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Der Thron von Mittelerde-Backstory

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Darkayah:
Am nächsten Morgen stand das Treffen mit dem Fürsten von Mordor an. Der Fürst von Mordor war Lerion, ein militant. Dies zeigte er auch direkt: Ihm folgte eine starke Truppe aus voll ausgerüsteten Soldaten.
Anarya stand auf ihrem Pferd dagegen auf der anderen Seite mit ein wenig Soldaten. Die Banner wehten im Wind, der stark durch die Ebenen von Ithilien wehte.
"Seht an, wen haben wir denn da?"; fing der Fürst an. Bevor er weiter sprechen konnte, fiel Faramir ihm ins Wort: "Das ist Anarya, erste ihres Namens, Königin der Númenorer, rechtmäßige Herrin von Gondor und Arnor und Beschützerin des Reiches!".
Lerion lachte dabei laut. Anarya zog die Augenbrauen hoch."Was ist das für ein Banner? Sieht das Banner der Könige von Gondor nicht anders aus? Wo ist der weiße Baum?".
Anarya sah auf das Banner des Fürsten, der Ebenfalls keinen weißen Baum im Banner Trug, sondern nur einen schwarzen Turm auf rotem Grund, umklammert von einer Wolfsähnlichen Gestalt. Sie wollte antworten doch Faramir antwortete schneller: "Anarya wählte das Symbol der Freiheit, mit den alten Traditionen Gondors zu brechen, die dieses Land lange gefesselt haben und das Licht des Mondes, welches sie leiten wird!".
Anarya richtete sich auf ihrem Pferd auf. Sie sagte schließlich: "Euer Banner zeigt ebenfalls keinen weißen Baum, selbst als ihr noch treu zu Gondor wart!". Dabei blickte sie auf das rote Banner Mordors, auf dem eine Wolfsähnliche Gestalt den Turm von Barad-dûr umklammerte.
Lerion räusperte sich und erwiderte: "Ihr wisst durch wen Mordor stark geworden ist, der Wolf ist sein Wappen. Es ist ein Jammer, dass er nicht mehr unter uns weilt..."
Anarya spürte die Anspielung auf Thurion. Sie wusste nicht, ob sie das als Provokation werten sollte, da sie sich selbst nicht einmal Sicher ist, ob sie ihn wirklich getötet hatte.
Die junge Königin versuchte ihren inneren Ärger darüber zu verbergen. "Der Thron von Gondor gehört mir, ich alleine habe den legitimen Anspruch!", sprach sie.
Lerion runzelte die Stirn. Dann erwiderte er: "Niemand will euch als Königin, ihr habt nicht wirklich Freunde hier in Gondor und ein Fürst ohne Freunde, ist ein Fürst ohne Macht!".
Faramir ergriff wieder das Wort: "Anarya hat mich als Fürsten von Ithilien auf ihrer Seite, meinen Bruder Boromir als Herren von Osgiliath und Anorien und die Hauptstadt steht hinter ihr!"
Er machte eine kurze Pause. Anarya spürte dass er kurz überlegt bis er noch hinzufügte: "Außerdem scheint Fürst Forlong von Lossarnach kurz davor zu stehen sich uns anzuschließen!"
Der Fürst von Mordor sah zu seinen Hauptmännern als er dies hörte. Anarya erhob arrogant die Stimme: "Ich gebe euch einen Tageslauf, unterstellt mir eure Banner und akzeptiert mich als rechtmäßige Königin, oder ich werde euch wie die anderen Fürsten vernichten!".
Mit diesen Worten drehte sie mit ihrem Pferd um, die Wachen Anaryas folgten ihrer Königin. Anarya überlegte: War der Fürst von Lossarnach wirklich auf ihrer Seite, oder war das ein Trick Faramirs? Fragend wendete sie sich an ihn: "Sag mir Faramir, ist Fürst Forlong wirklich auf unserer Seite?". Faramir wischte sich verlegen über die Stirn, bis er antwortete: "Nicht direkt, aber wir stehen schon länger im Kontakt und ich weiß dass er einen Krieg abgeneigt ist. Er findet er ist unseren Grenzen dafür zu nah und möchte nicht als Schutzschild für Dol-Amroth fungieren...".
Anarya seufzte daraufhin verzweifelt. Sie hoffte dass der Fürst von Mordor und Lossarnach nicht im Kontakt standen und der Schwindel so auffliegt.
Noch in der selben Nacht erreichte Anarya ein Bote Lerions. Dieser teilte mit, dass Mordor und Anarya die selben Ansichten vertreten würden und schon bald Truppen aus Mordor nach Minas-Tirith eilen würden, bevor die ganze Armee aufmarschiert. Anarya war heilfroh. Sie berief sofort den Rat zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Während die Bevölkerung von Minas-Tirith Anarya als Königin akzeptierte, lehnten sich die Bewohner, die  Anarya als Königin ansahen, in den anderen Fürstentümer gegen ihre Herren auf. Der Schrei nach Veränderung im Land war groß und so gab es immer wieder Auseinandersetzungen in Dol-Amroth. Diese Nachrichten erreichte auch die junge Königin. Anarya erlangte dadurch große Genugtuung. Sie wurde inzwischen mit großem Jubel in den Straßen der Hauptstadt Gondors empfangen.Die Fürstentümer, die Anarya treu waren profitierten mit dem Handel in den Osten, während die anderen eher langsam zerfielen und mit dem Winter zu kämpfen hatten der sich schleichend im ganzen Land breit machte.
Im Ratssaal angekommen konsultierte Anarya ihre Fürsten. Boromir, Faramir und Lerion waren anwesend. Das Feuer der Feuerstelle knisterte vor sich hin und Anarya rieb sich fröstelnd die Hände. "Wie ist die Lage? Ich will gerne das Land unter meiner Kontrolle haben, bevor der Winter ganz einbricht und wir wissen nicht wie lange er dauern wird...", fing Anarya harsch an. Faramir blätterte durch seinen Stapel an Papieren, bis er antwortete: "Durch den Handel mit dem rhûnischen Reich, Thal und Dorwinion füllen sich unsere Geldreserven sehr gut. Allerdings haben wir natürlich auch sehr hohe Ausgabe durch die Aufrüstung für den Krieg. Aber im großen und ganzen sollten wir genug haben...".
Faramir war der Fürst von Ithilien und im Rat von Anarya zum Meister der Schatzkammer ernannt worden. Die junge Frau wusste, dass sie ihm damit vertrauen konnte, da Faramir sehr genau und vor allem sparsam mit Geld war.
Anarya nickte ihm zufrieden zu. Ihr Blick richtete sich an Boromir und Lerion. "Unsere Männer hier sind ebenfalls bereit in den Kampf zu ziehen, solltet ihr dies wünschen!" versicherte Boromir. Lerion übernahm sofort danach das Wort: "Meine Armee befindet sich auf den Weg nach Minas-Tirith! Schon bald dürften meine Truppen hier sein um euch zu unterstützen, meine Königin!".
Anarya freute sich dies zu hören. Gespannt sah sie auf eine Karte Gondors. Sie überlegte sich, wie sie denn am besten vorgehen sollte. Anarya wollte so wenig wie möglich von den Städten die am unteren Anduin lagen zerstören. Pelagir und Linhir waren zu wichtige Handelsstädte. Sie wusste, dass es die Fürsten nur verärgern würde, sollten die Städte in Trümmern liegen. Außerdem konnte Gondor es sich nicht leisten, zwei Städte gleichzeitig neu aufbauen zu müssen.
Anarya  stand auf der Mauer der untersten Ebene der Stadt, als der Truppenzug aus Mordor in die Stadt marschierte. Mit Mordor hat sie das Fürstentum mit der größten Armee auf ihrer Seite. Sie wickelte ihren Mantel fester um sich, damit sie sich vor der Kälte schützen konnte. Die Rüstungen der Soldaten aus Mordor waren überwiegend schwarz, die Kleidung darunter war rot und viele von ihnen trugen aber auch rote Mäntel. Es befanden sich viele Schaulustige auf den Straßen um das Schauspiel des Marsches mit anzusehen.
Anarya stieg die Mauer hinunter um Lerion in Empfang zu nehmen.
"Meine Armee steht euch zur Verfügung, euer Gnaden!", sprach Lerion der mit seinem Pferd vor Anarya halt machte. "Trefft mich im Thronsaal, Fürst Lerion, wir werden alles weitere dort besprechen!", sagte Anarya und machte sich auf den Weg in die oberste Ebene. Sie wurde immer von Wachen begleitet.
Im Thronsaal angekommen, warteten schon einige Hauptmänner auf ihre Königin.
