Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Arnor
Fornost: In der Stadt
Curanthor:
Mathan und Halarîn blieben eine Weile in einem der angrenzenden Hausruinen versteckt und lauschten nach weiteren Feinden. In weiter Ferne konnte man die Geräusche der Bewohner der Stadt hören. Nach einer kurzen Zeit hörten sie Schritte. Mathan schlich an ein Fenster mit eingebrochenen Sturz und schielte über die Straße zum Tor. Drei Gestalten standen um die bewusstlose Wache, einer von ihnen kniete. Auf der kurzen Entfernung konnte er hören, wie einer der Fremden feststellte, dass der Kerl nur ohnmächtig war. Zumindest war sein Schlag nicht fest genug um ihn umzubringen. Halarîn stand zwei Schritt neben ihm in der Tür und machte ein verwundertes Gesicht. Erst jetzt begriff er, dass die Person mit den langen blonden Haaren eine junge Frau war.
"Wir sind also nicht die einzigen, die sich seinen Machenschaften entgegenstellen.", sagte sie, woraufhin sich die beiden Elben anblickten.
Mathan machte eine Handbewegung und bedeutete Halarîn vorsichtig zu sein und zog sich seine Kapuze tief ins Gesicht, nickend tat sie es ihm gleich.
Scheinbar hatten sie die Widerstandsbewegung gefunden, dennoch ließen sie Vorsicht walten. Flüchtig bemerkte Mathan den silbernen Schimmer in Halarîns Augen, der den Wissenden ihre edle Herkunft offenbart. Die dunkle Kapuze betonte das leicht zu übersehende Detail auch noch. Kurz überprüfte er den Sitz seiner Waffen auf seinem Rücken, ehe er aus der Ruine ging.
"In der Tat, ihr seid nicht die Einzigen.", offenbarte sich der Elb und trat auf die Straße. Halarîn folgte ihm mit ihrem gespannten Bogen, einen Pfeil lässig auf der Sehne, bereit bei Gefahr sofort zu schießen.
"Sagt, wie ist der Name eures Anführers?", erkundigte sich Mathan und ging langsam auf die Drei zu. Als Zeichen seiner Friedfertigkeit zeigte er seine bloßen Hände, blieb aber bereit, notfalls seine Schwerter zu ziehen. Langsam bewegten sich die beiden Elben auf die Drei zu, hielten aber eine sichere Distanz.
Der Vorderste - ein Mann in Lederrüstung und grauem Mantel - entspannte sich sichtlich als er sah, dass es sich bei Mathan und Halarîn um Elben handelte.
"Ein ungewöhnlicher Ort für ein unerwartetes Treffen," sagte er mit fester Stimme und einem leicht belustigten Unterton. "Mein Name ist Avaron von den Dúnedain. Dies - " hierbei zeigte er auf seinen beiden Begleiterinnen - "sind Mírlinn und Kerevalline. Doch bevor wir weiter miteiander sprechen sollten wir uns vielleicht ein ruhigeres Plätzchen suchen. Unser Freund am Tor scheint aufzuwachen."
Er setze sich die Straße hinab in Bewegung und Mírlinn und Kerevalline folgten ihm hastig.
"Hmm, da war ich wohl zu zaghaft.", kommentierte Mathan und sah zu seiner Frau. Halarîn nickte und so folgten sie den drei Menschen mit Leichtigkeit durch die Straßen. Seine Frau steckte den Pfeil zurück in den Köcher, hielt den Bogen aber weiterhin in der Hand.
"Da ihr uns nicht angegriffen habt, gehe ich davon aus, dass ihr uns zu eurem Lager führt?", fragte sie in einem belustigten Ton und schlug die Kapuze zurück.
Mathan tat es ihr gleich um eine bessere Sicht zu haben und setzte nach: "Wenn dies der Fall ist, dann möchten wir gerne wissen wie die aktuelle Lage in der Stadt aussieht. So viel Informationen wie möglich wären ausgesprochen hilfreich, da wir einige Zeit unterwegs waren. Und Gerüchte sind keine gute Basis.", beim letzten Satz versucht er etwas freundlcher als sonst zu klingen.
Sie bogen um eine Ecke und Avaron blieb stehen.
"Wir sollten nun weit genug weg sein," kommtentierte er. Dann wandte er sich Mathan und Halarîn zu, doch bevor er weitersprechen konnte wurde er von seiner jungen blonden Begleiterin unterbrochen.
"Wer seid ihr beiden überhaupt?" wollte sie wisen und blickte die Elben mit einer Mischung aus Neugierde und Misstrauen an.
