Da es noch keinen geeigneten Bereich hierfür gibt, mache ich es mal einfach so wie unsere lieben Mit-User im englischen Teil des Forums
Ich habe mir Gedanken zu Angmar gemacht.
Mir ist bewusst, dass es bis zur Einbindung Angmars noch etwas dauert. Nur mich persönlich lässt dieser Gedanke nicht los, und ich möchten meine Ideen gerne mit euch teilen!
Mir kam die Idee einen neuen Helden zu Implementieren. Dieser sollte aber nicht extrem stark sein wie ein Hexenkönig oder Zaphragor oder wieder NUR ein Supporter sein, aber dieser Held sollte das Hauptelement des Volkes von Angmar vertreten. Eis.
Die Idee dahinter war, dass ich einen relativ schwachen Helden erschaffe, der aber die schwäche durch die Effekte der Fähigkeiten wieder wett macht.
Angmar soll ein Volk sein, welches den Gegner einerseits mit großen Truppenkontingenten überrollt, andererseits nutzt die Eisenkrone jedoch auch eine gezielte Schwächung des Gegners um an ihre Ziele zu kommen. Dies hat man bisher jedoch nur ein wenig im Pesthauchspell oder bei den Hexenmeistern erahnen können, bei den Helden, abgesehen von Gulzar teilweise und der Ringfunktion des Hexenkönigs, jedoch nicht.
Nun habe ich im Privatem ein Konzept für einen Charakter entwickelt, der diesen Aspekt nochmals als eine Heldenklasse vorzeigen soll, die in Angmar derzeit so nicht vertreten ist: als Bogenschützenheld! Der Schaden des Helden sollte nur zwischen der eines Hobbits/Späher-Helden und eines schwächeren Helden liegen. Ich bin der Meinung, dass es einen derartigen Helden noch nicht gibt, und dieser durchaus Potential hätte.
Wahrscheinlich erinnert sich der ein oder andere daran, dass ich mal so ein ähnliches Konzept vor einigen Jahren (nur in schlechten Ausmaß und minderer Beweggründe^^) vorgeschlagen hatte. Nur diesmal habe ich mir wirkliche Gedanken für die Nutzung eines solchen Helden gemacht.
Klar, wird wahrscheinlich ersteinmal der Gedanke kommen wie 'War ja klar, dass von BeautifulDarkness so ein Vorschlag kommt', aber lasst dieses Konzept einfach mal auf euch wirken, und denkt über die Effektivität nach.
Ich freue mich auf Feedback. Verbesserungen und ähnliches sind auch willkommen.
Ebenso bin ich bereit mit euch das Konzept zu ändern oder sogar weiter auszubauen.
Helegwens Eltern bekamen ihre ungeplante Tochter ziemlich früh. Bendothin war ein einfacher Wächter eines Dorfes an der Grenze in Angmar, in dem sie lebten und sie war eine Bedienstete des dort ansässigen Kommandanten. Beide hatten wenig Verdienst, worüber Helegwens Mutter sich auch oft beklagte.
Helegwens Vater war viele male davon genervt, und suchte nach den vielen Streitereien oft den Ausweg nach draußen in die Ferne, während ihre Mutter zu hause saß und stundenlang weinte. Als Helegwen geboren wurde veränderte sich daran nicht viel. Sie bekam es oft mit, wurde von ihrer Mutter eher grob behandelt, und sie fluchte oft die Worte: 'Eines Tages wird alles anders... Er wird schon sehen was er davon hat..'.
Eines Abends nach einem erneuten langen Streit ritt Helegwens Vater ziellos durch die weiten Angmars. Er fragte sich oft, ob das Leben westlich von Angmar anders wäre. Jeder wusste das Angmar noch schwach war. Er suchte und pflückte die schönsten Blumen für seine Frau, doch als er zurück ritt sah er in der Ferne ein rotes Leuchten. Er ahnte schon schlimmeres und ritt so schnell er konnte zurück.
Einige Häuser standen schon in Flammen, der Kommandant hing an einem provisorischen Galgen auf dem Markplatz des Dorfes.
Einige seiner Wachenbrüder wurden erschlagen und andere wurden gefangen genommen.
Die zerissene Flagge der Eisenkrone lag auf dem Boden, stattdessen zierte eine Flagge, auf der ein Zepter, eine Krone und sieben Sterne abgebildet waren, dessen alten Platz an der Versammlungshalle.
