Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Arnor

Fornost: In der Stadt

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Melkor.:
Als sie die alte Waffenkammer erreichten fanden sie Belen auf der Straße stehend vor, wie er mehreren Waldläufern Anweisungen erteilte. Ardóneth erstattete seinem Vetter sogleich Bericht über das, was sie entdeckt hatten.
"Die Gerüchte, die in aller Munde waren, sind wahr," sagte er. "Orks haben sich in einem der zerfallenen Viertel häuslich niedergelassen. Angeführt von einem Häuptling aus Dunland entsorgen sie jene, die sich gegen den Willen Sarumans stellen."
Belens Antwort war eindeutig. Er konnte nicht zögern. "Wer weiß wie viele Leute noch so ihr Ende finden könnten. Wir müssen schnell handeln," sagte er und befahl Ardóneth noch im selben Moment, seine Männer wieder zu sammeln und sich um die Orks zu kümmern.

Ardóneth rief die Männer wieder zusammen. Diese waren wie er selbst überrascht,  schließlich waren sie vor wenigen Augenblicken noch in dem Viertel gewesen, in dem sich die Orks aufhielten. Doch sie würden Belens Befehl ausführen. Sie planten nun ihr Vorgehen und machten sich anschließend auf den Weg. Bald schon passierten sie erneut das Tor ins Orkviertel. Dort bereiteten sie verschiedene Fallen vor. Elrádan versteckte sich in einem alten Haus, legte bereits drei Pfeile in die Sehne und wartete auf das Zeichen Ardóneths. Gilbárd schlich sich duch die Trümmer des zerstörten Viertel und nahm nahe des großen Thrones seine Stellung ein. Auch die übrigen Dúnedain legten Hinterhalte für ihre Feinde. Die Waldläufer waren bereit. Jeder war nun auf seiner Position, ob auf den Dächern, im Gebüsch oder in Häusern.

Kiárd lockte einen Ork in ein fast zerfallendes Haus, schob einen großen Felsen von der Mauer und ließ ihn auf den Ork fallen. Dieser war sofort zerdrückt. Nun zischten die ersten Pfeile durch die Luft und töteten die vereinzelten Orkwächter.
Jedoch war dies nur ein Bruchteil der gesamten Orkanzahl, denn der Rest versammelte sich um den Thron des Dunländers. Dies erschwerte die Aufgabe der Waldläufer ungemein. Schließlich sollten sie möglichst im Geheimen alle Orks in diesem Viertel vernichten und keine große Aufmerksamkeit erregen.
"Was machen wir jetzt ?" fragte Kilian.
"Die Aufgabe wird erfüllt" befahl Ardóneth, obwohl er selbst nicht wusste wie sie die Orkgruppe trennen könnten.

Auf seinen Befehl teilten sich die Waldläufer in jede Himmelsrichtung auf. Jedoch legten sie ihren Bogen nieder und zogen ihre Schwerter. Sie begannen, die Orks mit Pfiffen in die dunklen Gänge der Ruinen zu locken. Dort versteckten sich die Waldläufer und beseitigten eine große Gruppe Orks. Nur noch eine Handvoll Orks standen bei dem Thron, waren jedoch alamiert und kampfbereit. Sie konnten allerdings keine Verstärkung rufen da die Hörner an den leblosen Körper der beseitigten Orks hingen. Nun spannten die Waldläufer erneut ihre Bögen und ließen Pfeile auf die Orks niederregnen. Die toten Orks stapelten sich schnell. Nur noch wenige Orks standen um ihren Anführer herum. Erneut traf eine Salve die Feinde, der Häuptling selbst wurde von vier Pfeilen getroffen.

Endlich war das Viertel von den Orks befreit. Ardóneths Gruppe versteckte die sichtbaren Orkleichen in den alten Häusern. Dann schlichen sie sich aus dem Viertel und marschierten wieder zum Quartier. Es war Abend geworden und bald würde es Zeit für das Abendessen werden. Sie alle waren nach ihrem Erfolg im Westviertel hungrig und freuten sich auf die Gemeinschaft mit den übrigen Dúnedain in der Rüsthalle.


