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Der Thron von Mittelerde-Backstory

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Darkayah:
Der Weg zur großen Bank von Dorwinion war weit und anstrengend. Die ersten leichten Schneeflocken fielen schon zu Boden. Die Pferde stießen große Wolken beim atmen aus, die durch die Kälte entstanden. Die kleine Truppe aus Soldaten waren zusätzlich zu ihren Rüstungen in ihren Umhängen eingewickelt um sich vor den Frost zu schützen. Die Banner wehten heftig im starken Wind. Die große Stadt Dorwinion war schon zu sehen. Dorwinion wurde alleine schon durch die Weinproduktion enorm reich und wohlhabend. Die Stadt war unabhängig und wurde von einen Rat verwaltet. Am Tor angekommen, sah die Truppe die großen Banner der Stadt an der großen Mauer hinunter hängen. Sie zeigten einen weißen Kelch, der von einem Lorbeerkranz umrandet war. Der Grund des Banner war in einem pinken Ton.
Als sie die Tore durchquerten, sahen sie die prächtigen und sauberen Straßen. Ein Gebäude viel sofort auf. Es war sehr groß und prunkhaft. Gemischtes Volk befand sich auf den Straßen.
Bei der Bank angekommen, gingen Thurion und Davos die langen Treppen hoch zum Eingang.
Die beiden Männer wurden in einem Saal gebracht. Für den Bau wurden die hochwertigsten Steine verwendet. Der Raum an sich wirkte eher kahl. Es befand sich lediglich ein großer hölzerner Tisch mit drei steinernen Stühlen dahinter. Vor den Tisch befanden sich eher schlichte, aber gut verarbeitete Holzstühle.
Nervös ging Thurion den Saal auf und ab. Es dauerte ihm viel zu lange, bis der Vorstand der Bank von Dorwinion erschienen.
"Ich hoffe es ist richtig, was wir hier tun...", murmelte der König von Angmar. Davos entgegnete: "Ihr wisst um unsere finanzielle Lage und wir brauchen das Geld, wenn ihr wieder auf dem Thron von Carn-Dûm sitzen wollt!".
Thurion wollte gerade antworten, da öffnete sich ein große Tür und drei stattliche Männer betraten den großen Saal. Sie setzten sich auf ihre steinernen Stühle, während Thurion und Davos auf den Tisch zukamen.
"Willkommen in der Bank von Dorwinion, ich hoffe ihr hattet eine angenehme Reise bei diesen Wetterverhältnissen, bitte setzt euch!", sagte der Mann der in der Mitte saß und anscheinend der Oberste der drei war.  Vorsichtig ging Thurion auf einen der Stühle zu und setzte sich. Der Stuhl knarrte als er sich setzte. "Was kann die Bank für euch tun, Fürst Thurion?".
Sofort ergriff Davos das Wort und korrigierte: "Das ist Thurion, König von Angmar!".
Der Mann der Bank warf Davos einen genervten Blick rüber und mit einer Handbewegung wies er ihn an sich zu setzen. Kurz darauf setzte er sich. Der Mann der Dorwinion Bank sprach: "Soweit wir wissen, regierten Jahre lang die Mitglieder der Familie Stark das Reich, und jetzt Fürst Gulzar als König von Angmar..".
Sofort entgegnete Thurion: "Er ist ein Verräter, Gulzar war nie mein Erbe und er teilt auch nicht mein Blut!".
Der Mann der Bank lachte und erwiderte: "Könige werden gestürzt und neue kommen an die macht... Uns kamen da einige Dinge zu Ohren".
Thurion sah den Mann fragend an. "Ihr seid kein Mensch, ihr seid ein Maia, von der einen Seite könnte man es so sehen, ihr hättet euer ganzes Leben Zeit, das Geld zurück zu zahlen, aber es wäre auch für uns ein Risiko, mit so einem mächtigen Mann zu verhandeln und der Krieg kostet ganz Mittelerde schon viel Gold und Blut...".
Es war still im Saal und der Mann der Bank fuhr fort: "Ihr habt vielleicht viele Titel, viele glorreiche Taten vollbracht, vielleicht sind die Bücher mit euren Geschichten gefüllt, unsere Bücher dagegen sind mit Zahlen, die sprechen nämlich ihre eigene Geschichte...".
Noch immer war es still im ganzen Raum. Selbst Davos Schneewert wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
"Wie viele loyale Männer kämpfen für euch?", wollte der Mann wissen. Thurion überlegte nicht lange und antwortete genervt: " Dreitausend..".
Der Mann der Bank fragte sofort wieder: "Wie viel Nahrung produziert ihr in Schwarzfeste um eure dreitausend Mann zu versorgen?".
Auf die Frage überlegte Thurion genau, erwiderte aber kurz und knapp: "Nichts...".
Schnell versuchte der Mann einen Abschluss zu finden und sagte: „"Ihr seht, diese Zahlen sprechen für sich... Ich muss euch so leider euer Ersuchen ablehnen. Es würde sonst nicht gut ausgehen für uns...".
Thurion warf Davos einen vorwurfsvollen Blick zu. Missmutig erhob sich Thurion und wollte gerade aus dem Saal gehen, da stand Davos ebenfalls auf und wendete sich an den Mann der Dorwinion Bank. "Entschuldigt mich mein Herr...", dabei zog Davos seinen Handschuh aus und zeigte seine Hand, an der ihm alle Finger fehlten. "Seht, das ist was ich für meine Verbrechen bezahlen musste und halte es für eine Gerechte Bestrafung für einen Schmuggler!". Er zog seinen Handschuh wieder an und fuhr fort: "Ihm ist es egal aus welchem Stand, oder welche Beziehung ihr zu ihm habt... Ihm ist die Ehre und die Gerechtigkeit wichtig , deshalb ist er eure beste Möglichkeit euer Gold zurückzubekommen, welches ihr schon in Mittelerde gesteckt habt! Kriege sind teuer, das stimmt...". Der Mann der Bank unterbrach ihn: "Der Krieg in Angmar ist so gut wie vorbei und auch in Mittelerde...". Davos ergriff sofort wieder das Wort: "So lange Thurion lebt, ist der krieg nicht vorbei! Er hat ein viel höheres Ziel, er will die Länder Mittelerdes in einem Königreich vereinen... Wer hat aktuell  und die letzten Jahre die Macht in Mittelerde gehabt?".
Dem Mann der Bank wurde es zu viel "Fürst Davos..", wollte er Davos Schneewert unterbrechen.
Dieser wollte aber seine Frage beantwortet haben, so erwiderte der Mann: "Gondor...".
Davos fuhr fort: "Wer regiert in Gondor, in welches ihr die letzten Jahre viel Geld gesteckt habt?". Der Mann der Dorwinion Bank seufzte und erwiderte: „Etliche Fürsten, zuletzt König Aragorn und jetzt Königin Anarya..."
"Und was ist mit Gondor im Moment los? Es ist gespalten! Arnor hat sich losgesagt, die Königin hat nicht einmal einen Erben, wenn es dann zum Tod der Königin kommt, fällt das Reich nur weiter in sich zusammen... Etwa Imrahil von Dol-Amroth, der gegen seine eigenen Landsleute in den Krieg zieht?".
Davos machte eine kurze Pause. "Wenn Anarya stirbt, wer bezahlt dann euer Gold zurück?".
Der Mann der Bank lächelte nur und erwiderte: "Darüber machen wir uns erst dann Gedanken!".
Nervös erwiderte Davos: "Verzeiht mir mein Herr, aber das Problem besteht ja schon jetzt! Es gibt nur noch einen fähigen Herrscher in Mittelerde, Thurion!". Dabei zeigte er auf seinen König.
"Er ist in seinen besten Jahren, könnte sofort einen Erben zeugen, er ist ein gut geübter Anführer und er redet nicht darüber seine Versprechen einzuhalten, sondern tut es auch!".
Dabei deutete Davos Schneewert auf seine Hand.

Nach einiger zeit kamen die beiden Männer die hohen Treppen der Bank wieder hinunter. Er wendete sich an Davos und sagte: "Da habt ihr unser Gold noch gerettet...". Dabei klang er sehr erleichtert. Davos seufzte nur und erwiderte: "Allerdings tut es mir wegen der Klausel leid, ich wusste nicht dass die auf eine Hochzeit wert legen, euer Gnaden...".
Thurion lachte nur antwortete: "Nein, wahrlich nicht. Aber darum werde ich mich nach dem Krieg kümmern, dafür gab die Bank zum Glück etwas Zeit!".
Thurion und Davos stiegen auf ihre Pferde. Kurz darauf kam ein großer Trupp von schwer gerüsteten Soldaten. Dies war die Garde, die das Gold zum Besitzer eskortierte, in  diesem Fall nach Schwarzfeste in Angmar.
Dort angekommen, rüstete er seine Armee zum Krieg. Er wartete allerdings auf die Söldnerarmee, die ihm nochmal zehntausend Männer brachte.
Als diese auch eintraf, wurden die Soldaten in die Rüstungen von Angmar gesteckt. Abmarschbereit stand das große Heer vor den Toren von Schwarzfeste. Als sie endlich los ritten, wehte die endlose Anzahl  der Banner im Wind. Alle zeigten den Wolfskopf den Thurion auf seinem Banner trug. Thurion ritt ganz vorne mit Davos und Naruphel, einer Priesterin von Melkor, die Thurion in sein Gewissen redete, seit er seine Macht verlor und ihm versprach mit Melkors Hilfe diese zurück zu erlangen. Es war inzwischen sehr kalt geworden und viele dicke Schneeflocken fielen auf das Land. Der Schnee lag schon hoch. Ihr erstes Ziel war Grauwacht. Eine Stadt die gut befestigt war.
Dort angekommen, kam ein Späher von Thurions Armee zu ihnen geritten.
"Euer Gnaden, die Armee von Grauwacht scheint aus der Stadt zu ziehen, wie es aussieht marschieren sie nach Carn-Dûm!".
Thurion spürte die Gelegenheit, einer Belagerung aus dem Weg zu gehen und die Armee auf offenen Feld zu schlagen. Sofort wies er seinen Generälen an, sich für den kommenden Ansturm vorzubereiten. Er befahl seinem besten General, Thir aus dem Hause Stark, die eine Hälfte der Armee mit sich zu führen um die Truppen aus Grauwacht zu flankieren.
Ohne dass die Truppen von Grauwacht damit rechneten, stürmte Thurion mit seinen Reitern auf seine Gegner zu. Im letzten Moment versuchten diese sich noch zu formieren, allerdings ging das nicht wirklich auf. Die Reiter Thurions ritten durch die Reihen ihrer Feinde und erschlugen etliche. Viele gingen dabei zu Boden und der sonst so weiße Schnee färbte sich rot.
