Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Isengart
Die Tunnel von Isengard
MCM aka k10071995:
Arafaron ergriff die ihm dargebotene Hand und zog sich an dem Ostländer hoch. Einige Sekunden blickte er den hilflos artikulierenden Mann regungslos an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. Dem Waldläufer war klar, wie merkwürdig dies auf Nerblog wirken musste und blickte auf. Der Gesichtsausdruck des Ostländers ließ erneut ein lautes Lachen den Gang entlanghallen.
"Seid ihr krank?"
Mit einem Grinsen auf dem Gesicht richtete sich Arafaron auf und sah seinem Gegenüber ins Gesicht.
"Nun ja, ich bin offenbar nicht der einzige, der mit seinen Nerven heute Nacht am Ende ist."
"Warum schlaft ihr eigentlich nicht friedlich in eurem Bett?"
Wieder lachte der Waldläufer leise. Diesmal klang es jedoch eher müde als ehrheitert.
"Ich habe noch nie in meinem Zimmer geschlafen. Die Zeit reicht dazu nicht. Wenn ich müde bin, setzte ich mich auf irgendein Fass oder lege mich hinter einen Kistenstapel. Nach ein, zwei Stunden gibt es dann wieder irgendetwas anderes, was es zu regeln gilt.
So wie dies hier. Was ist passiert?"
Nach einigen Sekunden Stille fuhr er fort:
"Das Schweigen im Walde, wie? Nun gut, diese Person," der Waldläufer deutete auf den Dunländer. Er war ihm schon vorher aufgefallen, jedoch hatte er sich nach außen nichts anmerken lassen. Es waren nicht die ersten zwei Leichen in ihrer Gemeinschaft diese Nacht," wurde offensichtlich ermordet. Von wem? Falls ihr das nicht wisst, wo ist diese Person hin? Und falls ihr auch das nicht wisst, muss ich Alarm geben. Wir können keinen Mörder hier rumlaufen lassen."
Tom Bombadil:
Nerblog kratzte sich kurz nachdenklich am Kinn, immer noch leicht irritiert vom grundlosen Gelächter des Nordländers und ließ den Blick von dem Toten im Lagerraum zu dem Toten im Gang vor ihm wandern.
"Nun ja...", begann er schließlich. "Ich habe die beiden", er deutete mit dem linken Zeigefinger auf das Durcheinander im Lager, "kurz belauschen können. Der... der Mörder des Dunländers dort hinten heißt glaube ich Bennar oder so, und der Kerl, mit dem er gekämpft hat, Orlan. Es besteht die geringe Möglichkeit, dass wir den Mörder hier liegen haben, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass ebenjener gerade verduftet ist. Er... er hat mir die Karten aus meiner Kammer gestohlen, als ich mehr oder weniger schlief. Ich weiß, dass das dumm von mir war und es vollkommen meine Schuld ist- aber ich habe auch keine Ahnung, was ich dagegen hätte tun können- Ach, was soll dieses ganze Gefasel eigentlich? Wir haben einen Mörder zu fangen. Ich brauche dringend eine Waffe! Könntest du..."
MCM aka k10071995:
"...dir eine Waffe besorgen? Das kannst du auch selbst, den Gang zwanzig Schritte zurück steckt ein Speer im Boden."
Der Waldläufer packte Nerblog an der Hand und zog ihn den Gang ein Stück zurück. Er riss eins der Speere aus der Wand und drückte es dem Ostling in die Hand.
"Und jetzt marsch. Wir haben einen Mörder zu fangen. Du gehst vor, du dürftest am ehesten eine Ahnung haben, wohin der Mörder ist."
Als er den nicht gerade begeistertet Gesichtsausdruck des Ostländers sah, fügte er noch hinzu:
"Und keine Sorge, ich bin direkt hinter dir."
Tom Bombadil:
Abschätzend wog Nerblog den Speer aus Eschenholz in der Rechten, während er mit der Linken eine Fackel aus ihrer Halterung pflückte. Es war kein beonders guter Speer, aber er war immer noch weitaus ausbalanciert, als die grobe Orkwaffe, die er während dem Kampf an der Oberfläche geführt hatte.
Während er sich langsam in Richtung aufwärts des Ganges begab, glitten seine Gedanken ab und er dachte zurück an seinen herrlichen alten Speer, den ihm sein Vater angeblich aus den Knochen eines Olifanten gefertigt hatte. Früher war immer einmal im Jahr eine Karwanae von Händlern aus dem nahen Khad und dem weit entfernten Harad gekommen und hatten Waren von billigem Plunder bis zu wertvollen Exponaten und Artefakten auf dem zentralen Platz von Gortharia feil geboten.
