Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien

Taur Orthonn / Südliche Wälder Lothlóriens

<< < (18/20) > >>

Vexor:
Wieso mischt sich Jutan jetzt schon wieder ein? Ich bewundere zwar seinen Mut, aber irgendwann wird in diese vorlaute Art nocheinmal den Kragen kosten..
Als Gwilwileth nun mit genügend Abstand zu Nîdanadh und Drellir stand wollte sie anfangen Jutan für seine Torheit zu schimpfen, aber bei Jutans Geschichte blieb ihr fast der Atem weg.
Ein König ohne Gesicht....in schwarzer Kleidung....das eisige Gefühl..der Hexenkönig
"Oh Nein ...", sie sprach es nur sehr leise und wie in Trance aus, aber das Bild fügte sich für Gwilwileth zusammen, wie an dem Tag, wo sie wusste, dass Elladan und Elrohir nicht mehr nach Imladris zurückkehren würden.
Sie hörte wie Jutan sie etwas fragte, aber sie nahm die Wöter nicht war. Sie dachte weiter nach, über ihren Traum und den Angriff auf ihre Nachtigall, über die Schatten die seit ihrer Ankuft auf diesen Wäldern lagen, über die Müdigkeit und Ausgelaugtheit von Galadriel, über das Unbehagen, dass sie schoneinmal bei einer Schlacht in der Nähe von Dol Guldur gespürt hatte.
Gwilwileth das ist absurd. Sauron würde es nie wagen Lorien anzugreifen; dazu reicht seine Macht nicht aus...oder? Doch was bedeuten die Späher aus Dol Guldur und dieser Traum von Jutan?
Doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und sie erinnerte sich an die Nachricht mit der Elrond sie nach Lothlórien geschickt hatte.
Jetzt versteh ich sie. Jetzt ergibt es einen Sinn, wie konnte ich nur so dumm sein. Ich muss sofort nach Caras Galadhon eilen und Jutan nehme ich mit.
Sie ergriff den völlig fassungslosen Jutan am Handgelenk und lief los. Sie rief den perplexen Nîdanadh und Drellir im Laufen zu, dass sie bald zurückkehren werde und sie auf Gwilwileth warten sollten.
Sie rannte so schnell sie konnte; vorbei an zahllosen kleinen Seen, an denen sich weißer Nebel bildete, denn es war später Nachmittag und die Sonne verschwand langsam hinter den Kronen der grünen Bäume.
Doch wie schnell sie auch liefen, es war nie schnell genug für Gwilwileth, denn sie verlfuchte ihre Blindheit und ihre Dummheit, dass sie nicht erkannt hatte, was Elrond gemeint hatte und dass sie nicht verstanden hatte, was die Anzeichen bedeutet hatten.
Gwilwileth lief so schnell, dass ihr Kleid risse bekam und an einen Dornengewächs ritzte sie sich die Füße auf. Jedoch stoppte sie nie, auch wenn sie nicht mehr konnte, und auch auf die Bitten Jutans eine kurze Verschnaufpause einzulegen reagierte sie nicht.
Sie kamen zum Schlafplatz Jutans hielten aber nicht an und rannten weiter richtung Osten, denn Caras Galadhon war schon in sichtweite.
Sie rannten so ungefähr eine halbe Stunde durch den Wald, als sie endlich Caras Galadhon erreichten.
Ein Stadtwächter ein hochgewachsener dunkelblonder Elb versperrte ihnen den Weg und sagte mit freundlicher, doch ernster Stimme.
" Seit gegrüßt liebe Reisende, doch kann ich euch zu so später Stunde und in diesen Zeiten leider nicht mehr die Stadt betreten lassen. Geehrte Frau ihr müsst euch entscheiden ich kann nur euch einlassen, denn einen Menschen können wir nicht Eintritt gelassen."
Zu Jutans Überraschung sprach Gwilwileth ruhig und man merkte ihr nicht an, dass sie gerade eine Halbe Stunde gelaufen war.
" Ich kenne die Vorschriften und doch wisst ihr nicht wer ich bin, befürchte ich. Ich bin Gwilwileth-Dúlin, die Ziehtochter Elronds und Celebrians von Bruchtals und die Ziehenkelins, des Herren und der Herrin des Lichts. Auch würde ich euch nicht um Erlaubnis bitten, wenn es die Zeit und die Umstände nicht erfordere, aber wichtige Informationen besitzt dieser Mensch und ich verbürge mich für ihn und seine Taten."
Der Wächter überlegte sich kurz und beriet sich mit der zweiten Wache,  jedoch willigte er, auch unter großen Missbehagen, ein.
Gwilwileth strahlte und wandte sich aber mit ernsten und strengen Gesicht Jutan zu.
" Hör mir zu. Es zeigt von großer Gnade, dass die Elben dir Zutritt zu Caras Galadhon gewähren. Nicht vielen ist es erlaubt gewesen und darum bitte ich dich höflich und anständig zu benehmen. Außer freundlich zu grüßen wirst du nur sprechen, wenn ich oder ein anderer Elb es dir erlauben".
Sie fuhr ihm durchs Haar und ohne, dass er noch etwas erwidern konnte schritten sie an den Wächtern vorbei  zu den Häusern Galadriels und Celeborn.