Von der anderen Seite erschien nun auch Thir mit der der anderen Hälfte der Armee. In der Mitte des Geschehen trafen sie aufeinander und kämpfen sich durch die Reihen der Soldaten aus Grauwacht. Der Anführer der Truppen warf sein Schwert auf den Boden als Zeichen der Aufgabe. Thurion und Davos kamen zu ihm geritten. Beide stiegen vom Pferd und gingen auf den Anführer zu. "Laphrador, Fürst von Grauwacht...", fing Thurion an. Laphrador sah Thurion nur fragend an. "Das ist Thurion, der wahre König von Angmar!" , sagte Davos bestimmend.
Fürst Laphrador staunte nicht schlecht, als er dies hörte. Er beugte das Knie und sank dabei den Kopf. "Euer Gnaden!", stammelte er. Der König von Angmar entgegnete: "Erhebt euch und unterstellt mir eure Truppen und ich werde euch und eure Männer verschonen! Ich will keine geschlagenen Hunde abschlachten!".
Der Fürst von Grauwacht war dankbar, für seine Entscheidung. "Ich werde alles anordnen lassen und lasse eure Männer versorgen!". Das große Heer machte Rast in Grauwacht, da es heftiger zu schneien begann.
Es vergingen einige Tage, bis der Schnee weniger wurde. Den Tag wollte Thurion aber sofort nutzen. Es war noch ein weiter Weg bis nach Carn-Dûm. Und auch Laphrador machte ihn darauf aufmerksam, dass die Vorräte in Grauwacht zu ende gingen. Mindestens zwei tage ritten sie noch bis sie die mächtige Festungsstadt erreichten.
Inzwischen wurde es noch kälter und am Abend fing wieder an stärker zu schneien. Das große Heer  schlug das Lager auf. Thurion wusste, dass es gefährlich war, aber ihnen blieb nichts anderes übrig, da die Männer nicht mehr weiter konnten. Klar waren die Menschen aus Angmar schon starke Winter gewohnt. Dieser aber schien besonders kalt zu sein.
Das husten der Männer war weit zu hören und manche versuchten verzweifelt die Belagerungsgeräte vom Schnee zu befreien.
Davos kam in Thurions Zelt. Er wollte dringen mit ihm sprechen. Naruphel war ebenfalls im Zelt. Davos warf ihr nur einen gehässigen Blick rüber. "Unsere Vorräte werden langsam knapp und wir können durch das schlechte Wetter keine Versorgungsroute öffnen..". Dabei sah der enge Berater des Königs Thurion besorgt an. Dieser erwiderte: "Was noch?". Seine Stimme klang ebenfalls besorgt. Davos sagte: "Die purpurrote Truppe ritt letzte Nacht davon...".
Verärgert nahm Thurion eine Figur von der Schlachtfeldkarte und warf sie weg. "Zweitausend Männer...Söldner sind nur loyal zu ihrem Gold...", ärgerte sich der König.
Davos räusperte sich und versuchte Thurion zu überreden: "Wir sollten zurück nach Grauwacht reiten,das ist nicht unsere Gelegenheit, das Wetter macht jeden Marsch unmöglich...".
Thurion unterbrach seinen Berater und erwiderte: "Ich habe mich aus Minas-Tirith zurückgezogen, bin damals aus Carn-Dûm geflohen und habe mein Land zurückgelassen... Ich werde mich nicht ein weiteres mal zurückziehen! Wenn wir nach Grauwacht zurückgehen und dort überwintern.. Wer weiß schon wie lange der diesmal dauern wird...".
Davos versuchte ihn wieder zu überzeugen: "Euer Gnaden, wir sollten auf den richtigen Moment warten...". Sofort entgegnete Thurion: "Dies ist der richtige Zeitpunkt, wenn wir nicht alles riskieren, sind wir sowieso verloren! Also marschieren wir in den Sieg oder in den Tod... Aber wir werden immer weiter gehen und nur nach vorne!".
Sein Berater sah ihn skeptisch an. Er selbst hörte dass Thurion besorgt war. Immerhin kannte er ihn schon einige Jahre.
Davos sah zu Naruphel rüber, die ihn nur kalt anstarrte. Der Berater verließ das Zelt.
Die Priesterin von Melkor wendete sich an Thurion. "Ihr seid der Auserwählte, mein König ihr wisst dass nur ihr den Willen Melkors vollenden könnt!", flüsterte sie in Thurions Ohr. Dieser erwiderte skeptisch: "Seid ihr euch da noch sicher?".
Die Priesterin sah den König geschockt an. : "Ihr habt gesehen, wozu er in der Lage ist, durch ihn konnten wir mit wenigen Männern Schwarzfeste erobern! Vor allem wisst ihr es am besten selbst wenn ihr dran denkt wer ihr seid!"
Thurion reagierte darauf nicht. Er sah die Karte an. "Ich habe euch auch die Macht gezeigt, die er noch in dieser Welt hat, ich könnte ihn noch einmal um Hilfe bitten, allerdings müssten wir ein Opfer bringen...".
Thurion sah nun Naruphel an. Sie beugte sich über die Schlachtfeldkarte und nahm einige Figuren, die den Gegner darstellten und nahm sie in die Hand. "Damit werden wir die Schlacht gewinnen!", sagte sie dabei. Thurion hörte ihr nun gespannt zu: "Seine Familie hat sich schon einmal für euch geopfert, so dass der Krieg beendet werden konnte! Sein Blut wird das Land für euch zurückholen!"
Nun sah der König von Angmar sie angewidert an. Er wusste genau von wem sie sprach. Aber er konnte doch nicht einfach den Sohn von Drauglin Stark töten lassen. Sein Vater hatte sich geopfert damit der Eindruck entstand, Thurion wäre im Kampf gefallen und er hatte im Gegenzug versprochen auf den Sohn aufzupassen. "Habt ihr den Verstand verloren?". Dabei klang er sehr wenig begeistert. Naruphel  nahm Thurions Gesicht in ihre Hände und versuchte ihn zu überzeugen: "Ich habe euch die macht Melkors gezeigt und ihr wollt eure alte Macht von vergangen Tagen zurückerlangen! Einen anderen Weg gibt es nicht und seine Mutter ist der selben Meinung!".
Thurion wendete sich von ihr ab. "Verschwindet!", schrie er.
Daraufhin ging sie aus dem Zelt des Königs. Thurion überlegte. Natürlich wollte er sein Reich endlich zurück haben, seine alte Macht wiedererlangen und seine Pläne in die Tat umsetzen. Doch wie kann Naruphel so etwas von ihm verlangen. Nach einiger Zeit hatte er einen Entschluss gefasst.

Draußen standen viele der Soldaten in mehreren Reihen. Vor ihnen war ein Tisch neben einen Scheiterhaufen aufgebaut, auf den mehrere Utensilien lagen. Einige Wachen  brachten Aphant, den Sohn von Drauglin zu den Tisch. Naruphel wartete schon. Arphant wurde ihr übergeben und sie hielt ihn an den Schultern fest. Der Sohn von Drauglin ahnte von nichts. Thurion sah sich das geschehen von weiter weg an. Die Mutter von Aphant stellte sich zu ihm und sprach mit leiser Stimme: "Es ist eine gute Sache, der Herr wird uns so helfen uns nicht  verhungern und  erfrieren zu lassen...". Thurion zeigte keine Reaktion. Er wusste, dass Drauglins Frau sehr gläubig war und sich vollkommen Melkor unterwarf. Aphant schrie währenddessen nach seiner Mutter, da er nun verstanden hatte was Naruphel vor hatte. Einige der Soldaten hielten ihn fest, während die Priesterin Worte Sprach. Sie schnitt ihm mit einem Messer in die Arme und ließ Blut in eine Schale laufen. Thurion sah sich alles emotionslos an. "Wir opfern dir dieses Leben, damit du uns den Weg zeigen kannst! Akzeptiere unser Zeichen und beschütze uns!", solche und noch mehr Worte wurden von der Priesterin Melkors gesprochen. Schließlich wurde Aphant an den Scheiterhaufen gebunden. Naruphel zündete das Heu an, welches aus den aufgebauten Scheiteln hervor hing. Der Junge schrie weiter nach seiner Mutter, während die Flammen langsam immer näher kamen. Einige der Soldaten drehten sich vom Geschehenen weg. Aphants Mutter konnte das nun nicht mehr mit anhören, sie wollte nach vorne gehen und ihren Sohn retten, doch Wachen hielten sie fest. Der Scheiterhaufen stand nun ganz in Flammen. Die Schreie wurden immer lauter bis sie schließlich verstummten. Nun konnte der König von Angmar sich das Schauspiel nicht mehr mit ansehen und so drehte er sich um. Zweifel überkamen ihn. War es wirklich die richtige Entscheidung? Aphant war ein kleiner Junge, der nichts für die Kriege konnte. Wie konnte Melkor nur so ein Opfer verlangen. Thurion hatte geschworen den Jungen zu beschützen und doch griff er nicht ein. In Gedanken versunken schlenderte er in sein Zelt zurück, während derstürmische Wind  durch das Lager fegte.
Davos rannte aufgebracht in das Zelt seines Königs. "Was habt ihr da getan?".
Thurion antwortete nicht. Generell saß er nur regungslos auf einen Stuhl. Davos Schneewert schüttelte verständnislos den Kopf und verschwand wieder.
Am nächsten Tag war es wie durch ein Wunder deutlich milder. Es schneite nicht mehr und das Eis schmelzte.
Thurion machte sich zum Aufbruch bereit, zog sich seinen Brustpanzer an und befestigte sein Schwert. Naruphel kam zu ihm und sagte: "Seht ihr, Melkor lässt uns nicht im Stich!".
Thurion schenkte ihr eher wenig Beachtung. So zog er seinen Mantel an, während sie behauptete: "Ich habe in meinen Träumen die Banner von Gulzar brennen sehen, Carn-Dûm wird unser sein!".
Der König Angmars erwiderte: "Wir sind bereit für Carn-Dûm...".
Mit den Worten verließ er sein Zelt um die Vorbereitungen zu sehen. Die Priesterin Melkors war ihm dicht auf den Versen. Thir Stark kam zu ihm geeilt. Thurion wollte gerade die befehle abgeben, da sagte Thir schnaufend: "Viele Männer desertierten in der Nacht...".
Thurion fragte niedergeschmettert wie viele Männer das Lager verlassen hatten. Thir antwortete nur mit:"Mehr als die Hälfte.". Thurion versank wieder in Gedanken. Wenn mehr als die Hälfte abgehauen war, dann blieben ihnen nur noch knapp fünftausend Männer. "Die Söldner nahmen auch alle Pferde mit sich...", fügte Thir noch hinzu. Die Lage schien aussichtslos, da kam schon ein weiterer General zu Thurion und bat ihn mit zu kommen. Thir Stark, der Sohn des alten Königs von Angmar der sich Thurion unterwarf, folgte seinem König. Auch wenn sein junges Familienmitglied geopfert wurde. Er vertraute ihm. Der General führte beide Männer in einen Wald. An einen Baum hing die Mutter Aphants mit einem Strick um den Hals. Thurion hatte dies schon befürchtet. Der Tag konnte schon nicht mehr schlimmer werden, da teilte eine Wache mit dass Naruphel das Lager verlassen hatte. Thurion fragte sich nun erst recht, ob das alles richtig war, ob man auf Melkor vertrauen konnte, an den man glauben sollte.
