Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Dol Amroth
Der Palast des Fürsten
FelsMcOwnage:
Thobador, vom Tor Dol Amroths kommend
Thobador hatte sich sofort auf den Weg zum Palast gemacht um dem Fürsten der Stadt seinen Dienst anzubieten. Auf seinem Weg konnte er viele verwahrloste Häuser und ihre Bewohner erblicken. Er empfand großes Mitleid mit ihnen und schwor sie dafür zu rächen.
An den Toren des Palasts angekommen, wurde der Waldläufer von zwei Wachen angehalten.
"Halt, was habt Ihr hier zu suchen? So abgerissen wie Ihr ausseht, habt Ihr bestimmt nichts Gutes im Sinn.". Thobador war es inzwischen gewohnt von den Wachen Dol-Amroths mit Misstrauen behandelt zu werden, weswegen er einfach nickte und stehen blieb.
"Verzeiht, aber bin ich hier nicht richtig um dem Fürsten meine Dienste anzubieten?".
Die Wachen blickten sie an und dann fiel der Blick des einen auf Thobadors Schwert, "Wie ein Krieger sieht Ihr immerhin aus und die Wachen am Tor haben Euch sicherlich auch nicht so mir nichts dir nichts herein gelassen, Ihr könnt passieren.". Thobador nickte der Wache erneut zu und betrat den Palast. Das innere des Gebäudes war das genaue Gegenteil der Stadt. Alles war ordentlich und prunkvoll eingerichtet und erinnerte an bessere Tage.
In den Gängen standen sich, in gewissen Abständen, immer zwei in prunkvolle Rüstungen gekleidete Gardesoldaten gegenüber. Sie sagten nichts und warteten wahrscheinlich darauf, dass Thobador etwas falsches tat. So streifte der Dunadan staunend durch die Gänge, bis er letztlich den Thronsaal erreichte. An den Wänden des Saals hingen edle Banner Dol-Amroths mit dem weißen Schwan darauf und in der Mitte stand der Thron Imrahils, des Fürsten der Stadt. Langsam näherte Tghobador, Thobadils Sohn sich Imrahil, bis er einige Meter vor ihm stehen blieb und sich verbeugte. "Mein Name ist Thobador, ich komme aus dem Norden und möchte Euch meine Dienste anbieten, um gegen Mordor zu kämpfen.", wie immer war der Waldläufer dabei sehr direkt, auch wenn es etwas unhöflich schien, vor einem Fürsten unaufgefordert zu sprechen. Imrahil schien das jedoch nicht sonderlich zu stören, ohne sich zu beschweren antwortete er, "Ihr seid den weiten Weg aus dem Norden hierher gereist um uns zu helfen? Wahrlich ehrenhaft, aber das ist schon eine Weile her, nicht wahr? Es drangen Gerüchte von einem Schwert zu uns durch, das Furcht und Schrecken unter den Orks verbreitet. Und die Beschreibung dieses Schwertes, passt auf das Eure.". Thobador blickte zu Boden und dann Imrahil ins Gesicht, "Es ist wahr, ich bin schon vor einiger Zeit nach Gondor gekommen, um gegen Mordor zu kämpfen. Aber die Dinge haben sich geändert, aus dem Sieg wurde eine Niederlage und jetzt könnt Ihr jeden Mann gebrauchen. Verzeiht mein forsches Vorgehen, aber ich rede nicht gerne um den heißen Brei herum. Wollt Ihr mich in Euren Reihen oder nicht?". Imrahil schien zu überlegen, "Normalerweise würde ich nicht jeden Dahergelaufenen in mein Heer aufnehmen, aber es sind schwere Zeiten und wenn Euer Schwert tatsächlich so gefürchtet ist bei den Orks, kommt uns das nur zugute. Ihr seid hiermit in den Streitkräften Dol-Amroths aufgenommen, meldet Euch bei General Hilgorn, meinem Heermeister. Er sollte sich noch hier im Palast aufhalten, fragt eine der Wachen.". Thobador bedankte sich und machte sich sofort auf die Suche nach Hilgorn. Nachdem er einige Zeit durch die Flure des Palasts gegangen war und den General nicht gefunden hatte, fragte er eine Wache. Diese führte ihn zu einem Quartier und ging dann wieder auf ihren Posten. Thobador klopfte an und wartete auf eine Antwort.