Gwilwileth und Jutan nach Caras Galadhon.

Gnomi:
Nîdanadh schaute Gwilwileth und Jutan nach, als sie miteinander redeten und auf einmal rannten, als sei der Hexenkönig persönlich ihnen auf den Fersen.
Danach wandte er sich noch einmal Drellir zu. Seine Augen blitzten böse auf, als sein Blick an dem anderen Menschen hängen blieb.
Leise flüsterte Nîdanadh, sodass es Drellir gerade so hören konnte:
„Heute hast du Glück gehabt. Doch man sieht sich immer ein zweites Mal und das wird hoffentlich außerhalb von Lothlorien sein.“
Danach wandte er sich von ihm ab und verschwand ohne auf die Reaktion von Drellir zu warten in dem Wald von Lothlorien.

Er wusste nicht woher, aber irgendwoher wusste Nîdanadh, dass ein Kampf bevorstand. Gwilwileth war bestimmt nicht ohne Grund auf einmal so gehetzt verschwunden.
Irgendetwas war im Gange...Er musste schnell wieder die Lager der anderen Menschen aufsuchen, vielleicht wissen die mehr. Vor allem Maedhros, dies war immer noch der einzige Mensch dem er vertraute.
Obwohl Nîdanadh nicht wusste wo die Lager waren fand er dank seiner Schnelligkeit in weniger als einer halben Stunde das erste Lager und dort erfuhr er auch schnell wo die Waldläufer ihre Lager hatten.
Es war keine Stunde vergangen, bis er mit Maedhros zusammen etwas abseits an einem Lagerfeuer saß.
Niemand von ihnen sagte etwas, während sie nur da saßen und jeder seine eigenen Gedanken verfolgte, bis schließlich Nîdanadh das Schweigen brach.
„Ist etwas bekannt, wann der Angriff auf Lothlorien fallen wird? Wenn es noch lange dauert werde ich mir überlegen wieder von hier zu verschwinden, da ich hier keinen Sinn für mich sehe.“
Maedhros starrte in das Feuer und lies sich deutlich Zeit mit seiner Antwort.
„Ich denke dass der Angriff bald fallen wird. Ich spüre, dass du es Ernst meinst und uns hier wirklich im Stich lassen würdest. Wenn du gehst würde ich auch gehen. Du denkst du kannst alles alleine erreichen, aber du wirst Hilfe von anderen Personen brauchen, sonst wirst du -“
„Ich will nicht alles schaffen. Das würde meine Kräfte übersteigen, du weißt genau was ich will und was ich nie bekommen werde, obwohl ich für immer verdammt bin danach zu suchen. Du weißt außerdem, dass mir dabei niemand helfen kann. Doch beantworte nun meine Frage.“
„Es ist nicht bekannt wann der Angriff stattfinden wird.“ begann Maedhros zögernd. „Aber alle Soldaten bereiten sich im Moment auf einen baldigen Angriff vor. Es wird nicht mehr lange dauern bis der Hammerschlag fallen wird.“

