Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Minas Tirith
Die Straßen von Minas Tirith
Thorondor the Eagle:
Elea vom Brunnenhof und der Zitadelle
Stolz und Zufriedenheit übermannte Elea als sie die Zitadelle durch das Tor in den sechsten Ring verlies. Immer wieder spielte sie den Dialog innerlich durch und je öfter sie ihre Worte hörte umso überzeugter und selbstzufriedener fühlte sie sich. Die graue, trostlose Umgebung hatte sie völlig außer Acht gelassen und sie wäre ihr bestimmt länger nicht aufgefallen, hätte sie nicht jemand brutal am Arm gezogen und dabei ihren Ärmel zerrissen.
Elea sah die Faust auf sich zukommen und spürte nur noch den unerträglichen Schmerz in ihrer Wange. „Heuchlerin!“, beschimpfte sie eine männliche Stimme „Traust dich alleine hier heraus.“ Sie spürte wie er ihre Hände packte und hinter ihrem Rücken verschränkte.
„Schaut diese dreckige Verräterin“, brüllte er über die Straße und stieß sie skrupellos vor sich her wie eine Sklavin. „SIE sollte hängen“, schrie eine etwas höhere Stimme. „Ja, hängt sie, nichts anderes hat dieses Weib verdient.“
„Oh ja, der Galgen wäre ihre gerechte Strafe, doch gerechte Strafen gibt es hier nicht. Selbst müssen wir Hand anlegen; für die Gerechtigkeit“, dröhnte seine Stimme an Eleas Ohr vorbei, anschließend flüsterte er: „Wer einen Pakt mit der Dunkelheit eingeht hat kein anderes Schicksal verdient!“
Ein pochender Schmerz durchzuckte ihren Brustkorb, nachdem sie einen weniger harten aber präzisen Schlag in die Rippen bekam. Elea wollte sich zusammenkauern und am Boden liegen, doch die starken Hände hatten sie unter Kontrolle. Sie spürte wie ihr jemand ins Gesicht spuckte und wie sie von allen Seiten gedrängt und gestoßen wurde, bis sich der Griff plötzlich löste und sie durch einen kräftigen Schlag zu Boden fiel. Instinktiv hielt sie sich die Hände vor ihr Gesicht und rollte ihren Körper zusammen.
Ein Tritt nach dem anderen hämmerte gegen ihren Rücken, ihre Beine und Hände und manche auch gegen ihren Kopf. Fremde Hände zwickten Sie in die Hüfte und rissen an ihrem Kleid bis sie beinahe komplett entblößt auf der Straße lag.
„Haltet sie auf“, ertönte nun eine laute Stimme über die Straße. In ihrer Angst schottete sich Elea ab und hörte kaum das Klirren der Rüstungen. Eine warme Flüssigkeit spritzte auf ihre Haut und ein schwerer Körper fiel auf sie drauf. Eiskalt war die Hand, die sie unter der Schulter packte und nach oben zog: „Herrin? Herrin?“
Die Dunedain hielt sich nur schwer auf ihren Beinen. „Ich bringe euch nachhause!“, hörte sie eine Stimme.
„N… N… Nein i… ich ka… kann nicht“, stotterte Elea und wollte sich wieder auf den Boden setzten.
„Bleibt stehen, bleibt! Ich bringe euch an einen sicheren Ort, er ist gleich hier drüben. Ihr müsst nur ein paar Schritte gehen“, flehte sie der Mann förmlich an.
Sie spürte wie sie die stützende Hand in eine Richtung drängte. Elea setzte einen Fuß vor den anderen, doch jeder Schritt tat höllisch weh in ihrer Hüfte. Die frühlingshafte Kälte biss sich durch ihre weiße Haut, doch schon nach einigen Metern erreichten Sie eine Eingangstür. Sachte legte sie der Fremde in ein Bett und deckte sie mit einer dicken Felldecke zu. Er holte etwas Holz aus dem Speicher und legte es in den offenen Kamin am Bett. Elea weinte bitterlich. Jeder Teil ihres Körpers schmerzte und es dauerte sehr lange bis sie schließlich im roten Schein der Glut einschlief.