"Es sind Elben, das erkennt man auf den ersten Blick," warf die zweite Frau ein. Sie trug wie Avaron die Kleidung einer Waldläuferin des Nordens und hielt einen Bogen in der Hand. "Keine Sorge, Kerry, ich bin mir sicher, dass wir ihnen vertrauen können. Wir haben noch von keinem Elben in Sarumans Diensten gehört."
"Bitte entschuldigt die Voreiligkeit meiner Freunde hier," sagte Avaron zu Mathan und Halarîn. "Ihr fragtet nach der Lage in Fornost. Nun, kurz gesagt ist sie kompliziert. Viele Menschen haben sich hierher vor dem Krieg im Osten geflüchtet, doch Sarumans Schergen unterdrücken sie. Der Sternenbund - die Dúnedain, die gegen Saruman Widerstand leisten - versucht, die Stadt zu befreien. Doch wir sind nur wenige während unsere Feinde zahlreich sind."
Die beiden Elben sahen sich kurz an, so in etwa hatten sie es sich ausgemalt, aber es hätte schlimmer sein können.
"Soweit haben wir uns es schon überlegt. Ach, und soweit wir wissen sind alle Elben, die mit Saruman verbündet sind momanten mit einem Angriff auf Dol Guldur beschäftigt, selbst wenn sie hier her kommen, sie würden die freien Völker unterstützen.", erklärte Halarîn beruhigend.
"Die Vernichtung des Goldenes Waldes von Lórien spielt dabei eine tragende Rolle.", stellte Mathan düster fest und blickte grimmig um die Ecke. "Und nicht wenige wollen dafür Köpfe rollen sehen.", fügte er hinzu. Seine Frau legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Vorsicht ist immer gut.", schloss Halarîn und nickte. "Jetzt habt ihr zwei kampferfahrene Elben, die euch bei der Befreiung unterstützen wollen."
Mathan legte seine Hand auf die Schulter seiner Liebsten. "Dies ist meine Frau Halarîn und ich werde Mathan gerufen, erfreut euch kennen zu lernen."
"Vielleicht könnt ihr uns zum eurem Lager führen? Die Reise war selbst für Elben anstrengend und wir würden gern mit dem Anführer des Sternenbundes sprechen.", schlug Halarîn vor.
"Selbstverständlich," sagte der Waldläufer und schritt schnellen Schrittes voran. Er führte sie durch die verlassen wirkenden Straßen der alten Stadt, deren Häuser sich immer höher rings um sie herum auftürmten. Vor einem besonders großen Gebäude mit einer steinernen Kuppel darauf hielt die Gruppe an.
"Hier ist die alte Rüsthalle der Königs Arnors," erklärte der Mann der sich ihnen als Avaron vorgestellt hatte. "Ich werde euch unserem Anführer vorstellen. Folgt mir!"
Mathan, Halarîn, Mírlinn, Avaron und Kerry zum Versteck des Sternenbundes
Verlinkung ergänzt
Melkor.:
Ardóneth und seine Gruppe von den Ebenen nördlich Fornosts
Die Briefe, die er im Lager der Kundschafter gefunden hatte gingen Ardóneth nicht mehr aus den Kopf. Sofort würde er damit zu Belen gehen wenn sie das Hauptquartier wieder betreten hatten.
"Wie geht es deiner Hand?" fragte er Fórtorg um sich abzulenken.
Fórtorg setzte ein schiefes Lächeln auf. "Ach, das ist nichts," antwortete er, fasste jedoch leicht um sein Handgelenk. Offenbar hatte er noch Schmerzen.
Sie passierten das große Haupttor Fornosts und folgten der Straße zur vergessenen Waffenkammer. Die Gruppe passierte die Türschwelle des Hauptquartiers und waren am Ziel angelangt. Sie wollten zur Feier des Tages die beiden gefunden Hasen verspeisen, jedoch hatte Ardóneth größere Sorgen. Also suchte er nach Belen, der sich gerade mit einigen Dúnedain in einem kleineren Lager das wenige Minuten von der alten Rüsthalle entfernt lag aufielt. Dort angekommen sah Ardóneth Belen sich über Listen und alten Karten beugend.
"Vetter, ich habe Besorgnis erregende Briefe in einem Lager nördlich von hier gefunden," offenbarte er und warf beide Briefe auf den Tisch.
Belen schaute ihn verdutzt an und hob die Briefe auf "Das Lager hast du sicher schon geräumt," bemerkte er und begann den anderen Brief zu lesen.
"Uns läuft die Zeit davon. Wir müssen die Stadt darauf vorbereiten!" behauptete Ardóneth und verschränkte seine Arme.
"Was schlägst du vor?" fragte sein Vetter und betrachtete erneut den Brief.