Eandril:
Hilgorn saß in Gedanken versunken am Fenster und sah auf die Stadt hinaus. Heute, am Tag bevor er mit dem Heer nach Linhir aufbrechen sollte, wurde ihm bewusst, dass es vielleicht das letzte Mal war, dass er Dol Amroth sah. Noch nie waren ihm vor einem Kampf solche Gedanken gekommen, und das beunruhigte ihn.
Plötzlich klopfte es an der Tür, und Hilgorn, der keinen Besuch erwartete, schreckte aus seinen Gedanken, sprang auf und sagte laut: "Tretet ein!"
Die Tür öffnete sich, und herein kam ein großer, abgerissen aussehender Mann, der ein Langschwert an der Seite trug. Hilgorn schätzte ihn etwa auf sein Alter.
"Ich bin Thobador, Thobadils Sohn, Waldläufer von Arnor. Ich wurde von eurem Fürsten geschickt, euch mein Schwert anzubieten."
Obwohl Hilgorn von der Direktheit Thobadors überrascht war, war der Waldläufer ihm direkt sympatisch, und er kam ihm auch entfernt bekannt vor.
"Es ist mir eine Ehre, Thobador.", antwortete er, "Mein Name ist Hilgorn, Sohn des Imranir, Hauptmann von Dol Amroth." Während er sich vorstellte, rückte er unauffällig seinen Mantel zurecht, der beim Aufstehen verrutscht war.
Thobador zog eine Augenbraue hoch, wie um Hilgorn zu zeigen, dass er die Geste wohl gesehen hatte, doch er ging nicht darauf ein, sondern meinte: "Hauptmann? Verzeiht, ich war auf der Suche nach dem Oberbefehlshaber. Könntet ihr mir sagen wo ich ihn finden kann?"
"Er steht vor euch", erwiderte Hilgorn. "Ich habe mich wohl falsch vorgestellt, doch ich kann mich noch nicht an meinen Titel gewöhnen. Nun sagt mir, was führt euch zu mir?"
"Wie ich schon sagte wurde ich von Fürst Imrahil angewiesen, mich bei euch zu melden, wenn ich für Dol Amroth kämpfen will."
"Nun, das kommt mir gelegen.", sagte Hilgorn. "Ein weiterer Mann in unseren Reihen kann nicht schaden bei dem was uns bevorsteht, zumal wenn es sich um einen kampferprobten Waldläufer aus dem Norden handelt. Solltet ihr weitere Ausrüstung, Waffen oder Rüstung brauchen, meldet euch beim Quartiermeister und sagt, dass ich euch schicke, dann werdet ihr alles erhalten was ihr benötigt."
Thobador nickte, antwortete jedoch: "Mein Schwert und mein Bogen sind gut genug, und Rüstung benötige ich keine mehr, doch ich danke euch dennoch."
"Sehr gut. Dann findet euch morgen zu Sonnenaufgang auf dem Platz der tausend Schwanenfedern ein. Wir werden eine Stunde nach Sonnenaufgang nach Linhir aufbrechen."
Thobador nickte knapp und wandte sich zum gehen, doch bevor er aus der Tür treten konnte, sagte Hilgorn: "Sagt mir, Thobador, ist es möglich, dass ich euch bereits begegnet bin? Habt ihr mit der grauen Schar in Pelargir und Minas Tirith gekämpft."
"Nein, aber ich war während der Belagerung in Minas Tirith und wurde dort verwundet.", erwiderte dieser. "Dann wart ihr der Waldläufer, den meine Männer und ich dort in der Stadt gefunden und in die Häuser der Heilung gebracht haben? Wir wunderten uns sehr, dass ihr in der Stadt wart, und nicht mit dem Rest der Grauen Schar auf dem Pelennor. Doch für den Moment genug der Kriegsgeschichten. Wenn es euch gefällt, kommt doch heute nach Sonnenuntergang wieder, dann habe ich ein schönes Fässchen Wein organisiert und ihr könnt mir erklären, wie ihr in die Stadt kamt.", antwortete Hilgorn.