"Wenn wir jetzt wirklich angreifen wollen, wäre der nächste logische Schritt zuerst Richtung Lossarnach zu marschieren, Fürst Forlongs Reich befindet sich direkt an unserer Süd-Westlichen Grenze!", schlug Boromir vor. Anarya erwiderte: "Aber Lossarnach ist nicht so strategisch bedeutend wie Pelagir...". Lorevir, ein Hauptmann der Armee Gondors entgegnete: "Aber bis nach Pelagir ist es weit, wir würden riskieren, dass sich die Fürsten darauf  vorbereiten oder Dol-Amroth um Hilfe bitten...".
Für Anarya hörte sich das Argument schlüssig an. Sie könnten es nicht gebrauchen, wenn alle Fürstentümer sich gegen ihre Armeen auflehnen würden. So stimmte die junge Königin dem Plan zu. Kurz darauf machte sich die Armee auf den Weg nach Lossarnach. Die Soldaten wurden auf den Straßen von Minas-Tirith bejubelt. Anarya ritt mit ihren Hauptmännern in vorderster Reihe. Lerion nahm beim vorbeireiten einen selbst gestickten Blumenstrauß einer Frau ab, der ihm als Glücksbringer entgegengestreckt wurde. Er übergab ihn Anarya. Die junge Frau lächelte daraufhin. Während der Fürst aus Mordor herzlich auflachte.
Außerhalb der Stadt formierten sich die Reiter der Armee zu mehreren Bataillonen. Die Banner Anaryas wehten im Wind stark, obwohl die Armee sich nur mit einem langsamen Tempo fortbewegte.
Nach einigen Stunden des Marsches, kamen ihnen ein kleiner Trupp an Reitern entgegen. Die grünen Banner zeigten sich zwei überkreuzende Äxte.
Anarya wies dem Heer an, stehen zu bleiben. Einer der Männer, die ihnen entgegenritten, war dick und es schien so, als wäre ihm der grüne Waffenrock fast zu eng.
"Forlong der Dicke!", fing Lerion an. "Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr eigentlich gar nicht mehr kämpft?". Lautes Gelächter brach von Seiten des Heeres Anaryas aus. Die Königin dagegen, war davon eher weniger beeindruckt. Forlong versuchte sich auf seinem Pferd aufzurichten um größer zu wirken.
Endlich erhob er seine Stimme: "Mögt ihr mich nur verspotten Fürst Lerion, ich aber bin ebenfalls wie ihr hier um unserer rechtmäßigen Königin meine Treue zu beweisen!".
Anarya zog dabei ihre Augenbrauen hoch. "Meint ihr nicht dass es dafür etwas spät ist? Ihr hattet genug Möglichkeiten, um euer Knie zu beugen, aber die Königin erhielt nie eine Antwort....", entgegnete Lerion. Forlong versuchte sich aus der misslichen Lage raus zu reden: "Ihr wisst, dass es wegen euch sehr viele Spaltungen im ganzen Reich gibt, ich musste erst die Lage abwarten, ein nicht geeintes Fürstentum hätte euch auch nicht weitergeholfen...". Forlong stieg von seinem Pferd. "Ich weiß, es war ein Fehler... ich kann nur um Vergebung bitten!", sagte er demütig. Lerion lachte nur. Die Begleiter von Forlong des Dicken und auch die Hauptmänner aus Gondor sahen zu Anarya auf. Diese schwieg für einen kurzen Moment und erwiderte: "Es gibt nichts zu vergeben mein Fürst!". Forlong war überrascht, über die barmherzigkeit ihrerseits. Er zog sein Schwert aus der Scheide und kniete sich auf den Boden. "Ihr seid die Königin von Gondor und  Haus Beakon von Lossarnach wird hinter euch stehen!". Die Soldaten beider Seiten jubelten ihnen zu. Auch Boromir konnte man die Erleichterung förmlich ansehen.

Darkayah:
Am Abend schlug das Heer das Lager am Erui auf. Anarya befand sich in ihrem Zelt. Auf dem Tisch in der Mitte war eine große Karte von Gondor ausgebreitet.
"Boromir, wie schwer wird es sein Pelagir zu erobern?", fragte sie direkt. Boromir kratzte sich am Kopf während er überlegte. Sie wusste, dass es am einfachsten wäre, die Stadt über den Flußweg zu überfallen, da sich dort nur dünne Mauern und schwache Tore befanden. Nur besaß sie kaum Schiffe um die Armee über den Anduin zu befördern. Imrahil von Dol-Amroth besaß fast die ganze Flotte von Gondor.
Boromir erwiderte schließlich: "Pelagir ist gut befestigt. Allerdings würde die Stadt nicht lange einer Belagerung standhalten. Aber jeden Tag den wir für die Belagerung bräuchten, wäre ein Tag mehr, dass Lebinnin Verstärkung aus Dol-Amroth erhält. Außerdem haben sie viel mehr Männer als Forlong mitbringen wird!". Der Hauptmann Gondors machte eine kurze Pause. Dabei sah er sich die Karte genau an. "Es ist wirklich Schade, dass sich Lebinnin als Vasall Imrahils unterworfen hat...". Er wollte gerade seinen überlegten Plan erläutern, da stürme Lerion schon in das Zelt. Er war außer Atem und versuchte Luft zu holen. "Vergibt mir euer Gnaden, aber ich habe hier jemanden mit dem ihr euch auf jeden Fall unterhalten müsst!".
Anarya befürchtete schon schlimmes. Sie konnte keine schlechten Neuigkeiten gebrauchen, wenn eine Schlacht kurz bevorstand. Sie folgte dem Fürsten von Mordor der sie in sein Zelt führte. Dort warteten bereits zwei weitere Männer. Der eine war mittleren alters. Die Kleidung ließ sie nicht erkennen woher er kam und der andere Trug eine Kapuze und war in seinem Mantel eingehüllt.
Aufgebracht wollte sie antworten wissen: "Was ist hier los Fürst Lerion?". Lerion saß sich auf einen Stuhl und erwiderte nur leise: "Das können die beiden euch selbst sagen, meine Königin!".
Daraufhin nahm der Mann seine Kapuze ab. Anarya konnte ihren Augen nicht trauen. Kann das wirklich sein? Sie hatte also die ganze Zeit mit ihren Gefühlen recht!
Erschrocken wich sie einige Schritte zurecht. Als der Mantel sich etwas öffnete erkannte sie auch das Symbol auf den Brustpanzer. Es zeigte einen Wolfskopf, den Anarya noch zu gut kannte.
"Wie kann das sein, ich dachte ihr wärt tot?", fragte sie mit aufgerissenen Augen. Der Mann antwortete: "Wenn ich, tot sein will dann kann ich das, ich habe euch alle im Glauben lassen..." Anarya verstand die Welt einfach nicht mehr. "Hättet ihr gewusst, dass ich noch Lebe, wäre die Schlacht um Carn-Dûm noch weitergegangen und viele hätten ihr Leben verloren. Ich musste meine Männer schützen und vor allem euch!". Der Mann hielt kurz inne. Warum sollte ausgerechnet er Anarya schützen wollen. "Ich habe gespürt, dass etwas größeres in euch ist... Ihr wisst wovon ich rede... Ihr hört ihn sprechen....".
Anarya wusste genau wovon er sprach, war aber zunächst misstrauisch. Sie war zunächst sprachlos und versuchte Worte für all das zu finden. Der Mann war niemand anderes als Thurion, der König von Angmar. "Hätte ich euch nicht verletzt und hätte ich mich nicht als tot ausgegeben, würdet ihr jetzt in ketten liegen, oder schon lange ohne Kopf unter der Erde.... Und wie ich hörte, hattet ihr die letzten Jahre ein angenehmes leben und seit jetzt auch die Erbin der Krone von Gondor!".
Anarya sammelte sich und versuchte zu antworten: "Aber... Aber was macht ihr hier? Wir standen im Krieg immerhin nicht auf der selben Seite... oder bedeutet das, dass ihr eure Armeen hier habt?". Sie hatte das unangenehme Gefühl, als starrte sie Thurion die ganze Zeit mit offenem Mund an. Dieser lachte und erwiderte: "Nein, deshalb bin ich wahrlich nicht hier... Den Umständen entsprechend  habe ich nicht mehr wirklich eine Armee. Ich habe dreitausend Mann und eine Burg weit im Osten Angmars...".
Anarya verstand dies nicht wirklich, immerhin konnte sich Angmar bis zum Ende des Krieges im Norden sehr gut verteidigen. Sie nutze die Gelegenheit und fragte Thurion: "So weit ich weiß, hat es Aragorn nie geschafft Angmar zu erobern und laut den Berichten solltet ihr noch viele weitere Männer haben?".
Die Miene von Thurion verfinsterte sich. Sein Blick wirkte jetzt leer bis er schließlich antwortete: "Durch meine Entscheidung, habe ich mein Land verloren. Fürst Gulzar hat mich verraten und das Land unter seinen Nagel gerissen, er kontrolliert den Großteil der Armee und die anderen Fürsten haben sich ihm angeschlossen... Ich befinde mich im offenen Krieg gegen mein eigenes Volk, da Gulzar ihnen einredet, dass Arnor schon bald einmarschieren würde. Aber ich habe nicht die Armee und die Mittel, mir das Reich zurückzuholen und zu beruhigen....".
