Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Rohan

Aldburg - Die Ratshalle

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Slayer:
Nachdem das Anliegen Mathans soweit besprochen war wandte Elrond sich einem anderen wichtigen Thema zu.
"Wir haben noch ein weiteres Problem welches wir Besprechen müssen. Soweit wir wissen ist Sarumans momentaner Sitz die alte Zwergestadt Khazad-Dum, besser bekannt unter den Namen Moria."

Balendin der sich erst gelangweilt abwenden wollte wurde nach diesen Worten wieder aufmerksam.

"Moria ist der einzige Ort in Mittelerde in dem das seltene Metall Mithril abgebaut werden kann. Sollte es Saruman gelingen Mitril in großem Stil abbzubauen und zu verarbeiten, stehen wir einer der am besten gerüsteten Armeen Mittelerdes
gegenüber. Wenn es soweit kommt wären wir alle verloren." Eine seit längerem zurückgedrängte Idee begann wieder in Balendins Kopf zu reifen.

Thorin III. räusperte sich kurz um auf sich aufmerksam zu machen, dann erhob er sich. "Nach unserem Kenntnisstand sollte Saruman mit seinem Wissen durchaus in der Lage sein Mithril abzubauen. Er hat sich ja immer schon für solche Dinge interessiert. Aber für den Abbau von Mithril bräuchte er geübte Steinmetze und Schürfmeister. Und nicht zu vergessen geübte Schmiede die dieses Weiterverarbeiten. Ich denke die Orks in seinen Diensten werden nicht fähig dazu sein Mitril im großen Stil abzubauen. Man kann die Gefahr aber nicht ausschließen das er doch eine Möglichkeit findet." Ein betretenes Schweigen trat ein.

Dann ergriff Elrond wieder das Wort: "Also können wir es erstmal ausschließen das Saruman uns in absehbarer Zeit eine mit Mithril ausgerüstete Armee entgegen schickt."

Thorin nickte.

Balendin hielt es nicht mehr aus. Er stand auf und bat darum das Wort ergreifen zu dürfen. Nachdem Elrond ihn das Wort erteilt hatte, ging er in die Mitte des Saales und fing an zu erzählen: "Meine Name ist Balendin Einauge, Regins Sohn. Ich bin einer der letzten Angehörigen einer geheimen Expedition nach Khazad-Dum." Balendin hielt kurz inne um die Worte wirken zu lassen, dann redete er weiter. "Daín schickte uns aus um zu gucken ob Khazad-Dum noch bewohnbar ist, sollte der Erebor unter Saurons Peitsche fallen. Leider trafen wir nach den ersten Erkundungen auf Orks und mussten fliehen. Viele starben bei der Flucht und nur wenige haben es nach Aldburg geschafft. Unsere ersten Erkundungen waren aber vielversprechend.
Nun zum eigentlichen Thema, vorhin wurde der Vorschlag gemacht Eregion wieder in Besitz zu nehmen. Wieso sollten wir dann nicht auch wieder Khazad-Dum in Besitz nehmen? Dann hätten all die heimatlosen Zwerge aus dem Erebor wieder eine Heimstatt. Außerdem nehmen wir Saruman damit seine Festung im Nebelgebirge und könnten selber Mithtril abbauen um unsere Truppen damit ausrüsten. Einen sicheren Weg durch Nebelgebirge hätten wir dann auch!"

Es kamen zustimmende Rufe aus den Reihen der Zwerge, einige waren aufgesprungen un brüllten ihre Zustimmung.

Elrond erhob seine Stimme: "Ruhe! Verhaltet euch angemessen oder ich lasse euch aus dem Saal werfen!"

Missgelaunt setzten sich die Zwerge wieder.

"Dein Vorschlag ist interessant, Balendin Einauge", erwiderte Elrond schließlich, "aber es gibt grade wichtigere Dinge zu besprechen. Zu einem späteren Zeitpunkt können wir gerne noch einmal darüber diskutieren."

Balendin öffnete dem Mund um noch was zu sagen schloss ihn dann wieder und setzte sich verstimmt auf seinen Platz.
Einige Mitglieder der Versammlung hatten schon angefangen untereinander leise über diesen Vorschlag zu diskutieren.

"So wenden wir uns den nächsten Punkt auf der Tagesordnung zu!", rief Elrond mitten in die Diskussionen rein und machte klar, dass das Thema damit beendet war.
Das Tuscheln verstummte...


Titel angepasst

Thorondor the Eagle:
Jeder spricht davon Städte und Reiche wieder zu errichten... Aber was ist mit Gondor? Hier ist ein Reich, hier ist eine Stadt. Holt sie zurück.