Ebenso hatten die Soldaten, die nun in dem Dorf standen und die Häuser durchsuchten, dieses Zeichen auf ihren Waffenrock.
Panisch suchte Bendothin seine Frau und Tochter. Er fand sie in der Menge der versammelten Menschen, doch konnte er nicht zu ihnen vor dringen.
Bendothin zuckte zusammen als der Hauptmann der einmarschierten Armee seine Stimme erhob: 'Dieses Dorf gehört jetzt Arnor! Ab sofort lebt und arbeitet ihr jetzt für den neuen König aus Arthedain!' Einige Bewohner des Dorfes fingen zu murmeln an. Der Hauptmann unterbrach dieses sofort: 'Jede Verweigerung wird mit Verrat bestraft, und ihr endet so wie euer Kommandant! Überlegt es euch gut...'
Helegwens Vater versank kurz in Gedanken. So hatte er sich die Landen jehenseits von Angmar nicht vorgestellt. Er ging lächelnd auf seine Familie zu. 'Gut das euch nichts...' ,er konnte noch nicht einmal aussprechen, da unterbrach ihn seine Frau schon: 'Nein, nichts ist gut...', sprach sie voller Rage. '...Du bringst es nicht auf die Kette, dich vernünftig um deine Familie zu sorgen, und streunerst irgendwo rum währen dein Dorf niedergebrannt wird. Eine Schande bist du!' Sie hatte die erst Vier Jahre alte Helegwen an der Hand und schubste sie leicht in Richtung Bendothins.
Diese fing an zu weinen und ihr Vater war sprachlos. 'Siehst du, selbst deine Tochter ist ein Jammerlappen, genau wie du...'. Bendothin wollte seine Tochter verteidigen da drehte sich seine Frau schon um und rief: 'Ich werde nach Fornost gehen... Da wird es mir besser gehen' .
Einige Jahre später (als Helegwen Zwölf war), wurde das Dorf größer und Helegwen durfte ständig die Gemächer des Hauptmanns von Arnor putzen und in Ordnung halten. Ihr Vater Bednothin war nun in die Armee von Arnor eingetreten und wurde Berufssoldat. Helegwen konnte sich viele Schickanen und Sprüche der Wachen des Hauptmannes anhören. Wenn sie gerade nicht absichtlich wieder einen Krug voller Wein umschmissen ließen sie Sprüche wie 'Die wird nachher noch eine Hure Angmars...' und 'Da hast du wohl was übersehen!' los. Die Männer Arnors begrüßten es nicht die Frauen Angmars besser zu behandeln. Helegwen war es leid. Sie träumte oft von einem anderen Leben, draußen in den Weiten von Forodwaith.
Das einzige was sie interessant fand war, dass sie die Gespräche der Feldzüge und Kriege des Hauptmanns hören konnte.
Helegwen gab den Menschen von Arnor die Schuld für das verschwinden ihrer Mutter und das ganze Leiden der Bewohner von Angmar.
Sie hoffte jeden Tag auf die Rückkehr ihres Vaters. Dieser war oft sehr lange weg. So musste Helegwen schon sehr früh alleine klar kommen. Sie hatte auch keine direkte Bezugsperson, und musste mit ihren Problemen, ihren Sorgen und ihrer Sehenssucht zu ihrer Mutter alleine klar kommen. Den einzigen den sie hatte, war ihr Vater.
Als Bendothin nach 3 Monaten mit seinem Battailon zurück zum Dorf kam, war Helegwen heilfroh.
In ihrem Haus holte er aus seinem Lederbeutel einen eingewickelten Gegenstand hervor.
Es war eine Art Amulett. Außerhalb des Amuletts befanden sich die Worte: 'Eine ganze Armee kann ganze Reiche beschützen und vernichten, aber gegen die Macht der Kälte, fällt selbst die stärkste Armee!'
Helegwen machte eine kurzen Knicks mit den Worten 'Danke, Vater!' . Ihr Vater lachte kurz und sagte 'Ich hab es auf dem Schlachtfeld gefunden.'
Bendothin hörte seinen Namen in der Ferne. Er seufzte und teilte seiner Tochter mit, dass er beim aufbauen der Palisade helfen müsse. 'Angmar ist viel stärker geworden...', erwähnte er bevor er aus der Tür ging.
