Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Arnor

Die Große Oststraße

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Deeman:
...vom Hohen Pass

Erinnerungen und Erkenntnisse
Die Nebelwölfe marschierten den Pass hinab, immer wieder blickten sie nach hinten als erwarteten sie noch einen letzten Gruße vom Gebirge. Aber dieser blieb aus, lediglich der Nebel legte sich wieder über die Bergspitzen. Nach einer kurzen Beratung beschloss man eine Rast am Fuße der Berge einzulegen und zu besprechen wie es weitergehen soll. Die Erschöpfung nagte allmählich an allen, nicht nur die Überquerung des Passes sondern auch die Tage davor forderten nun ihren Tribut.
Die Straße war fast wie ausgestorben, kein Lebewesen war zu sehen. Eine trügerische Ruhe lag über dem Tal, der neuen Heimat der Nebelwölfe.
An den Ausläufern angekommen, richtete man sich etwas versteckt zwischen Felsen einen Rastplatz ein. Einige Männer wurden gesandt um Feuerholz zu sammeln, Wachen wurden ebenfalls abgestellt. Ausnahmslos alle freuten sich auf das Feuer, nach der bitteren Kälte in den Bergen war dies bitter nötig.
Gromnir trat an den Häuptling heran und legte diesen den Orkhelm und das Schwert zu Füßen. "Das haben wir im Gebirge gefunden" raunte Gromnir. Úlfrik wusste genau was diese Formulierung zu bedeuten hatte, ein kurzes Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. Doch das Grinsen verschwand wieder ganz schnell als er das Zeichen auf dem Helm erblickte. Gromnir kniff das Auge zu "Du weißt was das zu bedeuten hat" deutete er Úlfriks Reaktion. "...und du weißt auch wer dieser Saruman ist" fügte er an. Der alte Mann blickte ernst drein "Was hat der Ork gesagt?" wollte er wissen. Gromnir dachte nach. "Wir sollen uns Saruman beugen...oder so" meinte dieser salopp und schnaubte. "Also?" voller Ungeduld wippte er mit dem rechten Fuß. Úlfrik nahm auf einen Stein platzt. "Vor etwa sechs Monaten kam eine Schar Dunländer in unser Lager, auch sie trugen dieses Zeichen" begann er...

Rückblick
Etwa Anfang des Jahres 3022 D.Z.
Ein Dutzend Dunländer auf pechschwarzen Pferden kamen durch das Tal und steuerten auf das Heim der Nebelwölfe zu. Der Anführer, welcher völlig kahl wart, weder Skalp noch Bart besaß stieg von seinem Ross und begab sich in das Zentrum der Siedlung. "Stamm der Nebelwölfe, wo ist euer Häuptling" donnerte es. Auf seinem Harnisch aus festen Leder prankte ebenfalls die weiße Hand die er voller Stolz trug. Nach einigen Momenten trat Úlfrik heran. "Ich bin Úlfrik, der Stammesführer. Mit wem hab ich die Ehre?". "Ich bin im Dienste Sarumans hier um eure Treue einzufordern" brachte er sein Anliegen auf den Punkt. Úlfrik runzelte die Stirn, Höflichkeit war ihm schon immer wichtig und dieser Dunländer hatte wohl noch nie gehört wie man sich als Gast benimmt. "Die Nebelwölfe genießen den Ruf fähige Krieger zu sein, schliesst euch uns an und es soll euer Schaden nicht sein" fuhr der Dunländer fort. Fordend blickte er dem Häuptling ins Gesicht "Wir wollen nichts mit euren Kriegen zu tun haben, Dunländer. Sagt eurem Herren wir lehnen ab". Der Dunländer schnaubte und blickte auf das Gebirge hinauf. "Seid ihr sicher, alter Mann?" fragte er mit bedrohlichen Unterton. "Der Krieg wird noch lange weiter toben und es ist nur eine Frage der Zeit wann er euch verschlingt...auf die eine oder andere Weise". In Úlfriks Gesicht stieg Zornesröte auf. "Verschwindet, bevor ich dich und deine Lakaien vierteilen lasse! Die Nebelwölfe dienen niemanden!" stellt dieser klar. Der Dunländer wandte sich wieder ab, schwang sich auf sein Ross. Mit einem letzten "So sei es, ihr Narren!" und so galoppierte die Meute wieder davon.

