Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Rohan

Aldburg - In der Stadt

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Thorondor the Eagle:
Lange schon sehnte sich Elea nach einem so ruhigen, kurierenden Schlaf, doch tiefe Gewässer bergen grausame Ungeheuer und in jener Nacht suchte auch sie eines auf, ein Albtraum:

Die Frau erwachte auf einem harten Boden. Er funkelte in den schönsten Goldtönen. Um sie war es dunkel. Sie fühlte das kalte Edelmetall unter ihren Füßen und blickte auf ihr Spiegelbild. Auch wenn ihr an Reichtum nichts lag, so barg dieses etwas geheimnisvoll Anziehendes. Auf allen vieren kroch sie über den glatten Boden. Ein leises Pfeifen war zu hören, wohl der Wind in der Ferne.
Handbreite für Handbreitete arbeitete sie sich über den Boden, bis ihr Kopf auf etwas Hartes traf. „AU“, entfuhr ihr ein Schmerzensschrei. Sie fühlte die Stelle des Aufpralles; es war kein Kratzer zu spüren, nur der Schmerz durchzog ihren Schädel. Ihr Blick richtete sich auf das Hindernis.
Ein Stab gehüllt in dieselbe schöne Farbe wie der Boden, doch es war nicht nur einer. Duzende reihten sich an ihn... Elea saß in einem Käfig.
„Wo bin ich denn hier?“, fragte sie sich selbst. Sie versuchte sich daran zu erinnern wie sie hierher gekommen war... Gold, gold... Goldenes Stroh... „HALDAR?“ schrie sie ganz laut in die alles verschlingende Dunkelheit.
Es kam keine Antwort. Sie stellte sich auf und tastete sich von einem Gitterstab zum nächsten, doch es war kein Ausgang zu finden: „HALDAR“, schrie sie nochmals, Wut und Verzweiflung quälten sie dabei. „Wo bin ich? Haldar, wo bist du?“, schluchzte sie während sie sich auf die Knie gleiten lies.
„Ich bin doch hier meine Liebste“, antwortete nun eine Männerstimme flüsternd.
Erschrocken schaute die Frau in die Augen ihres Gemahls.
„Da bist du ja endlich. Hilf mir hier raus...“ schluchzte sie „hilf mir hier raus.“
Er lief zu ihr und tröstete sie mit einem zärtlichen Streicheln über die Wange, danach lief auch er um den Käfig: „Hier ist kein Ausgang Elea, wie bist du hinein gekommen?“
„Ich weiß es nicht. Gerade bin ich hier aufgewacht. HOL MICH RAUS“, schrie sie bettelnd.
„Wenn ich nur wüsste wie.“
Ein hölzernes Läuten war in der Ferne zu vernehmen, zunächst ganz schwach, doch dann wurde es immer stärker.
„Hörst du das, Haldar?“, frage Elea.
Ihr Mann lauschte aufmerksam: „Das ist ein Alarmsignal. Ich muss gehen Elea, sonst entdecken sie mich.“
„Wer sind sie? Haldar, bleib stehen, lass mich hier nicht alleine. Haldar...“
Der Mann verschwand in der nichtssagenden Dunkelheit des Raumes, die Frau saß wieder weinend an die Gitterstäbe gelehnt. Vor ihren Knien bildete sich eine kleine Lacke aus Tränen.

Elea wachte auf. Sie sammelte ihre Gedanken und versuchte ihre Erinnerung an den Traum zurück zu erlangen. Vieles war verschwommen, aber ihr Herz hämmerte aufgeregt gegen ihre Brust. Erst jetzt bemerkte sie den kalten Luftzug der langsam über ihre Schultern kroch.
Sie drehte sich um und stellte beängstig fest, dass ihr Mann verschwunden war. In der Stadt hämmerte ein Rohirrim gegen die Holzglocke um den Soldaten den Marschbefehl zu erteilen.