Ardóneth und seine Gefährten zum Versteck des Sternenbunds

Fine:
Mírlinn und Kerry aus dem Versteck des Sternenbundes


Sie eilten nordwärts. Der große Palast der Könige Arnors und Arthedains ragte schon bald vor ihnen auf, denn der Palastbezirk lag direkt nördlich vom Adelsviertel, in dem sich das Versteck des Sternenbunds befand. Eine breite steinerne Treppe führte langsam ansteigend eine breite, von Statuen der Herrscher des Nordens gesäumte Straße hinauf.
"Keine Spur von Rilmir," stellte Mírlinn fest. "Sehen wir uns hier etwas um - es kann nicht schaden, herauszufinden, was in diesem Gebiet vor sich geht."
Die beiden Frauen streiften einige Zeit durch die Gegend in der Nähe des Palastes, fanden jedoch nichts Auffälliges. Der Bezirk schien sowohl von den Flüchtlingen als auch den Dienern Sarumans bisher nicht berührt zu worden sein.
"Nach der Schlacht auf den Ebenen im Westen der Stadt, in der Earnil und Glorfindel den Hexenkönig besiegten wurde der Königspalast nicht wieder aufgebaut. Der Herr von Angmar hatte im Winter nach seinem Sieg über Arthedain dort gehaust und es war ein böser, verdorbener Ort geworden," erklärte Mírlinn.
Kerry fröstelte. Obwohl es Sommer war und die Mittagssonne am Himmel stand warfen die großen Gebäude um sie herum tiefe Schatten. Gerade wollten sie um eine Ecke biegen, da ergriff Mírlinn plötzlich Kerrys Arm und riss sie zurück.
"Schsch," machte sie und legte einen Finger auf den Mund ehe Kerry protestieren konnte. Vorsichtig spähte die Waldläuferin um die Ecke herum.
"Da ist er," wisperte sie und Kerry schob ihren Kopf ebenfalls ein winziges Stück aus der Deckung um etwas sehen zu können. Am anderen Ende des großen Platzes vor den Treppen zum Palast stand Rilmir in Begleitung der Gestalt, die Kerry am Tag zuvor auf dem Marktplatz gesehen hatte. Die dunkelgrüne Kapuze und der lange Umhang verdeckten die Sicht auf Rilmirs Gesprächspartner.
"Was macht er da? Wer ist das?" wollte Kerry flüsternd wissen.
"Weiß' ich nicht," gab Mírlinn so leise wie möglich zurück. "Wir müssen näher herankommen um mitzubekommen, was sie sagen!"

Sie huschten unbemerkt hinter eine umgestürzte Statue, die ungefähr auf halbem Weg über den Platz am linken Rand lag. Kerry spitzte die Ohren, konnte jedoch nur Fetzen des Gespräches verstehen.
"...schon seit drei Tagen...."
"...wird schwierig werden, es weiterhin geheim zu...."
"...dir keine Sorgen, ich werde..."
"...ist ein Fehler, es auf diese Art..."
Mírlinn legte die Hand auf den Griff ihres Bogens. Kerrys Augen wurden groß als sie das sah. Wird es wirklich zum Kampf kommen? Ist Rilmir ein Verräter? schoss es ihr durch den Kopf.
Sie wagte einen erneuten Blick hinüber zu dem Dúnadan, während sie spürte, wie sich Mírlinn neben ihr anspannte und einen Pfeil aus ihrem Köcher zog. Gerade als die Waldläuferin die Sehne spannen wollte, beugte sich Rilmir vor, zog der Gestalt die Kapuze herunter - und ihre Lippen trafen sich in einem innigen Kuss.

