Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Isengart

Die Tunnel von Isengard

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Tom Bombadil:
Nerblog aus der Kammer des Kartenzeichners


Nerblog war noch einige Schritte um eine Biegung gerannt, dann war er so ruckartig zum Stehen gekommen, dass er beinahe das Gleichgewicht verloren und der Länge nach in den Staub gestürzt wäre.
Vor ihm lag, mutterseelenallein und in sich selbst eingerollt, eine der Karten. Wer auch immer sich diese Pläne ergaunert hatte, hatte es verdammt eilig gehabt, als sei Sauron selbst hinter ihm hergewesen.
Nerblog war etwas enttäuscht. Er hatte gehofft, Hinweise auf die Identität des Diebes zu entdecken. Wenigstens wusste er nun, dass er auf dem richtigen Weg war. Er beugte sich zum Boden hinab, packte das eingerollte Stück Pergament und Schob es sich eilig unter den Gürtel. Er wollte die Jagd gerade wieder aufnehmen, da ließ ihn ein leises Geräusch zur Salzsäule erstarren. Ein leises Flüstern oder entferntes Murmeln, dass aber in den unzähligern Öffnungen des Tunnels hundertfach zurückgeworfen wurde.
Dann war es wieder sehr still um ihn herum.
Waren da nicht Schritte, die einige Biegungen vor ihm den Gang entlanghasteten. Was war hier eigentlich los? Es war schon lange nach Mitternacht und es wurden wilde Verfolgungsjagden auf den Gängen ausgetragen, geheimnisvolle Stimmen wisperten pausenloss wirres Zeug, strategische Karten wurden während dem Schlafen entwendet... Plötzlich verspürte Nerblog eine kurze, aber heftige Sehnsucht nach draußen, nach der Freihet der Felder und dem Licht der Sonne.
"Nicht um diese Zeit", sagte er sich, um den Gedanken abzuwürgen und ging weiter.

MCM aka k10071995:
Arafaron aus dem unteren Lagerraum


Arafaron hörte jemanden etwas vor sich etwas flüstern. Er griff mit der rechten Hand zum Schwert und beschleunigte seinen Schritt. Nun hörte er nur noch ein leises Trippeln vor ihm. Links von ihm bewegte sich etwas. Er fuhr herum: Nur sein Schatten, an die Wand geworfen von einer der Fackeln. Mit einem Schnauben ging er weiter. Nun hatte er sogar schon vor Schatten Angst.
Nun waren die Schritte verklungen. Nocheinmal beschleunigte er seinen Schritt. Nun rannte er fast. Er stieß gegen einen Stein auf dem Boden und fluchte laut. Der Waldläufer blieb stehen und lehnte sich gegen die Wand.
"Vielleicht bist du ein wenig nervös?," sagte er leise vor sich hin, "Vielleicht wäre es ganz gut, wenn du dich erstmal beruhigst?"
Er lehnte einfach nur gegen die Wand, schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Atem. Ein. Aus. Ein. Aus. Ein. Aus. Als sein Atem bsich beruhigt hatte, verharrte Arafaron noch einen Moment in sich. Schließlich stand er auf und stapfte weiter.

Tom Bombadil:
Plötzlich hallten überall im Tunnel Schritte wider. Nerblog drehte sich einmal nervös um die eigene Achse, während er weiter, Schritt um Schritt, den leicht ansteigenden Gang entlangeilte. Hatte er Halluzinationen aufgrund seines Schlafmangels?
In dem Bereich, genau in der Mitte zwischen zwei Fackeln, die in großzügigem Abstand zueinander in Wand eingelassen worden waren, dort, wo es am dunkelsten war, trat Nerblog in eine Pfütze ungewisser Flüssigkeit. Nerblog wusste eigentlich schon vorher, worum es sich handelte doch er konnte die Bewegung, einen Reflex, einfach nicht unterdrücken.
Hier, im Fastdunkeln, war nicht mehr zu sehen, als ein besonders dunkler Fleck auf staubigem Grund, doch der leicht metallische Geruch, der in Luft lag, ließ Grund zu nur einer Annahme: Blut.
Frisches, rotes, menschliches Blut.
Nerblog zog seinen Fuß mit einem schmatzenden Geräusch aus der Lache. Und ging weiter. Was konnte passiert sein? War der Dieb auf eine... Patrouillie gestoßen und hatte sie niedergeschlagen? Oder gehörte das Blut ihm selbst?
Die Frage erübrigte sich augenblicklich, als Stimmen die Höhle entlanghallten, die Nerblog eindeutig an ihrem höheren Ton und ihrem leichten Akzent nicht als die von Dunländern, sonder die von Männern elderem Geblüt zuordnete, was, aufgrund der Umstände, auf Einwohner Rohans schließen lies.
Nerblog presste sich an die Höhlenwand, und fuhr langsam und mit unermesslicher Vorsicht fort, sich den Quellen der wütend streitenden Männerstimmen zu nähern- die Stimmen waren noch zu undeutlich um etwas Zusammenhängendes herauszufiltern.
 