Die Frau rannte aus der Scheune, die grellen Sonnenstrahlen blendeten ihre noch schläfrigen Augen. „Haldar“, schrie sie beinahe Blind in die Menge. Es kam keine Antwort. Sie taumelte die Straße entlang und hielt Ausschau, zahlreiche Männer saßen auf ihren Pferden, bewaffnet und kampfbereit, aber keiner hatte Grund zur Eile.
„Elea!“ schrie eine Stimme aus der Ferne.
„Brianna, was ist los, was ist passiert?“, fragte sie verwirrt.
„Ein Orktrupp kam zu Nahe an die Stadt. Es waren vermutlich nur Späher oder Fußsoldaten, aber sie gingen in Richtung Mordor. Vor einer Stunde war der erste Alarm, dies ist vermutlich wieder die Entwarnung.
„Wieviele sind geritten?“
„Alle die da waren. Rohirrim, Kinder, Greise, Flüchtlinge... jeder der bereit war zu kämpfen. Sie werden bald zurückkommen. Eowyn und Faramir waren auch bei ihnen.“

„Und Haldar?“
Überrascht von jenem Namen sah Brianna die Frau an: „Hast du ihn gesehen, Elea?“

Thorondor the Eagle:
Wut überkam Elea und die an ihr nagende Angst trieb sie fast in den Wahnsinn. Aber auch Sorge bereitete ihr diese Nachricht und sie schämte sich dafür, dass sie wütend auf Haldar war. „Wie konnte er nur so überstürzt wieder los reiten. Wir haben uns erst wieder getroffen und schon ist er fort?“, fragte sie mehr sich selbst als Brianna.
„Er wird bald wieder zurück sein, dann kann ich ihn auch mal kennen lernen.“
Eleas Blick wanderte auf den Boden. Sie war niedergeschlagen. Wortlos gingen die beiden Frauen die Straße entlang. Bis auch die letzten der Reiter die Stadt wieder erreichten. Mit ihnen kam Eowyn ihre Herrin in Begleitung von Faramir.
„Eowyn!“, schrie Elea ihr hoffnungsvoll hinter her und lief zu ihr „Eowyn, was ist geschehen?“

Ihr Gegenüber nahm den gold-schimmernden Helm vom Kopf und begann über die Geschehnisse zu sprechen: „Ein Spähtrupp von Orks kam aus Gondor. Es waren Hunderte, wahrscheinlich waren sie auf dem Weg nach Helms Klamm um ihre letzte noch starke Bastion in Rohan zu verteidigen. Ich lies alle Pferde satteln und ritt los. Wir versuchten sie einzukreisen und viele von ihnen starben durch unsere Klingen, doch einige von ihnen konnten fliehen, wieder dahin zurück wo sie herkamen. Wir waren in der Überzahl unsere Verluste sind weit geringer als die ihren. Das wird diesen dreckigen Orks und ihrem dunklen Herren eine Lehre sein.“
„Sind alle zurück gekehrt?“, fragte Elea.
„Nur wenige unsere Männer haben wir verloren und einige Pferde. Sie werden vor den Toren der Stadt aufgebart. Und einige wohl Wahnsinnige sind den Flüchtlingen hinter her geritten. Ich konnte ihnen nicht folgen, hinter der Grenze ist es zu gefährlich. Dort lauern nicht nur Orks, auch Menschen denen man nicht vertrauen kann. Menschen die sich bei Sauron einen Namen machen möchten.“
Elea ahnte schreckliches: „Habt ihr sie gekannt?“
Besorgt sah Eowyn nun in Eleas Augen, sie ahnte was sie vermutete: „Ich kenne sie nicht beim Namen, aber sie reiten seit längerer Zeit an unserer Seite“, sie setzte kurz ab und holte tief Luft „Es waren keine Rohirrim.“

Die Wut begann wieder in der Frau zu kochen. Ihr Gesicht nahm eine rote Farbe an, ihre Hände aber waren kühl und zittrig. „Warum tut er mir das an, warum kann er nicht einmal bei mir bleiben?“
Brianna legte den Arm um Eleas Rücken und strich ihr mehrmals darüber. „Lass uns rein gehen“, sagte sie und gemeinsam gingen sie zum Gasthof zurück.

