Als der Film losging, war es erstmal wieder ein umwerfendes Gefühl, wieder Star Wars auf der Leinwand zu sehen und dann kam der erste Satz ("Luke has vanished"). Das Fiasko konnte nur durch den nachfolgenden Teil gerettet werden, indem ein bisschen Hintergrundgeschichte erläutert wurde und die Existenz des "First Order" erklärt wurde. Inwieweit aber die Resistance und die Republik jetzt zusammenhängen und warum the first order im Imperiumsstil die Galaxis kontrolliert und die Resistance sich verstecken muss, wird nicht so ganz klar.
Dann fängt die eigentliche Handlung an und ich muss sagen, dass ich die ersten 15- 20 Minuten fast nichts verstanden habe. Wer war der alte Mann, der die Karte zu Luke hatte? Warum hatte er diese Karte? Wie hat der Pilot ihn gefunden? Warum war der Sith so stark? (die Frage hätte später erklärt werden können, ist aber nicht passiert, später mehr).
Die Flucht und das Treffen von Rey und Fin (wie zum Teufel ist der Pilot entkommen?) und dem kleinen Droiden führte dann irgendwann doch zu einer Storyline, in die man sich einfinden konnte. Was ich etwas schade fand, war, dass das "Star Wars"- Feeling in diesem Teil des Films nicht sehr gut rüberkam, da die einzigen Dinge, die wirklich Star Wars waren, sich auf den Sternenzerstörer, den Falken (inklusive vielen "bitte nicht kaputt machen"- Momenten ^^) und Han&Chewie beschränkt haben. Die Einbindung von Han fand ich hierbei etwas schwach, der ist eher so in die Geschichte hineingestolpert und hat sich nie wirklich wie ein Teil von ihr angefühlt. Der ganze Orakelteil war wieder sehr seltsam und unpassend, die Bar sollte offensichtlich an Mos Eisley erinnern, aber insgesamt waren auch hier wieder sehr viele offene Fragen für mich (wer zum Teufel ist das Orakel, warum hat sie Lukes Lichtschwert, wieso wäre sie vorher nie erwähnt worden?). Schließlich dann die Szenen im Rebellensystem: Für mich mit Abstand der schlechteste Teil des Films. Das Treffen mit Leia oder das Wiedertreffen mit alten Charakteren (Hallo Mon Calamari
)hätte soviel Potential geboten, stattdessen kam diese total unrealistische Szene mit der Plan"schmiedung", die, auch wenn etwas selbstironisch, einfach nur schlecht war.
Alle weiteren Szenen auf dem Todesstern waren dann ebenfalls etwas seltsam. Han's Sohn, der zuvor extrem stark war, hat auf einmal nichts mehr auf die Reihe bekommen, Han, Chewie und Fin haben in 5 Minuten die Basis infiltriert und vermint, Rey konnte ohne größere Probleme die Macht einsetzen, um damit einen ausgebildeten Sith zu besiegen etc.
Dass dann Han getötet wurde, kann ich Abrams sogar verzeihen, aber dass er dann so wenig draus macht eher nicht (ich habe aber noch Hoffnung auf Episode VIII). Das Ende mit Luke war dann aber definitiv besser. Alleine R2D2 und Luke wiederzusehen war genial
Das klingt jetzt vielleicht insgesamt sehr negativ, aber der Film war keinesfalls schlecht. Es gab zwar kaum Dialoge (einmal zwischen Han und seinem Sohn und zwischen Han und Leia?), aber die beiden Hauptcharaktere Rey und Fin haben definitiv mit sher guter Mimik überzeugt. Es wurde unglaublich viel Charakter über diese Mimik rübergebracht, was die fehlenden Dialoge in Bezug auf Charakterentwicklung eigentlich gut ersetzt hat (beides wäre natürlich toll gewesen ^^). Auch dass viel aus Episode IV-VI geklaut wurde, war nicht unbedingt schlecht, man hat es nur leider etwas stark gemerkt.
Das fehlende Star Wars- Feeling an einigen Stellen kann ich dem Film ebenfalls verzeihen, der Regisseur muss schließlich irgendwo neue Ansätze erschließen.
Die größten Kritikpunkte wären damit (wie bei vielen modernen Filmen), dass es eigentlich keine Szenen der Ruhe gibt (man stürzt von einer Szene schnellstmöglich in eine andere, kaum geflohen, schon wieder gefangen etc.) und die fehlende Logik in einigen Teilen des Films (bzw. das Ausbleiben von Erklärungen). Wieso ist Han's Sohn böse geworden (Darth Vader, jaja...), wieso konnte er alle anderen Schüler umbringen, ist dann aber gegen Rey untergegangen, wieso ist the first order so mächtig etc. Der Sprung von Episode III zu IV war da deutlich besser, Episode III hat die logischen Vorraussetzungen für den Zustand in Epsiode IV geliefert, was hier nicht der Fall war.