Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Arnor
Arthedain
Melkor.:
Ardóneths Gruppe mit Fís aus Fornost
Nach einem langen und hartem Marsch in Richtung Norden gelang es Ardóneths Gruppe endlich, die Spuren der Ork-Armee finden. Zwei Tage waren bereits vergangen seitdem die Gruppe von Fornost aus aufgebrochen war. Schließlich, im Norden Arthedains, mussten sie eine Zwangspause einlegen, denn ein Schneesturm von Norden kommend, hinderte sie daran, das feindliche Heer weiter zu verfolgen. Eher unzufrieden und wiederwillig befahl Ardóneth, hinter einer kleinen Böschung Schutz zu suchen. Nachdem sie trotz der schwierigen Bedingung ein Lagerfeuer entfachen konnten, entschlossen sich die Waldläufer dazu, eine schon lang benötigte Pause einzulegen. Die Gruppe setze sich rings um das Feuer, sodass die entkräfteten und unterkühlten Gefährten sich langsam wieder aufwärmten. Einige nutzen die Chance und holten den Schlaf, den Ardóneth ihnen verwehrt hatte, wieder nach. Zu groß war die Sorge um Kerry, aber auch um Mathan und seine Gruppe und so gab es bisher nur kurze Pausen.
Elrádan der sich neben Ardóneth gesessen hatte bemerkte, dass dieser erneut in Gedanken versunken war. "Du solltest dich auch ausruhen. Seit fast zwei Tagen hast du kein Auge mehr zugemacht." meinte Elrádan der über den Zustand seines Freundes besorgt war.
Der aus den Gedanken gerissene Ardóneth schaute ihn verwundert an ohne direkt zu antworten.
"Sie werden sie finden und sie zurück bringen, die Elben werden es schaffen." beschwichtige Elrádan ihm.
Ardóneth nickte. "Vielleicht hast du Recht." Mit einem Schulterklopfen symbolisierte Ardóneth nun das er sich zurückzog.
Fulthien, die das Gespräch zwischen ihrem Anführern mitbekommen hatte, schaute Elrádan fragend an. "Er sorgt sich um Kerry." flüstere er zu ihr, nachdem er ihren Blick erkannt hatte.
Fulthien setzte sich nun neben Elrádan. "Meinst du es hat etwas mit ihr zu tun?" fragte sie zurück und brach ein Stück ihres Cramstückes ab und reichte es ihrem Nachbarn.
"Nein... Seitdem er von Saruman kontrolliert ist, ist er nicht mehr derselbe," sagte Elrádan. Er nahm das Cram dankend entgegen. Ein kühler Windhauch schlug ihm ins Gesicht.
"Er wird wieder der alte werden, du wirst schon sehen. Er braucht nur etwas Zeit..." meinte Fulthien und erhob sich wieder.
Elrádan dachte über ihre Worte nach und schaute zu Ardóneth, der unter Decken versteckt träumte. "Er wird wieder der Alte..."
-Mirithil-:
Es hatte angefangen zu schneien und die Gruppe kam nur noch schwerlich voran. Der eisige Wind machte den Männern zu schaffen und der beständige Schneefall sorgte dafür, dass sie kaum noch erkennen konnten in welche Richtung sie sich bewegten. Als sie eine einigermaßen geschützte Stelle fanden befahl Ardoneth eine Rast einzulegen und ein Feuer zu entzünden, sofern es möglich wäre.
Nach dem langen und ermüdenden Marsch schlug die Gruppe ihr Lager unter einer kleinen Gruppe Eichen auf. Fis setzte sich zu einigen der Dunedain, schlug seinen Mantel enger und betrachtete gedankenverloren die Flammen. Manche der Männer hatten sich schlafen gelegt, darunter auch Ardoneth. Elradan übernahm solange das Kommando für ihn. Einer der Menschen blickte zu ihm als ihre Gespräche langsam verstummten und es still wurde.
"Warum seid ihr dabei?", fragte er neugierig, "Warum hasst ihr diese Orks?"
Lange schwieg Fis und blickte weiter in die Flammen, doch dann begann er:
„Ich verlor jemanden an diese Orks. Sie bedeutete mir viel, mit ihrer Hilfe gelang es mir den Düsterwald lebend zu verlassen. Sie versorgte meine Wunden und hielt mich am leben, während ich mich erholte, körperlich und geistig. Ihr Name war Lauriel.“
Der Sturm fuhr zwischen die Bäume und ließ sie knacken und ächzten während Fis erzählte.
