Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Nah-Harad und Harondor

Aín Sefra - In der Stadt

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kolibri8:
Das Gespräch mit Harith war zügig beendet: Qúsay drückte Harith sein Bedauern für den Tod von Hariths Sohn Piruz in Linhir, aus, während Harith bekräftigte Qúsay in den bevorstehenden Konflikten beizustehen. Nachdem Harith gegangen war zog sich Qúsay wieder zurück und wurde erst gegen Mittag von Marwan wieder aufgesucht: Die Zeit für den Majles, die Versammlung der Fürsten war gekommen.

Qúsay verließ, begleitet von Marwan, Dirar und einigen Kriegern, den Palast und begab sich zum nahen Marktplatz, der sich bereits mit Menschen füllte. Im Zentrum des Marktes war ein steinernes Podest von etwa zwölf mal zwölf rangar: die Grundmauern eines alten Tempels vom dem ansonsten nur noch ein großer schwarzer Stein im Zentrum übrig geblieben war. Aufgrund der Hitze und der hoch stehenden Mittagssonne waren bereits große Sonnensegel über dem Platz ausgebreitet, die den Menschen etwas Schatten spendeten. Die Tempelruinen  hingegen wurden durch ein purpurnes Zeltdach beschattet. Die Fürsten Harads die bereits auf dem Platz waren, bildeten einen Kreis um die Ruinen. Dort blieb Qúsay mit Dirar im Kreis der Fürsten stehen, während über ihm das grüne Banner der Quahtan, sowie die ihm von Imrahil verliehenen Banner von Harondor und Tolfalas, wehten. Das dreifarbige Königsbanner folgte Marwan, der auf das Podest stieg und von dort seine Augen über die Menge schweifen ließ und scheinbar die anwesenden Fürsten zählte.

Melkor.:
Nach einem langen Abend und einer erholsamen Nacht herrschte bereits großes Treiben in Músabs Residenz in Aín Séfra. Die Köche waren schon mit dem Mittagsessen beschäftigt, und die Dienerschaft kümmerte sich um die Zimmer ihrer Herren. Das Könighaus jedoch hatte die Residenz verlassen und hielt sich im Hof auf. Von dort hallte das laute metallische Klirren von Waffen zum großen Gebäude hinüber. "Beweg deine Füße," sagte Músab zu seinem ältesten Sohn, der gerade mit seinem Vetter Silko gegen Alára kämpfte.
"Wa,aran möchtest du auch mal dein Glück versuchen?" keuchte Alára, der den kurzen Kampf nur knapp verloren hatte. Dankend lehnte dieser jedoch ab.
"Músab würde aber sicher sein Glück versuchen," schlug der König von Da'amat mit einem breiten Lächeln auf den Lippen vor.  Dieser war über den Vorschlag überrascht und konnte kaum zu Worte kommen als Alára Gatisen bereits herbeigerufen hatte.  Gatisen forderte nun seinen Onkel, den König vom Kerma, zu einen Zweitkampf heraus. Músab zögerte einen Augenblick, denn ihm war es bewusst dass sein Neffe einer der besten Kämpfer Kermas war, doch dann zog er seine beiden Schwerter und stellte sich mittig in den Turnierplatz. Gatisen nahm seine Waffe und stellte sich Músab gegenüber. Dieser ging in die Kampfstellung über und ließ seine Schwerter kunstvoll kreisen bevor er zu den ersten Angriffen überging. Jene waren koordiniert und drängten seinen Neffen einige Schritte zurück. Gatisen jedoch gelang es sehr schnell weitere Angriffe abzublocken und selbst mit ersten Hieben zu antworten. Diese waren deutlich wuchtiger, jedoch langsamer als Músabs Angriffe.
"So, und jetzt ernst? " fragte Músab, der erneut in Kampfstellung stand. Gatisen nickte und ging sofort zum Angriff über. Der König von Kerma konnte einige Hiebe parieren und mit einem doppelten Schlag seinen Neffen zurückdrängen. Dutzende Schläge prasselten nun auf Gatisens Waffe ein. Dieser nutzte jedoch eine günstige Gelegenheit und rang Músab fast zu Boden.
"Wenn wir noch älter werden, können wir einpacken, Alára." sagte Músab der stolz auf die Kampfkünste seiner Familie war.
"Wenn wir gemeinsam gegen die drei kämpfen haben sie aber keine Chance mehr." stellte Alára fest und forderte Gatisen, Tamal und Silko zu einem Gruppekampf auf.  Músab, der eine kleine Schramme am Bein verarztete, nickte und wollte sich auf einen weiteren Kampf vorbereiten, doch wurde er von einem Diener gestört, der ihnen mitteilte, dass Qúsay demnächst mit dem Majles anfangen wollte. Dankend über die Nachricht schickte er seinen Diener in die Residenz zuück. Nachdem Músab seine Kleidung gewechselt hatte ging er in Begleitung von Alára, Wa'aran, Tamal und seinen beiden Neffen in Begleitung einer kleinen Gruppe Leibgardisten zum zentralen Marktplatz der Stadt. Dort waren bereits einige Fürsten und Anführer verschiedener Stämme versammelt. "Scheinbar geht es gleich los." bemerkte Alára der sich nebenbei nach möglichen Gefahren für Músab umschaute. Músab hingegen war bereits gespannt auf den Majles und dessen Ausgang.