Elea schwelgte in den Gedanken. Sie erinnerte sich an Minas Tirith und an ihre glücklose Zeit an Herumors Seite, aber auch an die schönen Zeiten, als sie mit Brianna über die Straßen flanierte und fröhlich vor sich her sang.

Elea vernahm zwar die Worte Elronds, doch waren sie so schnell wieder aus ihrem Kopf verschwunden, wie sie einkehrten:
"Alle hier sprecht ihr von Heimatlosigkeit, etwas von dem ich mich noch vollkommen enthalten habe. Lothlorien war für sehr lange Zeit ein Heim der Elben und für kurze Zeit ein Versteck für Flüchtlinge. Ich selbst muss jetzt schwerwiegende Entscheidungen treffen, doch sehe ich keine andere Möglichkeit als einen Teil meiner Heerschar zurück nach Imladris zu schicken. Mein Volk wäre dort dem Tode geweiht, sollte Saruman angreifen. Es tut mir Leid, Eowyn, euch dies hier mitteilen zu müssen. Dieser Verrat... damit haben wir nicht gerechnet.  Das Bündnis zwischen Saruman und den Dunedain..."

Elea erstarrte augenblicklich. Sie war sich nicht sicher ob sie richtig gehört hatte. Verrat... Dunedain... Konnte dies möglich sein? Sie dachte sofort an den Rat der Dunedain und an deren Entscheidung Helluin zum Anführer zu bestimmten. Helluin... bist du einer der Verräter?
Ihr Atem stockte, ihre Gedanken drehten sich im Kreis.

"Ihr, Ih, Ihr sagtet", Elea stotterte und ihr fehlte die nötige Kraft in der Stimme, sie presste die Worte regelrecht heraus "Ihr sagtet die Dunedain?"
Überrascht von der Unterbrechnung sah Elrond auf Elea.
"Was ist mit Helluin", fragte sie nun fordernd und kraftvoll.
"Ich weiß es nicht", entgegnete er mit derselben neutralen Stimme, mit der er auch diesen Rat leitete.
"Hast du nicht versprochen auf ihn zu achten?", Eleas Körper bebte. Sie starrte in seine Augen und wartete auf eine Antwort.
"Verzeih mir!", hauchte er, kaum hörbar für andere, aber Elea konnte die Worte deutlich auf seinen Lippen lesen.
"Wer ist diese Frau?", schrie eine männliche Stimme.
"Ihr Name ist Erelieva von den Dunedain des Nor...", Elronds Stimme verblasste in Eleas Kopf.

Sie sackte zusammen. Sie presste mit aller Kraft ihren Rücken an die Wand hinter sich. Wo bist du Helluin? Bist du Saruman zum Opfer gefallen oder hat er dich gar auf seine Seite gezogen? Wieso nur hast du das Schwert an dich genommen? Wieso nur hat Elrond dich gehen lassen? Wieso nur habe ich dich nicht beschützt?

Sie versuchte die Tränen zu unterdrücken und sich zu fangen. Teilnahmslos hörte sie wieder die Worte Elronds:

"Elben, Menschen und auch Zwerge; Die, die ihrer Obdach beraubt wurden, folgt meinen Männern in das verborgene Tal. Es soll euch in erster Linie eine Rückzugsort sein. Doch ersuche ich euch auch meinem Volk dabei zu helfen, die vereinte Armee der freien Völker zu versorgen. Und all jene, die vermögen ein Schwert zu führen oder einen Bogen zu spannen, bleibt - so bitte ich euch - hier. In Aldburg bedarf es einer großen Zahl von Soldaten, sollte ein Ansturm von Gondor oder von Norden her kommen."

Erst jetzt sah Elea die gleissend blauen Augen Galadriels auf sich gerichtet. Sie strahlten eine verständnisvolle Wärme und Tiefe aus. Plötzlich drehte sie sich zu Elrond: "Es ist lange her, dass wir heimatlos umherreisten, aber gerne nehme ich euer Angebot an."


Titel angepasst

--Cirdan--:
Aus der Sicht des Halblings


Pippin schaute zu Boden. Es war genau, wie er erwartet hatte; Große sprachen mit Großen über wichtige Dinge und das eine gefühlte Ewigkeit. Er dachte an das Auenland, die Wälder und Felder, und dessen Bewohner; wie sie Probleme lösten und die Sachen angehen. Pippin erinnerte sich an den alten Tuk, wie er seinen Kopf immer und immer wieder durchsetzte. Noch kurz überlegte Pippin, wie es wäre, wenn der alte Tuk hier Allen seine Meinung predigen würde, bis ihn eine Stimme, die sich nach Galadriels Worten erhob, aus seinen Gedanken warf.

