Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Erebor

Der Ausfall

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The Chaosnight:
Salia, von: Die Ruhe vor dem Sturm


"Krieger! Ihr seid hier, weil ihr bereit seid für unsere Zukunft einzustehen, weil ihr bereit seid zu kämpfen und weil ihr bereit seid diesen verdammten Ostlingen zu zeigen wer Herr in diesem Berg ist!" Laute Schlachtrufe folgten den Worten Dwalins, ihres Anführers, viele der Soldaten riefen laut seinen Name, doch dieser hob nur abermals seine Hand und die Menge verstummte augenblicklich: "Ich habe euch aus einem guten Grund den längeren Weg zum geheimen Tor nehmen lassen, was den anwesenden Zwergen bestimmt aufgefallen sein dürfte. Wir brauchen zwar die Kraft von jedem einzelnem Soldaten Thals und des Erebors um diesen Krieg gewinnen zu können, doch hier nützt uns all ihre Kraft nichts. Schnelligkeit und Geschick, Tarnung und Stille werden uns leiten und je mehr uns folgen, desto schwächer werden wir. Hier ist es Zeit vielen Anwesenden Lebewohl zu sagen. TENGAR! GROGMIR! Zeigt euch!"
Ein älterer Zwerg trat aus einem Vorsprung hinter Dwalin hervor und ein weiterer, etwas jüngerer und dynamischerer Zerg drängte sich durch ihre Reihen nach vorne. "Diese beiden hier sind euch den ganzen Weg über gefolgt und haben eure Reaktionen beobachtet. Sie werden mir helfen herauszufinden, wer von euch wirklich bereit ist dem Feind entgegenzuschreiten", sagte Dwalin laut, "Tengar, berichtet!"

Der jüngere Zwerg ergriff das Wort: "Ich habe euch vor allem in der Halle und auf dem Weg beobachtet. Doch reichte dies schon aus um zu merken, wie undiszipliniert und unkonzentriert die meisten von euch sind!" Er stellte sich direkt vor die Gruppe und ging die Reihe ab. "Redet zu viel!", sagte er beim ersten der Reihe, "Laufschwach!" zum zweiten und beim dritten blieb er kurz stehen, musterte ihn genau und schloss dann mit einem einfachen "feige" ab. Er ging die Reihe weiter und wetterte weiter gegen die Gruppe: "Zu redselig...unkonzentrier t...der ist in Ordnung...ungeschickt", zu jedem einzelnem gab er irgendeinen Kommentar ab und als er fertig war, seufzte Dwalin kurz auf und sagte dann etwas enttäuscht: "Die redseligen, unkonzentrierten und anderweitig undisziplinierten stellen sich nach rechts, alle anderweitig kritisierten nach links und der Rest kommt zu mir!"

Die Gruppe ging zügig auseinander, weniger als ein Dutzend Soldaten stand letztendich bei Dwalin, der Großteil der Gruppe war fast gleichmäßig auf die beiden Seiten aufgeteilt, lediglich Salia stand noch alleine in der Mitte.
"Was ist mit ihr", fragte Dwalin Tengar, welcher sofort antwortete: "Sie ist eine Frau...und ein Kind, nichts was wir bei dieser Mission gebrauchen können!" Salia spürte in sich wieder den Zorn aufflammen, den Weg war sie konzentriert und emotionslos durchschritten, seit sie sich der Gruppe angeschlossen hatte war sie nur eine menschliche Hülle auf dem Weg zu ihrer Bestimmung gewesen, die nichts um sich herum wahrnehmen wollte und nur auf den Weg vor ihr fixiert war. Keine Emotionen, keine Gefühle, nur das Ziel vor Augen - Man konnte getrost sagen, dass sie die Ruhe selbst war, doch dieser Zwerg schaffte es sie innerhalb von Sekunden zu zerschlagen. Sie war kurz davor erbost den Mund zu öffnen, doch Dwalin kam ihr zuvor: "Sie ist alt genug um von den Ostlingen zerfleischt zu werden oder schimmere Schicksale erwarten zu dürfen. Wenn sie fähig und bereit ist, soll sie uns folgen. Was habt ihr also über sie zu berichten?"
Tengar antwortete kurz: "Ruhig. Viel mehr gibt es nicht zu sagen, sie wirkt wie ein eiserner Block auf mich, der nichts sagt oder preisgeben will."
"Habt Dank, Tengar", sagte Dwalin und fuhr an Salia gerichtet fort: "Bleibt ruhig dort stehen, Grogmir wird Euch bescheid geben." Das wütende Tier in ihr hatte sich wieder schlafen gelegt und mit innerlicher Dankbarkeit für die Weisheit des Zwerges nickte sie kurz und blieb dann wieder starr stehen. Zu der restlichen Gruppe sagte er abschließend noch etwas enttäuscht: "Die rechte Gruppe kann sich zurückziehen!"