kolibri8:
Nachdem alle Fürsten so versammelt waren, erhob Marwan seine Stimme:
„Werte Erdle, Fürsten und Herren, ich freue mich euch so zahlreich in meiner Stadt begrüßen zu dürfen. Wir wissen alle, weshalb wir hier sind: Die Stunde ist gekommen um uns zu verschwören und unserer Heimat und unseren Kindern die Freiheit zukommen lassen die sie verdienen. Zu diesem Zweck werde ich nun jeden von euch bitten auf diesem Heiligen Boden einen Eid abzuleisten.“
Nach diesen Worten zog Marwan eine Textrolle aus dem Gürten, entrollte diese und begann den ersten Namen vorzulesen: Abdallat ibn Abdal'uzza. Sogleich trat der Genannte, der Häuptling des 'Anizza-Stammes vor. Das dreifarbige Banner wurde über den schwarzen Stein gelegt und Marwan wies Abdallat an seine Schwurhand auf Banner und Stein zu legen und ihm nachzusprechen: „Ich, Abdallat, Sohn von Abdal'uzza, Herr der 'Anizza schwöre feierlich, den Kampf gegen Sauron aufzunehmen, jeden Tag und jede Stunde meines Lebens bis zur Stunde meines Todes. Ich schwöre ferner meinen Mitverschwöreren ohne Zagen beizustehen und dass ich bereit bin. mein Leben für sie und unsere gerechte Sache zu geben. Zuletzt schwöre ich die Macht dieses Rates anzuerkennen und denjenigen, den der Rat als unser aller Herr bestimmt, zu folgen und beizustehen, bis er mich freigibt oder der Tod mich nimmt. Die Götter mögen meine Zeugen sein und mich mit dem Tod strafen, wenn ich meinen Schwur breche.“

Nach diesem Schwur begab sich Abdallat wieder in den Kreis der Fürsten und Marwan rief den nächsten Fürsten, Abd-Manat von den Banu Bakr auf. Auch dieser leistete den Eid und so ging es immer weiter. Auf Abd-Manat folgten in dieser Reihenfolge: Dihya, Tochter von Misibsa, Herrin der Tamazikhen;
Damiqilíshu, Sohn von Sînmágir, von den Ungsangiga-Stadtstaaten im Osten Harads;
Hawsa, Sohn von Qásit, Herr der Abd al-Qay;
Ahaziah und Azruba’al von den Kinahhu;
Hozah, Sohn von Ali, Herr von Yamama;
Hayyan, Sohn von Harith, Herr von Najran;
Hinas, Sohn von Takhmy, von den Lihyaniten;
Hasan, Sohn von Bahdal, Herr der Banu Kalb;
Harith von den Banu Ghassan;
Hárún, Sohn von Nawtali, Herr der Banu Quraíza;
Wa'aran Haywat, der König von Da’amat;
Yazid, Sohn von Hasan, Herr der Qarwaliden;
Kulayb, Sohn von Rabi’a, Herr der Banu Taghlib;
Amkhel, Sohn von Yohanan, Herr der Qainuqa;
Muthanna, Sohn von Mansur, Herr der Banu Shayban;
Madher, Sohn von Nazer, Herr der Banu Hothail;
Masnsen, Sohn von Yugerten, Herr der Imragen;
Marwan selbst;
Niqmaddu, Sohn von Ammittamru, Stadtherr von 'Ugart;
Sakhr, Sohn von Harb, Herr der Banu 'n-Nadír und
Sa'amun, König von Ta-Mehu.
Zuletzt wurde Qúsay aufgerufen, also trat er ebenfalls vor und leistete den Eid.

Dann rollte Marwan die Schriftrolle wieder zusammen und steckte sie zurück in seinen Gürtel. Die Liste war komplett, dennoch war einer der Fürsten noch nicht vorgetreten. „Músab von Kerma“, sprach Marwan den Fürsten an, „ihr seid erst kürzlich zu dieser Verschwörung gestoßen und der Herr Wa'aran Haywat hat für euch gebürgt. Seid ihr bereit diesen Eid zu leisten?“