„Wollt ihr uns jetzt alle verlassen?“, sprach ein Hauptmann Rohans, der hinter Erkenbrand saß und den Pippin nicht erkennen konnte, „Gondor ist gefallen, Lorien ist gefallen. Als nächstes sind wir an der Reihe. Rohan ist schwach und ohne die Hilfe der Elben sind wir verloren. Seht ihr es denn nicht? Sauron rückt von Osten vor und Saruman von Norden. Wo soll das enden? Ihr sprecht davon ganze Reiche zurück zu erobern und alte Städte wieder zu errichten. Doch wozu, frage ich mich, wenn nicht, um dem Feind es leichter zu machen uns in kleinen Gruppen zu besiegen?“

Ein Sturm von Widersprüchen und Beschimpfungen brach aus, als hätte dieser schon die ganze Zeit auf einen passenden Augenblick gewartet loszubrechen. Die Zwerge waren aufgesprungen und redeten davon, dass es ihre Sache sei, was sie taten und auch einige Elben schienen die Worte übel aufgenommen zu haben. Glorfindel ließ es sich nicht nehmen, noch einmal den Hulstbaum durch die Reihen zu schwenken und mit einmal beugte sich ein Zwerg zwischen Pippin und Merry und versuchte sie für die Wunder Morias zu begeistern.

Erst als auf Elronds Befehl der Hornbläser, der schon zur Versammlung gerufen hatte, vortrat und in sein Horn stieß, wurde es ruhiger.
Die Zwerge kehrten zurück auf ihre Plätze und als ihre Stiefel zur Ruhe gekommen waren, legte sich eine lange, grade zu unheimliche Stille über die Sitzenden. Alle gedachten sie der Übel, die sie erlitten hatten und der wenigen Hoffnungen, die es noch gab.

Pippin warf einen Blick zu Elrond hinüber und erwartete, dass er mit seiner beruhigenden Stimme die Stille durchbrach. Doch schien auch er in Gedanken zu schwelgen.
Es war Eowyn, die sich nun erhob und Pippins Wunsch erfüllte, diese düstere Stille zu beenden.

„Ich habe eine Bitte“, begann Eowyn vorsichtig, denn aller Augen lagen auf ihr, „ seht euch um und sagt mir, was ihr seht. Genau hier, in dieser alten Halle aus Holz und Stroh.“
Einige warfen unsichere Blicke umher und auch Pippin war noch nicht klar, worauf Eowyn hinaus wollte. „Ich sehe Männer und Frauen aus den unterschiedlichsten Reichen und Völkern“, fuhr Eowyn fast flüstern und auf eine geheimnisvolle Weise fort,  „ich erinnere mich an Geschichten aus den Wäldern nördlich von Rohan. Es hieß; eine böse Zaubererin lebe in diesem Wald und niemand, der ihn betritt, wird ihn je wieder verlassen. Doch heute ist sie in unserer Mitte“, Eowyn warf kurz einen Blick zu Galadriel, um sicher zu stellen, dass sie diese Worte nicht böse aufnahm. Galadriel nickte Eowyn zustimmend zu und Pippin bemerkte ein leichtes Schmunzeln auf dem Gesicht der Elbe.
Eowyn fuhr fort: „Und ich sehe Zwerge vom Erebor, die nichts als Trauer und Entbehrung auf dem Weg hierher erlebt haben und jetzt dennoch stark wie eh und je zwischen uns sitzen. Ich sehe zwei Halblinge, weitab ihrer Heimat, die wir zuvor nur aus Sagen und Legenden kannten.“ Pippin lächelte zu Eowyn. Er freute sich, dass die Königin Rohans sie nicht vergessen hatte. „ Ich sehe Menschen aus Gondor, aus Eriador und aus Rhovanion. Aber vor allem sehe ich Freundschaften und Bündnisse zwischen Völkern, die sich vorher misstrauisch gegenüberstanden oder gar nicht kannten. Ich sehe große Hoffnungen in der Entscheidung zusammen in einen Rat zu treten und zu besprechen, wie es weitergehen soll. Noch nie in der Geschichte Rohans hat es solch eine Versammlung gegeben. Am liebsten würde ich euch alle für immer hier behalten!“