Thorondor the Eagle:
„Brianna! Ich glaube es ist nun Zeit aufzubrechen.“
Schweigend saß die Frau aus Thal neben ihr. Sie wollte nicht widersprechen, denn Eleas Entschluss stand fest, egal ob sie mitkam oder nicht. Brianna nickte ihr zustimmend zu.
„Packen wir unsere Sachen. Je eher wir losgehen, umso geringer der Vorsprung den er hat.“

Sie gingen die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Die Sonne stieß ihre hellen Strahlen durch die schmalen Fensterschlitze. Der Staub rieselte wie feiner Schnee durch die Luft. Sie zog sich das Kleid über den Kopf und begann damit sich die Lederrüstung anzuziehen. Das Kurzschwert und den Bogen band sie mit einer Schnur um ihre Brust und fixierte Sie am Rücken. Brianna tat es ihr gleich.
„Ich hoffe die werden wir nicht brauchen“, warf Brianna die Worte auf die Schwerter, die sie in der Hand hielt. Sie hallten durch den Raum und verstummten, ohne eine Antwort zu erhalten.

In der Gaststube nahm sie kaum einer wahr. Bewaffnete Frauen waren in Rohan kein seltener Anblick.
„Hey, ihr zwei“, schrie die Wirtin von der Schank herüber, „hier habt ihr etwas Proviant für die Reise. Machts gut.“ Sie legte einen großen Laib Brot auf den Tresen.
„Wir danken euch. Könnt ihr uns die noch anfüllen?“, fragte Elea höflich und hielt ihr die beiden Wasserschläuche hin.

Elea öffnete die Tür und ein Stoß frischer Luft drängte in den Raum. Licht durchflutete den Eingangsbereich. Ein letztes Mal nickte sie der Gastgeberin dankend zu und verschwand hinter der Tür.
„Halt!“, ertönte ein Befehl von draußen „Ihr wollt gehen? Wohin?“
„Ich muß Herrin von Rohan.“
„Ihr wollt diesem Wahnsinnigen hinterher eilen, richtig?“, fragte Eowyn.
„Ja. Einer von ihnen war mein Mann.“
„Ihr stürzt euch in den sicheren Tot Elea. Bleibt hier oder geht zurück in den Norden.“
„In meiner Heimat ist kein Leben. Nicht ohne ihn.“
„Dann kann ich euch wohl nicht weiter helfen.“
„Das habe ich nie von euch verlangt Eowyn. Ich bin euch dankbar für eure Gastfreundschaft. Ihr habt weit mehr getan als nötig war.“

Eowyn legte die Hand auf Erelieva’s Oberarm: „Lebt wohl, Elea von den Dunedain.“
„Auf Wiedersehen“, schloß Elea und wandte sich ab.

„Elfhelm!“, klang die Stimme Eowyns aus dem Hintergrund. Sie deutete einem ihrer Männer.
Er ritt auf die beiden Reisenden zu: „Ein Geschenk unserer Herrin“, sagte er und übergab ihnen zwei Pferde.
„Eilt wie der Wind und noch schneller, damit ihr ihn bald eingeholt habt“, sagte Eowyn laut und winkte zum Abschied.

Es war bereits früher Nachmittag als Brianna und Elea sich auf den Weg nach Gondor machten, auf den Fährten von Haldar.

Elea in die Verliese von Minas Tirith
Brianna auf die Straßen Minas Tiriths

The Chaosnight:
Aiwyn, Jutan und Mároneth von: Ebenen vor Fangorn


Sie erreichten Aldburg gegen Ende des vierten Tages seit Anbruch aus dem Fangornwald. Lediglich die Fackeln an der Stadtmauer erhellten die pechschwarze Nacht etwas, jedoch kaum merklich - lediglich die steilen Mauern und die Unterkunft des Torwächters stachen aus dem Dunkel hervor, sodass die Stadt schon beinahe unwirklich und gespenstisch wirkte. Langsam schaute Aiwyn aus der Ferne auf sie und dachte nach, würde sie hier irgendetwas neues erfahren können oder würde sie auch hier nur wieder enttäuscht und verletzt werden? Sie kamen dem Tor er Stadt immer näher und Aiwyn fürchtete sich schon jetzt vor dem Empfang vor ihr, seit sie aus dem Osten fortziehen musste wurde sie an jedem einzelnen Dorf feindlich begrüßt und ihr fiel kein einziger Grund ein warum dies hier anders sein sollte. Doch es gab keinen anderen Weg den Aiwyn einschlagen könnte, in Aldburg ruhte die einzige Hoffnung genug über Rohan zu erfahren um die Suche fotzufahren. eine Suche, der Aiwyn alles untergeordnet hatte und wegen welcher sie jedes einzelne Kapitel ihrer Geschichte seit Seestadt drei Fremden anvertraut hatte und weswegen sie seitdem mit dem seltsamen Gefühl umherläuft nicht mehr alleine Herrin ihrer Geschichte zu sein und keinen eigenen Raum für sich zu haben, der ganz alleine ihr gehört.