Nîdanadh nickte und dachte nach.
Sollte er hier bleiben und warten? Oder sollte er gehen?
Noch ein paar Tage... dann gehe ich.
Gedankenverloren blickte er noch einige Minuten in das Feuer und merkte nicht, wie Maedhros aufstand und kurz darauf wiederkam.
Erst als dieser ihm ein kleines Bündel gab wachte Nîdanadh aus seinen Gedanken auf.
„Du hast wieder an sie gedacht...“ tadelte Maedhros ihn. „Jedes Mal wenn du diesen Blick hast denkst du an sie. Doch du musst von ihr fort kommen. Sie hätte nicht gewollt, dass du dein ganzes Leben so einfach verschenkst. In dem kleinen Bündel hier ist wenigstens etwas zu essen. Ich weiß du isst wenig und brauchst auch wenig, aber auch du musst mal etwas essen.“
Langsam stand Nîdanadh auf und blickte den Waldläufer an.
Maedhros war trotz seines höheren Alters kleiner als Nîdanadh. „Du kannst es nicht verstehen Maedhros. Ich wünschte ich könnte es dir erklären, aber ich kann nicht.
Danke für das Essen.“
Mit diesen Worten verabschiedete sich Nîdanadh und ging wieder in die Einsamkeit der Wälder Loriens. Dennoch blieb er nun in der Nähe des Waldläuferlagers.


Nîadanadh tiefer in die Wälder Lóriens hinein

Vexor:
Gwilwileth von Caras Galadhon


Gwilwileth hatte sich die letzten Stunden auf die Schlacht vorbereitet. In Caras Galadhon war alles in Aufruhr gewesen. Frauen und Kinder wurden in sichere Baumwohnungen geschafft und die kampferprobten Männer bewaffneten sich.
Sie hatte ihre silberne Rüstung angezogen. Sie glitzterte, trotz des sich verdunkelnden Himmels, wie ihr Kleid im Mondschein. Ihre Dolche hatte sie schleifen und polieren lassen, aber trotzdem glänzten sie aschfahl. Das Haar hatte sie sich zu einen langen Pferdeschwanz zusammengebunden und das feuerrote Haar hing ihr bis unter die Schulterblätter. Die beiden Schwerter, die sie zum Kampf benutzte, steckten noch in der Scheide, aber nervös lag ihre Hand auf dem Griff als sie sich, in Richtung der Stelle, wo Celeborn die Truppen versammelte, begeben hatte.
Jutan hatte sie aus den Augen verloren in all dem Chaos.
Er wird sich schon zu Recht finden...Ich muss mir keine Sorgen machen...
Ein Lächeln huschte ihr übers Gesicht, das sich aber zugleich verflüchtigte, als sie sich an das traurige Gesicht Galadriels erinnerte, die zusammen mit Gandalf und den anderen Istari in Caras Galadhon geblieben war.
Galadriel hatte sie gebeten nicht in die Schlacht zu ziehen und ihr zur Seite zu stehen, aber Gwilwileth hatte abgelehnt, denn so sehr sie Galadriel liebte, so sehr musste sie ihren Eid erfüllen, nämlich Elladan und Elrohir, Celebrian, ihren Vater und ihre Mutte, zu rächen.
Natürlich spürte sie auch die Hoffnung in ihr Nîdanadh zu treffen, aber auch wenn dieser Gedanke ihr im Kopf herumgeisterte, so beherrschte er sie nicht.
Stolz und erhaben sah sie aus mit ihrer silbernen Rüstung und dem aschgrauen Mantel, der im Wind peitschte. Im Kontrast dazu, dass feuerrote Haar, dass trotz des dunklen Himmels glühte, wie das Auge Saurons einst, hoch auf dem Barad-Dûr.
Ihre Nachtigall hatte Gwilwileth bei Galadriel gelassen, denn sie fürchtete um das Schicksal ihrer Nachtigall, die Gwilwileth schon einmal fast verloren hatte.
Sie kam zu einer belebten Kreuzzung und sie wusste, dass sie angekommen war.
Celeborn stand ebenfalls prächtig gekleidet und umringt von Männern und manchen Frauen.
Wieviele es geworden sind? Männer und Frauen...Elb, Mensch und Zwerg...Dort erkenne ich Thranduil den vertriebenen König aus dem Düsterwald, aber Nîdanadh sehe ich nicht.
Das Herz wurde ihr schwer, denn so sehr gewünscht hatte sie sich ein erneutes Treffen mit Nîdanadh.
Ich sehe Mut, Treue und Tapferkeit in ihren Gesichtern, aber auch Trauer und Angst vor dem drohendem Schatten Saurons, der sich im Osten erhoben hat..Ich fürchte in auch .
Gwilwileth wandte sich gen Osten und sah, wie sich noch schwärzere Wolken in ihre Richtung schoben.
Sauron ist nun bereit...Ich spüre seine Präsenz...und die der Neun...
Die Kälte schlich sich wieder in ihr Herz zurück. Sie streichelte ihr erst sanft um die Beine, wie eine Katze, aber schnell und behende wie eine Schlange wand sie sich nach oben, unermüdlich in ihr Herz. Sie stockte und erinnerte sich an das Verhängnis Jutans, dass ihm der Elb vorhergesagt hatte und an ihren Traum.
Sie stellte sich in die Sichtweite Celeborns und spürte, obwohl Gwilwileth außer Sichtweite Caras Galadhons war, wie der Blick Galadriels auf ihr ruhte und die Kälte Gwilwileth wieder verließ.