Elea in ein Herrenhaus im fünften Ring
PumaYIY:
Karthull und Beregond von der Kaserne im dritten Ring
Hat er wirklich vor mit mir zum Hängenden zu gehen? Ich war seit der Hinrichtung nicht mehr dort. Beide liefen durch das Tor hinab in den ersten Ring und Beregond ließ von seinem schnellen Schritt etwas ab, grüßte und schritt unscheinbar, seine Hand über einem Geländer schleifend den Weg hinab. Erst als sie unten angelangt waren schaute er Karthull etwas argwöhnisch an und sagte: "Du musst ruhig sein! Und darfst keine Angst haben." Es ging nicht direkt zum Platz sondern Beregond führte Karthull erst durch zwei abgelegene Gassen in denen sich außer ihnen nur ein paar Kinder und einige Frauen aufhielten. "Also." Beregond reichte Karthull drei Veilchen, je eine blaue eine violette und eine fast weisse. "Nimm die und tu es wie du es für richtig hälst. Ich werde versuchen unauffällig durch die Leute zu schlendern, dann ganz nebensächlich und doch bestimmt bücke ich mich und lege die Blumen nieder." Und schon war Beregond verschwunden, er hatte Karthull die Wahl gelassen und dieser musste einsehen, dass alles was er jetzt zu tun gedachte in seiner eigenen Verantwortung stand. Wenn sie mich kriegen stehe ich allein, wenn ich mich nicht traue auch. Ein Zwang war es nicht und doch übte Beregonds schnelles Verschwinden einen enormen Druck auf Karthull aus. Zitternd und unterkühlt durch die eisige Luft in der dunklen Gasse stand er da, bestimmt nicht länger als zehn Sekunden, die Blumen offen in seiner Hand, da kam eine ältere Frau vorbei und sagte: "So aufgeregt? Das Mädchen dazu will ich mal sehen..." und ging weiter.
Ein kurzer Blick um die Ecke auf den Platz und dann riss Karthull sich zusammen und ging etwas unsicher aber dennoch ohne zögern auf den Erhängten zu, die Blumen versteckte er bis zum Ankommen doch lieber unter der Jacke. Die Umrisse der Leute um ihn verschwommen, der Marktplatz war mäßig gefüllt, vereinzelt waren Stände aufgebaut worden. Kurz vor dem Galgen verlangsamte Karthull seine Schritte und griff mit der rechten Hand behutsam unter seine Weste. Er spürte die Frische der Blumen und bemerkte ihren wunderbaren Geruch.
Fünf Schritte noch... Er fixierte den Galgen und die davorgelegten Blumen. Es waren etwa zehn oder zwanzig Blumen, fünf davon erkannte er von Beregond. Ich werde sicher beobachtet! Ein letztes Mal lies Karthull seinen Blick über die Schulter schweifen und auch den rechten Bereich neben dem Galgen beobachtete er blitzartig. Dann kam er an.
Besser er musste abrupt stoppen um nicht mit einer jungen Frau zusammenzustoßen, dass sich links an ihm vorbeigedrängelt hatte und nun auch stehengeblieben war. Die Frau blickte den Erhängten kurz an schaute nach rechts, übersah Karthull, da er nun direkt hinter ihr stand, und warf schnell drei leuchtend farbige Krokusse zu den anderen Blumen. Karthull war überrascht und etwas gelähmt vom Mut der jungen Frau, doch viel verwunderter war sie als sie seinen Blick sah und ihn so dicht hinter ihr sah. Ihr Kapuzenumhang drehte sich in Sekundenschnelle und nur Sekundenbruchteile sah Karthull ihre feinen Gesichtszüge. Es waren die selben, wie die der Frau, die er nach dem Steinwurf bei der Hinrichtung verfolgt hatte. Hastig verschwand die Frau im Getümmel und Karthull stand ein wenig unbeholfen da. Verwirrt blickte er ihr nach besonn sich dann jedoch und legte schnell die Blumen nieder und tauchte in der Menge unter.
Karthulls ursprüngliche Befürchtungen stimmten wohl, einige Blicke hatten das seltsame Ritual der Wertschätzung mitbekommen und verwundert oder angetan innegehalten, doch das interessierte Karthull jetzt nicht mehr. Vielmehr achtete er auf einen braungrünen Kapuzenumhang, den er unter der Vielzahl an Menschen und Orks nicht mehr auszumachen vermochte.
Nach einer längeren Weile des Suchens und Stromerns auf dem Markt packte ihn eine Hand von hinten an der Schulter. "Ich dachte es wäre klar, dass wir uns dannach wieder in der Gasse treffen..." , es lag kein Vorwurf in Beregonds Worten. "Es ist spät du solltest zurück zur Kaserne. Krohlon wartet sicher auf dich."
"So ein Mist, ich hatte Krohlon, versprochen nur kurz weg zu sein."