Sein Vater hatte sicherlich ein halbes Vermögen ausgeben müssen, um den Oberschenkelknochen eines wenn auch jungen Olifanten kaufen zu können. Olifanten. Nerblog hatte von diesen riesigen, vierbeinigen Tieren mit ihren gewaltigen Stoßzähnen und den meterlangen Rüsseln nur in Legenden gehört. Legenden, die von den heldenhaften Taten Udars des Starken erzählten, der in der Schlacht auf den Südlichen Feldern vor Jahrhunderten über die Heere Harads triumphiert hatte.
Er stolperte über einen großen Stein und sein Geist kehrte zurück in die Gegenwart. Was war letztens nur los mit ihm? In allen bedeutenden Situationenmachte er sich Gedanken über Unwichtigkeiten.
Er packte den Speer fester, die Hand genau an dem Punkt, an dem der Abstand zum unteren Ende anderthalb Ellen betrug, wie man es ihn gelehrt hatte.
Arafaron stieß ihn leicht in den Rücken. "Beeilung! Wir dürfen diesen Kerl nicht entkommen lassen."
Wie aufs Stichwort tat sich vor ihnen eine Kreuzung auf. ein Weg führte gerade nach links, Nebrlog war noch nicht dort gewesen, ein zweiter zweigte nach rechts ab und Wand sich um mehrere Erzadern herum; an den Wänden glitzerte das Metall im Widerschein der Fackeln. Eine Mine. Vor Eingang war ein rostiges Gitter an die Wand gelehnt, an den Enden befanden sich Widerhaken, sodass das Gitter nur durch die Person wieder gelöst werden konnte, die es auch angebracht hatte. Kurz: Irgendjemand hatte diese Mine versiegeln wollen vor etwas, das darin lauerte.
Wenn man dem Gang geradeaus weiter folgte, gelangte man nach einigen Biegungen schließlich an die Oberfläche; doch diesen Weg hatten die Dunländer auf der Flucht halb verschüttet, um ein Nachkommen der Orks zu verhindern. In den letzten Tagen hatten sie ein ausgeklügeltes System aus Fallen und menschlichen Wachen entwickelt, das es fast unmöglich für die schmächtigen Orks machte, tiefer in das Minensystem zu gelangen.
Ratlos drehte der Ostling sich zu Arafaron herum. "Ich weiß nicht, wohin der Mistkerl gegangen ist, aber diese Mine kommt mir verdächtig vor. Ihr als Chef müsstet doch wissen, was es mit diesem Gitter auf sich hat?" Nerblog tat das, was er gesagt hatte schon leid, während er es aussprach, doch er wollte nicht wie ein Idiot dastehen und die Aussage zurücknehmen. In seiner Heimat galten Leute, die dies taten, als schwach.
MCM aka k10071995:
"Ich bin Chef, weil sich das so ergeben hat. Und weil ich der einzige bin, der sowohl den Mut hatte, nach der Macht zu greifen, als auch die Fähigkeiten, diesen Sauhaufen" er trat gegen eine Flasche, die in einer Wand steht und die offensichtlich einmal Rum enthalten hatte "zu kontrollieren, habe ich hier das Kommando.
Aber gut, du hast nach dem Gitter gefragt. Die Antwort lautet Schlicht: Das nutzten wir, wenn wir mal wieder irgendwo jemanden einsperren müssen. Wie das hierherkommt, weiß ich nicht. Und das spielt auch keine Rolle. Wichtig ist, wie wir es entfernen."
Der Waldläufer blickte Nerblog an.
"Es gibt einige Regeln für eingesperrte. Eine davon lautet, dass sie keine langen Gegenstände mitnehmen dürfen." Er blickte Nerblogs Speer an.
"Wieso das?"
"Ich werde es dir zeigen. Gib mir deinen Speer."
Der Ostländer wiech instinktiv zurück.
"Mach dir keine Sorgen. Wenn ich dich hätte töten wollen, wärst du schon lange tot. Also, gib mir das Ding."
Zögernd wurde die Waffe weitergereicht. Als sie gerade in Reichweite war, packte Arafaron den Speer und nahm in Nerblog aus der Hand. Er schob das Ende mit der Spitze durch die Gitterstäbe, jedoch so, dass die lange Seite ohne Metall einen Hebel bildete.
"Kannst du mir drücken Helfen? Einfach hier gegen das lange Ende, wo die Waffe normalerweise gehalten wird."
Er senkte seine Stimme und fügte beinahe zu sich selbst hinzu:
"Und wehe, dieses Ding ist nicht stabil genug. Ich werden den zuständigen Waffenmeister derart prügeln, dass..."
Das knirschen des Gitters machten den letzten Teil des Satzes unverständlich. Als das Gitter auf dem Boden lag, wanderte die Waffe an ihren Besitzer zurück.
"Hier. Und nach dir."
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