Logrim:
Die Soldaten hinter Gwilwileth begannen zu tuscheln und sie vernahm auch in ihren Ohren das Klirren eines Kettenhemdes, erwartungsvoll drehte sie sich um und ihr zwei bekannte Augen blickten in die ihre, doch es waren nicht die von Nîdanadh. Drellir stand wenige Meter vor ihr in einem Kettenhemd, dass er sich auf seine Art beschafft hatte als die Wachen der Waffenkammer unachtsam waren. Über das Kettenhemd trug er seinen Ledermantel, der über die Jahre in Mitleidenschaft gezogen wurde und vom seinem früheren schwarzen Glanz nicht mehr viel hatte. Er trug ihn offen aber eng anliegend um die Hüfte gebunden, so dass er ihn im Kampf nicht behinderte und er hatte seine schwarze Stoffkapuze auf. Musternd schaute er sich um, von einem Soldaten zum anderen und er war auch der Blickfang der anderen, er wirkte für sie wie Gesindel, der hier nichts zu suchen habe.
Die Furcht in ihren Augen ist unverkennbar vor dem was kommen wird, vor dem Tod, auch wenn sie es versuchen zu verbergen.
Seine Augen glühten wie Flammen, sein Gesicht wurde immer ernster und doch bildete sich ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen, es war wie früher, die Kampfeslust gorrte in seinem Inneren, das Bedürfnis Leben auszulöschen. Alte Erinnerungen wie es war das Leben anderer zu beenden, die Befriedigung dabei. Er wusste nicht wieso aber es geschah einfach.
Der Blick wandte sich wieder zu Gwilwileth und ging mit langsamen Schritt auf sie zu, doch er blieb in einem gewissen Abstand neben ihr stehen und setzte seine Kapuze ab. Mit der rechten Hand griff er in seinen Nacken und zog seine Haare aus dem Kragen, die langen braunen Strähen fielen am Rücken herunter, nur wenige fanden den Weg in sein Gesicht. Er hatte sich schon eine Weile nicht mehr rasiert, er trug fast einen Vollbart, doch an den Wangen waren nur ein paar kurze Stoppeln und die Haare am Kinn waren länger gewachsen. Bevor Gwilwileth etwas sagen konnte, fragte er sie.
"Ein schöner Tag zum Sterben oder nicht?".

Vexor:
Gwilwileths Erwartung Nîdanadh wieder zusehen war verloschen, wie eine Kerze, die einem Orkan ausgesetzt ist. Sie sah zu, wie Drellir sich schweigsam neben sie stellte.
Was macht er hier?...Hält er sein Wort also doch hier zu kämpfen...Seltsam wie sehr Menschen mich faszinieren..Er ist ganz anders als Nîdanadh und doch wieder nicht...Seltsame Tage sind angebrochen.
Sie antwortete nicht gleich auf Drellirs Frage, sondern musterte ihn kurz. Gwilwileth fuhr sich durchs rote Haar und berührte wieder ihre Narbe, die sie seit der Begegnung mit Nîdanadh nicht mehr berührt hatte.
" Ein wunderschöner Tag, würde ich sagen," antwortete ihm Gwilwileth in einem lockeren Plauderton," Auch wenn das Wetter nicht vielversprechend aussieht. Jedoch glaube ich nicht, dass es die Orks wenig interessieren wird unter welchem Himmel wir ihnen die Kehle durchschneiden. Was meint ihr?".
Sie konnte ein Schmunzeln auf den jungem Gesicht nicht vermeiden und fühlte sich trotz der Feindschaft zwischen Drellir und Nîdanadh auch zu Drellir hingezogen.
Nicht auf eine bestimmte Art, aber sie spürte eine Art Verbundenheit zwischen ihnen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln