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Aldburg - Die Ratshalle

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Thorondor the Eagle:
Die Ratsversammlungen von Aldburg:


Curanthor:
Mathan aus der Stadt
Oronêl und Celebithiel aus dem Lager der Elben
Borin aus der Stadt
Sowie viele weitere Bewohner aus Aldburg


"Ich denke, das ließe sich einrichten. Auch wenn ich mir sicher bin, dass meine Frau dann anwesend sein wird.", antwortete Mathan höflich und bemerkte erst jetzt, dass sie schon vor der großen Ratshalle standen.
Glorfindels Gesicht blieb ausruckslos, als er langsam den Kopf schüttelte.
"Vorerst würde ich es vorziehen, dass die Sache unter uns bleibt.", wandte der Elb ein.
Der Hauptmann mochte keine Geheimnisse vor Halarîn und doch würde er Glorfindel diese Bitte erfüllen. Mathan warf einen flüchtigen Blick hinter seinen Rücken und erblickte Elrond, der mit einer schwarzhaarigen Menschenfrau sprach, die ihm gänzlich unbekannt war.

Als das Horn zum dritten Mal röhrte wandte sich Glorfindel um und ging in die große Halle, deren Tore sich gerade geöffnet hatten. Ein Geruch von stickiger Wärme hing in der Luft, zum Glück war die Feuerstelle noch aus.
"Kommt, wir sind wohl die Ersten.", sagte der blondhaarige Elb zu den Hauptmann und schritt in die Mitte der Halle.
Mathan sah sich flüchtig um, Glorfindel hatte recht, die schmucklose Halle war leer. Der Gesamteindruck war für ihn eher langweilig und auch die Details der Einrichtung nahm er gar nicht war. Einzig der große, runde Tisch aus massivem Holz weckte seine Neugierde und als er genauer hinsah, bemerkte er mindestens 9 hochwertige Stühle, die im Kreis um den Tisch herum standen. Er wurde aus dem Gedanken gerissen, als sich eine Türe im hinteren Teil der Halle öffnete und mehrere hochgewachsene Gestalten sich dem Tisch näherten. Es waren unverkennbar Elben und eine von ihnen lächelte ihn an.

"Schön zu sehen, dass ihr Wohlauf seid.", grüßte Galadriel ihn mit sanfter Stimme und lächelte.
Mathan deutete eine Verbeugung an und grüßte dann Celeborn, der neben Galadriel ging.
Die Beiden blieben hinter einen der Stühle stehen und blickten erwartungsvoll auf eine weitere Türe, die sich im Schatten der Halle öffnete. Heraus trat eine recht bleiche Frau, Eowyn von Rohan, in Begleitung eines recht wüst aussehenden Mannes, der Faramir sein musste. Beide wirkten ausgezehrt, jedoch gepflegt und für Menschen sogar sehr selbstbewusst. Mathan musterte die Neuankömmlinge interessiert und blieb in Glorfindels Nähe, der sich schon auf einen der Stühle gesetzt hatte.
"Ich rechne nicht damit, dass wir hier große Fortschritte machen werden.", begann Glorfindel leise zu sprechen und beugte sich zu Mathan rüber. "Man sagte mir, ihr habt Kontakt zu Verbündeten, die uns helfen könnten. Wenn diese Besprechung in die falsche Richtung läuft, möchte ich euch bitten diesen Trumpf auszuspielen. Wir dürfen nicht länger den Kopf in den Sand stecken und warten bis Sauron persönlich die Dinge in die Hand nimmt."
Mathan blieb erstmal stumm und nickte nur, sein Blick schweifte kurz zu Galadriel, die sich mit Elrond unterhielt, der inwischen eingetreten war. Ihr Blicke trafen sich flüchtig und ein wissender Gesichtsausdruck huschte ihr wie ein Schatten über das Antlitz.