Was ist da gerade passiert?
Kerry war wie versteinert. Mírlinn hingegen entspannte sich sichtlich. Unter der Kapuze war eine hübsche braunhaarige Frau zum Vorschein gekommen, die nun in Rilmirs Armen lag.
"Na sieh mal einer an," kommentierte Mírlinn. "Wenn das nicht Haleth von Haus Ardamir ist. Rilmir, du Geheimniskrämer! Hast du dich also doch endlich entschieden, deiner Linie eine Zukunft zu geben?" rief sie mit spöttischer Stimme zu dem Pärchen hinüber. Überrascht und errötend blickten die beiden in ihre Richtung und lachten verlegen. Mírlinn sprang aus ihrer Deckung und schlenderte zu Rilmir und Haleth hinüber.
Kerry blieb außer Sicht. Sie wollte nicht, dass Rilmir sie sah, denn ohne dass sie es verhindern konnte schwammen ihre Augen erneut vor Tränen. Der Kuss hatte ihrem Herzen einen tieferen Stich versetzt als sie es für möglich gehalten hatte.
"Oh Mírlinn, du hast deine Stupsnase einmal zu oft in Angelegenheiten gesteckt, die dich nichts angehen," sagte Rilmir mit einem Lächeln. "Ich befürchte, wir beide können keine Zeugen gebrauchen. Wir werden dir wohl die Zunge herausschneiden müssen!"
"Versuch' es nur," gab Mírlinn lachend zurück. "Wartet nur bis ich allen davon erzähle!"
"Bitte nicht," sagte Haleth, die nicht lachte. "Ich will nicht, dass mein Vater hiervon erfährt. Er denkt, ich bin in Imladris in Sicherheit. Er will nicht noch ein Kind verlieren."
"Halmir ist am Leben, Geliebte," äußerte sich Rilmir zuversichtlich. "Wenn wir erst den Frieden in Arnor wiederhergestellt haben, werden wir deinen Bruder retten. Belen hat es versprochen. Und Finnabair wird ihn daran erinnern, darauf kannst du dich verlassen."
"Das wird sie wohl," sagte Haleth nickend.
Die drei Dúnedain umrundeten die gefallene Statue hinter der sich Mírlinn und Kerry versteckt gehalten hatten.
"Also gut. Euer kleines Geheimnis ist sicher bei mir. Vorerst." sagte Mírlinn. "Und Kerry wird - " Sie hielt inne als sie bemerkte, dass das Mädchen verschwunden war.
"Was ist mit Kerry?" fragte Rilmir verwundert.
"Ich... ich meinte nur, es wäre gut, wenn auch sie es zunächst nicht erfährt." sagte die Waldläuferin schnell.
"Wie meinst du das, Mírlinn?"
"Nun, ist es dir noch nicht aufgefallen, wie sie dich ansieht?"
"Nicht wirklich - sollte es das?"
"Es ist - ach, vergiss' es. Ist nicht so wichtig," sagte Mírlinn resignierend. "Lasst uns zum Versteck zurückkehren. Immerhin können wir Belen nun berichten, dass der Palastbezirk frei von Feinden ist."

Als die drei Dúnedain außer Sicht waren trat Kerry schwer atmend aus einer der offenen Türen hervor. Sie hatte alles mitangehört, fühlte sich jedoch nicht imstande, das Geschehene zu verarbeiten. Zumindest nicht in diesem Augenblick. Sie schob die Gefühle die in ihr tobten beiseite und rannte so schnell sie konnte durch die leeren Straßen. Sie musste die Rüsthalle vor den Waldläufern erreichen um den Eindruck zu erwecken, dass sie den Tag dort verbracht hatte!


Kerry zurück zum Versteck des Sternenbundes

Melkor.:
Ardóneth und seine Gruppe aus dem Versteck des Sternenbunds


Ardóneth war bereits früh am folgenden Morgen aufgewacht. Er hatte sein Hemd angezogen, sein Gesicht gewaschen und war in den Essbereich geschlendert. Als er das Zimmer betreten hatte hate er dort Elrádan entdeckt, der bereits schon munter die Morgenspeise zu sich genommen hatte.
"Guten Morgen," hatte Adróneth seinen Freund begrüßt. "Wecke bitte die Männer, wir müssen früh raus!" Elràdan hatte in sein Brot gebissen und zustimmend genickt
Nun, nur wenige Augenblicke später, stand die ganze versammelte Mannschaft auf der Straße vor der Rüsthalle, die Mehrheit jedoch noch schläfrig, denn es dämmerte noch nicht einmal. Doch sie waren bereit. Sie brachen auf und zogen die Straße hinunter in Richtung des Marktplatzes.

