehr an ihr? Was hat es euch gebracht eine solch schöne Elbe an eurer Seite zu haben?“, frage Amrûn.
MCM aka k10071995:
"Rache. Sie war es, die meine sterbliche Hülle getötet hat. Es war offensichtlich, was passieren würde. Ich habe es gesehen. Der Herr der Erde hat mir Macht verliehen, von denen du mit einen jämmerlichen Göttern nur träumen kannst Auch wenn sie diesmal nicht gereicht hat. Lauf. Lauf zu deinen Freunden und erzähle ihnen, dass der Anspruch des Herrn vom Orthanc noch nicht verflossen ist."
Arafaron spürte ein Knie an seine Brust schlagen und kalten Stahl an seinem Hals. Der Elb bedrohte ihn mit dem Schwert.
"Du... du verdrehst die Positionen. Ich... ich habe das Heft in der Hand."
"Nur zu. Töte mich. Kannst du einen unschuldigen töten? Kannst du?"
"Ich töte dich. Dich, der du ein Land verbrannt und tausend Kinder auf dem gewissen hast."
"Und ihr nehmt einem Menschen das Leben. Ist es euch das Wert? Könnt ihr einen Feind vernichten, indem ihr einen Verbündeten, einen Unschuldigen, tötet? Könnt ihr?"
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