Es gab sowieso keinen Weg mehr zurück, so beschloss er seine Truppen in Marschstellung zu bringen und nach Carn-Dûm zu marschieren.
Schließlich erreichte die Streitmacht Thurions die Festungsstadt Carn-Dûm. Die vielen Banner des weißen Wolfes auf schwarzem Grund wehten im Wind, während die Soldaten ihrem König folgten.
Thurion kannte die Festung sehr gut und er gab Befehle, wie die restlichen Männer die Stadt belagern sollten.
"Die Belagerung beginnt heute Nachmittag!" , sagte er noch zuversichtlich, da sagte sein General Thir: "Es wird keine Belagerung geben, euer Gnaden!".
Verwundert sah der König zu Thir und dann in die Richtung in die er starrte. Die gesamte Streitmacht aus Carn-Dûm ritt auf sie zu. "Wir haben keine Chance!" und "Wir sind verloren!", hörte man viele der Soldaten rufen.
Thurion wusste nun, er konnte nicht mehr zurück und alles schien aussichtslos. Innere Gedanken quälten seine Seele. Wie konnte er nur einer Priesterin Melkors glauben schenken, er hat in der Vergangenheit für den Glauben viele schlimme Dinge getan und sein Berater Davos hatte die ganze Zeit recht. Naruphel hatte den König Angmars die ganze Zeit in der Hand. Mit einem kurzen Lächeln, nicht aus Freude sondern eher aus Verzweiflung und Ärger über sich selbst, zog er sein Schwert aus der Scheide und ging einige Schritte vorwärts. Viele der Soldaten taten es ihm gleich. Einige die in den hinteren Reihen standen, rannten um ihr Leben. Die Kavallerie des Feindes kam immer näher
"Speere zu mir!", befahl er. Die Männer versuchten verzweifelt eine geeignete Formation aufzustellen. Als die Gegnerische Kavallerie zum Angriff bereit war, stachen die Speerträger die Reiter von ihren Pferden, aber viele wurden auch  umgeritten und erschlagen . Sie standen sich einer Übermacht entgegen. Thurion war weit vorne dabei. Er kämpfe sich mit seinen Männern durch die Armee. Viele seiner Männer wurden neben ihm einfach umgeritten oder erschlagen. Die Schlacht wurde chaotisch und durch die feindlichen Reiter war es schwer die Truppe zusammen zu halten. Thurion erschlug viele Feinde und es schien, als würden die Männer  des wahren Königs von Angmar gut durchhalten. Gulzar nahm aber keine Rücksicht auf Verluste. So ließ er viele Pfeilsalven auf das Schlachtfeld niederregnen.
Vom weiten konnte Thurion Davos erkennen, der mit einigen hundert Reitern die Schlacht erreichte. Dieser versuchte verzweifelt die Übermacht zurück zu drängen, allerdings wurden seine Männer auch schnell von ihren Pferden geholt. Thurion versuchte sich zu seinem Berater zu kämpfen.. Wieder kam eine Salve niedergeregnet, und viele der eigenen Männer Gulzars wurden getroffen. Endlich erreichte der König Davos. "Wir müssen uns neu formieren sonst überleben wir  nicht!", rief der Berater.
Sein König kämpfte sich nur weiter blind durch die Massen der Feinde. So entschloss sich  Davos selbst das Kommando zu übernehmen und rief die Truppen zusammen. Die übrigen Männer bildeten nun einen Block und versuchten so stand zu halten.
Davos zog seinen König in den Block und versuchte ihn irgendwie fest zu halten, der vollkommen in einen Blutrausch verfallen war. General Thir half Davos dabei. "Es bringt nichts, wenn ihr euch jetzt opfert!", rief Davos.
Wieder regnete es eine Pfeilsalve. Die Männer hielten ihre Schilde hoch um wenigstens einige der Pfeile ab zu fangen. Sie waren nun von ihren Feinden eingekesselt.  Keiner der Armee Thurions wusste wirklich was er nun machen sollte. Im Endeffekt wussten sie, dass es nun das Ende war. Thurion versank in Gedanken. Ist er wirklich den Tricks einer Hexe reingefallen. Wieso hatte er sich auf sie verlassen. Wütend wurde sein Griff um das Schwert fester.
"Los Männer brecht ihre Reihen!", rief er und stürmte nach vorne. Seine Männer folgten ihm.
Die Lage schien aussichtslos. Der Kreis schloss sich enger und seine Soldaten hatten fast keinen Platz mehr um überhaupt mit den Schwerter auszuholen. Der König selbst sah nur verzweifelt zu Davos rüber. Thir tötete gerade einen General Gulzars der ihm zu nah gekommen ist.
Im gleichen Moment ertönte ein Horn durch die Ebene. Sie sahen sich um, doch man erkannte nicht woher es kam. Wieder wurde das Horn geblasen.
Dann endlich sah man Reiter, die von einem Hügel aus den Süden angeritten kamen. Es war zunächst nicht klar wer diese Reiter waren, bis das Banner sichtbar wurde: Die blau weißen und schwarz roten Banner wehten im Wind. Es war der Falke von Gondor und der Drache Anaryas. Thurion traute seinen Augen kaum. Als der König auf den Hügel sah, konnte er Anarya sehen, die der Schlacht zu sah.
Die Männer Gondors fielen den Feinden in den Rücken, erschlugen sehr viele und retteten die Soldaten des Königs von Angmar.
Gulzar flüchtete sich mit seinen Soldaten in die Festung zurück.
Thurion nutzte die Gelegenheit: "Männer, folgt mir wir holen uns die Verräter!".
Daraufhin rannte er auf die Festung zu und seine Männer folgten ihm. Die Festung hatte noch keine neuen Tore erhalten, so befanden sich nur dünne Holztüren als Provisorium an den Toren. Einige Bogen- und Armbrustschützen standen noch auf den Mauern und schossen auf die Soldaten Thurions, die die Schilde hochhielten, während die anderen versuchten das provisorische Tor auf zu brechen. Endlich bekamen sie die Türen aus den Tor gerissen und stürmten in die Festung. Dort erschlugen sie die restlichen Männer Gulzars. Der Verräter stand im Hof. Alleine. Die Männer Thurions  umzingelten den Mann. "Kommt, nur ihr gegen mich! Zeigt mir, dass ihr wirklich so ein guter Schwertkämpfer seid!", schlug er Thurion aus Verzweiflung vor. Der König von Angmar zögerte nicht lange und stürmte auf Gulzar zu. Der Schwertkampf dauert nicht lange, denn Thurion entwaffnete seinen Gegner recht schnell. Er warf sein Schwert weg und schlug auf ihn ein. Er ließ all seinen Frust raus, der sich die letzte Zeit angestaut hatte.
Nach einigen Minuten kam auch Anarya mit ihren Männer in die Festung geritten. Thurion sah zu Anarya und ließ von Gulzar los. Erzürnt ging er in Richtung der Burg, in der sich auch der Thronsaal befand. Davos Schneewert folgte ihm, ebenso Anarya und einige ihrer Männer.
Er öffnete die großen Türen des Saals, in dem sich noch einige Soldaten befanden. Diese legten ihre Waffen nieder und beugten das Knie. Thurion schenkte ihnen wenig Beachtung, denn er ging schnurstracks auf den Thron zu.
Eine gewisse Erleichterung machte sich in Thruion breit. Seine Männer rissen die Banner herunter, die im Ganzen Saal hingen.
Endlich wendete er sich Anarya zu: "So habt ihr euch doch anders entschieden...".
Die Königin erwiderte: "Wir tragen das selbe Schicksal und in solchen Zeiten müssen wir zusammenhalten!"
Der Königs von Angmar verstand zunächst nicht was sie damit meinte, nickte ihr aber zu. "Aber wir müssen reden, es gibt einiges das wir zu besprechen haben!", dabei klang Anaryas Stimme sehr bestimmend.
Thurion wollte zunächst die Festung sichern. Als er aus dem Thronsaal ging standen seine Soldaten bereit. Sie jubelten Thurion und Anarya zu und immer wieder riefen sie: "Thurion! Thurion! THURION!".
Am späten Abend traf Anarya in die Gemächer von Thurion ein. Beide schwiegen zunächst. Nur das warme knisternde Geräusch des Feuers und das heulen des Windes war zu hören. Der König von Angmar saß an eine Schreibtisch und starrte die Papiere an die vor ihm lagen.
Anarya versuchte die Stille zu brechen: "Was gedenkt ihr jetzt zu tun?".
Thurion nahm einige der Papiere in die Hand, warf sie aber kurz darauf wieder auf den Tisch.
"Wisst ihr, ich habe schreckliche Dinge getan, nur um meinen Thron wieder zu erlangen...", er wirkte dabei ruhig und doch in sich gekehrt. "Mein Reich hat geblutet und ich habe dazu beigetragen..."
Anarya kannte solche Worte von Thurion nicht. Immerhin war er ein Mächtiger Mann, der auch nicht vor Gräueltaten halt machte. "Nie hatte ich mich so leer gefühlt... Auch wenn ich selbst ein Diener Melkors war, weiß ich nun dass er abgrundtief böse ist und nie wieder in diese Welt zurückkehren sollte...".
Anarya ging daraufhin einige Schritte auf ihn zu. Der König Angmars legte sein Gesicht in seine Hände. "Ich habe einen guten Freund versprochen, auf seinen Sohn aufzupassen und ihn groß zu ziehen, weil er sich für mich und sein Land opferte... Die Familie unterwarf sich mir und vertraute mir die Krone an...". Er machte eine Pause. Anarya kniete sich neben Thurion und griff seinen Arm. "Und was hab ich getan? Ich hab ihn verbrennen lassen, damit wir Melkor ein geeignetes Opfer darbringen können...".
Die Königin Gondors wusste zunächst nicht was sie sagen sollte. Ihr fehlten die richtigen Worte. So ließ sie Thurion weiter reden: "Vielleicht ist das für euch ein ungewohntes Bild, wenn man an meine Vergangenheit denkt, aber ich will Melkor nicht mehr dienen, ganz gleich was passieren mag...".
Anarya sah ihn besorgt an. Dann endlich antwortete sie: "Auch ich habe mich am Anfang Melkor verschrieben, ich dachte er hat mich gerettet und mich zu dem werden lassen was ich heute bin. Aber es war nicht er, es war ich alleine! Ich weiß weiß auch, dass Melkor nichts gutes für diese Welt will, deshalb hab ich mich von seinem Glauben gelöst....".
Thurion sah sie innig an. Dann sagte er: "Ich will kein König mehr sein, ich habe Angmar schon lange genug in den Abgrund geführt...".