Das leise Gemurmel wurde unterbrochen, als mit lauten Schritten die Zwerge in der Halle Einzug hielten. Misstrauisch blickten sie sich um, ihr König marschierte geradewegs zum Stuhl und setzte sich scheinbar ungeduldig hin. Ihr Auftritt brachte Mathan zum Schmunzeln, ganz nach der Eigenart der Zwerge. Die Menschen schien es nicht weiter zu stören, doch einige der Elben, die hinter Elrond standen, warfen ihnen finstere Blicke zu.

Der Hauptmann wurde unruhig, als die großen Tore geschlossen wurden und alle Anwesenden sich erhoben. Eowyn atmete tief ein und aus, sie machte einen nervösen leicht nervösen Eindruck und sah flüchtig zu Elrond. Scheinbar fand die blonde Frau nicht die richtigen Worte, da war Elrond viel gewandter im Reden., schoss es ihm durch den Kopf, als Eowyn weiterhin nach Worten rang, ehe sie dann doch zu sprechen begann:

"Ich danke euch allen für euer Kommen. Selten gab es in Mittelerde solch eine Versammlung und dieses Mal ist sie wichtiger denn je. Ein Feind steht vor unserer Tür, den wir alle kennen und nicht nennen müssen. Doch diese Feind vereint uns, auch wenn er uns auseinander treiben will, ist es wichtig in dieser schweren Zeit zusammen zu halten. So trauere ich mit den Elben des Goldenen Waldes um ihre Heimat und hoffe mit den Zwergen, dass sie bald Gewissheit über ihren Verbleib erhalten.", sie machte eine kurze Pause.

Mathan merkte, dass sie nicht viel Erfahrung hatte vor mehreren Leuten zu sprechen, da sie sich im letzten Satz etwas unglücklich ausgedrückt hatte. Doch keiner der Anwesenden zeigte eine Reaktion, nur der Zwergenkönig nickte kaum merklich.

"Ich biete euch die Gastfreundschaft von Rohan und bitte euch, nimmt an der Tafel Platz und lasst uns gemeinsam unsere Heimat verteidigen.", als sie endete, verneigte sie sich und ließ sich auf den Stuhl nieder. Die Anwesenden taten ihr es gleich, nur Elrond blieb stehen und Eowyn nickte ihm erleichtert zu. In der Zeit war die Halle etwas gefüllter als am Anfang, doch noch leer genug um ein größeres Echo zu werfen.

"Ich danke der Herrin Rohans für ihre Gastfreundschaft und übernehme auf ihrer Bitte hin den Vorsitz über diesen Rat. Wenn jemand anderes diese Ehre haben möchte, möge er sich melden.", wie zu erwarten blieben alle stumm.

"Nun denn, beginnen wir. Legen wir die Themen fest, über die dieser Rat entscheiden und diskutieren soll, jeder kann sich äußern.", begann Elrond recht freimütig und sorgte für einige erstaunte Mienen bei den Anwesenden.


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Thorondor the Eagle:
Elea aus der Stadt
Balendin aus der Stadt

Elea saß am Rande des Raumes auf einer hölzernen Bank. Aufmerksam verfolgte sie die Worte Eowyn's. Die Dunadan versuchte sich zu erinnern, wann sie sie das letzte Mal gesehen hatte. Es musste kurz vor ihrer Abreise nach Minas Tirith gewesen sein, als sie verzweifelt auf der Suche nach Haldar, ihrem Gatten, war.

"Lasst mich nur ein paar Worte finden um diesen Rat gebührend zu beginnen. Nun, lange ist es noch nicht her, seit wir - mehr zufällig als beabsichtigt - in Bruchtal so zusammentrafen. Ein Rat, dessen Ergebnis zu gleichen Teilen gut oder schlecht für uns sein konnte und dessen Erfolg bedauerlicherweise ausblieb", er lies die Worte einen Moment wirken. "Aber, es brachte auch etwas Gutes mit sich. Der erneute Aufstieg des dunklen Herrschers, ließ uns alle weiter zusammenrücken und zeigt uns, dass uns mehr verbindet als uns trennt.
Ich mag das Glück haben, dass ich hier viele kenne und vielen vertraue und wie jede Freundschaft beginnt, so sollte auch diese Zusammenkunft aller freien Völker beginnen."