„Wir erreichten die Ausläufer der Berge in Begleitung einiger Waldmenschen. Auch sie flohen und reisten mit uns in Richtung der Berge. Die Sonne versank hinter den höchsten Gipfeln des Nebelgebirges und ließ die Kiefern an den Hängen feurig rot aufleuchten. In einem kleinen Wäldchen machten wir halt als sich langsam lange Schatten über die Ebene legten. Wir setzten uns auf einer kleinen Lichtung in einen Kreis und entzündeten ein Feuer für die Nacht. So weit in der Ebene rechneten wir nicht mit einem Angriff von Orks oder Räubern.
Leise knisterte das Feuer und Funken stiegen mit dem Rauch in Richtung der Sterne. Der flackernde Schein des Feuers ließ die Schatten zwischen den Bäumen zittern und tanzen und die Flammen beleuchteten die Gesichter der Sitzenden. Ein alter Waldmensch fing an mit tiefer Stimme zu singen und die Luft war erfüllt von dem tiefen Klang seiner Stimme:
Die Nacht war klar
die Sterne hell
die Wälder weit
von Leben voll
Die Ersten wanderten umher
die Zwerge gruben tief im Berg
die Menschen lebten unbeschwert
solange wie der Frieden währt
Doch Schatten wächst in Moria
Der Grünwald ist nun voll Gefahr
In Gundabad die Orks sich rühr'n
Das Unheil steht vor unsrer Tür
Nach und nach waren alle anderen mit eingestimmt, nur ich und Lauriel hörten aufmerksam dem traurigen Lied zu.
Düster der Trommeln dumpfer Schlag
Das Dunkel erstarkt von Tag zu Tag
Orks und Trolle verwüsten das Land
Die Dörfer sind leer, die Felder verbrannt
Das Dunkel erstarkt von Tag… zu... Tag...
Langsam verklang das Lied, es blieben nur die Geräusche der Nacht und das knistern des kleiner werdenden Feuers.
Mir war diese Stille unangenehm und so stand ich auf und blickte in die Flammen: „Ich gehe noch etwas Holz holen.“, er zeigte auf zwei der Waldmenschen, „Ihr haltet Wache bis ich wieder zurück bin.“ Dann machte ich mich in Richtung Wald davon.
Außerhalb des Feuerscheins war der Wald dunkel und voller Schatten. Ich griff nach meiner Axt und fing an zu arbeiten. Von hier sah das Feuer aus wie eine Kerze zwischen den Bäumen und eine Stille umfing mich, die nur von den Schlägen meiner Axt durchbrochen wurde. Ich genoss diese Stille, so konnte ich nachdenken über das was geschehen war und was ich mir zum Ziel gesetzt hatte. Mein Leben hatte sich innerhalb weniger Wochen und Monate grundlegen verändert, meine Ziele waren jetzt klar, ich wollte nach Eriador zusammen mit Lauriel, doch was dann? Was wenn wir Eriador erreichten? Plötzlich durchbrach ein Knacken und Knistern die Stille.“
Fis hielt inne und blickte auf. De Sturm hatte sich etwas gelegt und Elradan war an sie herangetreten und sprach leise mit zwei Waldläufern, die kurz darauf aufstanden und in der Dunkelheit verschwanden.
Elradan setzte sich in die Runde wärmte seine Hände am Feuer.
„Erzählt weiter, ich wollte euch nicht unterbrechen.“
„Ich hielt im Schlag inne und blickte mich um, meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, allerdings konnte ich trotzdem nicht mehr als ein paar Meter sehen. Doch der Wind trug den Geruch von nassem Fell und totem Fleisch, dann erklang erste Horn und ein wütendes Heulen schallte von den Berghängen wieder.
Das kreischen der Orks erfüllte die Nacht und das klirren von Waffen war zu hören, ich griff nach meinem Schwert und mit ihm in der einen und der Axt in der anderen stürmte ich auf die Lichtung.