Eowyn machte eine Pause, nachdem sie die letzten Sätze lauter und schneller gesprochen hatte und begann dann wieder etwas leiser und von Furcht geprägt: „Natürlich dürfen wir nicht vergessen, wie ihr her gefunden habt. Viele von euch kamen heimatlos, hungernd oder verletzt. Ihr habt eure Familien und Häuser im Kampf gegen Sauron oder Saruman verloren und musstet in ein fremdes Land der Menschen flüchten. Aber auch einige kamen freiwillig zur Unterstützung“, Eowyn suchte den Blick von Elrond. In ihrem Gesicht erkannte Pippin unendliche Dankbarkeit, als sie ihn traf. „Und einige kamen gezwungen und hilfesuchend“, sprach Eowyn weiter, „ich freue mich über jeden Einzelnen, der den Weg hierher gefunden hat. Wir haben Hilfe aus Imladris erfahren und werden nun, so gut es uns möglich ist, die Hilfe an euch alle zurückgeben.“

Pippin blickte umher, glücklich über die Stimmungsänderung, die Eowyns Worte bewirkt hatten. Sein Blick fiel letztendlich, nach einem Schweif durch die Menge, auf den Zwergenkönig Thorin, der aufstand und sich in Richtung der weißen Herrin Rohans verneigte. Noch nicht viele hatte Pippin aus Durins Volk getroffen, doch wusste er, dass die Geste, sich vor anderen Völkern zu verneigen, bei den Zwergen keinesfalls üblich war.
Auch Eowny sah sich um, erwiderte Thorins Verneigung und erhob dann wieder das Wort:

„Wir müssen jedoch auch an die Zukunft denken. Der Winter wird kommen und schon jetzt sind unsere Vorräte rar. Ob wir hier von Saruman oder Sauron angegriffen werden oder nicht, zu Essen brauchen wir. Die Zahl der tüchtigen Bauern hat sich in den letzten Jahren mehr als halbiert. Acker und Feld wurden zu Kriegsschauplätzen und viele der Bauern fielen in der Schlacht. Es gibt nichts Schlimmeres als hungernd hinter der Stadtmauer zu setzten und den Feind vor den Toren der Stadt zu sehen, wie er die Acker verbrennt. Wenn wir Hunger leiden und unsere Kinder sterben…“, Eowyn stockte der Atem, erschreckt über die eigenen Worte. Eine Träne rollte ihr über die Wange. Faramir beugte sich behutsam zu ihr und nahm sie in den Arm.
 
„Es ist ein Problem, das auch mich besorgt“, übernahm augenblicklich wieder Elrond und überspielte die Situation, „mit den Flüchtlingen aus Lorien hat sich die Zahl der Münder in Aldburg um mehr als ein Drittel erhöht.“
„Einerseits wollt ihr uns hier zur Verteidigung behalten, andererseits wollt ihr uns loswerden, da euch die Vorräte ausgehen“, rief Borin aus den Reihen der Zwerge.
„Es ist sicherlich eine Zwickmühle, in der wir uns befinden. Wir müssen einem Angriff durch genügend Krieger gewappnet sein und andererseits genug Güter zur Versorgung der Krieger hier herschaffen.“
Pippin schmunzelte. Elrond wählte seine Worte gut und konterte auf elbische Manier den Einwurf ohne sich für eine der beiden Möglichkeiten zu entscheiden. Dennoch schien Borin mit der Antwort zufrieden.

„Wo sind die Menschen aus Dunland? Unterstützen sie euch nicht?“, fragte nun eine junge Elbe aus Lorien, die neben Farillion dem Grünen saß.
„Du Dunländer haben sich wieder Saruman angeschlossen. Wenn sie jemandem mit Warenlieferungen und Kriegern helfen, dann Saruman“, antwortete Elrond sachlich.
„Wieweit reicht den Sarumans Macht, wenn ihm schon die Dunländer und die Dunedain folgen, wie sieht es mit dem Rest von Eriador aus?“, kam es nun wieder aus den Zwergenreihen, „und hat sich Tharkûn nicht zur Aufgabe genommen, die Länder im Westen zu schützen?“

Pippin vernahm Getuschel aus den verschiedenen Ecken und tauschte selber einige traurigen Blicke mit Merry.

„Bitte, lasst uns diesen Rat achten und uns gemeinsam einer Frage nach der Anderen widmen“, sprach unerwartet Celeborn und verschaffte Elrond so eine willkommene Pause.
„Gandalf liegt unter demselben bösen Zauber, wie auch die Länder im Westen. Saruman hat Gandalfs Stab gestohlen und ihn in einen tiefen Schlaf versetzt“, erklärte Celeborn, „ neben Dunland scheint auch das Breeland und das Auenland von Sarumans Unwesen betroffen zu sein. Wie stark Sarumans Einfluss in den nördlichen Ländern ist, können wir allerdings nur erahnen. Aus Mithlond und Bruchtal erreichen uns widersprüchliche Angaben über Saruman. Es ist nur wahrscheinlich, dass er die Länder unterdrückt und Vorräte erhält.“