Elronds Blick wanderte zu seinem rechten Sitznachbarn: "Ich heiße euch Willkommen, Celeborn und Galadriel, Herren von Lothlorien, dass letzlich dem Feuer zum Opfer fiel; Willkommen Thorin Steinhelm, König unter dem Berg und nun ebenso König im Exil wie es auch euer Vorfahr war; Faramir, Sohn des Truchsess und Verteidiger Rohans, Eowyn, Königin und Schildmaid Rohans, Meriadoc Brandibock, Knappe Rohans und Vertreter der Halblinge. Auf diesen Plätzen fehlen unglücklicherweise noch Thranduil, der König des Waldlandreiches sowie einer der Zauberer - Pallando der Blaue oder Radagast der Braune - wer von ihnen auch kommen mag. Späher des Elbenkönigs haben jedoch von einer baldigen Ankunft ihrerseits berichtet."
Elrond hob seinen Blick und schaute in die Runde: "Verzeiht mir, wenn ich nun nicht jeden vorstelle. Ich selbst besitze nicht die Kenntnis über alle Namen der Anwesenden. Wenn ihr das Wort ergreift, so nennt euren Namen selbst. Aber - und das ist wohl das wichtigste an diesem Tage - ziert euch nicht das Wort zu ergreifen, denn jede Meinung und jeder Vorschlag ist wichtig und muss gehört werden. Selbst jene, die glauben nichts zu unserem Rat beitragen zu können."

Er setzt wiederum kurz ab, warf einen flüchtigen Blick auf Elea die sofort verlegen zur Seite schaute. Sie bemerkte, dass sich der Türgriff mehrmals nach unten bewegte.

"Nunja, ich denke es ist an der Zeit..."

Plötzlich sprang die Tür mit einem dumpfen Krachen auf und ein Zwerg stolperte durch den Spalt hindurch. Er konnte sich durch einen großen Ausfallschritt vor dem Fall retten. Mit einer leichten Nervosität im Gesicht und erstarrten Gliedern, zog er die Blicke aller Teilnehmer im Raum auf sich. Er räusperte sich und tat fast so, als ob nichts gewesen wäre: "Verzeiht!", sagte er mürrisch und suchte nach bekannten Gesichtern: "Balendin, Reginssohn bin ich. Ich hab mich wohl etwas verspätet.."

"Nicht ZU spät, Balendin", erwiderte Elrond und wies ihm mit der Hand einen Platz in der Nähe von Elea zu.


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Thorondor the Eagle:
Schweigend warteten alle, bis sich der Zwerg auf seinem Platz eingefunden hatte. Er ruckte noch ein-zweimal hin und her ehe er in einer scheinbar bequemen Position verharrte.

Elrond stand nach wie vor und wandte sich wieder dem Rat zu:
"Nun, ich denke wir sollten mit einem kaum vergangenen Thema beginnen, auch wenn es mir und vielen von euch schwer fallen wird darüber zu sprechen. Lothlorien, der goldene Wald, unser Garten der Heilung, unser zeitlose Zuflucht, welche Jahrtausende im Verborgenen bestand, fiel dem dunklen Zauber Sarumans zum Opfer. All jene die es kannten, werden wissen, welch ein Verlust dies für Mittelerde bedeutet", die Teilnehmer bemerkten, dass die Worte Elronds schwermütig waren und von Trauer erfüllt wie Tränen auf den Boden fielen und zersprangen.
Sanft legte er seine Hand auf Galadriels Schulter, deren Blick starr ins Leere schaute. Elea vermutete, dass sie ebenfalls an einem Tagtraum festhielt. Plötzlich bewegten sich ihre blitzblauen Augen: "Vielleicht ist es klug uns die Geschichte von dem Elb anzuhören, der als letzter Verteidiger unsere Heimat verlies!", sagte sie deprimiert.