"Lasst uns der Schlange den Kopf abschlagen. Ohne die feindlichen Anführer ist es ein Leichtes, die Stadt zu befreien," schlug er daraufhin vor und begann im Saal auf und ab zu laufen.
Grübelnd stand Belen auf und sagte dem Plan zu. "Eine Bedingung habe ich, Ardóneth," fügte sein Vetter hinzu. "Sollten sich Dúnedain unter den Feinden befinden, will ich, dass sie lebend gefangen genommen werden."
Ardóneth verließ den Raum und begab sich in den Keller des kleinen Gebäudes. Hier wurden seit einiger Zeit viele Waffen aus der Rüsthalle zusammengetragen. Er hörte das Pochen von Hämmern, die auf Eisen niederfielen, und das Kreischen der Schleifsteine. Auf Befehl Ardóneths hatten bereits vor seiner Jagd einige Waldläufer damit begonnen, Waffen und Rüstungen vorzubereiten. Nun war die Zeit gekommen.
"Bereite die Männer vor" befahl er Elrádan, während er in einem der Nebenräume verschwand. Dort konnte er eine aufpolierte königliche arnorische Rüstung finden. Sanft glitten seine Finger über den Stern der auf die linke Brustseite gemalt wurde. Auf der Rückseite war das alte Wappen Arnors, die Sieben Sterne, über einen gekrönten Baum gestickt. Er zog seine Lederrüstung aus und hängte sie an einen Haken neben seinem Bett. Anschließend öffnete er die Nischen der Plattenrüstung und schlüpfte förmlich in den Brustpanzer hinein. Er verschloss die Nischen wieder und zog die Stiefel an, die bis über die Knie gingen jedoch elegant gebaut waren, sodass sie für genug Schutz und Beweglichkeit sorgten. Zuletzt folgten die Armschienen. Hinter der Rüstung war zudem noch ein großer Rundschild befestigt; diesen nahm er ebenfalls und machte ein paar Schritte.
Ganz schön schwer, dachte er sich, jedoch gefiel ihm die Tatsache, nun weniger auf den Schutz achten zu müssen sehr. Bevor er das Haus verließ schnürte er seine Axt und sein Schwert Argél um die Hüfte. Er war bereit.
Auf der Straße vor dem Haus standen inzwischen nun knapp dreißig Mann teilweise gerüstet, teilweise jedoch in der selben Lederkluft wie zuvor. Auf Befehl Ardóneths verließen die Soldaten, Waldläufer konnte man sie nun nichtmehr nennen, das Versteck und marschierten Richtung Königspalast im Norden der Stadt. Von dort erhielten die meisten Anhänger Sarumans im Umkreis ihre Befehle, wie die Dúnedain des Sternenbundes inzwischen herausgefunden hatten. Wulfrat, ein furchteinflößender Hüne aus Dunland war einer der treusten Diener Sarumans und hatte das Kommando dort. Ardóneth wusste, dass er einen Sturmangriff ausführen musste um möglichst viele Feinde vor den ersten Waffenwechsel besiegen zu können. Zudem machte der Befehl Belens, jeden Dúnadan am Leben zu lassen das Unterfangen umso schwieriger als es eh schon erschien. Wir müssen sie überraschen und hart und schnell zuschlagen, dachte er.
Schließlich erreichten sie den alten Königspalast, der erstaunlicher Weise außen noch im guten Zustand war. Selbst ein altes zerfetztes Banner wehte auf einer der Kuppeln.
"Macht euch bereit!" sagte Ardóneth und ließ das Tor stürmen. Sie rannten durch das große Tor in die Eingangshalle. Dort standen bereits zwei dutzend Rhudaurer und Dunländer mit gezogenen Waffen als hätten sie einen Angriff erahnt. Grölend und ächzend rannten sie den Dúnedain entgegen. Der erste Kampf in der Eingangshalle fand statt. Ardóneth selbst blieb weiter hinten und versuchte eine Umzingelung zu verhindern. Das Klirren der Schwerter und Äxte sowie das, ob qualvolle oder heroische Schreien der Männer erfüllte die alten Hallen. Die Dúnedain konnten die Feinde mit der Zeit zurückdrängen und füllten die leeren, geplünderten Hallen mit blutüberströmten Leichen.
Ardóneth konnte eine kleine Gruppe Gefangener befreien die sich ebenfalls dem Kampf auf Seiten der Sternenbundler anschlossen. Bis auf wenige Verletzte hatte der Sternenbund im ersten Kampf keinerlei Verluste erlitten.. Jedoch war Wulfrat immer noch am Leben.