Die junge Frau wollte den Worten nicht glauben, die sie hörte. Geschockt erwiderte sie: "]Aber ihr hattet so großes vor, schmeißt das nicht einfach weg!".
Der König von Angmar erwiderte nur: "Wofür lohnt es sich denn noch zu kämpfen, wenn nichts mehr da ist und Melkor mein Leben bestimmt...".
"Dann sagt euch auch von ihm los, so wie ich es getan habe! Ich hatte eine Vision in der er mir zeigte, wie die Welt aussehen wird und das dürfen wir nicht zulassen! Ihr wolltet Mittelerde vereinen und ihr hattet recht, schon alleine dafür müssen wir das tun!", mit aller Kraft versuchte sie ihn zu überzeugen. Dieser lachte nur. "Es gibt immer etwas gutes in der Welt, wofür es sich zu kämpfen lohnt...", sie unterbrach sich kurz. Fast flüsternd fuhr sie fort: "Manchmal erkennt man es nicht sofort...".
Thurion erhob seinen Kopf und sah in Anaryas tiefblaue Augen, die ihn innig ansah. Kurz danach stand er von seinem Platz auf und ging an einen Schrank. Er kramte eine alte Kiste heraus und stellte sie auf den Tisch.
"Mein Entschluss steht fest...", beschloss er. Anarya stand ebenfalls auf und fragte sich was er nun vor hatte.
"Ihr seid eine bessere Königin, vereint das Land und setzt das Vorhaben um, ihr seid noch nicht vollkommen durch Melkor verdorben!", dabei öffnete er die alte Kiste. Der Deckel fiel laut auf den Tisch. Viele Leinentücher waren in der Kiste und Thurion befreite einen Gegenstand von ihnen.
Es war eine Krone. Sie war schwarz und, sah nicht aus wie eine klassische Krone. Der König von Angmar übergab Anarya die Krone mit den Worten: "Angmar ist dann das erste Land welches sich dem Vorhaben beugt, Angmar ist euer, euer Gnaden!".
Er verneigte sich vor ihr. Anarya hielt die Krone in der Hand wusste, allerdings nicht was sie darauf antworten sollte. Zu geschockt war sie im selben Moment.
Thurion sammelte einige Sachen ein, bevor er sich seinen Mantel schnappte. Verwirrt fragte Anarya: "Was habt ihr denn dann jetzt vor?"
Thurion lächelte ihr nur zu und erwiderte: "Ich habe hier nichts mehr zu suchen, meine Zeit ist vorbei...".
Die junge Königin Gondors schüttelte den Kopf. "Wir brauchen euch doch für die Kriege die bevorstehen, für den großen Krieg der eintrifft.... Und... Ich brauche euch...".
Sie senkte ihren Kopf. Thurion ging einige Schritte auf die junge Frau zu. "Wenn ihr es wünscht, dann werde ich euch begleiten, meine Königin!". Dabei nahm er ihre Hände. Sie nickte. Verstand aber auch nicht recht warum sie es sagte. Ihre Gefühle waren durcheinander. Konnte es wirklich passiert sein? Hatte sie sich in den König von Angmar verliebt?
Sie hoffte, dass dies kein Fehler für das Vorhaben und die Welt war...

Darkayah:
Am nächsten Morgen machte sich die Armee Gondors für den Abmarsch bereit. Auch einige Soldaten aus Angmar marschierten mit. Thurion traf sich vorher noch mit Thir.
"Thir, ich habe die Krone Angmars abgelegt, ich werde dir Carn-Dûm übertragen und dir die Befehlsgewalt über Angmar geben!", überraschte er seinen General.
"Aber mein Herr, was ist mit euch was ist...", Thurion unterbrach ihn aber: "Euch vertraue ich, ihr seid jetzt viele Jahre an meiner Seite und werdet fort an als Fürst Thir Stark von Carn_Dûm bekannt sein! Genau wie eure Vorfahren. Das ist das mindeste was ich tun kann...". Mit diesen Worten wendete er sich ab und ging zu Anarya, wo er auf sein Pferd stieg. Davos Schneewert begleitete seinen Herren. "Aber mein Herr!", rief Fürst Thir noch hinterher, doch das Heer machte sich auf dem Weg.
In Eregion wurde die Armee schon von den Elben aus Bruchtal erwartet. Elrond war schwer gerüstet mit seinen Soldaten aus Imladris angereist.
Saruman war ebenfalls dabei. "Wir hörten von euren Taten in Angmar und ich dachte mir, ihr könntet Verstärkung gebrauchen wenn ihr nach Arnor marschiert!", rief er.
Überrascht erwiderte Anarya: "Eigentlich war Arnor gar nicht unser Ziel, denn der Winter ist über das Land gekommen und es macht eine Belagerung unmöglich, wenn ich nicht viele Männer verlieren will!".
Der Elbenfürst lachte. Anarya konnte ja nicht wissen, dass er noch ein Ass im Ärmel hatte. So antwortete er zuversichtlich: "Ich möchte selber keinen Krieg! Die Fürsten von Arnor wissen wer ich bin und sie vertrauen mir und Saruman! Ich habe einen Rat zusammenrufen lassen, deshalb sollten wir nach Annuminas reiten!".
Anarya nickte ihm zustimmend zu. Saruman erkannte Thurion in den vorderen Reihen. "Thurion!", rief er erleichtert. Dieser sah zu den Zauberer rüber und erkannte ihn auch sofort: "Saruman! Es ist schon eine Zeitlang her!".
"Wie ich hörte, habt ihr euer Reich wieder?", wollte Saruman wissen. Der ehemalige König Angmars konnte sich sein Lächeln nicht verkneifen und sah Anarya dabei an. Der Zauberer wusste sofort was er damit sagen wollte. "Also habt ihr euch endlich von der Hexe befreit, was ist mit ihr geschehen?"
Thurion zögerte zunächst. Davos rief: "Sie ist vor der Belagerung Carn-Dûm abgehauen, wahrscheinlich aus Angst für ihre schrecklichen Taten belangt zu werden! Ich habe versucht sie aufzuhalten, hab dann aber einige Männer getroffen, die in der Nacht desertierten und habe sie überzeugt für ihr Land zu kämpfen!"
Saruman schüttelte den Kopf. "In letzter Zeit sind viele Priester Melkors auf Reisen, aber mit Thurion haben die Anhänger einen sehr mächtigen Mann verloren...Gut so...".
Er klang dabei zufrieden. Schon vor einiger Zeit hat er versucht Thurion davon zu überzeugen, sich von Melkor loszusagen.
Das Heer machte sich nun auf dem Weg nach Annuminas, der Hauptstadt von Arnor. Es war eine der größten Städte in ganz Mittelerde. Auf den Mauern tummelten sich viele Soldaten, die sich für den Kampf rüsteten als sie die Armee aus Gondor sahen.
Anarya gab ebenfalls ihren Truppen den Befehl sich in geeignete Formationen zu stellen.
Sie ritt zusammen mit Elrond, Thurion und Faramir zum Tor. Davos, Saruman und einigen Bannerträgern folgten ihnen. Sofort richteten sich Armbrüste und Bögen auf sie. Ein Kommandant kam zum Torhaus und rief: "Seid gegrüßt Fürst Elrond, ihr seid ein Freund Arnor und doch verwundert es mich, dass ihr mit unseren Feinden reitet!".
Die Königin Gondors schmunzelte und stieß dabei einen Abwertenden Ton heraus. "Ich habe den Rat von Arnor um ein Ersuchen gebeten und ich wurde eingeladen!".
Der Kommandant verschwand vom Torhaus. Kurz darauf wurden die schweren Tore der Stadt geöffnet. Der Mann Arnors bat die Truppe hinein. Anarya spürte die verspottenden Blicke der Soldaten Arnors, die sich alle hinter dem Tor aufgestellt hatten.
Sie ritten die breite gepflasterte Hauptstraße der Stadt entlang. Viele Schaulustige versammelten sich dort um die Anreisenden zu betrachten. Ein Mann kam angerannt und spuckte der jungen Frau vor das Pferd. Einige andere riefen beleidigende Wörter. Thurion drängte sich zwischen Anarya und Faramir und beruhigte sie, denn er konnte es schon förmlich erkennen wie sie innerlich kochte. Dem Fürsten von Ithilien gefiel es gar nicht, dass er jetzt die Nähe seiner Königin suchte.
Schließlich erreichten sie den prächtigen Palas von Annuminas. Große Banner hingen von den Mauern, die die Insignien Arnors repräsentierten. Daneben hingen aber auch die aus Dol-Amroth.
Als sie den Palast betraten, kamen ihnen schon Männer aus Dol-Amroth entgegen.
"Ich kann euch nicht so bewaffnet zum Rat durchlassen!", sagte der Soldat.
Anarya erkannte ihn sofort. Es war der Mann, der sie neulich im Gasthaus belästigte.
"Wir sind nicht hier um jemanden zu verletzen...", wollte Elrond gerade sagen, da unterbrach ihn der Mann Dol-Amroths: "Ich kann das nicht zulassen...", dabei erblickte er Anarya und erkannte diese ebenfalls. "Seht mal an, wen haben wir denn da, sehr großzügig von euch uns die Verräterin zu bringen!". Der Mann, der Hectorian hieß, ging auf Anarya zu. "Lasst eure dreckigen Finger von mir!", schrie Anarya und schlug ihren Ellbogen gegen sein Gesicht, als er versuchte sie zu packen.  Von einem Moment zum Nächsten wurden die Schwerter gezogen.
"Ihr habt hier gar nichts zu sagen, Weib!", er spuckte dabei das Blut aus seinem Mund. "Es ist noch ein langer Weg bis Dol-Amroth, nur meine Gefangene zu sein werdet ihr euch dann nur noch wünschen!". Gerade wollte er Anarya am Arm packen, da schritt Thurion vor ihr und schubste Hectorian von sich. Außer sich vor Wut schlug der Mann Dol-Amroths mit seinem Schwert zu, doch Thurion parierte den Schlag. Es kam zu einen kurzen Schwertkampf, dann kamen die Fürsten von Arnor schon in den großen Saal geeilt. "Hectorian, es ist jetzt Schluss!", rief einer von ihnen.
Daraufhin steckten alle ihre Schwerter zurück in die Scheide. Der Mann aus Angmar hielt seines aber noch fest in der Hand. Beide Männer warfen sich verachtende Blicke zu. Anarya fasste Thurion beruhigend an. "Es ist gut...", sagte sie mit leiser Stimme. Nun steckte er auch sein Schwert weg.
"Verzeiht mein Fürst, wir sind nicht hergekommen um uns zu streiten..", entschuldigte sich Elrond. "Ich weiß, aber seit dem die Männer aus Dol-Amroth hier sind, herrscht totales Chaos im ganzen Land!", erwiderte der Fürst. „"Kommt, lasst uns im Ratssaal alles weitere besprechen!".