Karthull alleine zur Kaserne im dritten Ring
PumaYIY:
Karthull aus der Kaserne im dritten Ring
An diesem vierten Tag der Überwachung des Galgens waren die Korsaren nun schon etwas genervt von der Tatsache, dass sie trotz ihrer vielen Ideen noch niemanden beim Niederlegen einer Blume erwischt hatten. Karthull hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Möglichkeit gehabt Beregond zu warnen, doch war er fest entschlossen es zu tun sobald sich ein bischen Freiraum ergab.
In einer losen Gruppe liefen die zehn jungen Männer und Karthull die Straßen hinab in den ersten Ring. Am schon gut gefüllten Marktplatz angekommen nickte Karthull allen noch einmal zu und jeder wusste was zu tun war. Fast schon gewöhnlich reihte er sich in den Strom der Menschen ein, doch er ging nicht direkt zum Galgen, denn er trauten seinen Leuten zu auch eine Weile ohne ihn zurecht zu kommen. Für gewöhnlich machten immer fünf Pause oder schauten aus weiterer Entfernung auf den Galgen während die anderen in relativer Nähe zum Galgen verblieben. Die Korsaren tauschten alle halbe Stunde ihre Positionen.
Karthull wollte noch ein paar Leckereien ergattern und er wusste auch, dass es die in größter Auswahl und Qualität ganz früh am Morgen gab. Die Süße der Teigwaren einer kräftigen Bäckerin die an fast jedem Markttag an derselben Stelle stand hatten ihn eigentlich zu seinem Umweg verführt doch an diesem Tag war an der Stelle nur ein Stand mit stinkendem Fisch und einer Reihe ärmlich gekleideter Kundschaft.
Hab ich mich in der Gasse geirrt? Aber nein, dass kann nicht sein. Der Wachturm hat wenn ich von hier geschaut habe immer mit der Spitze über das Standdach geragt, genau wie heute. Hmm... Vermutlich muss ich mir etwas anderes suchen.
So verging eine halbe Stunde bis Karthull zu seinen Spitzeln kam, die ruhig wie eh und je herumsaßen und die Vielzahl der Menschen und vereinzelt auch Orks betrachteten. Alle Dinge liefen ihren Weg und schon näherten sie sich der Mittagszeit, als plötzlich drei Gestalten mit verhüllten Gesichtern auf den Platz traten. Sie schienen nicht zueinander zu gehören, doch fielen sie Karthull durch ihre ungewöhnlich gewöhnliche Kleidung auf, auch dadurch, dass sie die gleichen Waldläuferkapuzen ins Gesicht gezogen hatten und weil sie sich im wirren Strom der Leute paralell in die gleiche Richtung bewegten, zum Galgen hin.
Die sehen aus wie von der Versammlung der Getreuen, verdammt! Da soll ich die eigenen Leute fangen und hab die übereifrigen Korsaren im Rücken. Karthull nahm unbewusst Blickkontakt auf um zu sehen ob die Korsaren sie auch gesehen hatten und er bereute es sofort. Ihn erwarteten fragende Blicke die so viel sagten wie: "Auf dein Komando." Oder: "Wann gehts los?"
Jetzt kann ich nicht mehr so tun als hätte ich sie nicht gesehen. Was soll ich nur tun? Ich muss meine Deckung aufrecht erhalten und den Befehl geben.
Ein Verdächtiger war nun unmittelbar vor dem Galgen und bückte sich, die Zeichen waren für die Korsaren eindeutig. Zwei von ihnen standen entschlossen auf. Der Auftrag war klar: "Folgen und unauffällig überwältigen!" Auch Karthulls Hoffnungen, dass die Absprache unter den Korsaren nicht funktionieren würden und sie alle einem Täter hinterherrennen würden erfüllte sich nicht. Der nächste legte eine schöne zierliche Blume auf den Boden und verbeugte sich kurz vor dem leblosen Körper des ehemaligen Stadtrates. Auch ihm folgten zwei Korsaren, doch bei dem letzten Verdächtigen, einer etwas kleineren Person, die jedoch anmutiger ging als die anderen war nur noch ein Kosar übrig. Dieser schaute Karthull eindringlich an, der allerdings erst reichlich spät zu verstehen schien. Weil fünf von zehn Korsaren nicht im Blickfeld waren sollte er bei der Verfolgung mithelfen.
Oh nein! Muss ich wirklich mit der eigenen Hand Täter des Unrechts werden und den da niederhauen? Mit einem unangenehmen Zucken durch seinen Körper schüttelte Karthull jegliche Schuldgefühle und Überlegungen ab und stand auf.