Sie stürmten den Thronsaal. Dort saß er ein großer, muskulöser Dunländer mit einer mit Pelzen überzogenen Kettenrüstung, geschmückt mit Knochen und Schädel seiner vermeidlichen Opfer. Vor dem Thron formierten sich schließlich die letzten Kämpfer die aus der Eingangshalle geflohen waren sowie die Leibwache Wulfrats. Ein einzelnder Dúnadan jedoch stand neben Wulfrat und zog eine kleine Axt sowie ein Kurzschwert. Ein weiterer Diener Sarumans, dachte Ardóneth hektisch.
Die Waldläufer stürmten der Feindesreihe entgegen und die befreiten Gefangenen flankierten die Leibwache auf der linken Seite. Erneut wurde eine blutige Schlacht ausgetragen, die Leibwache kämpften wie Berserker.
Wulfrat selbst nahm nun seine Bartaxt, die in einen wohl vor Kurzem abgeschlagen Kopf steckte in die Hand und rannte auf die Gefangenen zu. Seine Schläge warfen mehrere zu Boden und einige wurden tödlich verletzt. Ardóneth selbst nahm nun es mit diesen fürchterlichen Widersacher auf. Im ersten Moment konnte er die starken Axthiebe mit seinem Schild abblocken, jedoch wurde dieser durch die vielen Schläge schließlich gespalten. Ardóneth versuchte nun in der schweren Rüstung auszuweichen, was sich jedoch nicht so leicht wie gedacht erwiess. In einem vorteilhaften Moment konnte er sein Schwert durch den Bauch des Dunländers rammen, wurde dabei aber von einem festen Fausthieb zu Boden geworfen.
Wulfrat zog mit einem Schmerzensschrei das Schwert aus dem Bauch und warf es auf den Boden. Ardóneth versuchte sich durch Rollen vor Axthieben zu schützen und konnte so sein Schwert wieder erreichen. Schließlich konnte er einen Axthieb abblocken und ihn zurückwerfen. Mit einer schnellen Bewegung konnte er sich wieder aufrappeln und Wulfrat mit der Klinge am Oberschenkel treffen.
Dieser, nun deutlich geschwächt, schlug mehrmals in die Luft. Im letzten Moment konnte Ardóneth genau rechtzeitig sein Schwert durch seinen linke Schulter stechen bevor der Hüne zu einen tödlichen Schlag ausholen konnte. Eine große Blutlache entstand und Wulfrat ging auf die Knie, mit einen Stöhnen fiel er nach vorne und blieb regungslos liegen.
Der Palast war eingenommen. Nur drei Feinde überlebten und ergaben sich freiwillig, unter ihnen auch der Anführer der Dúnedain der Weißen Hand. Die Schlacht wurde mit wenigen Toten auf der Seite des Sternenbundes gewonnen, nur einige der befreiten Gefangenen waren zu beklagen. Ardóneth stationierte zehn noch einigermaßen unverletzte Waldläufer unter Elrádans Kommando am Eingang des Palastes und sandte einen Boten zu Belen aus. Erneut konnte ein Sieg verbucht werden.
Melkor.:
Während er sich den Palast genauer ansah kam Ardóneth ins Grübeln. Erneut hatte er einen Sieg für den Sternenbund erringen können, doch waren dies alles nur kleine Fortschritte im Kampf gegen Saruman.
Plötzlich herrschte Stille, er konnte selbst seine eigenen Gedanken hören. Der Sternenbund kann vielleicht die Stadt von Sarumans Schergen befreien, jedoch muss er noch das Vertrauen der Bewohner gewinnen, überlegte er. Tausende Gedanken flogen nur so durch seinen Kopf und beinahe hätte er jegliches Zeitgefühl vergessen.
Doch wurde er förmlich aus den Gedanken gerissen als Mablung überraschend hinzu trat.
"Dein Bote traf vor Kurzem ein, und wir sind auf schnellstem Wege hierher geeilt. Warst du erfolgreich?" wollte er wissen währenddessen er einem der verletzten Dúnadan auf ein Pferd half.
"Natürlich waren wir erfolgreich," antwortete Ardóneth mit einem Lächeln im Gesicht.
Sie betraten das Innere des Palastes. Durch die Dúnedain, die mit Mablung zum Palast gekommen herrschte dort nun ein reges Treiben. Ardóneth und Malblung holten Verbandsmaterial sowie einige Heilkräuter und begannen mit der Behandlung der Verletzten. Knochenbrüche, tiefe Schnittwunden, Prellungen sowie Blutungen und Platzwunden mussten sie verarzten.
Schließlich kam Belen selbst in die großen Hallen.
"Der Palast steht dir nun zur Verfügung; Verluste haben wir auch keine zu beklagen," begrüßte Adróneth ihn grinsend während er seine eigenen Verletzungen versorgte. Der Kampf gegen den Hünen hatte eine kleine Platzwunde am Ellbogen hinterlassen. Belen war jedoch überrumpelt von der Neuigkeit; er hatte keinen schnellen Sieg erwartet und sich schon auf schwer Verletzte oder gar Tote vorbereitet.