Der Fürst von Arnor führte die Besucher in den Ratssaal des Palastes. Alle setzten sich an den großen Runden Tisch. Es war still, da zunächst niemand etwas sagte. Lediglich die das rascheln der Papiere, die der Fürst von Annuminas zurechtlegte hörte man. Nervös räusperte sich die Herrin von Gondor. Endlich ergriff der Fürst das Wort: „Ich bin Fürst Fubuky Turmbauer, ich bin der Fürst von Annuminas und Ratsherr der Fürsten von Arnor!“ Bevor Thurion antworten konnte, ergriff Faramir lieber vorher das Wort: "Ihr sprecht zu Anarya, erste ihres Namens, Königin der Númenorer, rechtmäßige Herrin von Gondor und Arnor und Beschützerin des Reiches!". Thurion wartete einen Augenblick. "Das ist Thurion...", sagte Davos. Thurion sah zu ihm und die Blicke kreuzten sich. "...Er war der König von Angmar!", fügte Davos noch hinzu. Der ehemalige König Angmars schüttelte sanft den Kopf.
"Wie kommt es, dass unser Feind, der König von Angmar, mit euch reitet, euer Gnaden?", wollte Fubuky wissen. Anarya überlegte kurz und wartete , ob jemand anders was dazu sagen wollte. Doch niemand antwortete. So erwiderte sie: "Uns erwartet ein böses Unheil und ganz Mittelerde muss zusammenstehen, damit wir die kommende Bedrohung vernichten können! Die kleinen Streitereien untereinander werden uns nur in den Abgrund treiben!".
Die Fürsten von Arnor sahen sich skeptisch an. Anarya versuchte ihre Pläne so gut es geht zu erläutern: "Wenn ihr das wüsstet, was ich gesehen habe, dann gibt es für uns alle nur den Tod! Melkor wird versuchen uns alle zu vernichten!".
Fürst Fubuky erwiderte: "So weit jeder weiß, betet ihr doch Melkor an und somit dient ihr ihm und dann verbündet ihr euch noch mit einem seiner alten Generäle...". Dabei warf er Thurion einen bösen Blick rüber.
Die junge Königin Gondors antwortete: "Ich habe mich von Melkor abgewandt... Und auch Thurion steht hinter mir, er legte seine Krone für mich ab und hat die selbe Entscheidung getroffen!"
Ein Fürst flüsterte Fubuky etwas ins Ohr, dann sagte er: "Ihr seid die Königin von Gondor, würde sich Arnor eurer Sache beugen,bleibt uns die Angst, was nach euch passiert... Ihr seid nicht vermählt und habt keinen Erben, solltet ihr Fallen würde das Land wieder in den Abgrund stürzen...".
Anarya wusste darauf zu nächst keine Antwort. Hilflos lehnte sich sich in ihrem Stuhl zurück. Der Mann Angmars ergriff so das Wort um ihr zu helfen: "Die Königin ist jung, sie wird schon einen geeigneten Gatten finden und so ihre Linie weiterführen können!“
"Gebt uns einige Minuten, euer Gnaden, wir werden uns zurückziehen und beraten!", bat der Fürst von Annuminas und verschwand mit den anderen Fürsten.
Die junge Frau ging im Ratssaal nervös auf und ab. Sie wusste nicht, wie sich die Herren von Arnor entschieden. Faramir redete ihr immer wieder gut zu.  Im Saal hörte man nichts, außer die Schritte Anaryas und das Flüstern zwischen Davos, Saruman und Thurion.
Nach einer Weile öffneten sich die Türen des Hinterraumes. Fürst Fubuky Turmbauer betrat als erster den Raum.
"Ich weiß nicht was ich von euren Geschichten halten soll, ich weiß nicht was ihr gesehen habt, aber Arnor ist des Krieges Müde. Dol-Amroth macht uns Druck und der Krieg den wir hier im Norden hatten,hat das land sehr geschwächt....", der Herr der Stadt machte eine Pause. "Wenn ihr uns versichern könnt, dass wir keinen Krieg mehr gegen Angmar zu befürchten haben und ihr einen passenden Gemahl findet, werden wir uns der rechtmäßigen Königin von Gondor und Arnor beugen!".
Anarya war heilfroh dies zu hören. Sie versprach es dem Fürsten von Annuminas. Dieser ließ anordnen, dass die Truppen von Dol-Amroth aus Arnor abzogen. Auch die Bevölkerung atmete auf, die Fremden aus Dol-Amorth los zu sein. Zu viel Ärger bereiteten sie den Bewohnern.
Die Banner des silbernen Schwanes wurden abgehangen und die von Anarya aufgehangen.
Die Königin von Gondor wusste aber auch, dass sie sich das Vertrauen der Bevölkerung von Arnor erst einmal verdienen musste. So beschwerte sie sich über die Kommentare einzelner Menschen auf den Straßen nicht, während die Truppe aus der Stadt ritt.
Am Tor versicherte Fubuky Turmbauer seine Unterstützung in den folgenden Schlachten zu.
Auch Elrond verabschiedete sich von Anarya: "Ich werde euch verlassen müssen... Sobald ich mit meinen Männern bereit bin, werde ich zu euch stoßen!".
Die Königin Gondors nickte ihm zu. Saruman, Davos und Thurion begleiteten sie zurück nach Gondor. Schließlich machte sich das Heer auf dem Weg in die Heimat.

Darkayah:
Es lag noch einiges an Schnee auf den Gräsern und Steppen. Das Heer schlug das Lager an der Pforte von Rohan auf. Der kalte Wind zog durch die Zelte und ließ den Stoff heftig wedeln. Viele Feuerstellen rauchten und immer wieder legten Soldaten neues Holz hinzu.
Die Hauptleute um Anarya befanden sich in ihrem Zelt. Sie berieten sich wie sie denn am besten vorgehen sollten, um ganz Mittelerde unter Kontrolle zu bekommen. Es wurde stark diskutiert und Anarya erkannte wie schwer es war, alle Leute verschiedenster Winkel Mittelerdes unter einem Hut zu bekommen.
"Genug!", rief Anarya, als sie die Streitigkeiten nicht mehr ertragen konnte. "Wir werden Boten ausschicken, die die Fürsten und Könige Mittelerdes nach Minas-Tirith einladen umalles weitere zu besprechen!". Die meisten Fürsten stimmten ihr zu und verließen das Zelt. Thurion und Faramir blieben noch dort. Vor erst war es ganz still. Anarya setzte sich auf einen Stuhl und rieb sich die Stirn. Sie war verzweifelt, denn sie hatte nicht gedacht, dass ihr Vorhaben doch noch so anstrengend wird.
Faramir unterbrach nun die Stille: "Anarya, du wirst schon sehen, dass Rohan sich deiner Sache fügen wird, daran glaube ich!".
Die junge Königin nickte ihm zu. "Verzeih mir, aber ich möchte den restlichen Abend etwas Ruhe haben...", erwiderte sie. Faramir machte eine Verbeugung und ging aus dem Zelt. Auch Thurion wollte gerade hinaus, da rief sie ihn noch zu: "Hast du noch einen Moment, Thurion?".
Dieser lächelte ihr warmherzig zu und nickte. Anarya stand von ihrem Stuhl auf und ging auf ihn zu, bis sie ganz dicht vor ihm stand. "Denkst du, du bekommst deine Macht wieder? Im Ernstfall könnten wir die gegen die Mächte von Melkor gebrauchen...", fragte sie mit gedämpfter Stimme.
Thurion erwiderte: "Ich weiß es nicht, ich habe den größten Teil mit dem Fall von Melkor verloren und die, die mir geblieben ist in der Schlacht in Carn-Dûm gegen euch...".
Die Königin Gondors nahm die Hände von Thurion und umklammerte diese fest. Zunächst hatte sie dabei den Kopf gesenkt, sagte dann aber: "Weißt du,ich habe mich lange nach einer Familie gesehnt oder nach jemanden der so ist wie ich, einfach das Gefühl zu haben geliebt zu werden und selbst zu lieben... Natürlich hatte ich Abbas an meiner Seite, aber es ist trotzdem etwas anderes wenn man bei seiner echten Familie aufwächst...".
Thruion sah sie fragend an. Er kannte das Gefühl all die Jahre nicht. Er hat zwar Freundschaften entwickelt, aber über all die tausenden von Jahren, hat er alle überdauert, während seine Freunde starben. So sagte er erst einmal nichts.
"Ich habe meinen Stammbaum in den Bibliotheken von Minas-Tirith gefunden und somit meinen Familiennamen , den ich vorher nie hatte!". Sie machte eine kurze Pause.
"Vaneryen...".
Thurion antwortete dann doch: "Ich habe keine Familie... Ich bin der einzige meines Hauses, obwohl dieses nicht einmal einen Namen trägt... Ich würde nie behaupten, dass ich niemanden lieben würde, auch wenn man es mir vermutlich unterstellen würde, aber auch ich hatte mehrere Male dieses Gefühl... Allerdings zu große Angst...".
Anarya wurde nun neugierig. Sie sah ihn innig in seine braunen Augen. "Vor was hast du Angst?", wollte die junge Frau wissen. Thurion zögerte noch. "Du weißt was ich bin... Ich würde wieder alle überdauern und das wäre unerträglich!".
Die Königin von Gondor rückte etwas näher an ihn heran.  Sie umschloss ihn mit ihren Armen und sah weiterhin hoch zu ihm. "Dann genieße die Zeit die wir haben!".
Sie lehnte ihren Kopf an seiner Brust und schloss dabei die Augen. "Bitte bleib bei mir!", flüsterte sie. Thurion versuchte sich zunächst innerlich dagegen zu wehren, konnte aber nicht lange standhalten. So gab der Mann aus Angmar schnell nach und umarmte sie ebenfalls..

Der nächste Morgen war mild. Die Sonne stand noch tief und ließ die Ebene auf der sich das Lager befand golden glänzen.
Anarya schien sehr glücklich zu sein. Sie zog sich ihre Stulpen aus feinsten Stoff an, als sie aus dem Zelt kam. Faramir eilte zu ihr.
"Anarya, ich muss dringend mit dir sprechen!", dabei versuchte er Luft zu holen.
Die junge Königin erwiderte: "Dann sprich..."
Der Fürst von Ithilien versuchte noch die passenden Worte zu finden sagte aber dann: "Ich weiß, du hast dich dazu entschieden den Herren von Angmar mit uns ziehen zu lassen, aber ich habe dabei kein gutes Gefühl...".
Anarya seufzte. Sie verstand nicht, warum Faramir nicht einfach zufrieden sein konnte, dass sie ihrem Vorhaben näher kamen. "Faramir, das hatten wir doch schon alles...", sagte sie genervt. "Ich will nach Edoras aufbrechen, bitte sag das den Hauptmännern!".
Faramir verbeugte sich und lief los.