Als sie in Sichtweite des Tormannes kamen näherte sich dieser sofort mit zwei schwer gepanzerten Soldaten hinter sich und rief der Gruppe entgegen: "Wer seid ihr? Was wollt ihr?"  Jutan war der erste, der antwortete: "Ich bin Jutan aus Helms Klamm, Faendir riet uns Erkenbrand aufzusuchen." der Tormann ließ nur ein grunzendes Lahen von sich, welchem die Soldaten miteinstimmten: "Was soll denn ein Faendir sein? Verschwindet ihr Betrüger!" Dieser Satz genügte Aiwyn, langsam trat sie weiter nach vorne bis sie nur noch kurz vor dem Mann stand, welcher nun etwas verunsichert rief: "Verschwindet...ich bin bewaffnet!"
"Dies sehe ich", murmelte Aiwyn, während sie die verschwommenen Augen des Mann scharf anvisierte. Auch wenn sie direkt vor ihm stand konnte sie sein Gesicht nur verwischt wahrnehmen, doch dies genügte ihr um ihn genug zu verunsichern: "Doch wenn ihr es noch einmal wagt meine Ehre in Frage zu stellen nützen euch weder dies noch eure zwei Kameraden." Sie machte eine kurze Pause und ergänzte giftig: "Solltet ihr Faendir nicht kennen scheint es mit eurem Menschenkenntnissen nicht sonderlich weit zu sein, Erkenbrand wäre darüber bestimmt nicht erfreut." Aiwyn machte eine etwas längere Pause, sie hatte schon lange nicht mehr versucht nur übers Reden ein bestimmtes Ziel zu erreichen und es lief gerade schon beinahe zu gut; sie bemerkte wie sie dazu überging den Bogen zu überspannen und das Ziel aus den Augen zu verlieren. Sie musste dringend zu einem Abschluss kommen, bevor sie den Mann dazu bringen könnte sie alle umzubringen. "Wir sind Überlebende von der Schlacht um Lorien, die hier in Rohan die letzten Reste ihrer Heimat befreien wollen oder ihre Angehörigen suchen, Erkenbrand ist der einzige Rohirrim der uns weiterhelfen kann. Helft uns und ihr helft Rohan,  genug von diesen Bestien ziehen noch auf den Straßen umher, da werdet ihr jedes Schwert brauchen, welches ihr finden könnt" Sie setzte gerade an um fortzufahren, stoppte jedoch abrupt, sie hatte gesagt was gesagt werden musste, jedes weitere Wort würde nur alles ruinieren. Was folgte war Stille, unangenehme Stille, die ihr alle Nerven abverlangte, sie wusste nicht was in diesem Mann vorging, war ihre Einschäzung ihm gegenüber falsch? Hatte sie was falsches gesagt? Sekunden der Ungewissheit strömten ins Land bis sie ein erleichterndes "Geht rein!" vernahm und zusammen mit Jutan und Maroneth die Stadt betrat. Kaum waren sie hinter der Stadtmauer bemerkte Aiwyn wie sehr sie schwitzte, diese kleine Auseinandersetzung hatte ihr alles abverlangt und hätte auch schnell schiefgehen können - sie war vollkommen aus der Übung und stützte sich primär auf Erinnerungen an Tormänner des Ostens, doch irgendwie war ihr das Glück heute wohlgesonnen und leitete ihren Weg in die Stadt - einen Faktor auf den Aiwyn nicht ständig vertrauen sollte, sie hatte schon genug erlebt um zu wissen, dass alles was misslingen kann igendwann misslingen wird. Trotz des Erfolges ärgerte sie sich schon fast über ihre eigene Torheit alles auf eine Karte zu setzen, war jedoch so von Erleichterung geprägt, dass dieser Ärger nicht ausbrechen konnte.