MCM aka k10071995:
Arafaron rannte den Tunnel entlang. Vielleicht sollte er sich beruhigen. Aber das konnte er nicht. Dafür war nicht die Zeit.
Langsam weiteten sich die Abstände zwischen den Fackeln. Es gab immer mehr dunkle Stellen. Ungeduldig verlangsamte er sein Tempo leicht und riss eine Fackel aus der Wandhalterung. Trotz der Fackel konnte er nicht immer so weit sehen, wie er sich das gewünscht hätte. Einmal war der Abstand zwischen zwei Lichtkreisen sogar so groß, dass seine Fackel einmal genau den Rythmus der Abstände fortsetzte. Offenbar war auch hier eine Fackel aus der Wand gerissen worden.
Plötzlich erschien im Lichtkreises seiner Fackel eine Blutlache. Daneben lag die umgedrehte Leiche eines Dunländers. Der Waldläufer fluchte laut und riss sein Schwert aus der Scheide.

Tom Bombadil:
Nerblog war nun nage genug an den beiden Männern, um zu verstehen, worüber sie sprachen. Die beiden befanden sich offenbar in einer kleinen Lagerhöhle, die rechts vom Gang abzweigte. Nerblog beschloss, zunächst nichts zu unternehmen, zumal er völlig unbewaffnet war, und herauszufinden, was hier überhaupt los war.
"...und was bei allen Maia willst du damit anfangen?", fragte die höhere der beiden Stimmen heruasfordernd.
"Ich und die anderen haben doch bereits einen Plan! Wie oft muss ich dir das denn noch erzählen!"
"Und dafür gehst du über Leichen??"
"Der Kerl ist nicht tot. Ich..."
"Hast du keine Augen?! Du hast ihm ein Messer mitten in die Brust gerammt!"
"Und wenn schon! Seit wann scheren sich Rohirrim um das Leben eines Dunländers? Schon vergessen? Vor einigen Monaten waren wir mit denen noch im Krieg."
Das Gespräch wurde nun zunehmend hitziger. "Wahrscheinlich tun wir das noch immer", fügte der andere, von dem Nerblog vermutete, dass er der Dieb war, etwas leiser hinzu.
Sein Gegenüber stieß einen eigentümlichen Laut aus, am meisten ähnelte es wohl einem Knurren uder Kreischen.
"Wir sind jetzt ALLE Gefangene von Sauron. Wenn wir uns jetzt auch noch gegenseitig an die Kehle gehen..."
"Ich sehe schon, du bist uneinsichtig. Weißt du, wir waren alnge Zeit Freunde Orlan... Deshalb biete ich dir an, mit mir mitzukommen- als Gefangener. Solltest du dich weigern..." Der Dieb machte eine bedeutungsvolle Pause, die jedoch von Orlan, dem Nerblog hoch anrechnete, dass er sich ehrlich gegen seinen Freund ausgesprochen hatte, unterbrochen wurde.
"Nach allem, was wir gemeinsam erlebt haben, willst du mich gefangen nehmen, weil ich zu viel über eure schwachsinnige Intrige weiß? Tut mir leid, Bennar, aber ich glaube, durch die lange Gefangenschaft hat dein Hirn zu faulen begonnen!"
Es gab ein dumpfes Geräusch, dann ein lautes Poltern, als ob jemand gegen ein Möbelstück stieß, und dann den KLaren laut eines langen Dolches, der durch die Luft surrte. Der erste Hieb von wem auch immer schien ins Leere zu gehen, und einer der beiden packte einen schweren Gegenstand und schleuderte ihn nach seinem Gegner. Ein neuerliches Poltern erklang, dann ein Ächzen, ein heftiger Schlag und dann ein kurzer, gellender Schrei, der schließlich in einem zischenden Seufzen unterging, als fließe das Leben durch diesen letzten Ausruf aus seinem Körper.
Der Schrei kam zu plötzlich, als dass Nerblog die Stimme hätte einordnen können. Es folgten schnelle Schritte, und der Ostling drückte sich hastig an die Wand, als eine schlanke Person aus der kleinen Lagerhöhle stolperte und den Korridor aufwärts eilte.