Noch während diese niedergeschlagen diese Seitenhalle verließ, ergriff Grogmir das Wort: "Ich will mich kurzfassen: Ich habe Eure Reaktionen hier beobachtet. Die Frau war die einzige, die nicht in wildes Gebrülle ausgefallen ist und die ganze Zeit die nötige Konzentration und Ruhe wahrte. Sie kann zu Dwalin gehen. Und sonst sind mir nur noch vier weitere Leute aufgefallen: Die Zwillinge in der Lederrüstung, sie sind gut gebaut und haben schnell gehandelt, der Mensch im Lederhemd der Stadtwache, er strahlt gewaltige Zuversicht aus, sowie der Zwerg ohne Bart", er spuckte kurz verächtlich aus, "er war während der Aufteilung der heimliche Führer der Massen. Diese können auch zu Dwalin gehen. Der Rest folgt mir!"   

Salia und die vier anderen Aufgerufenen gingen zügig zu Dwalin, der ihnen neben Tengar noch drei weitere Zwerge seines Gefolges vorstellte, die beim Ausfall teilnehmen würden und dann ernst den Schlachtplan erläuterte: "Krieger: Ihr seid jene, die sich freiwillig meldeten diese Mission zu vollbringen. Nur die fähigsten von euch befinden sich in dieser Runde und ich vertraue auf eure Tatkraft und euren Mut, schon ein Fehler kann reichen um uns alle zu vernichten. Wir werden von hier aufbrechen und abseits der Front zu unserem Ziel gelangen. Unsere Kundschafter berichten, dass die Ostlinge nun größtenteils in Thal Stellung bezogen haben um von dort Vorräte und Schätze bergen und sich langsam bereit machen den Ring um diesen Berg zu schließen und ihre Lager dorthin zu verschieben. Ihre Katapulte stehen aber noch immer in Massen vor den Toren Thals, ebenso viele ihrer eigenen Ressourcen. Wenn wir diese Stellung zerstören, geraten die Ostlinge in Zugzwang und sind gezwungen ohne Belagerungsgeräte diesen Berg in Bruchteilen ihrer eigentlich angesetzten Zeit zu erringen. Da schlagen wir zu, denn ohne ihre Katapulte verbluten sie an diesem Gestein!" Er machte eine etwa längere Pause und ergänzte dann: "Grogmir folgt mir seiner Gruppe sobald man uns von unseren Wachtürmen nicht mehr erkennen kann. Er wird in der Felskonstruktion westlich von Thal Stellung beziehen und uns von dort aus im Ernstfall verteidigen, bis wir uns alle zurückziehen oder verstecken können."
"Aber woher wissen wir, ob wir denen vertrauen können? Immerhin hat keiner von ihnen eine der beiden Auswahlverfahren überstanden", warf einer der Soldaten ein, worauf Tengar laut auslachte: "Die Auswahl verlief, wie sie verlaufen sollte. Während hier die flinken und stillen sind, folgen Grogmir die starken und stillen. Alle die den Anforderungen genügen sind bei diesem Ausfall dabei, wirklich ausgesondert wurden nur die lauten und disziplinlosen. Ach ja...eine Sache die sich jeder hier noch merken sollte: Wer verfolgt wird rennt weder zu diesem Tor, noch zu Grogmirs Stellung, noch zu irgendwelchen anderen unserer Außenposten. Wer von der Gruppe getrennt wird steht solange ein Feind in der Nähe ist für sich alleine!"