Pippin wurde schummrig. Schon lange hatte er gewusst, dass es wohl so gekommen war, doch es hier im Rat noch einmal vor Augen geführt zu bekommen, schmerzte.
„Es wird Zeit“, hörte Pippin die Stimme Elronds, die direkt aus seinem Inneren zu kommen schien. Erschrocken blickte er zu dem alten Halbelben, der ihn nachdenklich ansah. „In Bruchtal schlug ich vor, dich zurück zu schicken um die Hobbits zu warnen. Damals widersprach Mithrandir meinem Vorschlag und auch du wolltest nicht umkehren.“ Hörte Pippin wieder Elronds Worte, ohne dass dieser seine Lippen bewegte oder es sonst Jemand mitzubekommen schien. „Heute ist es anders, nicht wahr? Die Blicke wenden sich zum Auenland?“ Zu Pippins eigenem Erstaunen nickte er. „Es wird Zeit heimzukehren. Ihr habt hier großes vollbracht, doch nun brauchen wir euch dort.  Die Ladungen an Nachschupp für Saruman aus dem Auenland und dem Breeland müssen aufhören!“

„Ich wünschte die Nachrichten wären besser“, sprach Elrond jetzt wieder in die Runde der Ratsmitglieder, „ich kann und muss Celeborn nur zustimmen, dass Sarumans Arm bis in das Land der Hobbits und Menschen im Norden reicht. Eben aus diesem Grund, muss ich mich um Imladris sorgen und einige meines Hauses zurückschicken. Doch selbst dies ist nicht genug: Wir müssen ergründen, wie weit Sarumans Einfluss wirklich reicht.“
Wie durch einen inneren Drang getrieben, trat Pippin Merrys Bein und erhob sich, als Elrond geendet hatte. Aufmerksamkeit gewann er jedoch wenig, da er kaum größer war, als zuvor. Nach kurzem zögern stellte sich Pippin auf seinen Stuhl und Merry tat ihm nach. Nun hatten sie einen guten Überblick und wurden von allen gesehen.
„Das sind die Kinder Bilbos“, hörte Pippin leise von einem Zwerg aus den hinteren Reihen und musste sich ein grinsen verkneifen.

„Ich bin Peregrin Tuk aus dem Auenland und das ist mein Begleiter Meriadoc Brandybock“, begann Pippin und zählte danach einige seiner liebsten Verwandten und Vorfahren auf, um das Irrtum aufzuklären. Nach einigen Minuten, die Pippin für seine kurze Zusammenfassung seines Stammbaumes brauchte und den Menschen, Elben und Zwergen wie eine Ewigkeit vorkam, begann Pippin sein eigentliches Anliegen vorzutragen: „Wir haben lange nichts aus dem Auenland gehört und wissen nicht mehr als Elrond und Celeborn. Uns besorgen die Meldungen aus dem Norden großes Unwohl, denn uns liegt das Auenland immer noch am meisten von allem am Herzen. So werde ich…werden wir“, korrigierte Pippin, nachdem nun Merry zutrat, „…werden wir ins Auenland zurückkehren und dort nach dem Rechten schauen. Sollte unser Volk wirklich Saruman unterstützen, werden wir alles tun, um dies zu ändern.“

„So soll es sein“, sprach Elrond freudig, „und wenn es mehr braucht, als zwei erwachsen gewordene Hobbits, um Sarumans Diener zu vertreiben, verspreche ich, dass die Elben euch unterstützen werden um den Frieden im Auenland wieder herzustellen.“
Pippin und Merry verneigten sich als Zeichen des Dankes für diese Zusage. Und so ließ es sich nun Merry nicht nehmen, zu verkünden, dass er selbst, wenn das Auenland befreit ist, vor den Bürgermeister Willi Weißfuß in Michelbinge tritt, um dazu zu erbitten, Aldburg durch Lebensmittelwaren zu unterstützen.