"Das würde ich sehr gerne.", meinte Thobador. "Ich werde kommen." Und damit verließ er den Raum.
Hilgorn zum Platz der tausend Schwanenfedern...
Eandril:
Elphir, Hilgorn, Elúne, Duinhir und Dirar aus der Stadt...
Nachdem Qúsay sein Pferd persönlich in Richtung der Ställe geführt hatte, verabschiedete sich auch Duinhir am Eingang zum Palast mit den Worten: "Ich nehme an, dass die Dinge die Imrahil mit Qúsay zu besprechen hat von größerer Wichtigkeit sind als meine Anliegen. Ich werde mich für den Moment in den Garten begeben, aber ich würde euch bitten mir einen Boten zu senden, sobald der Fürst Zeit für mich hat."
"Natürlich, Fürst Duinhir.", erwiderte Elphir mit einer leichten Verbeugung, und Duinhir ging in Richtung des Gartens davon.
Kurz darauf verabschiedete sich auch die merkwürdige Frau namens Elúne mit der Begründung, sie habe noch einiges zu erledigen, sodass nur Elphir, Dirar und Hilgorn übrig blieben. Als sie das Beratungszimmer erreichten, öffnete Imrahil ihnen höchstpersönlich die Tür. Er bedachte Dirar nur mit einem kurzen Blick, legte seinem Sohn zur Begrüßung die Hand auf die Schulter und wandte sich dann an Hilgorn: "Was habt ihr zu berichten, General?"
Hilgorn salutierte, indem er die rechte Faust gegen die linke Brust schlug und erwiderte: "Mein Fürst, Linhir ist euer. Wir haben eine Garnison bestehend aus einigen unserer Soldaten und Qúsays Truppen unter dem Befehl von Marwan bin Yussuf und Túrin, einem Soldaten der sich in der Schlacht besonders hervorgetan hat, zurückgelassen."
Imrahil sah Elphir scharf an als ob er wüsste, dass diese Beförderung auf seinen Sohn zurückging, und fragte wiederum an Hilgorn gewandt: "Dieser Túrin, ist er vertrauenswürdig?" "Ich denke schon, Herr.", antwortete Hilgorn. "Er hat sich wie gesagt in der Schlacht hervorgetan, und er hatte bereits zuvor gute Dienste für Dol Amroth geleistet."
Der Fürst nickte langsam, offenbar stellte ihn diese Antwort einigermaßen zufrieden. "Und was habt ihr mit dem Rest des Heeres vor?" "Wir haben mehrere kleinere Trupps nach Norden entsandt, um die restlichen Übergänge über den Gilrain zu befestigen sowie das Hinterland bis hinauf nach Ethring von eventuellen Feinden zu säubern. Der Rest des Heeres wird mit den von den Haradrim erbeuteten Waffen nach Dol Amroth zurück kommen."
"Gut.", meinte Imrahil und machte einen Schritt zurück ins Beratungszimmer. Elphir trat sofort ein, doch Hilgorn und Dirar zögerten. Imrahil machte eine einladende Handbewegung und sagte: "Ihr seid bei den Beratungen mit Qúsay ebenfalls willkommen, schließlich wart ihr beide dabei, als dieses Bündnis überhaupt ausgehandelt wurde." Daraufhin betrat auch Dirar den Raum, doch Hilgorn blieb weiterhin vor der Tür stehen. "Wenn ihr erlaubt, mein Fürst, dann würde ich gerne darauf verzichten."
Imrahil zog erstaunt eine Augenbraue hoch. "Ich denke meine Anwesenheit bei der Beratung wäre von keinem großen Nutzen. Ich glaube, in dieser Zeit könnte ich wichtigere Dinge erledigen. Ich habe am Tor einige Elben gesehen, und ich würde gerne mit ihrem Anführer sprechen."
