Dann hab ich noch was, ich persönlich finds besser als das Erste:
Die Geburt einer Idee:
Ich sitze vor dem Schreiberpult,
und weiß nicht, was ich schreiben sollt.
Was mir fehlt, ist Inspiration!
Etwas, wo ich schreiben kann davon!
Was ich heute alles erblickt,
war nicht Wert, es aufzuschreiben.
Mensch, ich spiele gleich verrückt,
könnte Anderen einen Einfall neiden
Der Tag, er kam,
der Tag, er ging.
Der Morgen warm,
doch schnell dahin.
Und Idee entsprang dabei keine,
keine treibende Inspiration.
Nichts, worauf ich lache, noch weine,
wovon soll ich schreiben nun?
Ich denke an den großen Apfelbaum,
da draußt in unsrem Garten.
Übersehn kann man ihn kaum,
er ist sehr groß, wie zu erwarten.
Gerade treiben seine Knospen aus,
s†™ ist Frühling, wie man weiß.
Bald trägt er Äpfel, die man schmaust,
sie sind Erfrischung, wenn†™s draußen heiß.
Mehr jedoch weiß ich nicht zu dichten,
von dem großen Apfelbaum.
Soll sich doch der Nebel in meinem Kopfe lichten!
Zwei Verse, das reicht zum Gedichte kaum!
Durch den Raum mein Blick nun schweift,
man sieht unordentlich alles liegen.
Wenn du einer, der nicht begreift,
warum ich hier finde der Muse Segen,
wenn keine Erklärung in deinem Innern reift,
so will ich†™s dir erzählen:
Ich bin ein solcher,
der Unordnung sehr mag.
Ich bin ein welcher,
dem Ordnung nicht behagt.
Die Muse der Idee,
der Geist der Inspiration,
wenn ich hier so ein Chaos seh,
kommen die Verse von selber schon.
Nur jetzt, wie es mir scheint,
will†™s nicht so recht funktionieren.
Ein Narr, der meint,
ich könnt mich in meinen Sachen hier verirren.
Auch wenn Unordnung und Chaos
gemeinsam hier regieren,
so finde ich alles, wenn es sein muss,
und nur selten werde ich mich irren.
Viel schwieriger ist für mich die Küche,
alles Ordnung, leer und fein,
da kann ich suchen, wie ich möchte,
dort werd ich nie ein Finder sein!
Der Kreative lebt im Chaos,
sagt man gern und sagt man oft.
Lässt man ihn auf Ordnung los,
ist dieselbe schnell verhofft.
Ein goldner Pokal zum Ableger wird,
für Münzen und allerlei kleinen Tand,
und die Leere am Tisch, dem Künstler ne Hürd,
wird sogleich aus dem Raume verbannt!
Denn an Leere kann man nichts sehen,
man kann nichts erschaffen,
ohne sie zu verdrängen,
sie wird sofort erschlaffen
und sie wird gehen,
niemand wird sie begaffen.
So, nun wisst ihr, woraus ich
viele von meinen Ideen schöpfe.
Doch nein, sicherlich,
hab ich nicht gesagt, was in meinem Kopfe,
was passiert, wenn einmal ich
vor Lauter Gedanken darinnen tropfe.
Die Tropfen sind die Wörter,
die man im Gedichte schreibt.
Und so geht†™s weit, immer weiter,
bis vom Blatt dann nichts mehr bleibt.
Sagt jemand mir einmal etwas,
was lange zu Denken mich bewegt,
dann schreibe ich so manches Mal was,
meine Gedanken, so wie es sich wiegt
in meinem Kopfe, sodass
endlich der Geist des Dichters siegt.
So entsteht eine Idee,
doch wie ich seh,
wird heute leider nichts daraus.
Drum leg ich heut das Schreibzeug nieder
und es ist für heute aus.