Nach weiteren Monaten entschied Helegwens Vater aus Arnors Armee zu desertieren und mit seiner Tochter in ein anderes Dorf zu ziehen, das fest in der Hand einer Fraktion zu sein schien um, Helegwen weiter weg vom Krieg zu halten.
Sie siedelten sich in einem Dorf in Rhudaur an. Rhudaur war nach dem Einmarsch der Soldaten aus Carn-Dûm unter dem Banner der Eisenkrone gestellt, dessen Anführer Hwaldar war. Ein Blutrünstiger Knochenbrecher der Hügelmenschen.
Helegwens Vater machte sich sorgen um sie, da sie sich seiner Meinung nach sehr verändert hat. 'Du bist anders geworden... irgendwie Kühl...' , beschwerte er sich. Trotzdem meldete Bendothin sich bei den Truppenanwerbern der Eisenkrone in der örtlichen Taverne, und wieder war er für längere Zeit im Krieg.
Helegwen kümmerte sich währenddessen um den neuen Hof. Sie bewunderte oft die neuen Rekruten die sich im Bogenschießen versuchten.
Eines Abends stielt Helegwen den Bogen und drei Pfeile der wiedereinmal besoffenen Wache.
Viele male versuchte sie sich das Bogenschießen selbst beizubringen und feuerte die Pfeile wild im Hinterhof.
Sie übte lange und intensiv.
Nach einigen Jahren, Helegwen war nun Achtzehn Jahre alt, war sie mit zwei Jungen Männer aus ihrem Dorf unterwegs, zum Jagen für die anstehende Feier der Soldaten von Rhudaur.
Sie fanden einen Hirsch der nicht weit entfernt im Wald graste. Beider der Männer verfehlten das Ziel um ein weites. 'Gib her!' , sagte Helegwen mit einen seufzen und riss einen von ihnen den Bogen aus der Hand. Sie ziehlten auf den Hirsch und kurz darauf traf sie ihn ohne mit der Wimper zu zucken und der Hirsch viel um. Die beiden Männer waren erstaunt. 'Was?! Wie kannst du als Weib mit einem Bogen umgehen?'. Helegwen sah den Mann trocken und Kühl an und sagte: 'Holt euch lieber den Hirsch, sonst kommen wir noch auf den Tisch von Hwaldar, wenn wir nicht für genug Fleisch sorgen!' Sie warf ihnen den Bogen zu und verschwand.
Abends während der Feier waren die Frauen hauptsächlich zum Vergnügen und der Versorgung der Soldaten verantwortlich. Helegwen lief mit einem gefüllten Krug voller Wein durch die aufgestellten Tische und Bänke und füllte die leeren Krüge der lallenden Soldaten.
Oft wurde Helegwen von besoffenen Soldaten belästigt. Dabei riefen sie Sprüche wie 'Komm doch mal her, Schätzchen!'. Helegwen war es von ihrer Vergangenheit gewohnt den Kopf auszuschalten , und einfach nicht hinzuhören wenn sie sich zu den Soldaten setzte und sich Sprüche oder Berührungen gefallen lassen musste.
Nach einigen Minuten unter dem Vorwand, dass sie mehr Wein hole, konnte sie so aber oft entkommen.
Als Helegwen ihren Krug auffüllen wollte, kamen drei betrunkende Soldaten auf sie zu und kreisten sie ein.
'Ey, Weib!' rief einer von ihnen: 'Du bist hier die hübscheste und nicht eine der anderen Fratzen hier! Zeig uns doch mal was du kannst!', fuhr er fort. Helegwens Herz fing an zu rasen.
Einer der Männer packte sie von hinten: 'Stell dich nicht so an!' , hauchte er ihr ins Ohr . Helegwen befreite sich aus dem Griff, packte aus Reflex ein Messer vom Tisch. Die Männer lachten: 'Was willst du denn damit anrichten?', er ging einen Schritt auf sie zu: 'Na los Männer, packt sie!'. Helegwen hoffte darauf, dass einer der Soldaten eingreifen würde. Doch sie sah nur, wie betrunken und vergnügt die Menschen im Saal waren. Die Männer wollten Helegwen packen, doch dann ging alles ganz schnell:
Sie schnitt den ersten die Kehle durch, den zweiten stach sie in den Bauch und den dritten in das Auge. Helegwen lächelte kurz, was sie lange nicht mehr getan hatte.