Eowyn erhob sich und ließ die beiden Hobbits von ihren Stühlen steigen und vor sie treten. „Rohan ist euch unendlich dankbar für euren großen Einsatz und die Opfer, die ihr gebracht habt! Genau wie auch Gondor“, sprach Eowyn und fügte letztes mit einem Blick zu Faramir hinzu, „wir hoffen auf euren Erfolg. Dies soll euch auf eurem Weg geleiten.“ Eowyn löste von ihrem Gürtel ein Horn und überreichte es Merry: „Es stammt aus dem Hort des Drachen Scatha. Unser Volk brachte es vor vielen Generationen aus dem Norden mit. Es soll meinen Dank ausdrücken, an unsere Freundschaft erinnern und zeigen, dass wir unsere Hoffnung in dich setzen.“
Daraufhin erhob sich auch Faramir neben Eowyn und sprach zu Pippin: „Mein Freund, auch ich habe zu danken und auf dich zu hoffen. Dieser Mantel soll dich geleiten auf deinem Weg.“ Faramir überreichte Pippin einen schwarzen Mantel, der mit dem Weißen Baum, den sieben Sternen und einem Palantir bestickt war. „Er ist den Mänteln der Wachen von Amon Sûl nachempfunden. Sie hatten sich zur Aufgabe genommen den Norden zu schützen. Ich empfinde ihn für dich passend“, fügte Faramir erklärend hinzu.
Pippin und Merry bedanken sich und kehrten zurück auf ihre Plätze. Auch Eowyn und Faramir setzen sich nun wieder und alle Blicke wandten sich zu Elrond.

Thorondor the Eagle:
"Nun ich bin in der Tat überrascht", sagte Elrond wieder klar und deutlich "Überrascht darüber, dass sich hier scheinbar jeder darüber Gedanken gemacht hat was aus dem Norden wird, aber aus welchem Grund dieser Rat tatsächlich zusammenberufen wurde, wurde noch gar nicht angesprochen: Die Lage unserer Verbündeten im Süden."

Elea wäre erleichtert gewesen, dass dieses Thema endlich angeschnitten wurden. Doch seit das Schicksal Helluins ungewiss war, konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie dachte nur daran, auf schnellstem Wege zum Abendrotsee zurück zukehren. Gäbe es doch nur die Möglichkeit unbemerkt aus dieser Halle zu entkommen. Sie bemerkte, dass alle Augen auf Elrond gerichtet waren und so erhob sie sich und ging leicht gebückt ein paar Sitze weiter. Der Blick des Ratsherrn schweifte über die Anwesenden. Kurz bevor er sie entdeckte, setzte sich sich schnell auf einen leeren Platz. Erschrocken zog ihr Nachbar, ein Zwerg, seine Hand unter ihrem Gesäß hervor. Die Dunadan lies sich nichts anmerken und starrte konzentriert auf Elrond.

Ich glaube, er hat es nicht bemerkt. Er kann gar nicht...Wieso geh ich nicht einfach erhobenen Hauptes hinaus? Nein, nein das geht nicht. Vor aller Anwesenden.

Plötzlich räusperte sich ein Elb, stand auf und trat ins Licht. Er hatte bereits einmal gesprochen, doch konnte sie sich nicht mehr an den Namen erinnern. "Irgendetwas mit O" dachte sie. Alle Blicke richtetetn sich sofort zu ihm, auch Elrond drehte sich um. Ein idealer Zeitpunkt...
Schnurstraks erhob sich die Frau wieder und schlich sich ein Stück weiter zur Tür. Ihre Gedanken waren auf ihren Sohn fixiert. "Shhhht", herrschte sie ein Mann hinter ihr an. Es musste einer der Rohirrim sein, seinem Äußeren nach zu urteilen. "Setzt euch!", befahl er ihr flüsternd "Ich verstehe sonst nichts!"

Widerwillig leistete sie Folge und konzentrierte sich auf den Elben.

"...der Schlacht um die Schwanenstadt. Keiner weiß davon", hörte Elea die letzten Wortfetzen des Satzes.
"Wovon weiß keiner, Oronel?", fragte ihn Elrond zudringlich.
"Ich weiß nicht, ob dies bis hierher vorgedrungen ist. Doch bei der Schlacht um Dol Amroth, traten wir einem unserer größten Feinde gegenüber."
Eine Elbe mit rötlichem Haar blickte erfürchtig zu Oronel. Ihre Augen waren rot unterlaufen, sie musste geweint haben. Vielleicht war sie eine der Überlebenden von Lothlorien.
"Einem der neun Nazgul. Und es geschah etwas, dass uns allen wieder Hoffnung in die Herzen brachte. Wir besiegten den bösen Geist und wenn er nicht tot ist, so ist es ihm nichtmehr möglich seine Gestalt anzunehmen. Wir haben ihm gestohlen, was ihn ausmachte: Einen Ring der Macht."

Die Erzählung wurde von einem erstaunten "Ohhhh" unterbrochen. Elea war sich nicht sicher, ob es wegen dem Sieg über den Ringgeist war oder über einen der Ringe der Macht.