Nach einiger Zeit erreichte das Heer die Hauptstadt von Rohan. Die Armee stellte sich vor der Stadt auf. Anarya ritt mit Thurion, Saruman und Faramir an die Tore der Stadt. Einige Bogenschützen der Rohirrim befanden sich an den Mauern. "Lasst uns eintreten! Wir sind nicht hier um Krieg mit Rohan zu führen, die Königin von Gondor bittet um eine Audienz bei dem König der Riddermark!". Die hölzernen Tore öffneten sich und ein Hauptmann aus Rohan trat hervor. Er bat die Besucher ihm zu folgen. Er führte sie durch die Straßen von Edoras bis hoch zum Hügel auf dem sich die goldene Halle befand. Viele Schaulustige versammelten sich.
Die Türen der Halle öffneten sich knarrend. Ihnen kam ein Mann in edlen Roben entgegen.
"Lange ist es her, dass wir euch hier sahen, mein Freund!", rief er und umarmte dabei Saruman. "Theodred, Prinz von Rohan!", erwiderte der Zauberer.
Der Mann aus Rohan führte die Besucher in einen Seitenraum. In der Mitte befand sich ein großer Tisch, der von mehreren Stühlen umzingelt war. Der Prinz von Rohan und seine Hauptmänner setzten sich an den Tisch. Die Besucher taten es ihm gleich. Anarya saß zwischen Saruman und Thurion.
"Wo bleibt der König?", wollte Saruman wissen. Der Freundliche Blick Theodreds veränderte sich in einen bedrückten. So antwortete dieser: "Theoden liegt im sterben, es ist nur noch eine Frage der Zeit wann es soweit ist...".
"Das sind keine guten Nachrichten...", antwortete Saruman. Theodred schüttelte den Kopf. "Wahrlich nicht, aber was ist euer Anliegen, warum seid ihr hier?".
Anarya schwieg zunächst. Sie versuchte die passenden Worte zu finden. Ach, was soll schon passieren, dachte sie sich und erhob ihre Stimme: "Ihr habt vom Konflikt in Gondor gehört, nachdem Aragorn gefallen war bin ich die legitime Königin, doch einige Fürsten von Gondor wollen dies nicht akzeptieren..."
Anarya seufzte als sie nicht weiter wusste. Theodred erwiderte: "Also wollt ihr, dass Rohan sich in euren Konflikt einmischt?".
"Nein es geht um viel mehr...", fing sie gerade an, da versuchte Thurion sie zu unterstützen: "Die Königin will ein vereintes Mittelerde, da uns eine große Dunkelheit bevorsteht und man  den Feind der Welt nur aufhalten kann, wenn wir alle zusammenstehen! Angmar und Arnor haben sich schon der Königin unterworfen...".
Der Prinz von Rohan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Nachdenklich rieb er sich das Kinn. Lange wurde nichts gesagt und Anarya sah nervös zu Saruman und dann zu Thurion. Schließlich sagte Theodred: "Es war sowieso nie meine Intention, der König von Rohan zu sein. Mein Vater wusste das und Rohan wird so vielleicht auch wirtschaftlich weiterkommen. Lange schon stehen wir auf der selben stelle!".
Der Prinz erhob sich vom Stuhl und streckte Anarya seinen Arm entgegen. Die junge Frau war etwas verwirrt, erhob sich daraufhin aber ebenfalls. Sie streckte ihm ihren Arm auch entgegen und Theodred packte ihren Unterarm und Anarya tat es ihm gleich. "Wie werde ich dann angesprochen?"“, fragte er lachend.
Die Königin von Gondor schmunzelte und erwiderte: "Theodred, Fürst von Edoras und Wächter der Riddermark!".
Zufrieden nickte er ihr zu. Die Besucher machten sich sofort auf dem Weg zurück zu ihrem Lager, um mit der Armee weiter zurück nach Gondor zu marschieren. Zu viel zeit war schon vergangen und der Winter war schon fast vorüber und jeder fürchtete, dass der Krieg dann weiter ging.
Kurz in Anorien machten sie nochmal halt, bevor der letzte Marsch nach Minas-Tirith weiter ging.
Anarya ließ Thurion zu sich in das Zelt rufen. Der Mann aus Angmar erschien auch kurz darauf im Zelt.
Sie stand auf und ging sofort mit schnellen Schritten auf ihn zu und schloss Thurion in ihre Arme. Dieser legte die seinen um Anarya, die sich fest an ihn drückte. Die junge Königin spürte, dass ihre Gefühle zu Thurion stark waren. "Lass es uns tun Thurion...", flüsterte sie leise. "Wir gehören einfach zusammen , es ist unser Schicksal!"
Thurion seufzte und schloss die Augen. "Bitte...", flehte Anarya. "Ich liebe dich!".
Sie war überrumpelt von ihren Gefühlen und irgendetwas an ihm ließ sie nur noch mehr dieses Gefühl bekommen.
Der ehemalige König von Angmar stimmte ihr endlich zu, während sie sich daraufhin fester an ihn drückte.
Leichter Schnee fiel vom Himmel. Einige Fackeln wurden draußen aufgestellt, die zu einen großen Baum führten. Anarya ging den Weg den die Fackeln bildeten entlang. Am Baum warteten Thurion und Davos. Neben ihnen stand Saruman. Bei ihnen angekommen erhob Anarya ihren Kopf und sah Thurion an. Der leichte Schnee bedeckten die dunklen Haarsträhnen der jungen Frau. Saruman sprach einige Worte, die Anarya nur leise im Hintergrund wahrnahm, bis er Anarya und Thurion direkt ansprach. Sie hielten sich die Hände, während der Zauberer ein Band auf die Hände lag.
Anarya und Thurion sprachen beide die selben Worte:

„Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Maid, altes Weib, Fremder.
Ich bin sein,und er ist mein.
(Ich bin der ihrer, und sie ist mein.)
Von diesem Tage an,
Bis zu meinem letzten Tagen.“
Saruman wickelte beide Hände in diesem Band ein, als Zeichen ihrer Vermählung. Anarya stützte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihren Mann. Thurion streichelte über ihr Gesicht, während sie leise sagte: "Versprich mir mich niemals alleine zu lassen....".
"Werde ich nicht!", versprach dieser. So kam es dass beide heimlich vermählt wurden. Die einzigen die zunächst davon wussten waren Saruman und Davos Schneewert. Die Königin Gondors wusste aber auch, dass viele Menschen aus Gondor dies nicht akzeptieren würden, wenn sie dies vorher angekündigt hätte. Sie nahm es auch in kauf, dass es dadurch vielleicht nochmal zu Konflikten kam, aber es war ihr an diesem Tag egal.
Anarya würde den anderen Fürsten schon noch Bescheid sagen, aber sie wollte zu erst zurück nach Minas-Tirith und bis zum Aufbruch der Armee waren es nur noch wenige Stunden.

Darkayah:
Endlich konnte man die weiße Stadt schon sehen. Anarya war erleichtert. Lange war die Reise und nun endlich wieder zu Hause zu sein, weckte in ihr ein Gefühl von Zufriedenheit. An den Toren und am Platz der Stadt wurden sie schon von den Bürgern der Stadt empfangen. Viele jubelten ihnen zu. Natürlich war die Bevölkerung so auch befriedet, nachdem die Nachricht die Runde machte, dass Angmar sich unterworfen hatte. Aber auch Rohan, dass sich Rohan gebeugt hat und Arnor zu Vernunft gekommen ist und sich wieder Gondor angeschlossen hat.
Immer wieder hallte der Name von Anarya in den Straßen von Minas-Tirith während die Truppe die Ebenen zum Thronsaal hinaufritten.
Endlich auf der obersten Ebene angekommen, stieg Anarya von ihrem Pferd. Eine Wache nahm die Zügel und führte es in die Ställe. Die großen Türen des Thronsaals öffneten sich und Anarya verschnaufte glücklich, als sie die ersten Schritte hinein machte. Thurion folgte ihr dicht.
"Dann heiß ich dich in deinen neuen Hallen willkommen, Thurion!", sagte sie. Thurion lächelte ihr nur entgegen. Die junge Frau hatte ganz vergessen, dass noch keiner von der Vermählung wusste und so beachtete sie auch nicht die verwirrten Blicke von Faramir.
Sie drehte sich zu ihren Hauptmännern um und sagte: "Ich denke wir haben uns alle Ruhe verdient, wir treffen uns morgen Mittag im Ratssaal!".
Die Fürsten verbeugten sich mit einem "Wie ihr wünscht. euer Gnaden!" und verschwanden.
Anarya nahm Thurion an die Hand und führte ihn mit schnellen Schritten in ihre Gemächer. Ihr fröhliches Lachen hallte in den Gängen des Palastes. Die Königin Gondors stieß die Tür auf und ließ sich erschöpft auf das Bett fallen. Sie seufzte. Der Mann aus Angmar setzte sich zu ihr.
"Wann denkst du, willst du den Krieg gegen den Fürsten von Dol-Amroth weiterführen?", wollte er wissen. Anarya stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab und erwiderte: "Lass uns heute nicht darüber reden, lass uns einfach die zeit genießen die wir haben!".
Ihre Stimme klang ruhig und glücklich. Mit einen Verträumten sah sie ihren Mann an, der ihr mit der Hand über das Gesicht streichelte und einzelne Strähnen von ihrem Gesicht strich. Anarya war hin und weg. Voll inThurions Bann gezogen, wollte sie einfach die Welt vergessen...
Beide verbrachten den ganzen Tag in den Gemächern bis Anarya am späten Abend einschlief:
Sie fasste sich am Kopf als hätte sie einen Schlag auf den Kopf bekommen. Der betäubende Schmerz ließ sie zunächst nichts sehen. Reiß dich zusammen Anarya!, sagte sie sich.
Endlich färbte sich das schwarz vor ihren Augen in sämtlichen verschwommenen Farben. Als das Bild klar wurde erschreckte sie. Sie befand sich nicht mehr in ihren Gemächern. Die junge Frau spürte den nassen kalten Boden unter ihren Füßen. Sie raffte sich auf und sah sich um. Wieder war es ein großes Schlachtfeld. Viele stellen standen in Flammen und viele schmerzende Schreie waren zu hören. Sie begann sich zu fragen wo sie denn nun war. Von der Ferne konnte sie eine junge Frau mit silbernen Haar erkennen, zögerte aber zunächst um zu ihr zu gehen. Überall auf dem Boden lagen tote Körper von Soldaten. Anarya konnte an den Rüstungen nicht erkennen zu wem sie gehört, aber ähnelten denen der Soldaten aus Angmar. Die junge Frau ging nun weiter. An einem Karren sah sie Thurion, der Regungslos an das hölzerne Gestell gelehnt war. Sie rannte schnell los und kniete sich vor ihm auf den Boden. Auf seinem Schoß lag eine weitere männliche Gestalt. Er sah der Königin von Gondor ähnlich. Das konnte doch nicht sein, dachte sie sich. Vor ein paar Stunden befanden sie sich doch noch im im Bett. Tränen liefen still ihre Wangen hinunter. Mit einer faust schlug sie sich immer wieder gegen ihre Stirn. Wach auf, wach auf! , sagte sie sich.