"Gut, gut," freute er sich. "Wir werden die Schmieden weiter in Betrieb nehmen. Einiges muss erneuert oder verbessert werden. All die Jahre im Staub haben den Waffen und Rüstungen nicht gut getan," erklärte er. "Doch ruht euch jetzt erstmal etwas aus!"
Ardóneth verließ daraufhin die große Halle und zog sich in eines der alten königlichen Gemächer zurück. Dort wollte er sich kurz ausruhen, konnte jedoch kein Auge zumachen. So zog er seine Rüstung wieder an und wollte das Gemach wieder verlassen. Irgendetwas beschäftigte ihn, jedoch wusste er nicht was und warum. Er drehte sich um und bemerkte, dass sein Talisman verschwunden war. Er begann zu suchen, konnte ihn jedoch nicht mehr finden. Daraufhin kam ihn der Trugschluss das er ihn vermutlich auf vor, während oder nach der Schlacht verloren hatte. Er verließ den Palast und machte sich auf die Suche.
Es war nur ein einfacher Talisman doch für Ardóneth war es die letzte Erinnerung an Finrién. Er konzentrierte sich nur noch auf die Suche, konnte jedoch in einer der Nebengassen einige laute Schreie sowie Schläge hören. Daraufhin zoger sein Schwert und rannte in die Straße, dort sah er einige Dunländer und Rhûdaurer die soeben auf einige Flüchtlinge einschlugen. Mit gezogener Klinge rannte er den Dunländern entgegen. Gerade wollte einer von ihnen seine Axt durch den Hals eines seiner Opfer schlagen. Doch bevor er zum entscheidenden Schlag ausholen konnte hackte Ardóneth ihm die Hand ab. Der Arm des Dunländers wurde von seinem noch warmen Blut überströmt und er ging, seinen Arm umklammernd, auf die Knie.
Eines der beiden Opfer stand auf und versuchte Ardóneth zu helfen, wurde jedoch schnell wieder zu Boden gestoßen, also blieb er kauernd liegen. Ardóneth stand nun vier Männern gegenüber. So zog er noch seine Axt und begann, möglichst viele Angriffe zu parieren. Er konnte eine gute Gelegenheit nutzen und einen der Feinde tödlich verletzen, jedoch kassierte er einen Hammerschlag in den Bauch. Mit letzter Kraft schlug er erneut gezielt zu und ein weiterer Dunländer fiel regungslos zu Boden. Er bemerkte, dass ihn die Verletzung am Arm einiges an Kraft kostete, jedoch holte er erneut mit der Klinge aus. Da ließ der letzte Feind seine Waffen fallen und versuchte zu fliehen. Ardóneth warf seine Axt nach ihm und ein lautesr Schmerzensschrei gefolgt vom Klirren einer auf den Boden fallenden Waffe war zu hören.
Die beiden Opfer standen nun wieder auf.
"Ihr habt sie alle getötet, wer seid ihr ?" fragte einer der beiden während er sich um seinen Kameraden kümmern wollte.
"Ardóneth," antwortete er. "Sie hätten euch getötet hätte ich euch nicht geholfen!" fügte er noch ziemlich nach Luft schnappend.hinzu.
"Ich bin Fenrár und mein Freund hier wird Belór gerufen. Wir hörten vom Sternenbund und seinen Erfolgen hier in Fornost und wollten ihm beitreten! Wir sprachen wohl zu laut darüber und die Wachen haben uns gehört."
Ardóneth runzelte die Stirn. "Also, wenn es euch ernst ist, zeige ich euch beiden den Weg zum Quartier, ich muss gleich weiter."
Die beiden nickten und er erklärte ihnen den Weg. "Wir sehen uns im Lager," verabschiedete er sich und so ging jeder seine Wege.
Ardóneth folgte wieder der Straße zum Palast. Elrádan begrüßte ihn dort und folgte ihm ins Innere.
"Du hast etwas verloren," sagte er während sie beiden liefen.
Ardóneth blieb stehen. "Ja, den Talisman - hast du ihn gefunden?" fragte er daraufhin und sah sich im Palast um. Dort waren die Dúnedain gerade dabei gewesen den Dreck der Dunländer zu entfernen.
Elrádan übergab ihm den Talisman. "Wir haben eine verschüttete Tür gefunden. Gerade wird sie geöffnet."
Ardóneth folgte ihm zur Tür. Dort wurden gerade die letzten Steine entfernt und das Türschloss aufgebrochen. Sie betraten das Zimmer und staunten nicht schlecht.