"Ich behielt den Ring in der Hoffnung ihn irgendwann zerstören zu können. Absolut niemand wusste davon, weil bekannt ist, dass er eine große Gefahr darstellte. Celebithiels, Amrûns und mein Weg führte uns dann weiter nach Lothlorien in Begleitung von Fürst Imrahils größtem Kämpfer, seinem Sohn Amrothos. Und bis heute weiß ich nicht, wieso ich es tat, vermutlich aus Verbundenheit oder Senitmentalität zu meinen Verwandten der Schwanenstadt. Ich offenbarte Amrothos mein Geheimnis. Doch es dauerte keine Stunde ehe sich der Ring seines Geistes annahm. Amrothos nahm mir beinahe mein Leben um an das Schmuckstück zu kommen und verschwand", Oronel endete mit diesen Worten. Sein Gesicht war demütig zu Boden geneigt.
Die Sorge war Elrond ins Gesicht geschrieben: "Und wo ist er nun? Was wenn der Ring in die Hände Sarumans fällt oder wieder in die Saurons?"
"Er weiß, wie es um Gondor steht und um die Länder östlich des Nebelgebirges. Ich vermute, dass er den einzigen Weg gewählt hat, wo er nicht auf Sauron und seine Meute trifft."
"Die Pforte von Rohan", antwortete Elrond ungefragt.
Oronel nickte. "Da ich es war, der den Ring verloren hat, werde ich mich auf die Suche nach ihm machen und ihn zu euch bringen. Damit ihr, Herr Elrond, ihn zerstören könnt."

Aus heiterm Himmel erklang nun Galadriels klare Stimme: "Nicht das Finden wird die Schwierigkeit darstellen, sondern das, was danach folgt. Wie auch Saurons Ring, kann dieser nur dort zerstört werden, wo er geschaffen wurde und wie ihr alle wisst, ist Eregion und deren Schmiede nicht mehr existent bzw. noch nicht", sagte sie und warf einen flüchtigen Blick zu Glorfindel und dem Banner. "Ich kann euch sagen, wo die große Schmiede der Mírdain lag. Lange stieg Rauch aus deren Ruine auf, doch ob dies auch heute noch so ist, kann ich euch nicht versprechen."
"Dann lasst uns Schritt für Schritt vorgehen!", sagte Oronel. Sein Blick war wieder erhoben, ein klein wenig Reue lag darin verborgen.

Elea hatte es in der Zwischenzeit geschafft sich bis neben die Tür zu schleichen. Stramm stand sie da und jux in diesem Moment öffnete sich diese. Ohne großartig darüber nachzudenken, ergriff sie diese Möglichkeit und stürzte sich hinaus, direkt in die Arme des hereinkommenden.

Starke Hände griffen ihr unter Arme und hielten sie vom Fallen auf. Sie spürte wie sich die Blicke der Ratsteilnehmer in ihren Rücken bohrten. Ihr Versuch war kläglich gescheitert. Sie stieg einen Schritt nach vor, beugte ihr Knie und stemmte sich nach oben. "Vielen D...", ihre Worte stockten beim Anblick der azurblauen Augen vor sich.


Titel angepasst

Thorondor the Eagle:
Bereits bei der Geburt hatten die Augen das Neugeborenen diese auffällige, kräftig blaue Färbung. Dass die Mutter, der der Anblick des schwarzen Nachthimmels mit seinem funkelnden Firmament Inspiration und Vertrauen gleichzeitig spendete, den Namen des Sternes wählte, der dieselbe Farbe hatte wie die großen Augen des kleinen Kindes. Helluin, war der blaue Stern. Ein Stern der für Erneuerung, Frieden und Stärke stand. Nun starrte Elea in dieselben Augen, doch sie empfand nicht dieselbe Wärme wie damals, kurz nach seiner Geburt. Eine dicke blaue Eisschicht hatte sich über den vertrauten Blick gelegt.
"Helluin!", hörte sie sich überrascht ausstoßen. Augenblicklich fiel sie ihm in die Arme und umfasste seinen mittlerweile ausgewachsenen Körper. So breit waren seine Schultern geworden und so muskulös seine Brust und seine Arme, dass sich ihre Fingerspitzen nichtmal mehr auf seinem Rücken trafen. "Du bist hier?! Ich bin so froh!" Sie lockerte den Griff.

In seinem Blick war noch immer die eisige Kälte: "Geh zur Seite!", befahl er ihr.
Verwirrt von seinem herrscherischen Tonfall, drehte sich Elea zu Elrond. Sein Blick war starr und sah in Richtung der Tür. Ebenfalls jener von Galadriel. Die Dunadan war sich nicht sicher, ob Helluin ein geladener Gast war, so wie sie ihn anstarrten.