Elrond wandte sich um und sah einen Elben mit braunem Haar an. Sein Gesicht war durch eine lange Narbe vom Krieg gezeichnet. Elea kannte sein Gesicht, doch konnte sie sich nicht erinnern je mit ihm gesprochen zu haben.

Ein kurzes Nicken gab ihm zu verstehen, dass er zu Wort gebeten wurde:
"Oronel, Galion Heerführer der Elben Lothloriens. Ich muss Herrn Elrond rechtgeben, es fällt mir in der Tat sehr schwer über den Fall meiner Heimat zu sprechen. Was Saruman uns angetan hat ist nicht zu verzeihen. Seit der weiße Zauberer Mithrandirs Stab gestohlen hat und untergetaucht ist, haben wir stets mit einem Angriff seinerseits gerechnet, doch Lorien war schwach. Die Schlacht gegen den Hexenkönig hat den goldenen Wald beinahe in die Knie gezwungen. Wir waren mehr eine Zuflucht für Jedermann als eine Pastion gegen diesen Angriff."

Er setzte kurz ab und ordnete seine Gedanken. Seine Augen waren glasig.
"Und dann griff er uns auch noch aus dem Nordwesten an, einer Grenze, von der wir seit zahlreichen Jahren keine Bedrohung mehr witterten. Saruman, hat sich in den Minen Morias niedergelassen. Mit Sicherheit in der großen Ruine Kazad-Dums. Er wusste, dass Mithrandir den Schatten der Vergangenheit bezwungen hatte. Also stand ihm nichts im Weg und niemand hat ihn daran gehindert. Den ersten Angriffswellen haben wir noch standgehalten, den Pfeilsalven unserer Grenzwächter sei Dank. Aber, der Strom, der aus den Minen kam, hatte kein Ende. Wir wurden zurück gedränkt. Durch Zufall erfuhren wir von Truppen die aus dem Norden in den Wald eindrangen. So beschlossen ein paar Soldaten und ich zurück nach Caras Galadhon zu gehen um die ungeschützte Stadt und deren Bewohner zu verteidigen. Ab diesem Zeitpunkt verfolgte mich bereits die Vermutung, dass mein wunderschönes Lorien fallen würde. Am Ende ging es nur noch darum den verbleibenden Elben, Menschen und Zwergen die nötige Zeit zu geben um den Wald Richtung Süden zu verlassen, um von der Armee nicht eingeholt zu werden. Die meisten schafften es, doch für einen Sieg war es längst zu spät. Ich erfuhr von Soldaten, von einer Schlacht zwischen den Zauberern, dem Weißen und dem Blauen. Pallando verdanken wir, dass viele Soldaten flüchten konnten. Das letzte was wir sahen, war ein Adler, der sich zwischen die Kronen des Waldes stürzte. Das Letzte wovon ich träumte, war eine große Explosion die den Mallornbaum Caras Galadhons vernichtete. "

Wieder legte er eine Pause ein. Elea sah, wie er seine Trauer hinunterschluckte. Das Schwert aus der Schlacht hing noch an seinem Gürtel. Hatte es nun ausgedient?

"Ich sah meine Freunde sterben, an meiner Seite. Lothlorien war gefallen. Es war meine Heimat, die mir noch unter dem Namen Lorinand bekannt war. Auch wenn ich sie zwischendurch verloren hatte, am Ende war ich wieder zuhause. Und ich bin froh, dass ich meinen Geburtsort noch ein letztes Mal erblicken durfte. Saruman übte Vergeltung an uns, als Stellvertreter für alle freien Völker Mittelerdes. Ich hoffe, dass ihm nun alle freien Völker Mittelerdes dieselbe Vergeltung zu teil werden lassen."

"Danke mein Freund für deine ausführlichen Worte", übernahme Elrond aprubt das Wort "Wir alle teilen hier deinen großen Schmerz und spüren denselben Zorn wie du. Zorn darf uns aber nicht leiten in dieser finsteren Stunde, wohlüberlegt müssen unsere nächsten Schritte sein."

Sorgen waren Elrond ins Gesicht geschrieben: "Saruman ist also wieder erstarkt..."