Nach diesen Worten öffnete er das Tor und Dwalin leitete die Gruppe hinaus auf die Ebenen vor dem Berg. Damit hatte die eigentliche Schlacht begonnen!

Rabi:
Wogrin, von: Die Ruhe vor dem Sturm


Wogrin lag noch immer in seinem Gemach. Da er lange bei den Elben gelebt hatte war er es nicht mehr gewohnt einen harten Untergrund als Bett zu haben, deshalb hatte er sich Stroh und andere weiche Materialien geholt um sich darin zu betten und sein ohnehin schon angschlagenes Kreuz ein wenig bequemer niederzulegen. Obwohl der alte Zwerg schon lange Zeit wach war, hatte er seine Augen noch immer nicht geöffnet, es war so wunderbar angenehm, diese Ruhe, dieses Schweigen... einfach alles. Doch immer wieder fuhr ihm ein Schrecken durch Mark und Bein, denn er wusste genau was ihn erwarten würde. Blut, Tod, Schreie und unzähliche böser Kreaturen die in seine wunderbare Heimat eintreten würden und diesen Ort sozusagen entweihen würden.
Die angenehme Ruhe wurde durch ein lautes Krachen gebrochen. Wogrin sprang förmlich aus dem Bett hervor und stand nur in seiner etwas merkwürdig zerknausten Unterhose und seinem von Narben gezeichneten Körper vor seinem alten Freund Belgor, der ihn mit einem eiskalten und kampfbereiten Blick musterte: "Wogrin, es ist soweit, unsere Feinde sind gleich hier und wir müssen uns bereit machen. Ich hoffe du hattest eine angenehme und nicht deine letzte Nacht.", Belgor ließ seine Hand von der Tür wieder ab und verließ den Raum langsam wieder durch einen langen dunklen Gang.

Nun war es an der Zeit sich für die Schlacht, seine wahrscheinlich letzte, aber große und glorreiche Schlacht vorzubereiten. Obwohl er noch immer etwas müde war, wusste er dass es nun keinen anderen Weg oder etwas anderes zu tun gab, wahrscheinlich würde sogar bereits jeder auf ihn warten und vor allem, konnte er nicht jammernd vor die jungen Zwerge, die neuen Krieger und Verteidiger seiner Heimat enttäuschen und ihnen ihren Willen und ihre Moral vernichten. Er drehte sich langsam um und blickte auf die kalte Steinwand vor sich, daneben war eine aus dem Stein herausgemeißelte Bank auf der seine geschmiegelte Rüstung lag. Er ging langsam auf sie hinzu und nahm den Helm in die Hand, er blickte ihn etwas länger an und grübbelte.

Und plötzlich kam ihm ein Geistesblitz. Er hatte noch eine Rüstung, seit Jahren in diesem Kasten verstaut und er vermisste sie seit er in Bruchtal war jeden Tag mehr und mehr, bis er sie jedoch eines Tages... einfach vergas. Der alte Zwerg legte den Helm einfach wieder zurück auf die steinerne Bank zu den anderen Teilen seiner Rüstung und er ging langsam zu einem hölzernen Kasten mit zwergischen Runen darauf eingeschnitzt und öffnete ihn langsam. Es knarrte und schließlich ließen auch die Schaniere der Holztür nach und ließen sie herunterbrechen. Zum Vorschein kamen dutzende von Spinnenweben, diese Wogrin mit ein paar Handbewegungen entfernte bis er schließlich auf etwas metallisches stieß. Seine Augen wurden etwas größer und er begann nur noch in einem kleinen Radius leichte Kreise zu fahren. "Da ist sie, jahrelang bist du mir in Vergessenheit geraten, doch jetzt habe ich dich wieder und werde dich in dieser Schlacht benutzen um meine Feinde zu bezwingen.", seine Hand entfernte sich wieder etwas und er selbst ging auch noch ein paar Schritte zurück um es zu erblicken.