Auf einmal war es ganz still im Saal, und alle richteten die Blicke auf das geschehene.
Einige der Feiernden zogen ihre Schwerter selbst der mächtige Hwaldar hatte seinen Krug fallen lassen. Der Mann mit dem Messer im Auge rief nur: 'Dieses Weib ist verrückt...' , er kroch rückwärts von ihr weg: '....tötet sie !'.
Mehre Soldaten packten Helegwen. 'Wartet!', befahl eine mächtige dunkle Stimme aus dem Hintergrund. 'Wie ich sehe, hast du Gefallen daran gefunden...' , Helegwen sah in die Richtung. '...Manche meiner Männer sind nicht einmal so Skrupellos, wie diese Tat!'. Die Stimme war Hwaldar. Mit diesem Satz deutete er auf den Mann mit dem Messer im Auge der noch immer weg kroch. Hwaldar griff sich Pfeil und Bogen eines Soldaten und drückte ihn Helegwen in die Hand: 'Na, los... Ich spüre diese Kälte in dir!', fing Hwaldar an. 'Lass es raus...'.
Kurz darauf schoss Helegwen dem Mann einen Pfeil in das Genick. Es fühlte sich für sie Kalt an, aber dieses Gefühl erregte etwas in ihr.
Hwaldar fing an zu klatschen. 'Das sind die Bewohner Rhudaurs!Die schwachen sterben, und die starken überleben! Arnor kriegt uns nicht klein!'.
Er wies seinen besten Männern an Helegwen weiter auszubilden.
'Ich will aber gar nicht...', bevor sie den Satz zu ende sprechen konnte unterbrach Hwaldar sie schon: 'Das war keine Frage... Aber du hast die Wahl: Hinrichtung aufgrund von Verrat oder ich schenke dir das Leben!'
Helegwen nickte und senkte den Kopf.
Ab sofort war sie in den kalten und öden Ebenen zwischen Rhudaur und Carn-Dûm unterwegs. Sie sollte einen erfahrenen 'Schwarzen Waldläufer' aufsuchen.
Für Helegwen fühlte es sich nach Monaten an. Sie fiel und stolperte oft im Hohen Schnee.
Sie war in einem Bergdorf Angmars angekommen. Das Dorf war in der Nähe eines Berges aus dem ein kristallklarer Fluss entsprang. Erschöpft lies sie sich am Fluss auf ihre Knie fallen und trank einige Schlücke aus dem Fluss. Das Wasser lief ihr kalt und klar die Kehle hinunter.
Sie ging weiter und fragte sich in dem Dorf durch, wer denn diesen Waldläufer kennen konnte. Keiner der wenigen Bewohner konnte ihr helfen. Sie kam an einer Hütte an, die leer zu sein schien. Helegwen öffnete die Tür und sah sich in der Hütte um. An der Wand über dem erkalteten Kamin hingen Jagd-Trophäen, und sie fand einen zerknüllten Stofffetzen auf dem Tisch. Bevor sie ihn entknüllen konnte, hörte sie schon eine Stimmer: 'Wer bist, und was machst du hier?'.
Helegwen drehte sich erschrocken um und sah einen alten Mann im schwarzem Mantel der seinen Bogen auf sie richtete.
'Ich...Ich suche einen Waldläufer...', stotterte Helegwen heraus. 'Und was willst du von diesem Mann?', fragte er skeptisch. Helegwen erwiderte: 'Ich soll ihn aufsuchen um mich weiter ausbilden zu lassen, auf Befehl meines Herren Hwaldar!'. Der Mann senkte seinen Bogen: 'Dann bist du hier richtig... Dann bist du anscheinend "die neue"... Hwaldar gehen wohl die Männer aus..', erwiderte dieser spöttisch. 'Wie ist euer Name Waldläufer?' , stoß Helegwen vor. 'Ich habe keinen "Namen", man nennt mich einfach "Der Schatten"....', sagte der Waldläufer beim hinausgehen. Helegwen folgte ihm.
Der Schatten entdeckte bereits früh, dass Helegwen mit für Menschen außergewöhnlich guten Augen geboren wurde. Allerdings trainierte er sie im Monat jede zweite Woche, denn den Rest der Zeit reiste er durch die Länder westlich von Angmar.