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Curanthor:
Für einen kurzen Moment war es an dem großen Tisch still, einige der Anwesenden blickten nachdenklich zu Boden, andere warteten darauf, dass Elrond fortfuhr. Mathan saß neben Glorfindel und Faramir, hatte aber weniger zugehört, da er es Elrond krumm nahm, dass er Oronel als letzten Verteidiger bezeichnet hatte.
Er wusste doch genau, dass Mathan die Nachhut gebildet hatte und mit den letzten Flüchtlingen eingetroffen war, zumindest hatte Glorfindel es ihm so zugetragen.

Während Mathan grübelte, öffnete sich im hinteren Teil des Raumes eine Tür und Halarîn trat leise ein. Sie war allein und ihr Anblick raubte ihm jedes Mal den Atem, vor allem, da sie ein wunderschönes, saphirfarbenes Kleid trug. An ihrem Ringfinger glänzte sein geschmiedeter Ring, ihr Haupt war von einer kleinen Krone aus hellblauen Feldblumen geschmückt und sie lächelte ihn geradewegs an. Er bemerkte flüchtig, wie einige der Gäste ihr erstaunte oder verwunderte Blicke zuwarfen, als sie sich einfach still auf eine Bank an der gegenüberliegenden Wand setzte. Sie nickte ihm zu und machte ein wissendes Gesicht, bis Elrond anfing zu sprechen und sie ihn aufmerksam zuhörte. Mathan tat es ihr gleich, hörte aber nur mit einem halben Ohr zu:

 „Wir wissen, dass er über große Truppenstärken verfügen kann, ebenso hat er eine Hand für Schwert und Speer. Sein Talent für Räder und Metall helfen ihn dabei ungemein, woher er dieses hat, dürfte dem Wissenden klar sein.“, sagte er und blickte kurz zu Galadriel, ehe er weitersprach:

„ Auch sind keine Wälle dauerhaft vor ihm sicher, er vermag es, dass Stein vom Feuer zerrissen wird. Jedoch glaube ich nicht, dass er so schnell eine größere Stadt angreifen wird, denn auch seine Truppen haben Verluste zu verzeichnen. Wie ein Pfeil im Köcher des Schützen, kann ein Heer nur einmal losgelassen werden und muss sich dann wieder mühselig neu sammeln, was uns etwas Zeit verschafft. Denn nun steht der ganze Norden für ihn, wie auf einem Silbertablet offen und er kann das geschwächte Rohan erneut überrennen. Aber nicht nur das, er kann sogar bis in die Heimat der Halblinge vordringen, da kein nennenswerter Widerstand im Norden besteht.“, er sah sich nochmal um und blickte jedem kurz in die Augen, die meisten hielten seinem Blick nicht stand.

Mathan runzelte verärgert die Stirn, irgendwie lief es nicht in die Richtung, wie er es erhofft hatte. Elronds Worte klangen falsch, es war durchaus bekannt, dass das Auenland reich an Nahrung war und eine Armee auch selbige brauchte. Plötzlich erhielt sein Plan den zünden Funken, den er bis jetzt gebraucht hatte und seine Züge entspannten sich urplötzlich. Er blickte kurz zu Faramir, der betrübt dreinblickte, dann zu Galadriel, die etwas apathisch wirkte. Letztere bemerkte seinen Blick und hob leicht, kaum merklich eine Augenbraue, während Halarîn, die weiter hinten, zwischen ihr und Celeborn saß, ihm ermunternd zunickte.

Elrond schien mit seiner Ausführung zu Ende zu sein, war noch viel weiter gegangen, über die Taktiken des Weißen Zauberers und welche Ziele er wohl haben würde, bis zu Vermutungen, wo der Schmied schon gar nicht mehr zugehört hatte.
Glorfindel nutzte die Pause und neigte sich kurz zu ihm herüber, während Elrond auf seinem Stuhl Platz nahm:
„Einen besseren Zeitpunkt wird es schwerlich geben.“, sagte er leise, legte ihm eine Hand auf die Schulter und nickte ihm zu, sodass die blonden Haare leicht wippten.