Es war ein einziges Bollwerk, ein Meisterstück der Schmiedekunst, eine Rüstung wie man sie nur selten zu Gesicht bekam. Sie hing auf einem hölzernen Gerüst dass den Körperbau eines Zwerges nachahmen sollte und war dunkel, beinahe schwarz mit silbernen, zwergischen Schriftzeichen darauf und wirkte riesig. Nach diesem kurzen Moment der Überraschung ging der Zwerg wieder zu der Rüstung hin und hiefte sie mit aller Gewalt aus dem Kasten um sich schließlich auch die Beinschienen anzuhängen, danach das Kettenhemd dass sich weit über seinen stählernen Körper erstreckte. Schließlich musste er sich noch Armschienen, seinen Oberkörperpanzer und auch seinen Helm aufsetzen. Das einzige dass jetzt nur noch fehlte um seine Erscheinung perfekt zu machen war die rot leuchtende Kllinge die er geschenkt bekommen hatte. Sein weißer langer Bart und seine langen weißen Haare quollen überall zwischen Schultern und Helm hervor. Dies war das einzige dass darauf schließen ließ dass ein alter Zwerg vor ihnen stehen würde.

Nun war er bereit, langsam schritt er Richtung des Ganges in dem vorhin Belgor verschwunden war und folgte dem Tunnelsystem zu einem Tor, das jedoch bereits offen stand. Anscheinend waren schon dutzende von Zwergen ausgetreten, hatten sich aber wahrscheinlich aufgeteilt da auch die Außenposten nicht unbeschützt bleiben konnten. Nun musste er sich entscheiden welchen Weg er einschlug. Bis ihm schließlich noch eine weitere Sorge zu schaffen machte, in welchem Trupp wäre sein Sohn und würde er ihn vielleicht erst nach dieser Schlacht oder im Tod sehen?

The Chaosnight:
Stumm und lautlos war der kleine Trupp durch die dunklen und verlassenen Ebenen zwischen Berg und Stadt geschlichen, bis er schließlich auf der Höhe Thals bei einem Felskonstrukt stehen blieb. "Von hier wird uns Grogmir zu Hilfe kommen", flüsterte Dwalin, "Und hier werden wir warten bis Tengar die Stellungen überprüft hat."
Zusammen mit zwei weiteren Zwergen verließ Tengar das Konstrukt und schlich vorsichig an der Stadt vorbei. Schon kurz darauf war von ihnen nichts mehr zu sehen und die restliche Gruppe war mehrere lange Minuten zum Warten verdammt.

Als der junge Zwerg alleine zurück kam sagte er nur kurz angebunden: "Nur ungefähr zehn Wächter direkt bei den Geräten; viel Raum und wenig Licht. Hohe Büsche 50 Fuß neben der ersten Reihe." Er führte sie direkt zu besagter Stelle und deutete auf die schwach erleuchtete Stellung der Belagerungsgeräte: "Die Wächter führen die Lichtquellen direkt bei sich, außerhalb dieser Lichtkreises sind sie blind! Wenn wir schnell handeln können wir unentdeckt handeln und entkommen bevor irgendwer Verdacht schöpft. Die Schleudern in den letzten Reihen sind die gefährlichsten Waffen, doch ihre Seile sind am Verwundbarsten! Ein gezielter Schlag und sie sind vollkommen unbrauchbar. Die Katapulte davor sind schwächer, jedoch kompakter: Um sie zu zerstören braucht man Auge und Präzision. Jeder der mit Messern umzugehen vermag sollte sich vor allem mit denen beschäftigen!"
Stillschweigend teilte sich die Gruppe auf, Axt- und (Lang-)Schwertträger stellten sich weiter nach hinten, während alle mit kürzeren Waffen Ausgestatteten an ihrer Position blieben. Als Anführer der Langwaffen führte Dwalin seine Gruppe in Richtung der Schleudern, während Tengar seine Gruppe noch zur Ruhe aufrief: "Wir warten bis der chein der Fackeln wieder am anderen Ende ist! Dann lauft und verschanzt euch immer zu zweit hinter den ersten Katapulten, die Wachen laufen nie ganz durch! Dann rückt immer weiter vor sobald die Fackeln wieder am anderen Ende sind!"
"Los!" Tengars Stimme lies die Gruppe sofort aufspringen, innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihre Stellungen eingenommen und warteten darauf, dass die Wachen erneut das andere Ende erreichen würden. Vorsichtig spähte er an der mächtigen Apparatur vorbei und gebot der Gruppe zu handeln: Mit gezücktem Messer kletterten die Soldaten auf die Geräte und versuchten die zu durchtrennenden Seile zu finden.
"Runter!" Tengars Stimme war kaum mehr als ein Flüstertern und trotzdem war es deutlich genug für Salia: Sie zeigte den anderen Soldaten auf den Geräten kurz an, dass sie sich zürückziehen sollten und ließ sich wieder hinter das Gerät fallen. Möglichst konzentriert und gleichmäßig atmete sie ein und aus um ja keinen Lärm zu erzeugen.
Die erste Reihe war geschafft!