Selbst zur frühsten Stunde herrschte schon großes Treiben in den alten Straßen. Sie folgten einer eher verlassenen Straße die vom Markt in einer langen Geraden abging. Schließlich endete der Weg in einer Sackgasse. Ein großes Haus stand seitlich von der Straße und ein fahles Licht flackerte dort durch die Fenster. Ardóneth öffnete vorsichtig die Tür. Sie war nicht verschlossen. Die Gruppe folgten einem kleinen Gang der in einem großen Zimmer endete. Dort saßen fünf Männer, in Leinenhemden gekleidet an einem Tisch.
"Ardóneth, endlich trefft ihr hier ein," äußerte sich einer der Männer eilig. "Die Dunedáin haben schon Verdacht geschöpft."
Elrádan und Gilbárd schauten sich verdutzt an.
"Habt ihr die Sachen die wir brauchen?" fragte Ardóneth hektisch.
"Jaja, sie liegen dort hinten. Wir laden sie in die Karren."
Die Männer verschwanden in den Hinterzimmern. Schon wenige Momente später waren vier Karren mit großen Ladungen Stoffdecken und Lebensmittel beladen.
Sie spannten die Pferde vor die Karren und fuhren Richtung Marktgasse. Kurz vor der Marktgasse bogen sie jedoch in eines der verarmten Viertel ab. Dort hungerten hunderte Flüchtlinge. Ardóneth ließ die Wagen stoppen und rief die Menschen zu sich. Viele Menschen versammelten sich nun um sie herum. Ardóneth und seine Waldläufer verteilten an alle Wolldecken und Lebensmittel. Die Menschen konnten das erste Mal, seitdem die Waldläufer der Korruption Sarumans anheim gefallen waren wieder den Dúnedain trauen, konnten sie nun auch auseinander halten.
Langsam wurden die Vorräte knapp, jedoch konnten alle Bewohner des Viertels versorgt werden. Ardóneth erzählte ihnen von der Aufgabe des Bunds der Sieben Sterne und ihrem Anführer, Aravorn II., dem rechtmäßigen Erben Isildurs. Er versprach jedoch auch, dass er nun immer wieder Versorgungsgüter hier herbringen würde, wenn es ihm möglich wäre.
Der Sternenbund hatte nun wieder einen kleinen jedoch wichtigen Schritt für die Befreiung Arnors getan indem langsam das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewonnen wurde. Ardóneth war zufrieden damit.


Ardóneth und seine Gruppe zu den Ebenen nördlich von Fornost

Curanthor:
Mathan und Halarîn aus Eregion

So eilig wie sie es hatten nach Fornost zu gelangen umso langsamer pirschten sie sich an die alte Stadt heran. Schon vom Weiten konnte man riechen, dass die alten Ruinen nicht mehr unbewohnt waren, der Gestank von schlecht brennenden Lagerfeuern empfing sie schon vom weitem. Halarîrn rümpfte die Nase und selbst Mathan, der schon üblere Gerüche ertragen musste verschlug es fast den Atem. Sie folgtem einen ausgetretenen Trampelpfad, der sich zwischen die eng stehenden Bäume schlängelte. Auf der letzten Anhöhe machte sie halt und ließen den Blick auf die Stadt schweifen. Die beiden Elben kannten den Baustil der Menschen und erahnten, dass es wohl eine sehr prachtvolle Stadt gewesen sein musste. Zu Glanzzeiten muss es hier wohl von Menschen nur so gewimmelt und reger Verkehr am Tor geherrscht haben. Was sich ihnen nun für ein Anblick bot, war eher das Bild eines traurigen Echo aus der Vergangenheit. Zerfetzte Leinentücher hingen in halb eingefallenen Häusern als spärlicher Schutz gegen Wind und Wetter, die Straßen waren spärlich belebt, weiter im Süden der Stadt war es dagegen schon voller.
"Ich schätze dieser Teil der Stadt ist noch immer verlassen.", stellte Mathan fest und konzentrierte sich auf das Tor.
"Zwei Wachen.", sagte Halarîn und er nickte.
Die beiden Kerle am Tor machten einen gelangweilten und müden Eindruck. Wirklich ernst nahmen sie die Aufgabe scheinbar nicht. Das Zeichen der weißen Hand war deutlich zu erkennen, also gingen sie so vor, wie sie es während einer der Pausen abgesprochen hatten. Halarîn ging den Hang abwährts und hob einen fausgroßen Stein auf, während Mathan sich näher an die Mauer heranschlich. Seine Frau imitierte einen Singvogel und gab damit ihm das abgesprochene Zeichen. Flüchtig bemerkte er, dass die Mauern stellenweise ausgebessert wurden und keine Lücken mehr aufwiesen. Seinen Körper eng an die kalte Steinwand gepresst arbeitete er sich zu dem Tor vor. Die beiden Kerle hatten nichts bemerkt und starrten weiterhin in die andere Richtung. Kurz darauf ertönte ein Knacken aus dem Wald, ein paar aufgeschreckte Vögel flogen davon, es raschelte, dann war es wieder still. Mathan schmunzelte, seine Frau war überraschend gut wenn es um das Imitieren von Tieren ging. Es klappte sogar, denn einer der Kerle packte seinen Schild.
"Hast du das gehört?", fragte die alarmierte Wache.
"Nur ein paar Tiere, die durchs Unterholz streifen. Nichts besonderes.", antwortete der andere Kerl gelangweilt.
Insgeheim wunderte Mathan sich wie blöd manche Menschen sein können. Aber immerhin ging der Vorsichtigere der beiden in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Ärgerlich runzelte der Elb die Stirn, als er sah, dass die faule Wache am Tor blieb, oder war es Plichtbewusstsein? Auf jeden Fall musste sie auf dem Weg geschafft werden.