Anarya wurde nachdenklich. Sie hatte niemals Gedacht, dass der König von Angmar das selbe Problem hat, wie sie in Gondor. Bei der Schlacht um Carn-Dûm hatte sie immer den Eindruck, als standen seine Männer hinter seiner Sache. Sie sah in eine leere Ecke des Zeltes. Thurion bemerkte dies und sagte: "Nur die, die Treu zu ihrem König sind, stehen mir zur Seite...".
Die junge Königin verstand die ganze Situation noch nicht. Immerhin war er kein Mensch. Er sah zwar so aus, ist aber was weitaus mächtigeres. Sie hatte so viele Fragen, aber sie wusste nicht womit sie anfangen sollte. Schließlich entschied sie sich zu fragen, warum er denn hier sei: "Warum seid ihr dann hier und nicht im Norden?". Thurion ging einige Schritte auf sie zu, während Anarya ängstlich einige Schritte zurücktrat. Sie hatte Respekt vor ihm und wusste wozu er fähig war. Sie spürte dass dem König von  Angmar etwas auf der Zunge lag, er zögerte allerdings das auszusprechen. Dann aber sagte er: "Ich weiß, euer Königreich befindet sich ebenfalls in einer Krise, aber in diesem Zeitpunkt beherrscht ihr die größte Armee in ganz Mittelerde! Deshalb ersuche ich euch darum, mir gegen die Verräter in Angmar zu helfen!".
Der König von Angmar, ein mächtiger Maia, brauchte die Hilfe von Anarya, einer einfachen Frau, aus der Blutlinie der Númenorer? Sie witterte dahinter eine Falle und wurde sehr misstrauisch. Die junge Königin konnte doch nicht ihr eigenes Land, das sich im Krieg befand, zurücklassen und so Imrahil freie Hand lassen. So antwortete sie: "Ich habe selber damit zu tun mein eigenes Land zu vereinen und ich brauche jeden Soldaten dafür...". Thurion erwiderte rasch: "Wenn ich meinen Thron wieder habe und meine Armee, können wir zusammen Gondor von den Abtrünnigen befreien und ganz Mittelerde zu einem Land unterwerfen! Mit Melkors Hilfe werden wir den Glauben weiterverbreiten!".
Anarya war sich nicht sicher. Den Glauben Melkors. Als sie das letzte mal mit ihm gesprochen hat, kam Thurion eher weniger Fromm vor und verleugnete Melkor aufgrund seiner Vergangenheit eher.
"Und was ist dann? Dann fallt ihr mir in den Rücken um Gondor selbst für euch zu erobern?", zweifelte Anarya. Sein Angebot war nicht schlecht, wie sollte sie ihm allerdings trauen können. Thurion versuchte sie zu überzeugen: "Ihr seid selbst eine Priesterin Melkors, ihr wisst am besten was sein Wille ist! Nämlich ganz Mittelerde, nicht nur Gondor, nicht nur Angmar....".
Anarya wusste dies. Schließlich steht es oft genug in den schwarzen Schriften geschrieben. Allerdings vertraute sie Thurion nicht wirklich. „"Wie kommt es denn, dass ihr so plötzlich eure Fromme Seite entdeckt habt? Ich erinnere mich noch an ganz andere Worte...", fragte sie. Er schüttelte den Kopf und sagte: "Ihr kennt meine Vergangenheit, natürlich hatte ich meine Zweifel, aber eine Priesterin Melkors hat mir die Augen geöffnet und hat mir die Macht gezeigt, die er noch immer auf diese Welt ausübt! Ihr könnt auch dazu beitragen, den Glauben zu verbreiten und  ihr seid die Königin Gondors und Arnors, wenn das Volk von Arnor sieht, dass ihr Angmar besiegt, werden sie euch auch wieder folgen!".
An sich klang das alles für Anarya plausibel und einleuchtend. Sie wusste aber auch, dass sie ihre Armee in Gondor genauso brauchte. Sie lehnte erneut ab: "Es tut mir leid, ich kann euch nicht helfen...". Daraufhin verzog Thurion die Lippen und mit den Worten "Euer Gnaden" und einer kurzen Verbeugung verschwand er aus dem Zelt. Seine Begleitung folgte seinem Herren, blieb aber am Eingang stehen und drehte sich nochmal zu Anarya: "Euer Gnaden, ich bin Davos Schneewert, ich bin kein Frommer Mensch, Götter und der gleichen sind für mich nur Hexerei! Ich kenne den König jetzt schon seit einigen Jahren und ja ich weiß er ist hin und wieder kompliziert, aber er sieht etwas in euch...".
Anarya erwiderte nur: "Dann tut es mir leid ihn enttäuscht zu haben...".
"Er hat den legitimen Anspruch auf den Thron von Angmar. Das größte Haus aus dem Norden, die Starks, haben damals die Krone abgelegt und sie Thurion anvertraut. Er will so viel mehr erreichen. Doch ganz Mittelerde wird immer leiden müssen, solange gewisse Leute am herrschen sind und so kein Frieden im ganzen Land verbreitet werden kann. Ihr seht es in eurem eigenen Land. Denkt drüber nach...". Mit diesen Worten ging Davos Schneewert aus dem Zelt und verschwand. Anarya ging ebenfalls aus dem Zelt und blicke den beiden hinterher die in die Dunkelheit ritten. Lerion kam zu ihr raus und fragte direkt: "Was denkt ihr?". Anarya schüttelte nur den Kopf, während sie in die Dunkelheit starrte. "Ihr solltet darüber eine Nacht schlafen, wenn wir morgen nach Pelagir marschieren solltet ihr ausgeruht sein!".
Anarya stimmte ihm zu und lief zurück zu ihrem Zelt. In ihrem Bett überlegte sie lange über das  geschehen nach. Sie konnte es im inneren noch immer nicht wirklich glauben.

Darkayah:
Am nächsten Tag machte sich das Heer auf dem Weg nach  Pelagir. Forlong hat inzwischen seine Truppen aus Lossarnach mitgebracht. Anarya war noch in Gedanken versunken, was Boromir auch sofort bemerkte:"Was ist los? Ihr seid seit heute Morgen schon so ruhig? Macht ihr euch Sorgen ob Faramir Minas-Tirith gut verwalten kann?".
Anarya erschreckte schon fast davor, weil sie nicht damit gerechnet hat angesprochen zu werden. Sie schüttelte aber den Kopf. "Nein, das ist es nicht, ich denke ich bin  nur aufgeregt...".
Vom weiten konnte man die Stadt Pelagir schon sehen. Es fing an zu regnen während die Truppen versuchten die Belagerungsgeräte an den Mauern in Stellung zu bringen. Dies wurde durch den nassen und schlammigen Boden erschwert. Das stöhnen der Soldaten, die versuchten die Geräte gut zu positionieren war vor der Stadt zu hören, auch die Befehle die gerufen wurden. Anarya blickte auf die Mauern, dort standen einige Bogenschützen bereit. Auf einem Turm wehte eine zerrissene Flagge. Durch den Bewölkten Himmel und den starken Regen wirkte das Bild fast schon traurig. Lerion ritt zum Tor und versuchte die Verteidiger zur Kapitulation zu bringen. Der Kommandant von Pelagir antwortete nur mit "Sie ist nicht unsere Königin und wir werden bis zum letzten Mann kämpfen!".
Lerion ritt zu Anarya zurück und berichtete ihr davon. Sie befahl den Angriff auf die Stadt. Sie konnte alles von einer Anhöhe beobachten. Die Truppen rannten mit Belagerungsleitern an die Mauern. Einige wurden schon vorher von den Bogenschützen Pelagirs erschossen. Die Truppen Anaryas schafften es schließlich auf die Mauer und dort kämpften sie, während das nächste Bataillon mit einen Rammbock anrückte und versuchte das Tor zu brechen. Als dies endlich gelang, stürmte Lerion mit der Hauptarmee in die Stadt. Nach einiger Zeit rückte auch die junge Königin mit der Nachhut in die Stadt ein. Etliche tote Körper lagen in den Straßen verteilt. Die meisten trugen die Rüstungen mit dem Wappen Pelagirs. Anarya ritt weiter, bis sie schließlich bei Lerion ankam, der mit seinen Männern, die Soldaten von Pelagir einkreiste. Anarya stieg von ihrem Pferd und ging auf den Kommandanten der Stadt zu. Sie erkannte die Furcht der Soldaten Pelagirs. Sie erhob ihre Stimme: "Ich bin die rechtmäßige Königin von Gondor ergebt euch und erkennt mich als eure Königin an, oder sterbt für diesen unnötigen Aufstand!". Der Kommandant erwiderte:"Niemals!“. Er griff den Schaft seines Schwertes fest und stürmte auf Anarya zu. Drei weitere Soldaten taten es ihm gleich. Sofort stellten sich die Männer Lerions vor ihr und wehrten die Angreifer ab und erschlugen sie. Lerion selbst schnappe sich den Kommandanten und tötete ihn. Daraufhin ließen die anderen Männer Pelagirs ihre Waffen fallen und verbeugten sich vor ihrer neuen Königin. Sie spürte wieder diese Genugtuung und stieg auf ihr Pferd, während sie mit ihren Soldaten durch die Stadt zum Palast ritt.