Anarya sah wieder zu dieser Frau, die noch weit entfernt stand. Schluchzend erhob sie sich und ging auf die Frau zu.
Diese Frau schien Anarya aber nicht zu bemerken. Anarya sah sie sich genau an. Sie hatte violette Augen und langes silbernes Haar, doch sie wusste nicht was dies zu bedeuten hatte. Was hatte das alles auf sich.
Plötzlich tauchten einige Soldaten auf und rannten gegen eine Horde von seltsamen Kreaturen.
"Beschützt die Königin!", riefen ein Mann immer wieder, der wie Faramir, nur deutlich gealtert, aussah. Bis sie zurückgedrängt wurden und die Frau einem schwarzen Schleier aus Rauch eingehüllt wurde.
Die große schwarze Rauchwolke erschien plötzlich vor Anarya. Ihre rot glühenden Augen durchbohrten die junge Frau.
"Siehe was du tust, alle die du liebst werden sterben! Alles was nach dir kommt wird ebenfalls in meinen Händen sein!", sagte die Gestalt. Anarya begriff erst nicht was die dunkle Stimme sagen wollte, doch schnell war es ihr klar. Es war ihre Tochter.
"Und alle die dich lieben und an dich glauben werden sterben!".
Um Anarya erschienen die Fürsten von Gondor, Arnor, Theodred, Saruman, Elrond, Thurion, Saruman, Boromir, Faramir  und viele andere, die sie nicht kannte. Nacheinander, lösten sie sich in Rauch auf.  "Nein!", rief sie.
Die junge Frau wollte nicht mehr in dieser Welt sein, wann würde Melkor sie endlich in Ruhe lassen.
Vergebens versuchte sie sich die Ohren zu zuhalten um die dunkle Stimme nicht mehr zu hören, doch dann hörte sie immer ihren Namen rufen und jemand fing an an ihr zu rütteln.
Anarya schreckte auf und atmete schnell. Als sie sich umsah, befand sie sich wieder in ihren Gemächern. Thurion saß neben ihr.
"Ist alles in Ordnung? Du hast immer wieder geschrien...", fragte er besorgt. Anarya wischte sich den schweiß von der Stirn und antwortete: "Ja, ich habe nur schlecht geträumt...".
Thurion befestigte daraufhin sein Schwert an seinem Gürtel und sagte: "Die Versammlung hat schon angefangen, nur ich habe dich nicht wach bekommen, ich habe noch etwas zu erledigen und werde dann später dazu stoßen.".
Anarya nickte ihm zu. Nachdenklich setzte sie sich auf. Es war zum Glück wieder nur einer der intensiven Träume. Sie seufzte laut, wusch sich und zog sich an, damit sie nicht noch mehr Zeit für die Besprechung verlor.
Die Königin von Gondor eilte zum Ratssaal, in dem schon all warteten.
Die Gespräche verstummten sofort, als sie den Raum betrat. "Es tut mir leid, ich hatte noch einiges zu erledigen...", entschuldigte sie sich.
Lerion, der Fürst von Mordor ergriff als erster das Wort: "Der Winter ist vorbei, meine Späher berichten, dass Dol-Amroth und Anfalas eine Armee sammeln konnten, wir sollten ihnen zu vor kommen, bevor der Prinz von Dol-Amroth auf die Idee kommt nach Lebinnin zu marschieren!".
Viele der Anwesenden hauten zustimmend mit den Fäusten auf die Tische.
Anarya nickte, doch Boromir erwiderte: "Wir sollten vorher versuchen Gespräche mit Imrahil aufzunehmen, vielleicht will er gar keinen krieg mehr, nachdem er die Nachricht erhalten hat, wie viele euch unterstützen meine Königin!"
Einige Zwischenrufe stimmten dagegen. Anarya sagte: "Ihr kennt Fürst Imrahil, er würde sich niemals mir unterwerfen, er würde eher sterben als dies..."
Ein Fürst der mitgereisten Soldaten aus Arnor unterbrach sie: "Ihr habt Fürst Fubuky geschworen, dass ihr euch darum kümmert einen Mann zu finden, um eure Erbfolge zu sichern, vielleicht solltet ihr euch erst darum kümmern und vielleicht wäre der Fürst von Dol-Amroth sogar der richtige Gemahl um Frieden in Gondor zu sichern!"
Anarya sollte Imrahil heiraten? Niemals. Lieber würde sie sterben, das hat sie mit ihm gemeinsam. Außerdem liebte sie Thurion dafür viel zu sehr und war schon mit ihm vermählt, was aber keiner wusste. Hilflos sah sie zu Saruman rüber, der in einer Ecke an der Wan gelehnt war und alles beobachtete. Schließlich entschied sie sich das Geheimnis zu lüften: "Ich bin schon verheiratet, meine Fürsten!".
Großes getuschelt breitete sich unter den Fürsten und Hauptmännern aus. Auch Faramir sah sie nun geschockt an. Er ging zu ihr und fragte stotternd: "Was, wo, wen?" .
Seine Stimme war so leise dass keiner der anderen Fürsten ihn hören konnte.
"Und wen habt ihr nun geheiratet, etwa den Fürsten von Ithilien der euch schon immer an den Versen hängt?", dabei deutete der Fürst aus Arnor auf Faramir.
Im gleichen Moment öffnete sich die Tür des Ratssaals und Thurion betrat den Raum. Ihr Blick galt nur ihm. Lerion von Mordor begriff sofort, was hier vor sich ging.
"Also habt ihr euch richtig entschieden!", warf er in den Raum. Nun verstanden die anderen Männer im Raum auch, wer nun der Ehegatte der Königin war. Streitigkeiten brachen aus.  Es war laut und Anarya senkte den Kopf. Es war kaum auszuhalten. Sie benahmen sich wie streitende Kinder die ihren Willen nicht bekamen.
"Unsere Königin mit dem Feind verheiratet!", riefen die einen, die anderen: "Damit habt ihr unser Volk verraten!".
Anarya wusste was die Hochzeit auslösen würde, doch sollte sie ihre Gefühle unterdrücken und unglücklich sein? Nein. "Ruhe...", sagte sie. Niemand reagierte. "Ruhe!", rief sie nun mit lauter Stimme. Sofort verstummten die Streitereien.
"Ich weiß, dass viele von euch damit nicht einverstanden sind. Lange war Angmar unser Feind. Doch wenn wir Melkor besiegen wollen und endlich Frieden für Mittelerde wollen, dann brauchen wir Thurion...Und ich brauche ihn...".
Sie machte eine kurze Pause. "Ich erwarte nicht, dass ihr meine Entscheidung versteht, doch ich habe Gefühle für ihn und wenn ich mich dafür verurteilt, jemanden hier hin geholt habe der mal unser Feind war, sich aber unserer Sache angeschlossen hat, weil er an mich glaubt, dann sollt ihr dies tun. Ihr habt euch mir auch angeschlossen, weil ihr an mich glaubt und wir gemeinsam ein neues Mittelerde schaffen wollten. Und wenn ihr mich dafür bestraft, weil ich jemanden liebe den ihr nicht leiden könnt, dann will ich nicht eure Königin sein!"
Ihre Stimme klang dabei traurig und doch bestimmend. Anarya versuchte allerdings nur die Tränen zu unterdrücken, die ihr in die Augen schossen. Sie bemerkte nicht mal, dass Saruman zu ihr gekommen war. Kurz darauf ging sie mit schnellen Schritten Richtung Tür, denn sie wollte nur noch den Saal verlassen und weg von all dem.
Im Hintergrund konnte man nur noch Saruman Worte rufen hören wie: "Seht euch an, was ist aus Gondor geworden, wie behandelt ihr eure Königin!".
Aber es war ihr egal. Sie ging am weißen Baum vorbei zur Mauer und blickte auf die Stadt, die in der Sonne weiß glänzte.

Darkayah:
Anarya war sich nicht sicher ob sie sich verärgert oder traurig fühlen sollte. Die wärme der Sonnenstrahlen verpassten ihrer Haut eine leichte Gänsehaut. Zu lange hatte der Winter gedauert. Sie verschränkte die Arme und bemerkte nicht, dass Faramir hinter ihr stand und so erschreckte sie, als sie seine Stimme hörte: "Du solltest zurückkommen, Anarya...".
Die junge Frau stütze sich über die Mauer und wollte zunächst nicht antworten. Wozu auch, wenn die Fürsten ihre Entscheidung sowieso nicht respektieren.
"Hör zu, es tut mir leid...", fing Faramir an. "Ich hätte als dein Freund nicht so reagieren dürfen, nur ich war enttäuscht das du mir nichts davon sagtest... Und...". Der Fürst von Ithilien holte kurz Luft.
Anarya drehte sich zu ihm und fragte energisch: "Was und?". Dabei zog sie ihre Augenbrauen skeptisch hoch.
Faramir seufzte erneut und erwiderte: "Ich fühle mehr als nur Freundschaft für dich, es hat mich gekränkt, doch so hätte ich nicht denken dürfen... Eigentlich hätte ich dich genau deswegen verstehen müssen...".
Davon wusste Anarya natürlich nichts. Woher denn auch. Hätte sie es spüren müssen und ihm schon vorher etwas sagen müssen? Sie hatte ein schlechtes Gefühl, Faramir in gewisser Weise benutzt zu haben, besonders weil er mehr für sie Empfand. Aber sie hatte doch genug mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Die Königin von Gondor hatte nun Gewissensqualen. Sie sah ihn doch als Freund und sagte ihm nichts.
Sie lächelte verzweifelt und fiel dem jungen Fürsten in die Arme. "Wenn dann tut es mir leid, ich hätte es dir viel früher sagen sollen...", sagte sie, während sie ihr Gesicht an Faramirs Schulter drückte. Dieser erwiderte ihre Umarmung.
"Komm, lass uns wieder zu den anderen gehen.", schlug er erneut vor. Anarya stimmte ihm mit einem kurzen Nicken zu und so gingen beide wieder zurück in den Ratssaal.
Die lage hatte sich inzwischen beruhigt. Es standen keine Diskussionen mehr statt und die meisten der Fürsten hatten  sich zurück zu ihren Plätzen begeben. Die Schritte von Anarya auf den steinernen Boden hallten durch den Saal, während sie zu ihrem Platz und zu Thurion ging. Sie setzte sich auf den Stuhl. Kurz darauf ergriff schon der Fürst Amon-Sûl das Wort: "Es tut mir leid, euch beleidigt zu haben, euer Gnaden. Doch ihr müsst unsere Sorgen verstehen, noch nicht vor allzu langer Zeit, stand der König von Angmar auf der Seite des Feindes, König Aragorn starb im Feldzug gegen Angmar und unser Volk musste dafür leiden..."