Melkor.:
Sie betraten den großen dunklen Raum. Einer der Dúnedain nahm seine Fackel und zündete damit eine Öllampe an. Nun konnten sie den ganzen vorderen Bereich begutachten.
Der Boden war übersät mit Skeleten. Einige der Gerippe waren noch in Rüstungen umhüllt. Einige trugen eine Lederrüstung mit einer große Zackenkrone auf der Brust, dem Zeichen Angmars. Andere dicke Stahlrüstungen aus Arnor.
"Das sind Gefolgsleute Arthedains - sie müssen schon seit Jahrhunderten hier liegen. Sie starben bei der Belagerung Fornosts," erkannte Elrádan und versuchte sich durch Spinnenweben zu kämpfen.
Der bissige Geruch der Verwesung stieg ihnen in die Nase. Ardóneth lief weiter in die dunklen Hallen hinein. Plötzlich wurde er von einem Klimpern aufgehalten. Schnell drehte er sich und schaute sich um. Die Dúnedain zündeten weiter Öllampen und Bottiche an. Bald war der gesamte Raum erhellt. Was sie sahen ließ ihre Kinnladen herunterfallen. Sie waren in der Schatzkammer der Könige Arnors angelangt.
Eine große Halle voller Bücherregale, Waffen- und Rüstungsständern und vielen Schmuckvitrinen. In der hinteren Ecke führte eine kleine Treppe zur einem großen Haufen Gold. Dort lagen erneut viele Leichen, nur eine jedoch fiel Ardóneth besonders ins Auge. Auf dem Goldhaufen lag ein einzelner Mann, den Pfeil in seiner Brust umklammernd, in einer königlichen Rüstung. Auf der Rüstung war das Wappen Aravorns, dem jüngsten Sohn Arveduis, dem letzten König Arnors, zu sehen.
Elrádan erkundete im selben Moment die Bücherregale. Dort fand er einige Schriftrollen und Landkarten, sowie die Bücher Malbeths, dem Seher Fornosts. Er nahm die Bücher in die Hand und war erstaunt wie gut diese noch erhalten waren.
Sie erkundeten weiter die großen Kammern, Ardóneth bestaunte nun die großen Schmuckvitrinen. Dort fand er dutzende Ringe, Juwelen, Ketten und Diademe aus Silber und Gold. Warum haben die Truppen Angmars die Schatzkammer nicht ausgeraubt? fragte er sich.
Das große Haupttor zum Burghof war gefallen. Hunderte Schergen der Eisenkrone strömten durch die Bresche. Die Männer Arthedains konnten die ersten Wellen der Orks abwehren, jedoch hatten sie gegen die Elite des Hexenkönigs keine Chance. Unbarmherzig schlachteten sie die Soldaten und die Bevölkerung nieder. Dicke Rauchschwaden krochen den Himmel hinauf. Katapulte schleuderten Felsbrocken über die Wälle. Das Klirren von Schwertern und Äxten wurde nur von den Schmerzensschreien der Sterbenden übertönt.
Der Hexenkönig selbst befahl den furchtbaren Angriff auf die Stadt. Ohne Gnade ließ er jeden töten. Fornost wurde überrannt, die Schlacht war verloren. Arvedui ließ die restlichen Überlebenden sich in den Palast zurückziehen. Nur eine Handvoll Dúnedain konnte entkommen. Als Arvedui die Niederlage erkannte, flohen er und sein Sohn, Aranárth, durch einen geheimen Weg, nördlich in die Berge. Nur Aravorn, der jüngste Sohn Arveduis hielt mit einigen Männern die Stellung und versuchte so den Rückzug seines Vaters zu decken.
Der Hexenkönig ließ die Tore des Palastes auframmen. Das verstärkte hölzerne Tor hielt vorerst stand wurde dann jedoch schnell aufgebrochen. Die Männer formierten sich, ihre Speere waren nach unten gerichtet, jeglicher Feind würde aufgespießt werden. Eine Horde Orks gefolgt von den Elitesoldaten Angmars drang in den Thronsaal ein. Aravorn erkannte, dass die Chancen geringer denn je waren und zog sich in die Schatzkammer zurück. Dort formierte er seine Leibwache. Schnell wurden die restlichen Soldaten am Haupttor des Palastes brutal erschlagen und eine weitere Schlacht begann in der Schatzkammer. Ein großer Mann Carn Dûms führte den letzten Angriff an. Nun wurde auch die Schatzkammer überrannt. Aravorn zog sich zum Goldhaufen, der am hinteren Ende der Kammer aufragte zurück, seine Leibwache stellte sich schützend um ihn. Der feindliche Heerführer selbst betrat nun die große Kammer. Bewaffnet mit Bogen und einem Bihänder kämpfte er sich durch die Reihen der Dúnedain. Er zog seinen großen Bogen und ein vergifteter Pfeil durchdrang das Herz Aravorns, ein lauter Schmerzensschrei durchdrang die große Halle. Er fiel zu Boden und umklammerte den Pfeil um ihn herauszuziehen starb jedoch noch zuvor. Der Heerführer selbst wurde jedoch im selben Moment von einen der Leibwächter erschlagen.