The Chaosnight:
Außerhalb der Stadtmauern war kaum etwas in der Stadt zu erkennen, lediglich an einzelnen Häusern hing mal eine Fackel oder Laterne, doch größtenteils wirkte die Stadt wie ausgestorben. Wie auch vor der Stadt war wieder nur ein einzelnes Gebäude erkennbar: Eine riesige Halle im Zentrum der Stadt, deren Eingänge schwer beschützt wirkten. Erneut traten die drei vor und erzählten von Faendir und dem ersuchten Treffen mit Erkenbrand und erfreulicherweise ließ diese Torwache die drei Reisenden ohne weitere Nachfragen passieren. Die Halle war innen nur spärlich ausgestattet, ein paar alte Statuen, ein alter noch halb verstaubter Wandteppich und die verblassten Überreste prunkvoller Deckenkunst waren alles Sichtbare. Steinernde Pfähle durchdrungen die Innenfäche soweit, dass die wahre Größe der Halle nur zur Seite hin sichtbar wurde, der Weg in die Länge war höchstens erahnbar.

"Wartet hier", sprach die Torwache, "Ich werde Herrn Erkenbrand von eurer Ankunft unterrichten." Nach kurzer Zeit kam der Mann Rohans zurück und sagte nur in einem merkwürdig matten Ton "Folgt mir!"
Er führte sie hinter die Wände aus Pfeilern und geleitete sie zu dem abgerundeten Endstück der Halle, dessen ganze Struktur sich auf eine riesige Bank von massiven thronähnlichen Stühlen zentrierte, die allesamt verwittert und vergessen aussahen, als ob sie seit Jahrhunderten nicht benutzt worden seien. Ehrfürchtig blickte das Trio auf die Konstruktion bis sie eine dumpfe Stimme hinter dem Thron vernahmen: "Schön, nicht wahr? Die alten Könige Rohan saßen hier und kamen in Krisenzeiten mit den Marschällen und anderen Würdenträgern zusammen und beratschlagten das weitere Vorgehen...lang ist es her und doch dient diese Halle nun erneut zum Planen und Regieren." Eine Person betrat den Raum, die dem ganzen Auftreten nach nur Erkenbrand darstellen konnte: Sie war groß und kräftig und erinnerte dem Auftreten nach schon beinahe einem König, an ihrem Gürtel hing ein riesiges schwarzes Horn uns die Torwächter verneigten sich ehrfürchtig vor ihm.

Er fuhr fort: "Ihr erwähntet ein Treffen mit Faendir, hatte er etwas neues zu berichten?" Maroneth ergriff als erster das Wort: "Nein, wir trafen ihn am Fangornwald als wir gerade nach Rohan wollten und er sagte uns, dass Edoras gefallen sei und er nicht wüsste wie es im Rest des Landes aussieht und wir uns dafür an euch wenden sollten."
Erkenbrands Gesicht sah kurz enttäuscht und traurig aus, nach einer kurzen Pause sagte er: "Faendir hatte Recht, Edoras fiel im Kampf gegen die Orks und viele weiteren Städte und Dörfer teilen sein Schicksal. Die Überreste unseren Landes konnten zwar Isengard erstürmen, doch liegt das Land noch immer in Trümmern - die Haupstadt wurde vernichtet, viele Landstriche sind verwüstet, unsere Armeen sind versprengt und führerlos und unsere große Feste liegt noch immer in den Händen des Feindes, kampfbereit und voll bemannt. Sollten die Besatzer ausschwärmen würden sie alles umliegende überrennen! Ich habe Späher ausgesandt um die Lage besser zu erkunden und die besten Spione des Landes versucht einzuschleusen und keiner von denen kehrte je zurück. Wir haben im Moment keine Armee um dieser Gefahr Herr zu werden, das gesamte Umland der Klamm ist im Moment absolutes Sperrgebiet für unser Volk. Im Moment können wir nur unsere verbliebenden Hochburgen aufbauen und für unsere Landbevölkerung hoffen.
Mehr kann ich Euch auch nicht sagen, außer dass einzelne Orkgruppen noch immer durch das Land streifen und auf Plünderung aus sind, sowie dass viele Dunländer irgendwie versuchen entweder aus dem Land zu fliehen oder in der Klamm Zuflucht zu erreichen." Seine Stimme wurde bedrohlicher und nahm schon beinahe aggressive Züge an: "Traut keinem von denen, wenn sie sich unterlegen fühlen versuchen sie schnell zu handeln, kaum sind sie jedoch in der Überzahl oder einer steht alleine da hat er eine Klinge im Nacken!"

