Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Minas Tirith

Eleas Haus im vierten Ring

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Thorondor the Eagle:
Elea von den Straßen von Minas Tirith


Ich und stark? Ich und stark? Jeden anderen Menschen würde ich als stark bezeichnen, nur nicht mich. Schwach war ich, als ich Helluin alleine ließ und hier her flüchtete. Vor mir vor meinen Gefühlen und von ihm. Und jetzt ist er in genauso großer Gefahr wie ich… Aber… woher wusste Paola davon. Keinem habe ich davon erzählt außer Araloth… Sie wusste sehr vieles über mich. Paola kennt die Geschichte aus den Heilhäusern… Nein, unmöglich…

Bis eben hatte Elea ruhig in ihrer Bibliothek gesessen und in der Stille nachgedacht, doch plötzlich wurde sie nervös. Sie rieb sich aufgeregt ihre Hände, hielt sie vor Schreck vor ihren Mund. „Unmöglich…“, murmelte die Frau und spann ihre schlimmsten Befürchtungen weiter. Es war totenstill in dem Raum. Vor der Türe hörte sie ihre Wachen reden. Elea hatte sie nicht herein gelassen, denn sie waren nicht sehr höflich. Die vorhergehenden hatten ihr wenigstens die Türe aufgehalten und wagten kaum zurück zu sprechen.
Sorgenüberhäuft ging sie die Treppe hinauf. Sie wollte sich schon ins Bett legen, denn der Tag war sehr anstrengend und Elea konnte in der Dunkelheit besser ihre Gedanken sortieren. Ein kühler Wind wehte bei der leicht geöffneten Tür zum Balkon herein. Die Frau wollte sie schließen, erhaschte jedoch durch den Spalt die Silhouette einer Frau auf der Terrasse.

Paola hatte Elea noch nicht bemerkt, also schlich die Dunedain zurück zu ihrer Kommode und holte einen kurzen Dolch heraus. Sie ließ ihn in ihre Tasche gleiten und ging zielbewusst auf die Türe zu.
„Erwartest du schon eine Antwort?“, fragte sie etwas forsch.
„Hallo Elea. Die Zeit in der Not ist stets knapp bemessen. Langwierige Entscheidungen haben hier keinen Platz.“
„Was nützt es, mich so zu drängen. Übereilte Entscheidungen sind oft falsch getroffen. Sag mir nochmal, warum hast du mich ausgewählt.“
„Das weißt du doch. Willst du noch mehr Lobeshymnen über dich hören oder vertraust du meiner Einschätzung?“, fragte Paola.
„Nenne mir einen Grund warum ich dir vertrauen sollte? Ich kenne dich kaum, du könntest leicht eine Halunkin auf Seiten des dunklen Herrschers sein und mich vor eine Probe stellen. Was soll ich dir antworten damit du deinen Auftrag korrekt ausführst?“

Paola ging einen riesen Schritt auf Elea zu. Sie standen sich Auge in Auge gegenüber. Kaum eine Faust hätte zwischen ihre Nasenspitzen gepasst. Die Dunedain umklammerte mit festem Griff den Dolch in der Hand, sie zitterte ein wenig.
„So also denkst du über mich?“, zischte die Kurtisane mit drohendem Unterton „Ich setzte mein Leben aufs Spiel um dich zu finden und mit dir zu sprechen und SO DENKST DU ÜBER MICH?“
Der warme Hauch Paolas streifte ihre Lippen: „Hältst du andere für so einfältig. Glaubst du ich hätte auch nur irgendeines deiner Geheimnisse preis gegeben, wenn ich dein Vertrauen gewinnen wollte… nein. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit lauten meine Devisen, ich bin nicht diejenige die dir das Messer in den Rücken rammt und ich hoffe das hast du auch nicht mit deinem vor, das du so sorgsam umklammerst!“

Sie nahm wieder ein klein wenig Abstand: „Elea! Wäre ich auf Herumors Seite hätte ich mich langsam an dich herangeschlichen. Ich wäre zu deiner besten Freundin geworden, damit der Verrat so richtig schmerzt. Ich prüfe nicht deine Loyalität gegenüber Herumor.“
„Woher weißt du dann von all dem? Niemandem hab ich davon erzählt, außer Araloth.“

Paola schluckte. Die Antwort schien in ihrem Hals zu stecken, doch der standhafte Blick Eleas lies sie erweichen: „Auch wenn du es keinem erzählt hast, derjenige der die Pläne schmiedete weiß auch darüber Bescheid. Ich bin… Ich bin Kurtisane.“
„Soll das heißen, Herumor…“ stotterte Elea.
„… ist nicht so treu wie er es behauptet. Es tut mir Leid.“

In Elea kochte die Wut. Vieles hatte sie sich gefallen lassen von ihrem Verlobten und dieser schwor wenigstens Treue. Wenn auch nur ein kleiner Trost für seine Gräueltaten, doch nicht mal dieses Versprechen hat er gehalten. Sie presste ihre Zähne fest zusammen und sie verspürte nur den Drang sich zu rächen: „Ich werde diesen Bastard vernichten.“

„Er hat es nicht anders verdient. Wir werden dir helfen, aus deiner Zwickmühle herauszukommen. Und dann vernichten wir ihn gemeinsam!“, antwortete Paola und verschwand im schwarzen Schatten des Hauses. Elea stand noch lange auf der Terrasse und stellte sich jegliche Art vor, wie Herumor sterben würde. Sie hasste ihn auch vor dem heutigen Abend, doch nun konnte sie sich das endlich auch eingestehen.


Elea zum Haus des Truchsessen

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