In den anderen Wochen, während des Schattens Abwesenheit, sollte sie sich auf das schleichen und Fährten lesen konzentrieren. So verbrachte Helegwen viele Monate bei der Schatten.
Eines Tages durchstreifte sie die Wildnis, und hörte mit ihren, mit der Zeit verbesserten Hörsinn, Männer reden.
Die junge Bogenschützin versteckte sich in einem nah-gelegenen Busch.
Sie sah das Gespräch zwischen einen Mann, der einem Waldläufer ähnlich sah, und zehn Soldaten, dessen Banner sie schon einmal in ihrer frühen Kindheit gesehen hatte. Um die Truppen lagen viele tote Männer der Eisenkrone. Mehrere zerstörte Karren lagen zerstreut auf dem Schlachtfeld.
'... Und wieder einmal danken wir für eure Dienste, Werter Herr. Ihr hab Arnor einen guten Dienst erwiesen.'
Der Waldläufer nahm ein Bündel entgegen, nickte und verschwand im Wald. Der Waldläufer warf ein paar mal den klimpernden Beutel hin seiner Hand hoch, und war schon am planen was er denn mit dem Gold mache.
'Warum tut ihr das, "Schatten"?', hörte der Waldläufer eine ernste Stimme hinter sich.
Er drehte sich um und erwiderte: 'Ach.. das... Nun ja...'. Er hob dabei die Hände und ging einige Schritte auf Helegwen zu, da sie ihren Bogen auf den Schatten richtete. 'Redet!', fuhr sie ihn an. 'Arnor ist eine sichere Einnahmequelle, wir tun alle um einfach nur zu überleben... Angmar ist schwach, es ist nur eine Frage der Zeit bis Arnor Carn-Dûm erobert und uns alle am Galgen baumeln lässt...', verteidigte sich der Schatten. '... Ihr wollt Gold, na los nimmt es...', er warf den Beutel vor Helegwens Füße: '... Seht doch was die Eisenkrone aus euch macht: 'Eine Kalte gefühlslose Hure, die selbst ihre Eltern im Schlaf erdrosseln würde!', dabei deutete er auf ihre Eisblauen Augen. 'Ihr wisst gar nichts von der Macht der Eisenkrone!', erwiderte Helegwen Kühl und trocken. Sie schoss ohne mit einem Muskel zu zucken ihren Mentor, dem Schatten, ins Herz.
Sie blieb noch einige Zeit wie angewurzelt stehen. Helegwen fiel auf ihre Knie, biss in ihren Handschuh und fing an zu schreien. Ihre Gefühle waren durcheinander. In ihr kam eine innere Wut hoch. Der Hass auf das Volk von Arnor wuchs in ihr immer mehr. Sie wollte Rache. Sie wollte das Blut der Soldaten Arnors auf dem Boden Angmars verteilt sehen, für das was dieses Volk ihrem Volk und ihrer Familie angetan hat.
Vollkommen in Rage rannte sie den zehn Männer hinter her. Sie zielte auf die Soldaten und zitterte dabei. 'Helegwen, bleib Ruhig..', redete sie sich ein. 'Konzentration ist das A und O!'
Sie atmete einmal die Luft ein. Diese war Kühl und befreiend.
Die Bogenschützin feuerte einen Pfeil nach dem anderen. Die neun Soldaten lagen tot auf dem Boden. Der Zehnte rannte weg. Helegwen griff in ihren Köcher: Sie hatte nur noch einen Pfeil. Diesen verzog sie, so dass der letzte Mann ihn nur in die Kniekehle bekam. 'Verdammt', dachte sich Helegwen. Er schrie auf und hielt sich die Wunde.
Sie zog ihren Dolch und lief zu den Soldaten. 'Du Hure Angmars!!', fluchte er. An diese Stimme und sie Worte erinnerte sich Helegwen. Der verwundete Mann war der Hauptmann Arnors, der ihr Dorf besetzte und sie Jahrelang schikanierte.
Mit einem Lächeln deutete sie auf ihren Dolch. 'Du hast dich kein bisschen verändert, du Schwein...' , murmelte sie und sah ihm in die Augen. Der Hauptmann erkannte sie sofort. 'Du bist doch...', er erkannte Helegwen, doch diese hatte ihm schon den Dolch in den Bauch gerammt. Ein paar mal stach sie auf ihn ein.