PumaYIY:
Die Person die Karthull und der andere Kosar verfolgten verließ den Markt zügig und schaute sich nicht um. Karthull blieb in einem Abstand von etwa zehn Metern in denen sich viele andere Menschen drängten, der Kosar blieb etwas dichter dran.
Bis zum Tor in den zweiten Ring waren sie immer von anderen Menschen umgeben und es hatte sich noch keine offensichtliche Möglichkeit ergeben den Verdächtigen zur Rede zu stellen. Als sie das Tor passierten waren beide Verfolger unmittelbar hinter der Person und liefen nebeneinander. Eine Kontrolle durch die Wachen warteten sie genauso geduldig ab wie der Verfolgte. Kurz nach dem Tor, als die Straße menschenleer schien zog der Kosar ein Messer aus seiner Tasche und sagte etwas zu laut: "Jetzt oder nie!"
Der Verfolgte drehte sich um und sah zwei Korsaren mit einem Messer in der Hand die plötzlich aufblickten. "Du schon wieder." Karthull erkannte das Gesicht der jungen Frau die er bereits am Tag der Hinrichtung verfolgt hatte, weil sie einen Stein auf Korsaren geworfen hatte, dannach hatte er sie auch gesehen als sie beim Galgen Blumen niedergelegt hatte. Sie gehört wohl zu den Getreuen. Ihre blauen Augen fixierten die beiden, sie schien zu überlegen, nur für Sekundenbruchteile, dann rannte sie los. Doch lief sie nicht weg, unerwartet ging sie auf Karthulls Kameraden los, der spielerisch sein Messer bereithielt. Ein paar Schritte noch, dann würde das Messer ihre liebliche Haut zerreißen, dessen war sich Karthull sicher.
"Nein!" , brüllte er und rammte den Korsaren mit seiner Schulter zur Seite verblüfft fiel der zu Boden und nun auch Karthull, den ein mächtiger Hieb der Frau in der Magengegend traf. Irritiert hielt die Frau kurz inne, doch dann besann sie sich und sprintete los in Richtung Westen. Das ist eine Sackgasse.
Der Kosar und Karthull rappelten sich schnell auf und nahmen die Verfolgung auf. "Was sollte das eben?" , keuchte der Kosar empört. "Ich hätte sie aufgeschlitzt!"
Oh Mann was sag ich jetzt? Ah ja. "Herumor will sie lebend, damit sie ihre Freunde verraten kann!"
"Dann sag das vorher." , knurrte der Kosar. Karthulls Aktion schien nichts gebracht zu haben, denn sie holten langsam auf und die Frau war nur noch zehn Meter vor ihnen. Der Kosar war etwas schneller als Karthull, doch auch ungeschickter, denn als er die Verfolgte gerade gepackt hatte stolperte er und fiel mit ihrem Umhang, den sie wohl in letzter Sekunde losgemacht hatte, zu Boden. Jetzt konnte Karthull ihr goldenes Haar sehen, dass die Strahlen der nun schon warmen Mittagssonne reflektierte und wild durch die Luft flatterte, er meinte sogar ihren Duft wahrnehmen zu können.
Der Kosar stand nur langsam auf und seine Beine schmerzten wohl nach dem erneuten Sturz zusehr um an einer solch rasenden Verfolgungsjagd teilzunehmen.
Jetzt kann ich sie packen. Aber was dann? Was soll ich machen? Unzählbar schnell rannten auch Gedankenfetzen in Karthulls Gehirn hin und her. Er versuchte mit beiden Händen um den Bauch der Frau zu greifen um sie festzuhalten, traute sich dann doch nicht und kniff sie letztlich nur in die Seite. Doch auch das schien zu viel für die Frau zu sein und sie fiel. Das passierte als sie schon außerhalb des Blickfeldes vom Korsaren waren. Nun lag sie auf dem Boden und Karthull stand daneben und blickte erschöpft auf sie. Er schaute sich rasch um und dachte kurz nach. Das ist es!
"Komm schnell!", flüsterte er und zog sie an ihren Armen hoch, doch als sie stand holte die verwirrte Frau zum Schlag aus und der ebenso verwirrte Karthull spürte, dass sie seine Wange dieses Mal blutig geschlagen hatte. "Entschuldigung, aber wieso?" , die Frau war verwirrt, als Karthull sich nicht direkt wehrte. "Dafür ist jetzt keine Zeit." , rief er ihr zu und nahm sie bei der Hand, denn er hatte einen Plan. Rasch lief er weiter Richtung Westen in ein Viertel leerstehender Häuser und bog nach links ein. "Wohin willst du?" , fragte die Frau die sich mit ihrer sanften Hand nun an Karthull festhielt. "Warte noch, einen Moment... Hier sieht es gut aus."