Auf der Lichtung wimmelte es von Orks und Wargen, das Feuer war ausgetreten worden und die Schlafstätten waren zerwühlt. Auf der anderen Seite der Lichtung kämpfte Lauriel gegen einen stämmigen Ork mit dunklem Lederpanzer. Neben ihm lag einer der beiden Menschen die er als Wache abgestellt hatte, ihm ragte ein schwarz gefiederter Pfeil aus der Brust. Der andere lag neben dem Feuer, er hatte es noch geschafft das Feuer zu löschen bevor er niedergeschlagen wurde. Sein Schwert lag neben dem von Schnitten übersäten Jungen...“
Fis verstummte und blickte zu Ardoneth Stellvertreter: „Genug für heute. Wir sollten uns alle etwas ausruhen und dann unseren Weg fortsetzen.“
Melkor.:
Elrádan hielt nun die erste Wache. Bis auf das Zischen des Windes, das durch die Bäume und Sträucher zog, war kaum etwas Verdächtiges zu hören. Elrádan kannte Ardóneth bereits seit fast 25 Jahren, doch nie hatte er sich so um seinen Kameraden gesorgt. Immer wieder wiederholte er, ungläubig, die Worte die Fulthien ihm gesagt hatte. " Er wird wieder der Alte..." murmelte er vor sich hin. Plötzlich durchdrang ein Knacken das Lager und der Dúnadin sprang mit seinem Schwert in der Hand auf, bereit jeden zu töten der ihnen schaden wollte. Doch nur Fulthien und Kilian sprangen aus dem Gebüsch, außer Atem begannen sie zu sprechen.
"Die Orks haben sich schon wieder in Bewegung gesetzt..." keuchte Kilian.
"Sie müssten bereits fast eine Meile Vorsprung haben," meinte Fulthien.
Die drei Gefährten weckten den Rest auf, Elrádan war es unangenehm Ardóneth wieder aufzuwecken, nur zu gern hätte er ihm eine längere Rast gegönnt.
"Ardóneth, wir müssen weiter." Dieser öffnete langsam die Augen und blickte sich fragend um. Mit einem Nicken stand er auf und schnallte sich mit der Hilfe Fulthiens seinen Waffengürtel wieder um.
"Auf, weiter gehts." sprach er und verschwand hinter dem Gebüsch. Der Rest nahmen die Rücksäcke und löschten das noch glimmende Feuer.
Nachdem sie nach einen kurzen, schnellen Marsch das Trampeln der Orkstiefel vor sich wieder vernehmen konnten wurden sie langsamer. Fulthien, die ein gutes Auge besaß, entdeckte hinter Büschen hockend die Umrisse einer einzelnen Person.
"Da drüben ist wer..." flüsterte sie. Elrádan zog sein Schwert und winkte Kiárd mit sich. Ardóneth stoppte die Gruppe und ließ Fórtorg und Kilian bereits einen Pfeil auf die Sehne legen, für den Fall der Fälle. Er selbst war immer noch durch seine schwere Schulterverletzung eingeschränkt, so wechselten sich seine Gruppenmitglieder immer wieder mit seinem Gepäck ab.
Nachdem Elrádan und Kilian nur noch wenige Schritte hinter der unbekannte Person standen schlich sich Elrádan von hinten an und legte sein Schwert an die Kehle des Mannes.
Deeman:
Schneegestöber und unerwarteter Besuch
Gromnirs Auge huschte über das Orkherr welches unbeirrt seinen Weg fortsetzte. Der entflohene Uruk war nicht mehr zu sehen, wahrscheinlich tauchte er in der schwarzen Menge einfach unter. Vielleicht würde er auch versuchen einige seiner Artgenossen informieren. Gromnir war auf alles gefasst, eine jagende Meute auf der Suche nach frischen Fleisch oder vielleicht würde plötzlich das ganze Herr sich verstreuen. In Gedanken ging der Nebelwolf jede Möglichkeit durch. Zu allem überfluss setzte auch Schneefall ein, es schien so als wäre das Land selbst gegen den Jäger. Die Flockern, welcher immer dichter wurden, verschlechterten die Sicht. Dazu setzte auch noch starker, eisiger Wind ein, unheil pfiff er durch das Wäldchen und die Klippen. Ob es Tatsache oder Einbildung gewesen sein mag aber es schien als würden die Orks ihren Gang nach Norden beschleunigen. Auch das Gebirge verschwand hinter dem Schneefall.