"Ja richtig, die Elben.", warf Elphir ein. "Woher sind sie überhaupt gekommen? Hat Oronêl sie geschickt?"
"Das sind Überlebende aus Lórien.", sagte Imrahil, und erklärte auf die fragenden Blicke seiner Gegenüber: "Saruman hat Lórien angegriffen und erobert, ist jetzt aber mit Rohan und den Elben Düsterwalds und Bruchtals verbündet. Ich hatte Erchirion nach Aldburg geschickt um dort um Hilfe für uns zu bitten, doch durch Sarumans Einfluss wollte fast niemand hören - außer den Überlebenden aus Lórien. Verständlicherweise möchten sie nicht an Sarumans Seite kommen, und Oronêl hat sie überredet hierher zu kommen." Er wandte sich wieder direkt an Hilgorn: "Ihr findet ihre Anführerin im obersten Turmzimmer."
Hilgorn verneigte sich zum Abschied und ging in Richtung des höchsten Turmes davon.
Elune zum Hafen
kolibri8:
Qúsay, Lothíriel und der Diener von den Stallungen.
Lothíriel ging mit dem Diener voran, während Qúsay sich etwas zurückfallen ließ. So führten sie ihn zum Beratungszimmer des Fürsten, in dem Imrahil sich bereits mit seinem Sohn unterhielt und den Vertrag, den Qúsay und Elphir vor Linhir geschlossen hatte studierte, während Dirar, seiner Rolle unsicher, etwas abseits stand. Als Lothiriel eintrat schenkte ihr Vater ihr ein Lächeln, bevor sie Elphir mit einer Umarmung freudig begrüßte.
Qúsay trat vorsichtig ein, und verneigte sich. Imrahil, sah ihn mit einem strengen, abschätzenden Blick an.
„Ihr seid der Herr Qúsay?“ fragte er. Qúsay nickte und fügte hinzu „der bin ich, mein Herr.“
Imrahil nahm den Vertrag in die Hand und sprach nun: „Nun ich muss euch leider mitteilen, dass mein Sohn wohl etwas voreilig war als er euch diese Zusagen machte. Die Lehen von Tolfalas und Harondor sind einfache Marken, diese zu Fürstentümern zu erheben, und euch zu verleihen steht außerhalb meiner Möglichkeiten, dazu braucht es einen Spruch der Fürsten Gondors. Außerdem wird es den gondorischen Fürsten bereits missfallen einem Fremden, dazu noch einem Haradrim, ein Fürstentum zu verleihen, geschweige denn zwei.“ Imrahil hielt kurz inne und fuhr aber dann fort: „Andererseits hat mit mein Sohn von euren Taten in Linhir berichtet. Dies lässt mich glauben, dass ihr ein ehrenwerter Mann seid. Daher werde ich euch mein Vertrauen schenken, doch enttäuscht mich nicht. Die Fürsten werden schwieriger zu überzeugen sein, doch würde es ihnen wohl leichter fallen, wenn ihr als Ritter Gondors, denn als haradischer Kriegsherr auftretet.“
Qúsay nickte, und zeigte damit, dass er verstand; dann sprach er: „Was ihr mir ratet, werde ich befolgen, Herr.“
Imrahil blickte ihn zufrieden an und befahl dann dem beistehenden Diener: „Bereitet dem Herrn Qúsay ein Quartier und bringt ihm Kleidung, die einem Edlen Gondors würdig ist.“ Der Diener verbeugte sich und verließ den Raum. Imrahil überflog den Vertrag ein weiteres Mal und sprach dann wieder: „Dies ist ein Punkt, der nicht so leicht zu klären ist.“ Er sah seine Tochter an und sprach dann weiter: „Herr Qúsay würdet ihr und euer Begleiter bitte draußen warten, dies ist etwas, dass ich mit meinen Kindern allein bereden sollte.“
Qúsay verstand, folgte der Bitte des Fürsten und verließ mit Dirar den Raum.