Ohne zu zögern und ohne Hast stand Mathan auf und erbat das Wort. Sowohl Elrond, als auch Eowyn nickten, wobei die Herrin Rohans ihre Überraschung nicht verbergen konnte. Nach kurzem Zögern erhielt er das Wort und es wurde wieder still, die einzelnen Gespräche verstummten, jeder wandte ihm seine Aufmerksamkeit zu. Kurz kam es dem Elb in den Sinn, dass er in voller Schlachtrüstung unter den Mächtigsten stand, verschob den Gedanken aber nach Hinten, jetzt war Überzeugungsarbeit zu leisten! Fast alles in seinem Leben hing nun in den kommenden Herzschlägen und an seinen Worten, plötzlich drohte er von den Gefühlen überwältigt zu werden und hielt einen Moment inne. Statt sich dagegen zu wehren, ließ er sich darauf ein und wurde von einer Mischung aus Trauer, Wehmut, Zorn, Furcht und glücklichen Erinnerungen fortgetragen. Fort aus der dunklen Zeit, zurück in seine Kindertage, wo er seinem Vater in der Schmiede half, sich heimlich durch Moria schlich und sich ganz unelbisch verhalten hat. Dann begann er zu frei heraus zu sprechen, ganz ohne Planung, einfach so. Seine Stimme klang merkwürdig, mit einem leichten Zittern der Trauer und doch mit der Entschlossenheit eines Feldherrn.

„Mein Name ist Mathan Nénharma, Sohn des Amarin und der Irlôe. Ich grüße euch alle, die ihr an diesem Tisch sitzt und über unsere nächsten Schritte beraten wollt. Einige mögen sagen, dass ich kein Recht habe hier zu sprechen…“, er warf den Elben hinter Elrond einen Blick zu... „ aber dem widerspreche ich. Jeder sollte hier stehen und das sagen, was er für richtig hält. Meine Lebensspanne mag den Elben gleichgültig sein, doch darf man seine Wurzeln nicht vergessen und wo diese liegen. Ich stand auf vielen Schlachtfeldern und habe dutzende Freunde sterben sehen, meine Einheit, meine beste Freundin, meinen Bruder und  meinen Vater, in meinen Armen. Ich habe damals meine Heimat brennen sehen, wie eine Stadt auf die letzten Steine geschliffen wurde und konnte nichts dagegen tun. Nun wiederholt sich das Ganze und ich musste erneut mit ansehen, wie meine zweite Heimat, in der ich Jahrhunderte gelebt habe, ebenfalls ein Raub der Flammen wurde.“, er machte eine kurze Pause und holte tief Luft.

Mittlerweile war es in der Halle totenstill, Halarîn rollten einzelne Tränen an den Wangen hinab und Galadriel senkte den Kopf, ihm selbst standen die Tränen, gleich eines Glitzerns in den Augen, doch seine Stimme versagte nicht:

„Man nennt mich und meine Sippe die Nénharma, die Wanderer, wir ziehen umher und genießen die Natur. Davor nannte mich Celebrimbor einst: „ Ein trauernder Stern in der Dunkelheit. Carnesîr“, doch diese Zeiten waren vorbei… dachte ich zumindest. Hatte er recht?“, fragte er leiser als gewollt und rechnete mit keiner Antwort, bekam aber mit, wie einige die Köpfe schüttelten.

„Damals standen wir schon mit einem Fuß über dem Abgrund, da wir betrogen wurden. Heute ist es anders, wir kennen unseren Gegner, denjenigen, der diese Dunkelheit erneut zu schicken versucht. Damals hat sie Eregion verschlungen, heute soll ganz Mittelerde hinzukommen. Ich habe meinem Vater einen Eid geschworen, dass dies niemals passieren solle, es war sein letzter Wunsch.“, langsam zog er seine beiden Schwerter und legte sie behutsam vor sich auf den Tisch.