Durch einen Steinschlag auf das Dach des Palastes fiel die Decke über der Tür ein und verschüttete diese. Eine Flucht war nun unmöglich, so kämpften die Männer bis zum Tode. Keiner der das Wappen Angmars trug überlebte die Schlacht in der Kammer und die letzten Leibwachen erlagen ihren Verletzungen. So fielen die letzten Männer die Fornost verteidigten. Arnor war gefallen.
Ardóneth durchsuchte er die Schmuckvitrinen in der Schatzkammer. Eine fiel ihm direkt ins Auge. In ihr wurden silberne diamantenbesetzte Ohrringe sowie eine goldene Juwelenhalskette aufbewahrt.
Dies wäre das perfekte Geschenk, dachte Ardóneth.
"Wir sollten möglichst alles Wichtige mitnehmen und dann Wachen aufstellen," schlug Gilbárd vor der im gleichen Moment eines der vielen Bücher durchblätterte. Daraufhin besorgten sie zwei Karren und beluden sie mit den Waffen, Rüstungen und Büchern. Ardóneth steckte die Schmuckstücke in seiner Tasche und nahm die Aufzeichnungen Malbeths sowie einige Stadtpläne mit. Dann verließen sie die Kammer und schoben einen der alten Schränke vor den Türrahmen. Das Gold würde dem Sternenbund bei seinem Vorhaben gut helfen können.
Melkor.:
Mathan und Halarîn aus dem Versteck des Sternenbundes
Ardóneth, Gilbárd und Elrádan planten nun den letzten Angriff, jedoch wussten sie nicht genau wo sie angreifen sollten.
"Wir brauchen genauere Informationen! Wenn wir jetzt einfach ins Westviertel stürmen kann das fatal enden," gab Gilbárd von sich während er seine Rüstung anlegte. Gilbárd selbst war einer der Größten und Stärksten der Gruppe, im Nahkampf gefürchtet jedoch ungeschickt mit dem Bogen.
"Ich schicke Avaron und Hanvár als Kundschafter vor. In der Zwischenzeit sollten wir die Männer vorbereiten," schlug Elrádan daraufhin vor. Ardóneth war tief in Gedanken versunken. Hoffentlich hat sie das Geschenk erhalten, hoffte er. Das erste Mal seit fast sechs Jahren verspürte er das gleiche "Kribbeln" wie damals als er Finrién in Bruchtal kennen lernen durfte. Beinahe hatte er dieses Gefühl gänzlich vergessen.
"Ardóneth, segnest du das ab?"
Aus den Gedanken gerissen beantwortete er die Frage nur mit einen "Ja" ohne genau zu wissen was er zugesagt hatte. Plötzlich sprang er auf.
"Meine Herren, bereitet nun den Angriff vor. Ich werde mich nun der Schlacht entsprechend passend kleiden," so beendete Ardóneth die Besprechung und holte seine Ausrüstungen. Er zog eine der königlichen Rüstungen aus der Schatzkammer an die er mit den Dúnedain geborgen hatte an. Sie war für eine Plattenrüstung sehr leicht und gab viel Bewegungsfreiheit, nicht so wie die letzte die im Kampf mit dem Hünen stark beschädigt wurde. Auf der Brust war nun das Wappen des Sternenbundes zu sehen.
Nachdem er die Rüstung angelegt hatte schnürte er seine Axt und sein Schwert um die Hüfte. Er verließ den Palast und eilte zu einem kleinen Platz in der Nähe der Rüsthalle. Gilbárd und Elrádan hatten nun fast alle gesammelt und waren gerade im Gespräch mit Mathan und Halarin.
"Ah, ihr schließt euch uns an ?" fragte Ardóneth und begrüßte die Elben.
"Wir unterstützen euch, ja.", berichtigte Mathan und nickte ebenfalls zum Gruß.
"Ich werde von oben darüber wachen, dass keine Bogenschützen Euren Männern zum Problem werden." fügte Halarîn hinzu, während sie die Sehne auf den Bogen spannte.
"Gut, werdet ihr uns dann in den Kampf folgen ? Eure Hilfe wäre gern gesehen." sagte Ardóneth.