Halarîn saß auf einem der alten Bäume und sah in die Richtung des Osttors von Fornost. Schwer auszumachen entdeckte sie ihren Mann, der wie ein Schatten an der Mauer näher an die verbliebende Wache heranschlich. Der andere Kerl stackste unter ihr durch den Wald und folgte den Spuren des vermeintlichen Tiers, die sie gelegt hatte. Er würde für eine kurze Zeit nicht zurückkommen. Sanft glitt sie vom Baum herab und achtete darauf, dass die verbliebende Wache sie nicht entdeckte. Gebannt starrte sie ihren Mann an, der ihr zunickte. Wie ein Wiesel stürzte er aus dem Schattten und hieb der Wache mit etwas Massivem auf dem Hinterkopf. Wie vom Blitz getroffen viel der Mann zu Boden und rührte sich nicht.

Mathan spähte durch das Tor und stellte erleichtert fest, dass die dahinterliegende Straße leer war. Kurz darauf gesellte sich Halarîn zu ihm und blickte verwundert auf den Stein in seiner Hand. Es war ein Mauerbruchstück.
"Sie werden denken, dass er von der Mauer stammt.", sagte er grinsend, machte einen Abdruck des Steins auf dem Boden und drappierte ihn neben der bewusstlosen Wache.
"Vielleicht sind sie nicht ganz so blöd?", wandte Halarîn ein und brachte ihn damit ins Grübeln.
"Und wenn schon, dann wird das eben auf die Rebellen geschoben. Hier rechnet niemand mit Elben.", winkte er ab und huschte in die Schatten der Stadt.

Fine:
Mírlinn, Avaron und Kerry aus dem Versteck des Sternenbunds


Auf dem Weg zum östlichen Tor Fornosts begegneten Avaron, Mírlinn und Kerry kaum jemandem. Um diese Tageszeit versammelten sich die meisten Bewohner Fornosts auf dem großen Marktplatz oder gingen ihnen täglichen Geschäften nach, doch das nordöstliche Viertel der alten Hauptstadt Arthedains blieb ruhig. Die Häuser in dieser Gegend waren zu groß, um sie mit den begrenzten Mitteln die den Leuten zur Verfügung standen effektiv warm zu halten und waren zumeist in schlechtem Zustand. Die Besetzung der Stadt durch die Horden Angmars hatte deutliche Spuren hinterlassen.

Irgendetwas liegt in der Luft, dachte Kerry und hielt die Augen offen - wonach wusste sie nicht. Es fühlt sich an, als wären die Tage die vor uns liegen voller Überraschungen, ob nun gut oder böse. Ich hoffe, Gandalf und der Sternträger wissen, was zu tun sein wird wenn tatsächlich ein Angriff auf die Stadt erfolgt. Noch immer hoffte sie, dass es nicht dazu kommen würde. Der Sternenbund war in seinen Bemühungen bisher recht erfolgreich gewesen, doch Kerry fürchtete, dass dies nicht so bleiben würde. Denn das tut es nie, dachte sie und presste die Lippen fest zusammen.

Sie durchquerten die Straßen ohne sich große Sorgen zu machen, von Schergen Sarumans entdeckt zu werden. Die Dúnedain des Sternenbundes kannten die meisten Parolen und wurden für treue Diener der Weißen Hand gehalten, denn zwar gab es Gerüchte über eine Widerstandsgruppe, doch offenbar wurde noch nicht vermutet, dass sich einige Waldläufer den Befehlen ihres Stammesführers Helluin widersetzen würde. So konnten Avaron und Mírlinn mit Kerry ohne aufgehalten zu werden die etwas breitere Straße erreichen, die am Osttor endete. Dort entdeckten sie zu ihrer Überraschung nur einen Wächter.
"Er ist bewusstlos," stellte Avaron fest, der neben dem Mann in die Knie gegangen war.
"Haltet die Augen offen," wisperte Mírlinn. "Vielleicht sind die Angreifer noch in der Nähe."
"Saruman hat hier wohl noch weitere Feinde," mutmaßte Kerry. "Wir sind also nicht die einzigen, die sich seinen Machenschaften entgegenstellen."
Wer könnte das getan haben? grübelte sie. Sicherlich jemand, der keine Lust auf eine Durchsuchung hatte. Vielleicht Schmuggler?
Die Dúnedain rückten etwas enger zusammen und hielten sich bereit für das, was kommen mochte.

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