In der ganzen Stadt wurden die Banner der Stadt und die von Dol-Amroth abgehangen und die von Anarya aufgehangen und gehisst. Zusätzlich mussten wurden die Schilde beschlagnahmt und vernichtet.
Das Wetter verbesserte sich nicht. Der Regen spülte das Blut von den Straßen und ein starkes Gewitter zog über das Land. Dies ließ die Stimmung düster wirken.
Anarya und ihre Hauptmänner bezogen in der Zeit der Aufräumarbeiten Quartier im Palast der Stadt.
Sie sah aus dem Fenster während die anderen den nächsten Schritt berieten. Nur noch Linhir musste erobert werden, dann wäre Lebinnin unter ihrer Herrschaft und das Ziel, ganz Gondor zu beherrschen ein Stück näher. Anarya schloss die Augen, hörte dem Donnern und dem plätschern des Regens zu. Ihre Gedanken waren Leer und in gewisser Weise fühlte sie sich einsam. Einsam. Obwohl so viele Menschen um sie herum waren. Innerlich fühlte sie eine Kälte obwohl der Raum gut beheizt war. Wieder erschienen dies Stimmen in ihrem Kopf. Immer wieder wurden die selben Worte in einer ihr unbekannten Sprache wiederholt. Es bereitete der Königin Kopfschmerzen und so lehnte sie sich erschöpft gegen die steinerne Wand. 
Die Stimmen wurden immer lauter und sie sah Bilder in ihrem Kopf. Bilder von großen Schlachten im Schnee. Überall lagen tote Körper und sie ging einfach durch das Schlachtfeld. Ein Mann erhob sich vom Schlachtfeld und versuchte sich auf seinem Schwert abzustützen. Anarya rannte zu ihm. Es war niemand anders als Thurion. Sein Gesicht war von vielen Wunden übersät. Seine Gesichtszüge wirkten leer und traurig. Sie wollte sein Gesicht berühren, doch als sie es berührte zerfiel er in Staub. Eine laute Stimme hallte über das Schlachtfeld. Sie verstand diese Worte nicht, doch sie machten ihr Angst. Als sie sich langsam umdrehte, sah sie eine dunkle Gestalt hinter sich stehen.Es schien als würde die Gestalt von einer Art dunklen Wolke bedeckt werden. So konnte sie nicht recht erkennen wer oder was sie war. Sie hörte nur diese dröhnende Stimme. Langsam schwappten die Worte in die ihr verständlichen Sprache um. "Du gehörst mir, du gehörst mir!". Wiederholte die Stimme immer wieder. Anarya wollte weglaufen, doch sie hatte das Gefühl, sie würde nicht von der Stelle kommen, aber die Gestalt kam näher. Sie stolperte über die Leichen und kroch nun zwischen ihnen davon. Verzweifelt versuchte sie vorwärts zu kommen, doch der nasse verschlammte Boden erschwerte dies. "Du hast dich mir verschrieben, genau wie Thurion wirst du immer mir gehören und meinen Willen ausführen, niemand kann sich dem entziehen! Auch nicht deine Nachkommen!", dröhnte die Stimme erneut. Anarya schossen die Tränen in die Augen und sie versuchte sich aus den Schlamm zu winden. Die seltsame Gestalt befand sich jetzt direkt vor ihr und wirkte sehr groß und mächtig. Die verzweifelte Frau hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ihr Körper fühlte sich sehr schwer an, aber sie versuchte mit aller Kraft aufzustehen. Ihr gelang das schließlich. Ihr ganzer Körper schmerzte. Die Stimme sprach erneut: "Sieh dich um...". Anarya drehte sich um sich selbst herum und sah nichts außer tausende von Leichen. Verschiedene Fahnen stecken verstreut im Boden. Sie war erschrocken und hatte Angst. Vom weiten sah sie wieder Thurion, der gegen verweste Menschen und Kreaturen kämpfte, aber immer wieder stürmten neue auf ihn zu. "Bald wird die Welt vom Schrecken überrannt werden, denn es gibt kein Leben für diese Welt...". Daraufhin ergriffen kalte knochige Hände ihre Beine und versuchten sie in den Boden zu ziehen. "Nein! Nein! Nein!", schrie die junge Frau immer wieder. Sie rief nach Thurion, der sich daraufhin zu ihr drehte, der dann von den toten übermannt wurde und zu Boden fiel. Das Geschehen wurde dunkler und dunkler. Sie wollte einfach nur dort weg, einfach nur wieder zurück!
Sie erschreckte, als jemand sie an der Schulter berührte. "Ist alles in Ordnung mit euch?", fragte Boromir besorgt. Anarya fühlte sich erschöpft und sie war am ganzen Körper voll geschwitzt.
"Ihr seht echt nicht gut aus...", sagte Boromir erneut. Anarya hatte endlich das Gefühl wieder normal atmen zu können. Sie erwiderte: "Es geht mir gut, es liegt wahrscheinlich am kalten Wetter...". Sie ging zu den anderen Hauptmännern. Boromir folgte ihr und beobachtete sie mit besorgten Blicken. "Wie gedenkt ihr Linhir zu erobern? Es ist nur noch die einzige Stadt die zwischen uns und dem ganzen Fürstentum steht...". Dabei versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. Lerion antwortete zügig: "Wir möchten bei Sonnenaufgang nach Linhir marschieren, wenn wir Glück haben hat Dol-Amroth die Nachricht noch nicht erreicht, dass wir Pelagir erobert haben, so wird er keine Truppen nach Linhir schicken können!".
Anarya nickte ihm zu. Sie kippte die Schwan Figuren auf der Karte Gondors auf Lebinnin um und sagte: "Somit gehört das Land uns,ich werde dann bereit sein!". Mit diesen Worten drehte sie sich um, verlor für einen kurzen Augenblick das Gleichgewicht, doch Boromir konnte sie gerade noch auffangen. "Ist mit euch alles in Ordnung?", fragten die Fürsten und Hauptmänner. Anarya erwiderte nur "Mir geht es gut!" Die Hauptmänner und Fürsten warfen sich besorgte Blicke zu bis Boromir schließlich sagte: "Vielleicht wäre es besser, wenn ihr morgen nicht mit nach Linhir reitet, der Krieg ist noch lange und ihr müsst ausgeruht sein. Das Volk braucht seine Königin Gesund!". Anarya wollte mit. Sie wollte sich die Schlachten nicht entgehen lassen. Boromir erkannte dies. "Ich werde die Truppen anführen und zusammen werden wir Linhir erobern, ihr habt mein Wort, euer Gnaden!". Fürst Forlong und Fürst Lerion stimmten Boromir zu. Sie gab nach. Die junge Königin ließ sich dazu überreden nach Minas-Tirith zu reiten und sich auszuruhen.

Darkayah:
Anarya stand stand auf der Obersten Ebene der Stadt Minas-Tirith und Blicke in die weite Ferne. Faramir entdeckte sie und ging zu ihr. "Du bist hier? Ich dachte du ziehst mit meinem Bruder und den anderen Fürsten in die Schlacht?" Anarya drehte sich zum Fürsten von Ithilien um.
"Nein, mir ging es nicht gut...", versuchte sie abschüttelnd zu erklären. Ihre Stimme klang leer. Faramir aber ließ nicht locker: "Ist was passiert? Bist du krank?". Anarya zog ein leidendes und genervtes Gesicht. "Nein, Faramir..." ,sagte sie. "Ich bin mir im Moment unsicher und weiß nicht was ich denken, geschweige denn, machen soll...". Sie seufzte.
"Komm mit mir, ich denke ich muss dir einiges erzählen!", dabei ging sie einige Schritte vor und wartete auf Faramir, der ihr daraufhin folgte. Anarya erzählte ihm von dem Besuch Thruions in ihrem Lager. Lange diskutierten sie über das Vorhaben und die Pläne des Herren von Angmar. Faramir selbst war verwundert, dass das Volk Angmars seinen eigenen König verraten hatte. Lange schwiegen beide, während sie über den Hof der obersten Ebene spazierten. Man hörte nur die Schritte auf den steinernen Boden und den heulenden Wind, der über die Stadt zog. Anarya wickelte sich in ihren Umhang ein. Lange überlegte sie sich, ob sie auch den Vorfall des vorherigen Abends Faramir mitteilen sollte. Plötzlich blieb die junge Frau stehen. Verwundert drehte sich Faramir zu ihr.