Anarya überlegte kurz und erwiderte dann: "Und damit dies nicht passiert, wurde unser Bündnis gefestigt, aber es gibt nichts zu vergeben!". Dabei erhob sie sich und sprach weiter: "Wir werden Gondor wieder aufbauen und uns ein Reich errichten, indem wir zusammen stehen und jeder Friedvoll leben kann... Im Norden Angmar mit Lindon und Arnor, in der Mitte Rohan und jetzt lasst uns Gondor endlich wieder vereinen!"
Nun endlich stimmten die Fürsten ihr mit lautem Grölen zu. Anarya sah erleichtert zu Thurion. Er schüttelte überrascht den Kopf und lächelte dabei.
Die nächsten Tage liefen die Kriegsvorbereitungen auf Hochtouren. Die Truppen wurden gesammelt und Ausrüstung und Verpflegung in Lager gebracht. Nach und nach trafen Soldaten aus Angmar und Arnor ein. Oft sogar zusammen. Anarya musste schmunzeln, als sie einige Männer aus Angmar und Arnor mit Wachen aus Gondor und Soldaten der Elben scherzen hörte. Ein junger Bursche erschien hinter ihr: "Euer Gnaden, verzeiht mir, aber hier ist die Lieferung die ich euch persönlich überbringen sollte!". Er stotterte dabei und versuchte sich zu verbeugen, während er einen in Leinen gebundenen Gegenstand überreichte. Anarya nahm ihn dankend an. Sie wusste was es war und machte sich sofort auf den Weg zum Thronsaal.
Thurion saß am provisorischen Tisch für taktische Gespräche im Saal und schrieb einen Brief. Die Königin Gondors schlich sich von hinten an ihn heran und sprang in förmlich entgegen. Ihr Mann zuckte nicht einmal. "Bist du nicht schreckhaft?", fragte sie enttäuscht. Thurion antwortete lachend: "So etwas spüre ich meistens schon vorher...".
Anarya beugte sich noch vorne zum Tisch und sah den Brief neugierig an. Thurion bemerkte dies und erklärte: "Ich schicke Anweisungen nach Carn-dûm, Fürst Thir soll die alte Festung Nordwacht im Norden besetzen, wenn Melkor über den Weg in Mittelerde einfallen will, sollten wir es wissen...".
Anarya hatte großen Respekt vor den König von Angmar, da er sich für ihre Sache so dermaßen einsetzte. Sie wickelte den Gegenstand aus den Leinentüchern, den sie noch die ganze Zeit in der Hand hatte: "Hier, die habe ich für dich machen lassen! Wenn du mir deine gegeben hast, brauchst du  eine neue als mein König an meiner Seite!".
Es war eine Krone. Geschmiedet aus schwarzem Stahl, der nur in Angmar zu finden ist und dem magische Eigenschaften zugesagt werden. verziert war sie mit einigen goldenen Linien und Inschriften.
Thurion sah sie nun doch etwas verschreckt an. Anarya lächelte. "Du hast mich geheiratet, also bist du genauso der König von Gondor wie ich seine Königin!".
"Findest du nicht, das dies lieber warten hätte können?", erwidert er fast sprachlos.
"Nein, jeder soll wissen, dass du neben mir genauso der Herrscher bist wie ich!", antwortete sie. Anarya neckte ihren Mann und verbeugte sich mit einen kurzen Knicks  mit den Worten: "Mein König!".
Sie hörte nicht mehr auf zu kichern. Der König von Angmar packte sie sich und versuchte sie irgendwie zu kitzeln. Eine gewisse Genugtuung machte sich in ihm breit. Anarya sah es ihm auch an, allerdings machte sie sich darüber keine weiteren Gedanken. Schließlich betrat Saruman den Thronsaal und beide taten schnell so, als wäre nichts passiert. Saruman sah erstaunt zu der Krone die Thurion in den Händen hielt.
"Wann gedenkt ihr denn vor dem Volk zu treten und eure Entscheidung zu verkünden?", fragte er daraufhin. Anarya richtete einige Haarsträhnen bevor zu etwas sagte. "Ich denke schon in den nächsten Tagen, bevor wir gegen Dol-Amroth ziehen!"
Saruman sah zufrieden drein: "Also wollt ihr die Verkündung direkt mit einem Erfolg schmücken, das ist sehr gerissen!".
Die junge Frau lächelte ihm zu. Thurion packte den Brief ein und sagte: "Ihr entschuldigt mich, ich muss mich noch um einiges kümmern!".
Daraufhin verschwand er. Anarya und Saruman sahen ihm noch hinterher: Anarya verträumt und Saruman voller Zuversicht.
"Thurion eine Krone zu geben und ihm das Recht zum Herrschen auszusprechen war sehr großzügig von euch!", sagte der Zauberer. "Er ist mein Gatte, also muss das Volk genauso auf ihn hören wie auf mich!", antwortete sie.
Saruman entgegnete: "Nicht viele würden so entscheiden, besonders nicht nach seiner Vergangenheit... Habt ihr denn keine Angst?".
Anarya gefiel das Thema nicht ganz. So lag ein gewisser Unmut in ihrer Stimme: "Nein... Ich lebe ihn und er mich! Ich wäre aber keine bessere Herrscherin als alle die vor mir da waren und das Land an den Abgrund geführt haben, wenn ich genauso handeln würde...".
Der Istari nickte zustimmend aber leicht besorgt. Er blickte zur Krone, die Thurion Anarya übergeben hatte, die auf den Thron lag.
"Wisst ihr etwas von der Krone?", fragte er mit bestimmender Stimme. Die junge Königin schüttelte den Kopf. Saruman erzählte die Geschichte:
"Ihr wisst, dass Thurion als gefallener Maia -auch genannt  Úmaia- an der Seite von Melkor gekämpft hat im ersten Zeitalter. Schon in seinen jungen Jahren entschied er sich für die Seite des dunklen Feindes. Melkor erkannte sein Potenzial und durch viele gewonnene Schlachten stieg er auch sehr schnell in den Rängen der Armee auf. Sein strategisches Verständnis verhalf in vielen Kämpfen zum Sieg.Er scheute sich aber auch nicht selbst seine Finger schmutzig zu machen und so führte er oft seine Truppen an vorderster Spitze an. Tief in den Verliesen der alten Festung Angband, schuf er seine Insignien: Sein Schwert, in dem er einen Teil seiner Macht einfließen ließ und seine Krone. Zwar hat er nie seinen Höhepunkt der Macht erreicht, so wie einst Sauron, doch niemals sollte man ihn unterschätzen und die, die dies taten, sind elendig und qualvoll gestorben.
Er schaffte es viele Menschen und sogar einige Elben aus seine Seite zu ziehen und in seiner Armee zu kämpfen. Natürlich erkannte er auch selbst seinen Einfluss und verfolgte seine eigenen Ziele. Nachdem die Silmaril von Melkor gestohlen wurden, machte er sich selbst auf die Suche nach ihnen und wollte einen sogar in seine Krone einbauen lassen. Aber soweit kam es nie.
Die erste Niederlage erlitt Thurion bei der Belagerung von Angband. Sein Herr hat ihn zu spät zurück beordert. Mit der Verbannung von Melkor und den Untergang Beleriands verlor er einen sehr großen Teil seiner Armee. Viele weitere wurden noch von den Angreifern erschlagen,  floh er mit einigen wenigen seiner Soldaten. Seiner Macht beraubt und gebrochen, zog er als Söldner durch Mittelerde. Ob er sich irgendwo niedergelassen hat weiß ich nicht. Bis zu seiner Ankunft in Mordor ist nur sehr wenig bekannt und den Rest wisst ihr ja.".
Anarya staunte nicht schlecht, nachdem sie die Geschichte hörte. Zunächst war sie sprachlos. Sie fragte sich, warum Thurion sein Schwert dann noch nicht wieder verlangte, da es im Besitz von Anarya war. Vielleicht wollte er auch gar nicht mehr das sein was er früher war, dachte sich die junge Frau.
Für ihre Gedanken war das alles etwas viel, so wollte sie isch direkt mit Saruman an die Arbeit machen um weitere Vorkehrungen zu treffen.
Die nächsten Tage verliefen durchgeplant. Es wurden viele Kriegssitzungen einbehalten und der größte Teil der Armee befand sich in Minas-Tirith. Endlich war es auch soweit, dass Anarya dem Volk verkündete, wer nun der Gatte an ihrer Seite war  und mit ihr über das Reich Herrschte.
Es war ein sonniger Frühlingstag. Anarya trat auf ein kleines Podest. Sie trug die Krone aus Angmar und trug ihre klassischen schwarz-roten Roben.
"Mein Volk!", erhob sie ihre Stimme. "Wie ihr schon mitbekommen habt, werden wir schon bald den letzten Feldzug starten, um Gondor wieder zu vereinen und die Verräter zu vernichten!". Die Menschenmasse jubelten ihr zu. "Und wie es meine Pflicht ist mein Land und dessen Bewohner zu schützen, so ist es auch meine Pflicht für eine geordnete Erbfolge zu sorgen, damit das Land nicht wieder in Chaos versinkt!" Wieder jubelten die Schaulustigen ihr zu. "Ich habe vor einigen Wochen Thurion, König von Angmar, geheiratet um unser Bündnis im Norden zu festigen!"
Nun fingen einige der Menschen an zu tuscheln. Saruman übergab ihr in der Zeit die Krone, die Anarya für Thurion anfertigen ließ. Der König von Angmar kniete sich vor ihr, während Anarya sie auf seinen Kopf setzte. Dieser küsste höflich die Hand seiner Königin und stand auf.
"Gemeinsam werden wir das Land wieder erblühen lassen!", rief sie. Danach machte sie Platz für Thurion. Ihm bemerkte man keine Nervosität oder der gleichen an. Selbstbewusst erhob er nun seine Stimme:"Volk von Gondor, gewiss sind wir in der Vergangenheit im Krieg auf verschiedenen Seiten gewesen und natürlich sind geliebte und weniger geliebte Männer in der Schlacht gefallen. Doch wir sind alle aus dem selben Gründen hier: Wir vertrauen Anarya Vaneryen, Königin von Gondor! Wir werden ein gemeinsames Reich gründen, um alle Feinde zu vernichten. Angmar, Arnor, Lindon und Rohan haben sich bereits unterworfen. Jetzt geht es darum unsere eigene Mitte wiederherzustellen! Und dafür werde ich sorgen, denn das Reich meiner Königin darf nicht weiter leiden!".
Die Menschenmasse applaudierte zufrieden. Anarya seufzte angespannt. Thurion stieg vom Podest zu Anarya. "Wie es scheint, akzeptiert das Volk erst mal deine Entscheidung...", sagte Faramir. Anarya erwiderte: "Damit sind sie schon mal unkomplizierter als die Fürsten...".
Da dies geklärt war, konnte Anarya sich endlich auf den Krieg gegen Imrahil konzentrieren und schon bald sollte der Angriff starten.

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