Melkor.:
Músab trat nun zögerlich hervor und legte seine rechte Hand auf Banner und Stein. "Ich, Músab bin Kernabes, König von Kerma, schwöre feierlich, den Kampf gegen Sauron aufzunehmen, jeden Tag und jede Stunde meines Lebens bis zur Stunde meines Todes. Ich schwöre ferner meinen Mitverschwöreren ohne Zagen beizustehen und dass ich bereit bin. mein Leben für sie und unsere gerechte Sache zu geben. Zuletzt schwöre ich die Macht dieses Rates anzuerkennen und denjenigen, den der Rat als unser aller Herr bestimmt, zu folgen und beizustehen, bis er mich freigibt oder der Tod mich nimmt. Die Götter mögen meine Zeugen sein und mich mit dem Tod strafen, wenn ich meinen Schwur breche,“ sagte er, jedoch mit etwas Widerwillen in der Stimme..
Nachdem er den Schwur abgeleistet hatte stellte er sich wieder zu Alára und Wa'aran.

kolibri8:
Nachdem nun auch Músab wieder im Kreise der Fürsten stand, wandte sich Marwan wieder an den gesamten Fürstenrat: „Nun da wir uns verschworen haben, ist die Zeit gekommen uns einen Anführer zu wählen. Es wäre nur gerecht, wenn wir den Mann auswählen, der diese Verschwörung überhaupt erst in die Wege geleitet hat. Ich schlage daher vor, Qúsay, den Sohn von Nazir, zu unserem Malik zu wählen.“
Mit einer Handbewegung bat er Qúsay vorzutreten. Als Qúsay neben Marwan stand, ergriff Wa'aran Haywat das Wort und sprach: „Ich sage nicht, dass Qúsay nicht Malik sein sollte, doch ist es unüblich, dass ein Malik über einem anderen steht.“
„Dann sollte der Titel unseres Herren nicht Malik, sondern Malik al-Mulúki‎ lauten“, wandte Harith ein, woraufhin Wa'aran Haywat zustimmend nickte und sein Einverständnis gab: „Dies wäre akzeptabel.“

Wieder ergriff Marwan das Wort und fuhr fort: „Wüsste einer der anwesenden einen Grund, dass Qúsay nicht Malik al-Mulúki werden sollte?“
Marwan wartete einen Moment, doch niemand schien einen Grund vorzubringen zu können.
„Schlägt jemand einen anderen Kandidaten vor?“
Wieder wartete Marwan, doch wurde kein anderer Kandidat vorgeschlagen.
„Dann erwarte ich nun eure Stimmen, wer stimmt dafür, Qúsay zum Malik al-Mulúki zu erheben?“

Reih um hoben die Fürsten die Hand und bald schon war klar, dass die Fürsten einstimmig für Qúsay stimmten. Dann fragte Marwan Qúsay: „Nehmt ihr Qúsay, Sohn von Nazir, von den Quahtan die Wahl zum Malik al-Mulúki an?“
„Ich nehme die Wahl an“, antwortete Qúsay.
Dann fragte Marwan weiter: „Wollt ihr die Tempel und Kulte achten und beschützen?“
„Ich will“
„Wollt ihr die Gerechtigkeit bewahren und das Unrecht bekämpfen?“
„Ich will.“
„Wollt ihr den (inneren) Frieden bewahren?“
„Ich will.“
„Wollt ihr das Malikat erhalten und mehren?“
„Ich will“
Nachdem Qúsay die letzte Frage beantwortet hatte nahm Marwan geweihtes Olivenöl, salbte Qúsay und krönte ihn mit einem goldenen Stirnreif.

So als König gezeichnet erhob sich Qúsay und wandte sich an die versammelte Menge:
„Eine neue Zeit bricht an für Harad. Sehr bald wird die Kunde von den Kämpfen in Linhir und auch von diesem Rat Suladân und Hasaël zu Ohren kommen. Krieg steht uns bevor. Nicht gegen fremde wie seit Alters her, sondern gegen unsere Brüder, die, ob durch Zwang oder aus freiem Willen, weiterhin Saurons Banner folgen. Auch wenn mich der Gedanke schmerzt, ist dies doch ein Opfer, das wir bringen müssen um die Freiheit unseres Volkes und unserer Heimat zu garantieren. In diesem Krieg werden vor allem unsere Familien gefährdet sein, daher rate ich allen die dort leben die ungeschützten Oasen der Wüste zu verlassen und in Harondor Zuflucht zu suchen. Ferner brauchen wir für diesen Krieg Krieger und Waffen“, bei diesen Worten sah er die Fürsten genau an, „entsendet Boten in eure Reiche, dass Truppen ausgehoben und bewaffnet werden sollen. Jeder Mann ob Freier, Leibeigener oder Sklave, der Willens ist für unser Banner zu kämpfen, soll die Möglichkeit erhalten und eine Waffe erhalten“, bevor er fort fuhr überlegte er einen Moment und sprach dann: „Betrachtet dies als unsere erste Amtshandlung als König: Hiermit erlassen wir, Qúsay, König der Könige und König der Haradrim, dass jedem Sklaven, der unter meinem Banner kämpft, die Freiheit zu gewähren ist. Denn wie können wir behaupten für unsere Freiheit zu kämpfen, wenn wir selbst andere unterdrücken?“

Als Qúsay geendet hatte ging ein Raunen durch die Menge und die Leute begannen wild miteinander zu diskutieren.

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