"Ich muss dir etwas erzählen...". Eine gewisse schwere lag in ihrer Stimme. Sie räusperte. "Aber bitte halte mich nicht für verrückt..."
Faramir lächelte ihr zu. "Ich würde dich niemals für verrückt halten und wenn doch, dann bin ich es schon lange!", erwiderte er. Anarya konnte sich das leise Lachen nicht verkneifen. Sie war froh ihn als Freund gefunden zu haben. Nie wich er von ihrer Seite, egal wie schwer auch die Vergangenheit war. Sie harkte sich bei Faramir ein und lief weiter. Anarya erzählte von ihrem Tagtraum und wie echt er sich anfühlte. Der Fürst von Ithilien schwieg die meiste Zeit.
"Ich habe diese Träume in letzter Zeit häufiger und es fühlt sich so an als würde ich durchdrehen, oder als wäre ich verrückt...". Besorgnis lag in ihrer Stimme. "Ich habe Angst... Ich habe Angst Faramir!". Faramir griff ihre Hände und umklammerte sie fest. Beide Blicke kreuzten sich. Eine Träne lief ihre Wange hinunter. Daraufhin senkte sie ihren Blick. Faramir erwiderte: "Das hört sich wahrlich nicht gut an, vielleicht weiß ich wie ich dir helfen kann, allerdings brauche ich dafür ein wenig Zeit.". Anarya nickte ihm zu und wischte sich die Tränen vom Gesicht. "Ich hoffe Boromir kommt bald mit guten Nachrichten zurück!". Dabei lag plötzlich wieder eine gewisse Kälte in ihrer Stimme. "Wir sollten alles weitere besprechen, damit wir gut gewappnet sind!". Anarya ging in Richtung des Thronsaals. Faramir blieb noch einen Moment in Gedanken versunken stehen, folgte ihr aber kurz darauf.
Im Thronsaal blickte Anarya auf eine Karte von Mittelerde. Sie suchte die Stelle in der Angmar lag und strich mit den Fingern über das Land. Sie dachte an die Worte von Thurion. Etwas größeres zu schaffen, als nur Gondor zu vereinen. Im Endeffekt sprach es ihr sehr zu. Allerdings konnte sie sich nicht vorstellen , was genau Thruion damit meinte.
"Wie lange dauert es bis der Winter hereinbricht?", fragte sie Faramir, der gerade den Saal betrat. Dieser zögerte nicht lange und antwortete: "Nicht mehr allzu lange und es soll ein sehr harter Winter werden. Alles was wir davor nicht schaffen zurückzugewinnen, wäre reinster Selbstmord..".
"Und meinst du unsere Armeen schaffen es vor Wintereinbruch Dol-Amroth zu erobern?" , fragte sie, während sie auf die Karte starrte.
Faramir, der sie erschrocken ansah erwiderte: "Dol-Amroth ist gut befestigt und Imrahil hat viele treue Männer, die auch bereit dazu sind, für seine Sache zu sterben...". Er machte eine kurze Pause. "Ich bin ganz ehrlich, nein, es wäre fast unmöglich. Wir würden wahrscheinlich unsere Männer während der Belagerung verlieren durch die Kälte!".
Anarya verdrehte die Augen. Warum musste Dol-Amroth auch genau auf einem Felsen am Meer liegen. Hätte sie wenigsten genug Schiffe um die Festungsstadt von zwei Seiten zu belagern. Die Männer hätte die Königin von Gondor. "Was mache ich hier eigentlich...", murmelte sie vor sich hin. Anarya wusste nicht, warum ihr kurz der Gedanke kam, den Krieg schnell zu beenden um Thurion schnell zur Hilfe zu eilen.
"Vergiss es Faramir, natürlich werden wir den Winter abwarten, wenn wir müssen und es keine andere Möglichkeit gibt...". Dabei machte sich ein gereizter Unterton in ihrer Stimme breit. Faramir sah sie nur verwirrt an. So sprunghaft hat er seine Königin noch nie erlebt. Natürlich sorgte er sich um sie, vor allem, nachdem was sie ihm erzählte. Doch er schwieg zunächst.
"Ich werde sehen was ich für dich tun kann, Anarya!", sagte er mit gedämpfter Stimme. Die junge Frau dagegen sah nur nachdenklich auf die Karte und bemerkte es zunächst nicht, dass Faramir den Saal verließ.
Nur wenige Tage vergingen, da erreichte auch schon Boromir Minas-Tirith. Gefolgt von einer Garnison betrat er den Thronsaal. Anarya saß regenslos auf den Thron. Boromir machte eine Verbeugung. "Linhir ist unser, die Schlacht war lang und viele Männer sind gefallen..." ,verkündete der Hauptmann Gondors. Anarya stand auf und stieg die Stufen hinunter. "Wir haben leider auch etliche Verluste zu beklagen, denn als wir die Stadt gerade hatten, wurden wir aus Truppen von Dol-Amroth überrascht, aber wir konnten sie zurückdrängen, euer Gnaden!". Dabei sprach er bedrückt. Anarya verzog dabei keine einzige Miene. Sie ging einige Schritte um Boromir herum. Es machte den Herren von Osgiliath etwas nervös, besonders da sie keinen Ton sagte.
"Und der Fürst von Lebinnin?" , fragte sie kalt. Daraufhin drehte Boromir sich zu seinen Soldaten und winkte sie herbei. Zwischen ihnen war ein älterer Mann gefesselt. Seine Rüstung war beschädigt und die Stoffe zerfleddert. Er deutete auf die Fesseln und die Wachen lösten sie klirrend. Anarya sah den Mann fragend an und blickte dann zu Boromir. Sie zog fragend die Augenbrauen hoch. Der Mann ging einige Schritte auf die Königin zu. "Ihr brachtet großes Unheil über das Land, eure Krönung hat das ganze Land erschüttert, es liegt in Flammen und ihr brachtet den Schatten über uns..." , sprach er. Anarya zog die Augenbrauen höher. Fast arrogant blickte sie den Mann an. "Ich möchte nicht, dass mein Volk weiter leidet und ich weiß nicht, welche Gerüchte wirklich stimmen, die Pinz Imrahil mir erzählte, aber ich, Durnevir  aus dem Hause Pfahlstand, werde euch als rechtmäßige Königin anerkennen und mein Fürstentum unter eurem Banner stellen, euer Gnaden!" ,bekannte sich der Fürst von Lebinnin. Anarya lächelte zufrieden. "Ich verzeihe euch, euren Verrat. Ich denke viele Fürsten Gondors werden die Lügen des Prinzen von Dol-Amroth erkennen und die Rebellion niederlegen..." , behauptete sie einer arroganten Art. Anarya ging wieder einige Schritte zum Thron zurück. Boromir ging zu seiner Königin. "Wo ist mein Bruder?" , flüsterte er. Anarya erwiderte nur: "Faramir ist vor einigen Tagen verreist, er meinte nur dass er jemanden treffen muss...". Boromir gab sich mit der Antwort nicht zufrieden und harkte weiter nach: "Wohin ist er gereist?".
Anarya antwortete genervt: "Ich weiß es nicht, er sagt nur dass es dringend sei und wichtig...". Boromir fand Anaryas Verhalten seltsam. Er fand sie schon immer als anders, desinteressiert und Stur. Doch sie verhielt sich so ruhig und distanziert. Der Herr von Osgiliath versuchte mehr aus ihr herauszukitzeln: "Wie geht es euch, konntet ihr euch erholen?". Anarya würdigte ihn nicht eines Blickes und erwiderte knapp mit "Ja!". Boromir versuchte es erst gar nicht weiter. Er verließ den großen Saal mit lauten Schritten, die durch den Saal schallten. "Und Fürst Boromir?"“ , rief sie noch, aber von ihn abgewandt. Dieser blieb stehen und drehte sich noch einmal um. "Ich danke euch, ihr habt gute Arbeit in Linhir geleistet!".