"Geh beiseite!", sagte er nun lauter und bestimmter und schob dabei seine Mutter ruckartig aus dem Weg.
Er betrat den Raum und wich einen Schritt zur Seite. Erst jetzt wurde ein Mann in unrein weißem Gewand sichtbar. In seinem Blick lag ein unnachgibiger Stolz. Seinen Körper stütze er auf einen braunen Stock.
"Saruman!", flüsterten empörte Stimmen aus dem Hintergrund. Der Schock war groß, als der Verräter den Raum betrat, gefolgt von einigen Waldläufern die Elea von früher kannte.  Die Stille wurde nur von leisem Geplänkel durchbrochen.

Elea sah, wie Galadriels Unterkiefer bebte. Hätte sie ein Schwert bei der Hand würde sie es ohne zu zögern benutzen. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt.
Plötzlich erhob sich Celeborn und er tat wonach seiner Gemahlin verlangte. Er zog das Schwert aus seiner Scheide und hielt es drohend in Sarumans Richtung: "Du wagst es hierher zu kommen? Verräter an deiner Aufgabe! Verräter an allen freien Völkern Mittelerdes?"
"Ihr seid der Mörder unseres Volkes?!", wurde Eowyns Stimme nun laut. Mehr denn je glich sie einer unbeugsamen Königin "Mein Onkel beschrieb mir den Hass, den er in euren Augen sah und nun sehe ich ihn. Soldaten!" rief sie "Entledigt ihn seiner Waffen und seines Stabes und verbindet ihm die Hände."
"Fesseln werden euch hier nichts helfen Eowyn", entgegnete Celeborn und sah das Schmunzeln auf Sarumans Lippen
Die dunkle Stimme des Zwergenkönigs bebte durch den Raum: "Bist du hier um deine verdiente Strafe zu erhalten?"
"Ha", empörte sich Saruman "Strafe? Eine Strafe wollt ihr mir auferlegen Zwerg? Nichts habe ich getan, was ihr nicht ebenfalls getan hättet. Wie heißt es so schön in eurer Sprache: Auge um Auge?" seine Stimme wurde ruhiger "In eurem starrsinnigen Zorn hab ihr noch gar nicht erkannt, wie gefährlich die Wege dieser Tage sind und wie aussichtlos wenn man sie alleine beschreitet. Ich bin hier, weil es welche gibt die das wissen. Ich bin hier weil..." Plötzlich wurde der Istari unterbrochen:
"Er ist meinetwegen hier." Ein hauchdünner grüner Mantel streifte Eleas Knöchel im vorbeigehen. Stille breitete sich wieder im Raum aus. Galadriels Gesicht wurde kreidebleich.
"Thranduil?", hauchte Celeborn "Aus meiner eigenen Sippe!" Fester wurde der Griff Celeborns um das Heft seines Schwertes und seine Stimme lauter: "Schenkst du den Worten dieses Verräters etwa glauben?"
"Von Glauben kann hier keine Rede sein. Ich glaube daran, dass es nicht mehr möglich ist alleine gegen Sauron anzukämpfen. Die stärkesten unserer Kämpfer fallen Schlacht um Schlacht."
"Die Starken fallen seinetwegen", brüllte Celeborn durch den Raum. "Gandalf ist seinetwegen fern von diesen Gefilden."
"Umso mehr ein Grund sich nun an ihn zu wenden", entgegnete der König des Waldlandreiches.
"Dein Verrat kommt dem Verrat von Alqualonde gleich!", setzte Galadriel Thranduil zu.
Elrond schaute schockiert auf die Elbe. Er schien einer der wenigen zu sein, der begriff wie schwerwiegend Galadriels Vorwurf war.

Zögerlich und zunächst leise nahm wieder Eowyn das Wort in den Mund:  "Tut das nicht. Lange genug haben wir unter den Lügen Sarumans gelebt ehe er uns beinahe in den Untergang trieb. König Thranduil! Glaubt ihm nicht." Das unterschwellige Flehen war kaum zu überhören.
Ein Flehen, dass nun auch in Galadriels Stimme lag die sich an Elrond wandte: "Es ist ihm nicht gestattet an diesem Rat teilzunehmen. Er hat genauso schnell zu verschwinden wie er gekommen ist."

Mitfühlend blickte er in Galadriels Augen: "Da mögt ihr Recht haben..."
"Verbirg nicht deine Absichten, Elrond", schoss es aus Thranduil und zwang somit Elrond seinen Blick von Galadriel abzuwenden "Du hast Sarumans Ankunft doch schon erwartet. Lange schon vor dem Beginn dieses Rates hat dein Weitblick dir seine Ankunft verraten. Nicht wahr?"
Verwundert starrte Elea auf Elrond der schweigend dastand. Alle im Raum taten es ihr gleich.


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