Nerblog vergewisserte sich, dass er allein war, dann machte er drei große Schritte und trat in die Höhle ein.
Sie war noch kleiner als seine Kammer, etwa vier Schritt breit und fünf lang. An der Decke hing eine hin- und herschaukelnde Laterne, die ein gespenstisches, orangerotes Licht auf das Chaos unter sich warf.
Eines der hölzernen Lagerregalle lag umgeworfen auf dem Boden, der Inhalt, einige Tonkrüge und Flaschen, waren zerborsten, ihr Inhalt breitete sich allmählich auf dem Höhlengrund aus. Zu Nerblogs Fpßen lag eine schwere, kleine Holzschatulle, offenbar der Wurfgegenstand. Neben einigen Säcken Roggen krümmte sich über einer großen Truhe der Körper eines muskulösen Mannes, Blut lief aus einer üblen Wunde in Strömen über das vernagelte Holz der Truhe, und vermengte sich mit dem Staub am Boden zu einer widerwärtigen, rotgrauen Pampe.
Nerblog machte inige kleine Schritte auf die sterbende Gestalt zu, um sie näher zu betrachten. Der Dolch schien ihren Körper komplett durchdrungen zu haben, denn auch am Rücken, der Nerblog zugewandt war, blidete sich im Stoff des Kerls ein rotes Rinnsaal.
Plötzlich rutschte die Person nach hinten, fiel mit dem Rücken auf das umgestürzte Regal und brach sich dabei einige Knochen zusätzlich.
Spätestens jetzt ging Nerblog davon aus, dass es den Kerl erwischt hatte. Er bot ein schreckliches Bild. Sein Wams war über und über mit Blut durchtränkt, aus den Mundwinkeln quoll Schaum, und die grauen Augen des Toten stierten ziellos an die felsige Decke.
Nerblog wollte sich gerade angewidert abwenden, als er schnelle Schritte auf dem Gang vernahm. Kehrte der Mörder zurück? Wer war er nun überhaupt?
Zu dumm, dass er den Dolch nicht in seinem Opfer hatte stecken lassen. Komplett unbewaffnet war der Ostling leichte Beute für einen jeden- auch für einen vom geschwächten Mann, der schon ein Gefecht mit einem Dunlände rund einen recht anspruchsvollen Sprint hinter sich hatte.
Hilflos tastete Nerblog nach einer großen Tonscherbe und postierte sich in geduckter Haltung neben dem Eingang.
Die Schritte waren nun in unmittelbarer Nähe. Allerdings schienen sie keinem Dunländer zu gehören, der Klang war nicht so dumpf und tief wie der, den die riesigen Füße eines dieser Barbaren verursachten. Nerblogs Geist verfinsterte sich. Es war der Mörder des Typen hinter ihm.
Der Ostling stoppte all seine Gedankengänge und verließ sich allein auf siene Instinkte. All seine Muskeln spannten sich, als ein Schatten von links in den Höhleneingang einbog. Doch es war bereits zu spät, den Bewegungsvorgang zu stoppen. Mit einem wilden Kriegsschrei katapultierte sich der kleine Ostländer auf den Neuankömmling zu, schmetterte ihn mit der Wucht seines Sprunges zu Boden; und erkannte, dass es sich um Arafaron handelte.
Hastig rollte er sich von dem Mann herunter und warf die Scherbe beiseite, um nicht zwangsläufig unter mordverdacht zu geraten.
"Es tut mir so leid! Ich dachte... Ich dachte ihr wäret der... der Di-" Er stockte. Arafaron sollte, nein, durfte nicht erfahren, was los war. Er wusste es ja fast selbst nicht. Warum war dieser Irre überhahupt wach? Er reichte dem imme rnoch am Boden leigenden die Hand, um ihm aufzuhelfen.       

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