Er hielt inne und sagte zunächst nichts. Ihn ließ das Gefühl nicht los, dass seine Königin etwas auf dem Herzen hatte. Diese leere in ihrer Stimme verunsicherte ihn. "Euer Gnaden...", erwiderte Boromir und ging aus dem Saal. Die großen Tore öffneten sich laut und schlossen sich kurz danach mit einem dumpfen knall. Daraufhin seufzte Anarya. Sie rieb sich die Stirn. Die ewigen Kopfschmerzen machten ihr zu schaffen. Sie ging zu den Tisch, auf dem die Karte Gondors ausgebreitet war und nahm die Schwan Figuren aus den Gebieten von Lebinnin und platzierte stattdessen die hölzernen Drachen auf das Land. Die Drachen hatte sie noch aus Rhûn, während  Borchant und Abbas Pläne schmiedeten. Dabei fiel ihr ein, sie hatte nie Drachen gesehen. Sie kannte nur die Erzählungen aus alten Geschichten, dass früher welche Mittelerde bewohnten. Kurz dachte sie an die Worte von Fürst Durnevir. Großes Unheil, Schatten und Flammen über Gondor. Es schien fast so, als wäre sie einer der alten Wesen aus vergangen Tagen. Ihr kam eine Idee. Sie griff sich ein Blatt Papier, nahm eine Feder und kritzelte drauf los. Viele Blätter zerknüllte sie wieder und warf sie auf den Boden. Nach einiger Zeit war sie mit ihrer Zeichnung zufrieden. Stolz betrachtete die Königin ihr Kunstwerk. Es zeigte einen dreiköpfige roten Drachen auf schwarzem Grund. Anarya beschloss die Zeichnung für ihr eigenes Haus zu wählen. Wenn sich die Fürsten ihr nicht freiwillig unterwerfen wollten, dann mit Feuer und Blut. Falls sie jemals sterben sollte, sollten sich alle an das Wappen erinnern können. Anarya beauftragte Darius mit der Herstellungen von Fahnen und Bannern. "Kümmert euch darum, dass überall neben den Falken auch der Drache weht!", befahl sie ihrem Kommandanten aus Rhûn.  Dieser machte sich sofort auf den Weg. Anarya spielte sich nachdenklich an den Haaren herum. Ihr fiel wieder der Nachname ein, den sie auf den alten Dokumenten fand. Nie wurde er erwähnt, nie hatte Abbas ihr einen gegeben. Sie beschloss noch einmal in der Bibliothek von Minas-Tirith nachzuforschen. Die junge Königin wusste von einem Buch, in dem alle Könige Gondors und deren Blutlinie verzeichnet war. Immerhin hatte Faramir so ihre wahre Herkunft herausfinden können. Hektisch durchsuchte sie die ganzen Stapel, bis sie ein dickes verziertes Buch gefunden hatte. Sie fand die Liste Anárions.  Mit dem Zeigefinger ging sie den Aufzeichnung entlang. Die Haut ihres Fingers wurde durch die alten stauben Seiten des Buches trocken, doch sie störte sich nicht daran. Zu sehr war die Neugier, nach ihren Vorfahren zu suchen. Schließlich fand sie einen Zweig, der ihre Linie und ihr Recht auf den Thron von Gondor bestätigte. Sie staunte nicht schlecht, als sie selbst ihren Namen, als letzten Namen des Zweiges entdeckte. Doch wie konnte das sein? Wusste etwa jemand  schon vorher von ihrer wirklichen Herkunft, aber hat nie jemand etwas gesagt? Anarya sah auf die Namen ihrer Eltern. Valacar Vaneryen, ihr Vater und Ellena Vaneryen ihre Mutter. Sie fragte sich ob ihre Eltern je davon wussten und daran dachten, dass sie eines Tages auf den Thron Gondors sitzen würden. Aber es war ihr egal. Es gab ihr ein ganz anderes Gefühl. Nicht mehr das Gefühl nirgends zugehörig zu sein, einsam und von der Welt verstoßen, sondern auch ein Teil dieser Welt zu sein. Der Mond stand schon hoch am Himmel und Anarya bemerkte gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Hektisch suchte sie sich die Bücher und Schriftstücke zusammen und legte sie wieder zurück auf die Regale, die sich schon in der Mitte bogen. Rasch machte sie sich auf den Weg zu ihren Gemächern. Lange konnte sie nicht mehr schlafen, denn sie hatte am folgenden Tag noch einiges vor.

Darkayah:
Faramir betrat den großen Thronsaal. Viele Menschen befanden sich dort und hingen Banner auf und entfernten die Statuen, die sich links und rechts des Saals befanden. Er entdecke Anarya und gin auf sie zu. Die Königin war damit beschäftigt, sich die Pläne des Baumeisters anzuhören. Er erklärte ihr seine Vorstellungen und Anarya nickte ihm immer wieder zu. Schließlich blieb Faramir vor ihnen stehen. "Was sind das für Banner und was geschieht hier?", fragte der Fürst von Ithilien. Überrascht wandte sich Anarya zu Faramir und erwiderte: "Gefällt dir mein Hausbanner nicht?". Faramir war etwas verwirrt und stotterte vor sich hin: "Ich dachte du hast dich schon für ein Banner entschieden?". Daraufhin ging Anarya zu einer Stelle, an der gerade ein großes Banner aufgehängt wurde und betrachtete es stolz.
"Der Falke mit der Mondsichel wird auch das Wappen des Königreichs von Gondor bleiben, der Drache aber wird mein persönliches Hausbanner sein. Wenn ich schon als Schrecken Gondors zähle, warum sollte ich auch nicht so in den Köpfen des Volkes bleiben?" ,erklärte sie.
Faramir verstand nicht recht worauf sie hinaus wollte und fragte vorsichtig: "Warum willst du denn als Schreckensherrscherin bekannt sein, ich glaube nicht dass du das wirklich sein wirst!". Anarya spielte sich etwas nervös an den Haaren und erwiderte: "Du hörst doch was all die Fürsten sagen, warum sollte ich es also nicht tun?". Ihre Stimme klang dabei harsch. Man konnte Faramir das Unverständnis förmlich ansehen, aber er sagte nichts mehr darauf. Anarya störte sich nicht daran. Außerdem war er mit ganz anderen Sachen innerlich beschäftigt. Die junge Königin fragte dann doch endlich: "Was ist?". Dabei hörte sie sich launisch an. Faramir überlegte noch kurz bevor er antwortete. Schließlich sagte er: "Wegen den Träumen, von denen du mir erzählt hast...". Er machte eine kurze Pause. Anarya sah ihn nur fragend an. "Ich glaube ich weiß wie ich dir helfen könnte, allerdings müssten wir weit reisen...". Anarya ging einige Schritte auf die Karte von Mittelerde zu. Erst wusste sie nicht was sie sagen sollte. "Wie weit?", fragte sie. Der Fürst von Ithilien stellte sich nah neben ihr und zeigte auf eine Stelle auf der Karte. Er zeigte auf Bruchtal. Anarya runzelte die Stirn und sah Faramir daraufhin an. "Wir müssten nur demnächst abreisen, der Fürst von Bruchtal wird nicht mehr lange in seinem Haus verweilen, bevor er aus Mittelerde segeln wird...".
Sie versank in ihre Gedanken. Anarya konnte ihr Königreich doch nicht einfach so zurücklassen. "Und was geschieht in der Zeit mit  Gondor?" , misstrauen lag in ihrer Stimme. Faramir antwortete mit beruhigenden Worten: "Mein Vater und Boromir werden in der Zeit schon ganz gut dafür sorgen, dass wir unsere Stellungen halten können, außerdem beginnt der Winter und da wird Imrahil auch keinen Krieg wagen!".
Obwohl sie skeptisch war, fand Faramir immer wieder Worte um sie zu beruhigen und ihr gut ins Gewissen zu reden. Anarya stimmte ihn zu.
"Wann gedenkst du abzureisen?", fragte sie direkt. Faramir antwortete rasch: "Am liebsten noch heute!".
Für die junge Frau ging das alles ziemlich schnell. Schließlich erwiderte sie: "Dann lass mir wenigsten noch den heutigen Abend und morgen früh reisen wir dann ab...".
Faramir nickte ihr freundlich zu. Sein warmes lächeln drang tief zu ihr durch. Anarya seufzte nur. Bis auf Abbas, hatte sich nie jemand Fremdes  so für sie eingesetzt, doch Faramir tut dies ohne mit der Wimper zu zucken. Sie konnte es nicht nachvollziehen, immerhin hat er nichts mit ihr zu tun und doch versucht er ihr zu helfen. Anarya verabschiedete sich für den restlichen Abend von Faramir. Sie brauchte etwas Zeit für sich.
In ihren Gemächern angekommen, holte sie das schwarze Buch hervor. Sie betrachtete das Buch genau und blätterte ein wenig darin. In diesen Augenblick zweifelte sie an Melkor. Bis jetzt hatte sie den Eindruck, nur durch ihn würde sie noch leben. Nur durch ihn hätte sie so viel erreicht. Doch wo war er all die Zeit? Ihr wurde bewusst, dass es nicht Melkor sie auf den Straßen von Umbar fand und rettete, nicht er zog sie groß, nicht er brachte ihr so viel bei. Es waren alles Menschen, denen Anarya vertraute und an sie glaubten. Die in ihr eine Zukunft sahen. In den schwarzen Büchern standen nur Worte über Krieg, Zerstörung und Dunkelheit.Genau wie in ihren Träumen. Anarya schüttelte nur den Kopf. Wie konnte sie überhaupt so etwas denken. Sie legte das Buch in eine Tasche, damit sie es mitnehmen konnte und legte sich kurz darauf schlafen, denn die Reise wird schwer und anstrengend.