Nach einiger Zeit bat Elphir die beiden wieder hinein. Qúsay und Dirar taten wie ihnen gehießen und folgten Elphir. Als sie den Raum betraten ergriff sogleich Imrahil das Wort: „Wir haben nun einige Zeit beraten und sind zu dem Schluss gekommen, eurem Gesuch nach einem Ehebündnis nachzukommen. Doch vergesst nicht, dass ein solcher Bund unsere beiden Häuser vereint und euch somit auch Pflichten auferlegt. Ihr seid damit unserer Familie zu Treue verpflichtet.“
Qúsay nickte und antwortete: „Gewiss, Herr Imrahil. Es mag zwar Fürsten in Harad geben denen ihre Familie nichts bedeutet, doch seit versichert, dass ich nie in dieser Weise gefühlt habe. Die Familie ist mir heilig und ich werde den Bund unserer Häuser ehren.“
„Dann akzeptiere ich euch als meinen Gemahl“, sprach nun Lothiriel, und blickte dennoch nicht allzu glücklich drein. Der Gedanke, einen Mann zu heiraten, den sie gerade erst kennen gelernt hatte, gefiel ihr offensichtlich nicht, dennoch spielte sie die Rolle, die man von ihr erwartete weiter und legte mit Qúsay ein Gelübde ab, binnen Jahr und Tag die Ehe zu schließen.
Dann ergriff wieder Imrahil das Wort und erzählte, dass er für den nächsten Tag einen Hoftag einberufen hatte und dies die Gelegenheit wäre, Qúsay die Lehen zu verleihen und die Verlobung bekannt zu geben.
Dann betrat der Diener der Qúsays Quartier bereiten sollte wieder den Raum und Imrahil befahl ihm Qúsay auf sein Zimmer zu führen. So verließ Qúsay mit Dirar wieder den Besprechungssaal und folgten dem Diener.
kolibri8:
Der nächste Morgen war gekommen und Qúsay kleidete sich in die Kleidung die man ihm am Vortag gegeben hatte. Es waren die Gewänder und die Rüstung eines gondorischen Edlen: ein Kettenhemd, ein dunkler Wappenrock mit dem weißen Baum Gondors und ein Helm mit den charakteristischen Vogelschwingen an den Seiten. Auch der Gürtel und das Schwert waren von gondorischer Machart. So gekleidet, war Qúsay äußerlich kaum noch von einem Gondorer zu unterscheiden. Allein seine Haut war etwas brauner als die eines gondorischen Bauern. So ging er in Begleitung Dirars, der ebenfalls in gondorischen Gewändern gekleidet war und damit wie ein echter Gondorer aussah, zum Fürstensaal.
Den Fürstensaal von Dol Amroth sah Qúsay nun zum ersten Mal in seinem Leben. Auch wenn er weniger prachtvoll geschmückt war als der Fürstensaal Umbars, so übertraf er diesen doch um einiges an Anmut und Würde. An der Westseite befand sich eine Empore, auf dem mehrere Stühle standen. In der Mitte stand, die anderen Stühle überragend, der Fürstenthron, auf dem der Fürst und Truchsess Imrahil höchstpersönlich saß. Elphir saß zu seiner Linken, Lothíriel auf dem Stuhl zu seiner rechten. Hinter ihnen standen weitere Personen. Augenscheinlich waren dies Imrahils andere Kinder, und hinter Lothíriel konnte Qúsay Elune erkennen. An den Seiten des Saales hatten sich die edlen Gondors versammelt. Duinhir, den Qúsay bereits aus Linhir kannte, konnte er erkennen, aber die meisten waren ihm unbekannt. Mit einem alten Mann, in den Reihen der Ritter hatte Qúsay einen kurzen Moment lang einen eigenartigen Augenkontakt. Qúsay kam dem alten Mann scheinbar seltsam bekannt vor. Qúsay sah wieder nach vorne wo ihm Imrahil deutete vor ihn zu treten.
„Tretet vor Qúsay, Nazirs Sohn!“ sprach Imrahil und Qúsay tat wie ihm befohlen und trat vor, sodass er direkt vor dem Fürsten stand, dann nahm er sein Schwert vom Gürtel, legte es Imrahil in den Schoß, kniete sich hin, und berührte sein Schwert mit der einen Hand am Heft.