Aiwyn brauchte derweil gar nicht lang über das gesagte nachzudenken, sie hatte noch immer Jutans Aussage im Hinterkopf, dass die Klamm eine der größten Reichsstädte war und dort bestimmt viele Flüchtlinge hinliefen als sie noch stand und sie war Jutan noch immer das Versprechen schuldig ihn dorthin zu begleiten egal was es kosten möge. Mitten in eine weitere Auskunft Erkenbrands über die Anzahl der Verluste sprach sie hinein: "Ich werde nach Helms Klamm ziehen und seine Befehlshaber zerschmettern!" Die drei guckten sie schockiert an, Jutan fragte entgeistert: "Bist du wahnsinnig geworden?", Maroneth schien diesen Schritt nicht zu verstehen und Erkenbrand erwiderte nur: "Die besten Späher Rohans sind an dieser Aufgabe gescheitert, wie wollt ihr es dann schaffen?" Aiwyn musste kurz auflachen, jahrelang war sie trotz bestem Bemühen immer für einen Anhänger Saurons gehalten worden und nun wo sie es darauf anlegte glaubte ihr keiner. Sie trat zwei Schritte nach vorne um in dem Lichtkegel der Fackeln zu stehen und sagte zu Erkenbrand: "Seht mich an, ich lebe nun seit Jahren im Westen Mittelerdes und obwohl ich es nie drauf anlegte war ich immer bestenfalls als Spionin verschrien, diese primitiven Orks werden wohl kaum die ersten sein, die auf den ersten Blick mein wahres Ich erkennen werden, außer wenn die Nordmenschen generell vertrottelt sein sollten. Alles was ich brauche ist passendere Kleidung, Elbenkleider dürften selbst dem dümmsten Höhlentroll auffallen. Hier kommt Ihr ins Spiel:  Zeigt mir die Waffenkammer und gebt mir was ich brauche und die Klamm ist in einer Woche zurückeroberbar!" Maroneth und Erkenbrand starrten sie noch immer fassungslos an, letzterer erwiderte jedoch etwas verwirrt: "Vielleicht habt Ihr recht, vielleicht sind unsere Späher nur gescheitert weil sie eben unsere waren, eure Chancen sind dort bei weitem besser. Ich werde euch eine Wache mitgeben, mit der ihr euch in der Waffenkammer umsehen könnt."
Jutan dagegen war anscheinend noch immer nicht sonderlich überzeugt. "Das ist wahnsinnig, die werden dich zerfleischen!", war das einzige was er hervorbrachte. Aiwyn atmete einmal tief aus und legte ihre Hand auf seine Schulter. "Wir kennen uns noch nicht sonderlich lange, Jutan, doch ich weiß genau warum ich dir versprochen habe mit dir nach Helms Klamm zu gehen. Du bist einer der wenigen Menschen die ich nicht als rachsüchtige instinktgetriebene Bestien kennenlernen durfte und du hast mir den Weg gewiesen um möglichst schnell hierher zu kommen. Ohne dich hätte ich keine Hoffnung mehr haben können und nun liegt es an mir meinen Teil unserer Vereinbarung einzuhalten. Wenn ich dich nicht zur Klamm begleiten kann werde ich dir zumindest den Weg dafür ebnen, das ist das mindeste was ich tun kann."
Er nickte stumm und Aiwyn wandte sich erneut an Erkenbrand: "Dann bringt mich zu eurer Wache!"

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