Gromnir beschloss den aufkommenden Schneesturm auszusitzen. In einem fremden Land ohne Orientierungspunkte bei schlechten Wetter wäre es aus seiner Sicht Selbstmord die Verfolgung aufzunehmen. So ging er zurück in das nahe Wäldchen und machte es sich in einer Senke gemütlich, alte Schmauchspuren deuteten darauf hin dass dieser Platz schon öfters zur Rast genutzt wurde. Um wieder zu Kräften zu kommen, packte er etwas von seinem Trockenfleisch aus um es zu verspeisen. Die vergangenen Tage und Kämpfe machten sich nun bemerkbar.
Doch gerade als er den ersten Bissen nehmen wollte, spürte er kaltes Stahl an seinem Hals und hielt inne. Aus dem Augenwinkel konnte Gromnir dass es sich um kein Orkschwert handelte. "Kein fauliger Gestank in der Luft und kein Grunzen in meinen Ohren. Weder ihr, der das Schwert hält noch ich sind ein orkischer Herkunft..." sprach der Wolf ohne den möglichen Angreifer anzusehen. Er hob langsam die Hände, in denen keine Waffen lagen und wendete sich um. Gromnir zog die Brauen zusammen als eine Schar vermummter Gestalten vor ihm stand, eine der Gestalten stand etwas versetzt neben Gromnir und hielt sein Schwert weiter in Richung Hals. Der Hunger war groß, sein Magen donnerte förmlich vor Verlangen, also biss der Wolf etwas vom Fleisch ab. Sein Trockenfleisch schmatzend betrachtete Gromnir aufmerksam die Gruppe. "Also wer seid ihr dass ihr einem Jäger bei seiner Rast behelligt?" fragte er und wart gespannt auf ihr Begehr...
Melkor.:
"Wir sind Dúnedain des Nordens und verfolgen das Ork-Heer ebenfalls," sagte Elrádan. Der Mann schob die Klinge vorsichtig von seinem Hals weg. "Dann stehen wir auf derselben Seite," stellte der Ork-Jäger klar und erhob sich. Die Gruppe betrachtete ihn neugierig.
"Seid ihr einer der Dunländer?" fragte Fulthien den Mann, welcher heftig den Kopf schüttelte. "Ich bin Gromnir Blutbart von den Nebelwölfen. Diese Bestien da vorne haben den Anführer meines Stammes getötet und ich habe Rache geschworen."
"Mein Name ist Ardóneth," stellte sich Ardóneth vor und trat zu Gromnir. "Wir jagen diese Orks seit der Schlacht um Fornost um herauszufinden, wohin sie gehen und woher sie gekommen sind."
"Fornost?" wiederholte Gromnir interessiert. "Dorthin ist mein Volk gezogen. Ist die Stadt sicher?"
"Jetzt ja," antwortete Elrádan. "Die Orks wurden in einer großen Schlacht von den Mauern vertrieben."
Gromnir nickte zufrieden. "Das ist gut. Dann weiß ich, dass meine Leute in Sicherheit sind."
Ardóneth musterte den Krieger nachdenklich. "Wir könnten die Unterstützung eines erfahrenen Ork-Jägers gebrauchen, auch wenn wir nicht unbedingt auf einen Kampf mit dem Heer aus sind," sagte er. "Hauptsächlich wollen wir herausfinden, ob sie weiterhin eine Gefahr für Fornost darstellen."
"Nun, ich schätze, ich könnte euch helfen," sagte Gromnir. "Aber wenn ich den Kerl sehe, der meinen Ältesten erschossen hat, muss ich ihn töten. Ich habe es geschworen."
"Und wir werden euch nicht daran hindern, euren Schwur zu vollstrecken," versicherte Ardóneth. "Ein Ork mehr oder weniger macht keinen Unterschied. Im schlimmsten Fall fliehen wir, wenn ihr eure Rache vollstreckt habt - diese Orks scheinen dringliche Befehle zu haben und würden sich wahrscheinlich nicht damit aufhalten, einen einzelnen ihrer Art zu rächen."
Die Dúnedain steckten ihre Waffen weg und machten sich für die Weiterreise bereit, nun da sich ihre Gruppe um einen Mann vergrößert hatte.
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