„Diese beiden Klingen aus Eregion, sollen immer dorthin zurückkehren, das war seine Voraussetzung, dass ich sie führen darf. Ich habe nicht vor ein Eid und mein Versprechen zu brechen. Und so wende ich mich an Euch...“, Mathans Blick schweifte über die Gesichter der Herrscher und Herrscherinnen und stellte mit jedem Blickkontakt her, eher er weitersprach, noch immer gefangen im Sturm der Emotionen:

„Nicht aus Eigennutz, Nein.“, im selben Moment entrollte Glorfindel das Banner, dass er sich zwischenzeitlich genommen hatte, ohne das Mathan es mitbekommen hatte.
Kurzzeitig irritiert sah der Schmied zur Seite, fing sich aber und nahm den Impuls dankbar auf.

„Denn das Banner des Hulstbaum soll über die Lande wehen und verkünden, dass es sich wieder in der Hand der Freien Völker befindet. Es soll ein Bollwerk bilden, gegen die Flut der Dunkelheit und dem Feind den Nachschub aus dem Norden abschneiden, denn dieser wird uns mit Freuden unterstützen, nicht dem Verräter, der so viele Opfer zu verantworten hat.“, als er endete, senkte er den Kopf und machte eine Pause.

„Selbst im tiefsten Stollen gibt es einen Weg nach draußen.“, zitierte er eine zwergische Weisheit und setzte sich langsam hin. Behutsam nahm er die kostbaren Schwerter wieder ans ich und schob sie in die Scheiden. Glorfindel legte das Banner prompt in die Mitte des Tisches, der große Hulstbaum prangte darauf, umgeben von den Gipfeln, die über Moria aufragten und gekrönt von dem geliebten Stern Elbereth im Mondschein, es war das neue Banner Ost-in-Edhils.

Ohne das Wort erbeten zu haben, warf Galadriel ein:
„Euer Herz hat frei heraus gesprochen, Mathan Nénharma und wir haben es vernommen. Ich danke euch, für euren Mut und eure Offenheit.“, sie neigte zur Anerkennung kaum merklich ihr Haupt, was Mathan leicht die Röte ins Gesicht trieb.

Nach einer kurzen Pause stand Elrond auf, er wirkte nun nicht mehr ganz so selbstsicher wie zuvor.

„Dieser Schritt muss gut bedacht sein, jedoch sehe ich durchaus einen Vorteil, Etwas im Norden zu haben, das einem Feind die Stirn bieten kann.“

Mathan wusste genau, dass Elrond dies nur sagte, weil er froh währe, einen Schild vor Imladris zu haben. Damit hätte er mehr Zeit und kann sich länger Vorbereiten, worauf auch immer. Nun stand auch Galadriel auf und erhielt das Wort, sie wirkte noch immer unnahbar, selbst in so einer, im Vergleich armseliger Halle.

„Ich sehe in den Worten Mathans ebenfalls Vorteile. Gleichwohl sollten wir Isengart nicht vergessen und verhindern, dass Saruman es wieder in Besitz nimmt. Wir sollten einige Reiter ausschicken, die überprüfen, ob die Versiegelung des Orthanc noch immer intakt ist.“, gab sie zu bedenken und setzte sich wieder.

„Ich melde mich dafür.“, entschlüpfte es sofort aus Mathans Mund, obwohl er noch gar nicht darüber nachgedacht hatte. Er räusperte sich kaum hörbar und trank den leichten Wein, der gerade in kleinen Bechern an den Tisch gebracht wurde. Er bekam nichts mit, bis Elrond wieder sprach:

„Wir sollten auf jeden Fall auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Saruman nach etwas sucht, was er zuvor nicht hatte. Etwas, auf das er zuvor keinen Zugriff hatte.“, weiter hörte Mathan nicht zu, da er keine Lust auf Spekulationen hatte und suchte den Blick Halarîns, die ihn mit stolzen Augen musterte. Kleine rote Flecken in ihrem Gesicht verrieten ihm, dass sie sehr aufgeregt war und nicht nur wegen seinen Worten ihn anstrahlte.


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