"Das ist Euer Kampf, wir sorgen nur dafür, dass keiner von ihnen entkommt und unsere Truppenstärke dem Feind verrät.", sagte Mathan und zog seine Schwerter
"Perfekt, ich danke euch ..." beendete Ardóneth das Gespräch.
"Die Mehrheit ist gewappnet, Finnabair und einige anderen rüsten sich gerade noch." warf Elrádan ein. Wenige Augenblicke später waren alle bereit. In Reih und Glied waren nun fast vierzig Männer sowie Frauen aufgestellt. Ardóneth stand auf einer hohen Plattform, neben ihm standen Elrádan und Gilbárd.
"Heute wird die Tyrannei Sarumans in Fornost enden. Lange haben wir diesen Tag ersehnt und heute wird er Wirklichkeit! Fornost wird hier und jetzt von allen Dienern der Weißen Hand befreit. Für Belen, für den Sternenbund!"
Nach Ardóneths Rede war die Stimmung höher denn je. Die Mehrzahl jubelte und die Gruppe setzte sich nun in Bewegung. Am Markt wollten sie Avaron und Hanvár, ihre Kundschafter, zunächst ausfindig machen und ihr weiteres Vorgehen planen. Dort angekommen suchten sie jedoch vergebens nach den beiden Dúnedain.
"Wo stecken die beiden ?" fragte Gilbárd.
"Hier sind wir", erhielt er die schnaufende Antwort. "Sie verstecken sich in den Kellern der zerstörten Häuser im Westviertel. Wir wurden entdeckt, sie wissen das wir etwas vorhaben!" warf Hanvár ein.
Elrádan war außer sich. "Das ist nicht euer Ernst! Ich habe euch den Befehl gegeben um jeden Preis unentdeckt zu bleiben!"
Hanvár versuchte sich zu verteidigen wurde jedoch von Ardóneth gestoppt.
"Genug. Wir müssen uns aufteilen. Der Überraschungsmoment ist nun zunichte, Elrádan gehe jedoch nicht zu hart ins Gericht mit den beiden. Das hätte dir auch passieren können. Du gehst über die rechte Flanke, Gilbárd du übernimmst die linke, wartet auf mein Signal."
"Ich werde auf einem Turm oder einer Erhöhung stehen, Mathan kümmert sich um den Rest.", warf Halarîn ein. Ardóneth nickte.
Sie teilten die Männer nun auf; Ardóneth nahm Hanvár und Avaron mit sich. Ihr einzige Chance war nun ein Sturmangriff, in der Hoffnung keiner könnte entkommen. Das Westviertel war schnell umstellt, Ardóneth schlich sich mit Hanvár möglichst nah an die Häuser und wagte einen Blick.
"Das sind ja Dutzende, wieso hast du nichts davon gesagt?" fragte Ardóneth und schaute Hanvár kritisch an.
"Wir konnten nicht alle entdecken, wir mussten schließlich fliehen," flüsterte dieser zu Ardóneth.
Elrádan und Gilbárd konnten einige Wachen auf den Dächern heimlich beseitigen. Ardóneth stürmte sogleich mit seiner Gruppe in die Häuser. Dort entbrannten heftige Kämpfe. Elrádan und Gilbárd erkannten das Signal und stürmten die restlichen Häuser. Eine Flucht war jetzt für die Diener Sarumans unmöglich. Die Mehrzahl war nur mit stumpfen Waffen wie Knüppeln oder Keulen bewaffnet. Jedoch schaften es einige Dunländer, Ardóneths Truppe in den Häusern zu überwältigen und konnten auf die Straßen fliehen.
Halarîn stand auf einen kleinen Turm und durchbohrte jeden, der in ihr Sichtfeld kam mit Pfeilen. Eine Handvoll Dunländer schafften es Richtung Westtor zu rennen. Halarîn stieß einen Pfiff aus und Mathan löste sich aus seinem Kampf, schlug seinen Gegner bewusstlos und verschwand in einem der Häuser, nur um auf der andere Seite die Fliehenden auf der Straße niederzumähen. Die Moral der Dunländer war nun niedriger denn je. Die mit Saruman verbündeten Dúnedain ergaben sich und warfen ihre Waffen auf den Boden.
Gilbárd war alleine in einem Haus und kämpfte dort gegen fünf Dunländer. Wie im Blutrausch warf Gilbárd seine große Bartaxt um sich, man könnte eher meinen er wäre einer der Beorninger nicht ein Dúnedain. Die Schlacht war schließlich schnell gewonnen. Die Hälfte der Feinde ergab sich, die andere Hälfte lag nun tot am Boden. Jedoch waren die Sternenbundler deutlich besser davon gekommen. Fornost war nun von allen Schergen der weißen Hand befreit.
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