In der zwischen Zeit versuchten sich die Hexenmeister von Carn-Dûm an Pfeilgeschossen, die der Macht und der unbarmherzigen Kälte Angmars gerecht wurden: Frostpfeile! Sie reisten durch ganz Angmar und ließen jeden Bogenschützen einige Pfeile schießen, doch niemand war in der Lage dazu. Entweder fiel er sofort zu Boden, weil sie ihn nicht halten konnten, oder weil sie das Ziel total verfehlten. Helegwen ritt nach vielen Monaten zurück nach Rhudaur. Vor der großen Halle des Dorfes sah sie einige Bogenschützen die eigenartige Pfeile verschossen, oder dies zumindest versuchten.
'Wir haben nun wirklich fast jeden Bogenschützen in Angmar durch...' , fluchte ein Mann in einer schwarzen Robe: '...und selbst deine Männer sind nicht in der Lage dazu, Hwaldar!' , meckerte dieser verzweifelt. Helegwen stand abseits der streitenden. Hwaldar bemerkte diese und befahl: 'Was habt ihr da, los zeigt es her!', dabei deutete er auf ein Bündel, welches die junge Bogenschützin an ihr Pferd gebunden hatte. Helegwen machte das Bündel ab und warf es ihnen zu Füßen: Es war der Kopf des Hauptmanns der Arnor-Garnison.
'Siehst du, du hast noch nicht "ALLE" meiner Leute durch!', sagte Hwaldar betonend. 'Meine Soldaten sind nicht solche Schlappschwänze!', dabei lachte Hwaldar siegessicher.
Der Hexenmeister und sein Gefolge sahen sich verunsichert an. Der Hexenmeister gab Helegwen drei Pfeile und machte ihr deutlich, dass sie nur drei Versuche hatte. Hwaldar packte sie am Arm und flüsterte: 'Vermassel es bloß nicht... du weißt was dir dann blüht!'.
Helegwen visierte eine Übungspuppe an: Der erste Schuss ging daneben. Die versammelten Soldaten lachten. Der zweite Schuss: Ging daneben. Wieder lachten die Soldaten, und auch der Hexenmeister seufzte lächelnd. 'Was erwartet ihr denn von einem Weib?!' , rief einer der Soldaten. Den dritten und letzten Schuss feuerte Helegwen in den Kopf der Puppe. Einen Augenblick war es um die versammelten Soldaten vollkommen ruhig.
'Na, sag ich doch...' lachte Hwaldar auf. '...Menschen aus Rhudaur enttäuschen die Eisenkrone nicht. Du schuldet mir was Gulzar!', fügte Hwaldar stolz hinzu.
In der restlichen Zeit in Rhudaur verbesserte sie ihre Fähigkeiten im schießen der Eispfeile. Die Hexenmeister wiesen Helegwen in die Macht der Eispfeile ein, und wie man diese benutzt. Vor der Abreise des Hexenmeisters übergab er Helegwen den Hinweis vorsichtig mit den Pfeilen umzugehen.
'Ich spüre, dass euer Bogenschützen-Weib sich der Macht der Eisenkrone hingibt..', fing Gulzar an. Hwaldar schüttelte den Kopf und erwiderte: 'Ich weiß nicht, was du da redest... Aber von Rhudaur kommen nur die besten Soldaten!' Gulzar sattelte auf und verschwand mit seinem Gefolge.
Vor der Belagerung Carn-Dûms beauftragte Hwaldar einen Trupp nach Carn-Dûm zu reisen um die Festung zu verstärken. Helegwen war bei ihnen. Es war ein langer und harter Marsch von Rhudaur nach Carn-Dûm. Sie sahen viele alte und frische Schlachtfelder, Tot und Zerstörung und verlassene Dörfer.
Bei den Truppenbehausungen in Carn-Dûm angekommen sahen viele Helegwen verwunderlich an.
'Hey kleine, ich glaube du bist hier falsch...' , sagte ein Kommandant. Einer der Hügelmenschen trat vor: 'Nein, sie gehört zu uns Hügelmeschen!'
Der Kommandant lachte und schüttelte den Kopf: 'Wie ihr meint...'