Am folgenden Tag wartete Faramir schon in den Ställen der Stadt auf seine Königin. Müde betrat sie den nach frischen Heu riechenden Stall. Sie trug unauffällige Reisekleidung, damit man sie in den anderen Ländern nicht sofort erkannte, so wie Faramir es ihr riet. Darius, der Kommandant der Wache der Königin begleitete beide. Der Fürst von Ithilien half ihr auf das Pferd, bevor er auf seines stieg.
Sie ritten aus der Stadt und auf einer erhöhten Ebene blieb Anarya stehen. Faramir und Darius taten es ihr gleich und richtete sich fragend zu ihr. Anarya aber blickte nochmal auf die Hauptstadt Gondor zurück. Sie atmete stark ein und wieder aus, bevor sie weiter ritt. Die junge Königin Gondors hatte einfach kein gutes Gefühl dabei, das ganze Land so  zurückzulassen.
Sie ritten über Anorien, durch Rohan, über die weiten Eben von Endewaith, bis nach Arnor. Anarya war müde durch das ganze Reisen. Überwiegend schliefen sie draußen. Spontan entschieden sie sich in Tharbad, das zu einer prächtigen Stadt Arnors wuchs, rast zu machen und sich ein Gasthaus zu suchen. Es war zwar ein Umweg, um nach Bruchtal zu gelangen, aber das nahmen die drei Reisenden in Kauf. Am Abend waren noch viele Menschen auf den Straßen. Darius nahm die Pferde mit sich, während Anarya und Faramir schon in das Gasthaus gingen. In der Taverne hielten sich viele Gestalten auf. Sie gingen an die Theke zum Wirt, der sich ihnen sofort zuwendete: "Willkommen im tanzenden Becher! Was kann ich euch für euch tun?".
Der Wirt wirkte sehr freundlich. Anarya erwiderte: "Wir sind auf der Durchreise und suchen nach einem Zimmer!"“  Der Mann sah in sein Gästebuch und und sagte: "Ihr habt Glück, dass ich hier noch ein Zimmer für euch und eure Begleiter frei ist! Wir war noch gleich euer Name?".
Anarya überlegte kurz. Sie konnte ja nicht ihren richtigen Namen verraten, dafür war es viel zu gefährlich. "Ellena, ich bin Ellena Winterberg!", der Name ihrer Mutter fiel ihr sofort ein und dürfte wohl kaum auffallen. Der Wirt notierte den Namen und gab ihnen einen rostigen Schlüssel für das Zimmer. Die drei Reisenden saßen sich noch an einen Tisch. Darius brachte allen einen Krug Bier mit. Anarya lehnte sich erschöpft auf ihren Stuhl zurück und streckte die Beine aus. Während Faramir und Darius sich unterhielten, schaute Anarya in die Runde. In einer Ecke neben der Theke, spielten einige Leute Musik. Nach einiger Zeit betrat eine Gruppe von Männern das Gasthaus. Sie trugen Rüstungen, durch die Menschenmenge konnte man aber nicht erkennen, welches Wappen sie führten. Die Gruppe der Männer setzten sich an den Tisch nebenan. Einer von ihnen blickte immer wieder zu Anarya rüber. Sie fühlte sich dadurch unwohl und wendete sich ganz ab.  Der Mann fing plötzlich immer wieder zu Pfeifen an, aber Anarya reagierte nicht drauf. Darius war der Meinung Männer aus Rhûn entdeckt zu haben. Kurz darauf ging er zu ihnen an die Theke um etwas über die Lage im Norden herauszufinden.
Anarya wagte ein Blick zu den Männern in Rüstung, doch dabei bemerkte sie dass der pfeifende Mann sie die ganze Zeit anstarrte. Kurz darauf rief er: "Was ist Weib? Noch nie einen echten Mann gesehen?". Dabei deutete er abwertend auf Faramir.  Anarya zog nur die Augenbrauen hoch und drehte sich weg. Gekränkt in seinem Stolz stand er auf und ging zu ihrem Tisch. "Oh, die feine Dame will wohl ihre Ruhe haben!".
"Die feine Dame findet, ihr solltet euch einfach verziehen!", erwiderte Anarya energisch. Der Mann  wollte dies nicht auf sich sitzen lassen: "Was sonst? Willst du mir etwa Benehmen beibringen?". Etwas spöttisches lag in seiner Stimme. Einige seiner Kumpanen kamen ebenfalls zum Tisch."Ich glaube wir müssen dir erst mal zeigen wie man sich richtig benimmt, Weib!". Dabei lehnte er sich über den Tisch und kam Anarya ziemlich nahe. "Ich hatte lange schon kein hübsches Mädchen mehr..." , sagte der Mann, während er sich mit seiner Zunge über die Lippen ging. Faramir erhob nun auch endlich das Wort und erwiderte: "Habt ihr das nicht verstanden? Sie will dass ihr verschwindet!". Die Männer lachten laut. Anarya hatte ihren Schaft des Schwertes schon Griffbereit. Nun erkannte Anarya auch das Wappen auf ihren Waffenrock. Es war der Schwan von Dol-Amroth!
Im gleichen Moment zeigte Darius in ihre Richtung und rief lautstark: "Natürlich kenne ich die Königin Gondors, ich bin der Kommandant ihrer Leibwache und dort drüben sitzt sie!"
Erschrocken stand Anarya von ihrem Platz auf. Sofort war es im Raum Still und auch die Musik verstummte. Alle Blicke richteten sich auf die junge Königin von Gondor. "Hast du gehört Hectorian? Das ist die Thronräuberin Gondors! Der Prinz wird uns einen hübschen Preis dafür zahlen!". Der Mann der wohl Hectorian hieß lachte und sprach mit lauter Stimmte: "Heute ist wohl unser Glückstag! Er sagte aber nicht wie wir sie ihn liefern sollen! Holt sie euch!".
Faramir suchte verzweifelt nach einer Lösung. Die Männer Dol-Amroths griffen sich Anarya. Der Fürst von Ithilien nahm einen Krug und warf ihn gezielt gegen den Kopf eines großen Bärtigen Mannes. Wütend erhob er sich von seinem Platz. Er sah auf die Soldaten Dol-Amroths und rief: "Kommt Männer, seit ihr hier in Arnor seid gibt es nichts als Ärger! Los holt sie euch!". Die Begleiter des bärtigen Mannes standen auf und rannten auf die Soldaten los. Kurz darauf entfachte eine Schlägerei im Gasthaus. Tische flogen um und Stühle wurden hin und her geworfen. Faramir und Anarya versuchten nur aus dem Gasthaus zu flüchten, sie nahmen ihre Pferde. Gerade als sie aufsattelten, kam auch Darius dazu.
"Es tut mir leid, euer Gnaden, ich weiß nicht was ich mir dabei gedacht habe....", versuchte er sich schnaufend zu entschuldigen.
Anarya schüttelte nur den Kopf und wies ihn an  schnell auf sein Pferd zu steigen. Viele Wachen der Stadt waren auf den Weg zum Gasthaus, während die drei Reisenden sich auf den Weg machten.
Endlich hatten sie es geschafft. Sie konnten Bruchtal schon vom weiten sehen.
An den Toren wurden die Reisenden schon von Elrond, dem Herrn von Bruchtal empfangen.
"Seid gegrüßt, Reisende, ihr habt einen weiten Weg hinter euch und hier im Hause Elronds sollt ihr Rast finden!", sprach der Fürst von Imladris. Elrond führte sie in das Haupthaus. Darius sah sich dabei erstaunt um. Anarya blieb eher distanziert und sagte nicht viel. Faramir unterhielt sich mit Elrond. Die Königin Gondors konnte aber kein Wort verstehen.
Ein Elb führte Anarya zu ihrem Zimmer. Dort sah sie sich misstrauisch um. Sie setzte sich erschöpft auf das Bett und ließ sich nach hinten fallen. Es fühlte sich sehr angenehm und Weich an, so dass sie sofort einschlafen könnte. Die junge Frau entschloss sich dazu, endlich ein Bad zu nehmen. Der Frost und die Reise lag ihr in den Knochen.
Am späten Abend erschien Faramir im Zimmer und überredete sie, mit ihm zu kommen. Er führte sie in die Bibliothek des Hauses. Dort warteten schon Elrond und ein alter Mann, mit langem weißen Haar und einem Bart. Sie setzten sich zu ihnen an den Tisch. Anarya schwieg zunächst. Der alte Mann begutachtete sie genau. Anarya störte sich nicht daran.