Zurück zur aktuellen Situation
"Kurz darauf wurden die Angriffe immer heftiger wie du dich sicher erinnern kannst" schloss der alte Mann ab und sah Gromnir an. "Wo war ich denn da? Ich kann mich nicht an irgendwelche Dunländer erinnern" grübelte dieser. "Du warst auf der Jagd" kam die ganz banale Antwort. "Dieser Dunländer trug ebenfalls die weiße Hand auf seiner Brust und sprach von Saruman als seinen Herren". Nachdenklich strich sich Gromnir durch den Bart. Dunländer und Orks? Scheinbar sammelte dieser Saruman alle möglichen Wesen um sich. Die Tatsache dass dieser Saruman mit Orks arbeitet, ist für Gromnir mehr als verwerflich. Mit Dunländern hätte er keine Probleme gehabt aber mit Orks Seite an Seite zu kämpfen, käme niemals in Frage. Kein Nebelwolf würde dies gutheißen. Innerlich brodelte es wieder in ihm, so atmete er tief durch.
"Wir sind nun hier, wie geht es weiter?" erkundigte er sich dann. Der alte Mann überlegte kurz "Ich werde mich mit Kibli besprechen, erstmal rasten wir". Gromnir nickt es ab und suchte sich nun ebenfalls ein Plätzchen, einen Stein an der sich lehnte und die Augen schloss.

Deeman:
Neue Gefilde
Úlfrik blickte nachdenklich drein. Wurden die Nebelwölfe bereits vom Krieg verschlungen? Hatten sie sich einen Feind geschaffen ohne es zu merken. Der alte Mann ging in seinen Gedanken hin und her, dennoch kam er immer wieder zum selben Schluss. Mit der Absage an die Dunländer hatte sich die Wölfe den Zorn der weißen Hand auf sich gezogen und als Antwort hetzte man wiederholt Orks auf die Siedlung. Anders konnte er es sich nicht erklären. Aber es waren bisher nur Vermutungen, viele Geschichten kursieren in diesen Landen. Úlfrik fasste einen Entschluss...

Gromnir, welcher sich in etwa der Mitte der Wolfsmeute befand betrachtete ausgiebig die neue Gegend. Mittlerweile hatte er jeden Widerstand aufgegeben und sich damit abgefunden dass man sich eine neue Heimat suchen muss. So schlecht schien ihm der Eriador auch gar nicht zu sein und die größte Stärke der Wölfe war schon immer ihre Anpassungsfähigkeiten. Die Verluste waren bisher überraschend gering, ob die Altvorderen über die Wölfe wachen? Gromnir war überzeugt davon. Bei der Blutmondnacht würde man angemessen um die Verstorbenen trauern. Seine Gedanken schweiften doch wieder zum Gespräch mit Úlfrik. Hat der alte Mann die Wölfe unwissentlich in einen Krieg gezogen? Er verbrachte bisher sein ganzes Leben mehr oder weniger abschieden vom Rest der Welt. Das Handeln überließ er lieber den Bauern des Stammes, die diplomatischen Gesprächen lagen ohnehin immer bei den Ältesten. Dennoch war es vielleicht Zeit sich neuen Dingen zu öffnen?

Fast im Gleichschritt marschierten die Wölfe der Straße entlang. Überschritten sogar einen größeren Fluss. Einer der Zwerge meinte dass es der sogenannte Weißquell sei. Ob dies stimmt, konnte Gromnir nicht wissen, vertraute aber auf das Urteil seiner bärtigen Grummelfreunde. In der Ferne konnte man schon turmähnliche Berge erblicken. Ein kahler, wellenförmiger Kamm offenbarte sich und es schien als wären sie frei von Pflanzenbewuchs. Endlich ein bekanntes Bild und dennoch war es fremd für die Wölfe. Trotzdem war es ein guter Orientierungspunkt für sie und so hielten sie immer weiter darauf zu. Dort angelangt wollte man die nächste Rast einlegen.

...zu den Wetterbergen

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