Helegwen trainierte mit den Soldaten. Diese gingen bewusst härter mit ihr um. Aber sie versuchte immer wieder aufzustehen.
Nach einiger Zeit, und Abseits der Männer aus Rhudaur, kamen einige Soldaten auf sie zu: 'Ey du da...'. Helegwen drehte sich zu ihnen um.
'Dein Amulett da... Dich kenne ich doch... Bendothin ist dein Vater, oder.. Er hat uns davon erzähl!!' Der junge Kommandant deutete auf das Amulett.
'Ja, das war ein Geschenk von ihm...', erwiderte sie. 'Der Verräter ... Er ist mit einigen anderen desertiert... Er hat unsere Brüder im Krieg im Stich gelassen und ist dann noch im Schnee verreckt! Dafür sollten wir dich bestrafen...'
Er und sein Gefolge packten Helegwen und schlugen sie. Helegwen verspürte nichts. Diese Leere die in ihr aufkam übertönte alles. Nun ist auch noch ihr Vater tot.
Sie blieb noch einige Zeit am Boden blutend liegen. Der Kommandant spuckte sie noch einmal an: 'Denk dran was mit Verrätern passiert...'
'Für das Geschehene hier brauchst du niemanden die Schuld geben... Arnor ist alleine Schuld für deine Lage...', dies sagte eine ihr unbekannte Stimme. Es war ein Mann in einer dunkel grauen Robe. Ein Hexenmeister von Angmar der sich über sie beugte. Die Propaganda zeigte Wirkung:
In ihr kam wieder dieser Hass für das Reich von Arnor. Sie hatte durch sie alles verloren...
'Es ist Zeit für dich, dich nun vollkommen der Eisenkrone hinzugeben...', sagte er, während die junge Bogenschützin aufstand.
Helegwen folgte dem Hexenmeister durch den Festungskomplex. Sie gingen tief durch die großen Hallen. Helegwen befand sich nun in eine Art Thronsaal.
Sie stand nun vor ihm. Die junge Bogenschützin hörte sonst nur von Geschichten über seine Macht.
'Der Herr der Hügelmenschen scheint von deinen Fähigkeiten überrascht zu sein,Weib....Ab sofort gehört dein Leben der Eisenkrone, du wirst mir nun dienen und dich Angmar voll und ganz hingeben!'[/i, des Hexenkönigs eiserne Stimme schnitt in ihren Kopf. Obwohl diese Stimmte in ihren Gedanken schmerz verursachte, fand sie gefallen daran. 'Mein Herr, meine Seele und mein Leben gehören nur euch!', erwiderte Helegwen. Vor dem Rat der dreizehn schwor sie den Schwur, nur der Eisenkrone ergeben zu sein.
Die Bogenschützin erhielt nun die Kleidung und Rüstung eines Bogenschützen von Carn-Dûm.
Kurz daraufhin wurde Carn-Dûm belagert. Die junge Bogenschützin benutzte ihr Eispfeile nun gegen echte Ziele. Wenn Helegwen auf Ihre Gegner schoss, wurden sie nicht unbedingt durchbohrt, sondern die Pfeile froren sie ein. Sie fand Gefallen an den Pfeilen, und zwischen den Soldaten Angmars. Sie fühlte sich eins mit dem Eis und Schnee der sie umgabt.
Während der Belagerung von Carn-Dûm fällte Helegwen viele ihrer Gegner.
Nach vielen Konfrontationen mit einigen Soldaten und Hauptmännern konnte sie sich langsam integrieren.
Sie war zielstrebig und wollte stark werden, wie die großen Namen in Angmar. Doch sie wusste, dass sie niemals an die Macht des Hexenkönigs von Angmar kommen würde.
Oft streifte sie nun mit den 'Schwarzen Waldläufern' überwiegend in Rhudaur. Ihre Eispfeile nutzten ihr um die Gegner lähmen und so die Gefangennahme von Gegner für Informationen erleichterten. Auch das stärkste Gemäuer Arnors konnte dem Frost nicht lange widerstehen. Das Eis grub sich tief in das Gestein und machte es brüchig.. So mussten Angmars Truppen nicht immer schweres Belagerungsgerät heranschaffen.
Helegwen stieg hoch unter den Truppen von Angmar auf.
Sie diente Angmar bis zum heutigen Tag.
Aus der TV-Serie Merlin Staffel5 Morgana.