"Faramir erzählte mir von euren Träumen. Zunächst wusste ich nicht genau, was ich über solche Träume denken sollte, doch nun spüre ich es auch...", fing Elrond an. Anarya sah ihn dagegen nur fragend an. "Ich spüre die Dunkelheit in euch, sie ist seit eurer Ankunft allgegenwärtig!".
Anarya wusste noch immer nichts mit seinen Worten anzufangen.
"Sprecht und erzählt mir von euren Gedanken und Träumen!" , sagte er ruhig. Anarya zögerte zunächst. Sie sah Faramir hilflos an, der ihr aber nur warmherzig zunickte und lächelte. Anarya seufzte  und fing dann langsam an ihre Geschichte ,von ihren Träumen und den Stimmen zu erzählen, die sie hörte.
"Versteht ihr? Es lässt mich nicht in Ruhe, ich weiß nicht was es ist aber es tut so unendlich weh!" , sagte Anarya mit weinerlicher Stimme. Eigentlich wollte sie sich fremden gegenüber gar nicht so sentimental präsentieren, doch sie konnte nicht anders. Faramir griff nach ihrer Hand und Anarya umklammerte seine fest.
Elrond erwiderte daraufhin: "Ihr habt die Dunkelheit schon viel zu lange in euer Herz gelassen,auch wenn ihr denkt, er habe euch überleben lassen und euch zu dem werden lassen was ihr heute seid, Er würde dies niemals ohne seine eigenen Absichten machen!".
Anarya wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht.
"Und so wie es scheint, hat Er euch schon fest in seiner Hand. Er sitzt tief in eurer Seele und saugt euch aus, bis ihr Sein Dienerin!", sagte Elrond.
Tief im inneren wusste Anarya wen der Fürst von Imladris meint, allerdings wollte sie es nicht wahrhaben. Sie fragte vorsichtig: "Wer ist Er".
Elrond erwiderte bestimmend:"Der dunkle Feind der Welt, Morgoth!".
Für einen kurzen Moment herrschte Stille. Der alte Mann erhob seine Stimme: "Verzeiht mir, aber mir bereitet dies Sorgen...". Alle blicke richteten sich auf ihn. "Wir kennen uns  nicht, ich bin Saruman der Weiße! Einer der fünf  Istari, die nach Mittelerde entsandt wurden. Was sollte Melkor denn von ihr wollen? Immerhin wirkt sie jetzt nicht wie eine dunkle Herrscherin wie Thurion oder andere die es schon gab! Obwohl er aktuell auch keine Bedrohung ist... Obwohl er ein Diener Melkors ist.".
"Thurions Macht ist noch geschwächt, so dass er sie nicht gegen uns einsetzen konnte, zu unserem Glück!", antwortete Elrond.
Direkt erwiderte Anarya:"Nein, Thurion ist anders... Niemals würde er jemanden anders Dienen wollen... Er hat ganz andere Visionen... Er erzählte mir neulich davon...".
Elrond sah sie nur erschrocken an. "Was? Wann?", dabei klang er aufgebracht. Anarya erwiderte nur leise: "Er kam in unser Lager, als wir nach Pelagir marschierten..."
Der Fürst von Imladris konnte nicht glauben was er da hörte. "Ist das so?", murmelte Saruman in seinen Bart.
"Ich dachte er sei tot?", sagte der Elbenfürst entsetzt. Traurig senkte Anarya den Kopf. Sie hatte das Gefühl, die Stimme würde wieder leise zu ihr flüstern. Die Stimme war aber so leise, dass sie kein Wort verstehen konnte. Schmerzend rieb sie sich die Stirn. Mit der anderen Hand packte sie fest ihre Tasche, die sie dabei hatte. Fast hatte sie vergessen, dass sie das Buch mit sich führte. Sie holte es heraus und legte es auf den Tisch. Alle sahen es an. Elrond riss die Augen auf.
"Woher habt ihr das?", fragte er. Anarya antwortete kurz und knapp: "Ich weiß es nicht...".
Anarya seufzte und sagte: "Allerdings kann ich es nicht lesen...".
Vorsichtig nahm Elrond das Buch in seine Hände und öffnete es. Er blätterte in einigen Seiten.
"Lange ist es her, als ich die dunkle Sprache gesehen habe... Aber es beschreibt das, was ihr in eurem Traum gesehen habt!".
Saruman nahm das Buch ebenfalls und sah sich einige Seiten an. Anarya wollte unbedingt wissen, warum Thurion dann in ihren Träumen vorkam. So zögerte sie nicht lange und fragte.
Der Elb erwiderte: "Thurion ist ein Diener von Morgoth und das schon seit sehr langer Zeit" Auch wenn er es gerne so hätte, so wird er sich niemals von seinem Griff lösen können!".
Anarya überlegte und versank in Gedanken. Saruman erhob wieder seine Stimme: "Was denkt ihr, Herr Elrond? Wenn ich die Zeilen richtig lese wird er eines Tages wiederkommen, und die Welt in Dunkelheit stürzen wollen!".
Leise antwortete Elrond: "Ich befürchte es auch...". Der Elb wandte sich zu Anarya. Sie schreckte kurz auf, als seine Stimme sie ansprach: "Ihr sollt wissen, dass meine Tochter Arwen am Leben ist. Auch ihr Sohn. Ich möchte euch nicht den Thron von Gondor streitig machen, es war Aragorns und Arwen Entscheidung, ihren Sohn Eldarion nicht zum Erben von Gondor zu ernennen, so floh sie in die unsterblichen Landen...".
Anarya dachte sie hört nicht richtig. Aragorn hat ihr absichtlich den Thron hinterlassen und doch stellt sich Imrahil quer.
"Ihr seid jetzt die Königin von Gondor, ihr müsst das Land vereinen um wieder Frieden nach Mittelerde zu bringen! Lasst den Schatten der Vergangenheit ruhen und lasst die Dunkelheit hinter euch! Lasst nicht zu, dass Morgoth euch ganz auffrisst! Lasst das Licht in euer Herz!".
Daraufhin sah die junge Königin den Herren von Bruchtal mit großen Augen an.
"Sollte der Tag eintreffen, an dem die Dunkelheit versucht uns zu vernichten sollte ganz Mittelerde vereint stehen und nicht mit Streitereien untereinander sich selbst vernichten..."“, fügte er noch hinzu. Anarya fragte nur wie das funktionieren sollte. Es gab immer wieder Streitigkeiten zwischen Königen von Mittelerde. Sei es nur wegen alten Kriegen, oder durch unterschiedliche Ansichten.
Sie fühlte eine gewisse Verzweiflung. Sie dachte sich, dass es doch gut wäre, wenn Melkor zurückkommen würde, und die Welt in Dunkelheit versetzen würde. Immerhin ist das das, was seine Anhänger immer wollten. Sie war selbst eine Priesterin von Melkor, warum also sollte das schlimm sein. In ihr kamen wieder die Bilder des Traumes hoch. Die junge Frau schüttelte den Kopf. "Nein!", dachte sie sich und schlug den Gedanken aus den Kopf.
Saruman riss sie aus ihren Gedanken: "Vor einigen Tagen wurde ich von einen Gesandten aus Dorwinion. Die große Bank bot mir eine Stellung an, aber ich lehnte ab...".
Faramir erwiderte: "In die große Bank von Dorwinion zu kommen ist eine gute Partie, viele wollen dies erreichen...". Saruman entgegnete nur ein lächeln und nahm das schwarze Buch wieder in die Hände. "Die Bank beeinflusst heutzutage Kriege, zahlt ihr das geliehene Geld nicht zurück, werden eure Feinde finanziert, ich stehe lieber einem Herrscher zur Seite, bei dem es sich auch lohnt, weil man an diesen glaubt...". Dabei sah er zu Anarya rüber, die seinen Blick erwidert.
"Ich habe lang nichts mehr von den Kriegen in Mittelerde mitbekommen, nur im Norden. Solltet ihr jemals einen Berater brauchen, so biete ich mich an!", bot er der Königin Gondors an.
Diese nickte ihm zu.
Elrond erhob wieder seine Stimme: "eine Späher berichten, dass Thruion  die Bank von Dorwinion konsultieren will, er hat weder Geld noch die Männer dafür, Angmar zurückzuerobern!".
Anarya dachte sich für einen Moment, sie hörte nicht richtig. Der König von Angmar wollte also seinen Feldzug gegen die Verräter starten, um sein Land zurückzuerobern.
"Geht nun und Ruht! Ihr hattet eine lange Reise und auch die Rückreise wird nicht leichter!".
Daraufhin verschwand Anarya in ihr Zimmer. Nachdenklich lag sie in ihrem Bett. Der Gedanke ließ ihr keine Ruhe, dass Thurion in sein Verderben laufen konnte. Die ganze Nacht drehte sie sich schlaflos in ihrem Bett.

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