"Was, wofür?"
"Versteck dich im Haus ich versuche den Kosar auf die falsche Fährte zu locken!" Gemeinsam stießen sie die Tür eines am Rande der Gasse stehenden Hauses auf und die Frau lief hinein. Einen Moment schaute Karthull ihr nach, sie drehte sich um und hauchte ein leises "Danke", nickte ihm zu und schloss die Tür.
Nun rannte Karthull weiter zur den Ring nach unten begrenzenden Mauer. Er stellte sich direkt an die Brüstung und schaute hinab.
Ein Glück hatte ich es recht in Erinnerung! Die Wassermassen des unteren Wasserreservoirs der Stadt schillertem rund zwanzig Meter unter ihm im Glanz der Sonne und blendeten ihn. Als er sich umdrehte sah der den Korsaren auf ihn zukommen. "Die ist ja irre!" , spielte Karthull den Verblüfften. "Was? Was ist passiert? Wo ist sie?"
"Komm und sieh selbst wenn sie noch da ist. Ich hatte sie fast, dann hat sie sich über die Brüstung gestürzt."
"Was, dann ist sie also Tod? Na wenigstens die gerechte Strafe!" , antwortete der Kosar und humpelte auf ihn zu , seine Knie waren auf dem harten Pflaster blutig geschürft worden. "Nein, nicht einmal das, sie ist entwischt. Sieh selbst! Sie ist herunter gesprungen und..."
"Das glaub ich einfach nicht, diese Hexe! Das ist ja so hoch wie ein Sprung vom Segelmast."
"Ich kann sie nicht mehr sehen, die Sonne blendet so, aber man muss ihr lassen sie hat ganz schön Mumm in den Knochen."
"Das stimmt wohl, komm lass uns sehen wie viel Erfolg die anderen hatten."
"In Ordnung."
Einen Blick auf das Haus in dem die flüchtige Frau war traute sich Karthull noch und ein unbeschreibliches Gefühl der Tugendhaftigkeit und des Verdienstes machten sich in ihm breit. Aber auch der Gedanke an die Frau ließ Karthulls Herz höher schlagen. Es fiel ihm schwer diese Gefühle zu unterdrücken und verheimlichen, doch der Kosar war auch zusehr mit seinem Bein beschäftigt als, dass ihm Karthulls halb verkniffenes selbstgefälliges Grinsen aufgefallen wäre.
Dann verließen beide die Gasse und gingen direkt zur Kaserne, denn nun war die Zeit des Schichtwechsels schon verstrichen und sie erwarteten ihre Kameraden an der Kaserne.
Karthull zur Kaserne im dritten Ring
Thorondor the Eagle:
Brianna, Paola und Elea vom Haus der Kurtisanen
Der Tag verging wie im Fluge und die Nervosität in Elea stieg und stieg. Sie wollte sich gar nicht ausmalen was Herumor mit ihr anstellen würde, wenn er sie erwischt. Langsam wurde auch der graue Schleier der Dämmerung schwarz und die Nacht brach herein. Wenige Fackeln beleuchteten die verstummten Straßen. Laute Aufschreie waren aus den unteren drei Ringen zu hören. Duzende Soldaten liefen die Straße hinab geradewegs an Elea, Brianna und Paola vorbei. Die Gasse in der sie saßen war stockdunkel und sie wagten es kaum zu atmen.
Ihr Blick richtete sich auf die gegenüberliegende Häuserfront, die von den alten Bäumen versteckt war. Seit dem Vorfall in den Heilhäusern brannte hier kein Licht mehr. Vielfach reflektierte der Schein des Feuers in den Helmen der Wächter und wie das Firmament voll glänzender Sterne erschien es Elea, doch unaufhörlich liefen sie weiter und verblassten in der Ferne.
Ein Soldat fiel plötzlich aus der Reihe. Für einen Moment glaubte Elea er kam auf sie zu, doch dann wurde seine Silhouette ein wenig kleiner. An der Mauer entzündete er eine Fackel und rammte sie mit voller Wucht in den trockenen Erdboden neben den Heilhäusern. In eiligem Schritt versuchte er dem Rest der Truppe zu folgen.
„Beregond hat seine Sache erledigt. Auf geht’s“, flüsterte Elea und lief die Hausmauer entlang.
Brianna, Paola und Elea in die Verliese
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