Dann sprach er langsam aber deutlich, sodass jeder anwesende verstand: „Hiermit schwöre ich Treue dem Königreich Gondor und verpflichte mich seinem Herrn und Statthalter, Imrahil, Adrahils Sohn, allzeit mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen, im Frieden wie im Kriege, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich aus meiner Pflicht entlässt, der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So spreche ich, Qúsay, Nazirs Sohn, vom Stamme Qahtans aus der Künne Anarions.“
„Und dies höre ich, Imrahil, Adrahils Sohn, Herr von Gondor, Statthalter des Königs und Fürst von Dol Amroth, und so schwöre ich euch, meinem Vasallen, dieselbe Treue, die ihr mir geschworen habt und gelobe euch Schutz und Trutz vor euren Feinden, bis auch mich der Tod nimmt oder die Welt endet. Und so will ich es weder vergessen noch versäumen, Empfangenes zu vergelten: Treue mit Treue, Tapferkeit mit Ehre und Eidbruch mit Strafe.“
Imrahil gab Qúsay sein Schwert zurück, der nun aufstand und einige Schritte zurück trat. Imrahil wandte sich nun an die Gruppe der Fürsten, die um Duinhir herum stand und sprach: „Große des Reiches, stimmt ihr zu die Marken des Reiches von Tolfalas und Harondor zu Fürstentümer zu erheben, um sie Qúsay einem Lehnsmann des Reiches zu verleihen?“
Aus der Reihe der Fürsten trat nun ein Mann hervor, der sich als Golasgil, der Herr des Anfalas, herausstellen sollte, und sprach: „Die Fürsten den Reiches haben beraten und stimmen der Erhebung der Marken Tolfalas und Harondor zu Fürstentümern zu.“ Bei diesen Worten nahmen sowohl Golasgil als auch Duinhir jeweils eine der zwei Fahnen in die Hand, die zuvor auf dem Boden vor ihnen lagen. Doch statt diese Fahnen an Imrahil weiterzureichen, hielten sie inne und Golasgil sprach weiter: „doch sehen es die Fürsten des Reiches nicht gerne, das zwei Fürstentümer an einen Mann allein vergeben werden, nach Willen der Fürsten des Reiches soll Qúsay nur ein Fürstentum zugestanden bekommen.“ Bei diesen Worten ging ein Murren durch die Reihen des Saales. Golasgil beriet sich noch einmal kurz mit den anderen Fürsten und ergriff dann wieder das Wort: „Lothíriel, eure Tochter soll das andere Fürstentum erhalten.“ Imrahil sah die Fürsten an, blickte dann zu Qúsay, der mit einem Nicken signalisierte, dass dies akzeptabel sei, und sprach dann: „So sei es!“ Dann wandte er sich an seine Tochter zu seiner linken und sprach: „Lothíriel, meine Tochter, so trete vor.“ Lothíriel stand auf, und stellte sich zur rechten Qúsays. Imrahil stand auf und Duinhir überreichte ihm die eine Fahne. Qúsay kniete wieder vor dem Truchsess nieder. „Hiermit verleihe ich, Imrahil, euch Qúsay das Fürstentum Harondor, damit ihr es zur Ehre des Reiches Gondor verwahrt und verteidigt.“ Mit diesen Worten übergab Imrahil Qúsay die Fahne die das Fürstentum Harondor symbolisierte: ein schwarzer Wimpel, mit Siberfäden bestickt, die einen weißen Baum, ein Schwert und in Tengwar den Namen des Fürstentums zeigten. Nun trat Golasgil vor überreichte Imrahil die Fahne von Tolfalas, ein rot-weißer Wimpel, den ein rotes Schiff und ebenfalls ein Tengwarschriftzug mit dem Namen des Fürstentums zierten. Lothíriel kniete vor ihrem Vater nieder, und empfing die Fahne mit den Worten Imrahils: „Hiermit verleihe ich, Imrahil, euch meine Tochter das Fürstentum Tolfalas, damit ihr es zur Ehre des Reiches Gondor verwahrt und verteidigt.“
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