Die zweite Reihe machen wir wie die Erste!
Erst danach geraten wir theorethisch ins direkte Blickfeld der Wachen.

Dieser kurze Einsatzbefehl hatte sich in Salias Kopf eingebrannt, auch bei der zweiten Reihe wären sie höchstens Schatten und seltsame Formen für die Ostlinge, verdächtig, jedoch zuerst nur wahrscheinlich als ein Konstrukt des Verstandes begriffen. Erst danach wurde es wahrlich gefährlich und riskant. Erst ab der dritten Reihe wäre alles sofort verloren, weshalb ab dort die Katapulte auch nur einzeln ausgeschaltet werden sollten. Für die zweite Reihe hieß es weiterhin: So schnell wie möglich zuschlagen und verstecken!
"Weiter!" Salia sprintete an dem Gerät vorbei hinter das der zweiten Reihe, während Tengar den weiter entfernten über Handbewegungen gebot ebenfalls vorzurücken. Bevor die Wachen sich wiederumgedreht hatten, war jeder in Position und einsatzbereit. Nun hieß es wieder warten...

"Los!"

Rabi:
Schließlich war es soweit, Wogrin konnte nicht die gesamte Schlacht über hier stehen und warten bis etwas passieren würde, er musste aufs offene Schlachtfeld und seine Feinde, die Belagerer seiner Heimat vernichten. Langsam machte er sich auf den Weg zum Schlachtfeld. Schon nach ein paar Schritten konnte er etwas weiter von ihm entfernt ein Heer von Zwergen und auch etwas längeren Wesen wie Elben und vielleicht sogar ein paar Menschen sehen die vor ihm standen. Jedoch wollte der alte Zwerg nicht in einer der letzten Reihen stehen und darauf warten bis sich seine Feinde bis zu ihm durchgemetzelt hatten und er schließlich der letzte Zwerg beim einsamen Berg war der noch stand.

Deshalb ging er langsam auf die paar Zwerge zu um sich schließlich durch die Reihen zu drängen, obwohl er dabei kein großes Problem hatte, denn es schien beinahe so als würden Seinesgleichen seine Anwesenheit respektieren und freuen diesen etwas älteren, beinahe schon als Kriegsveteran zu bezeichneten, Zwerg auf ihrer Seite hatten um gegen die dunklen Streitmächte ihrer Feinde anzutreten. Links und Rechts von sich hörte er das Klirren von mehreren Waffen und Rüstungen, es war unglaublich laut, ja Wogrin war diese lauten Geräusche schon beinahe ungewohnt worden, schon lange hatte er nicht mehr so viele Zwerge bereit für eine Schlacht auf einem Fleck gesehen und schon gar nicht vor dem einsamen Berg. Das Klirren stammte von verschiedenen Gesten, manche der Krieger puschten sich auf indem sie ihre Waffe gegen ihren Brustpanzer schlugen, andere Wiederum schliffen noch immer mit Hilfe eines Steines ihre Klingen bis zur Perfektion um keine Probleme zu haben die Kettenhemden und Panzer ihrer Gegner einfach zu durchtretten und das darunter liegende Fleisch mit einem Hieb zerschneiden.

Nach einem etwas längerem Marsch hatte es Wogrin geschafft und war bis in die erste Reihe vorgekommen. Dort, wie es der Zufall so wollte, traf er seinen alten Freund und einen der Hauptmänner, Belgor. Dieser hatte eine sehr finstere Mine und blickte in Richtung der annahenden Armee, sie war riesig, geschätzt 10-mal mehr Leute als der Berg auf seiner Seite hatte. "Was sagst du Belgor?", fragte ihn der Greis mit einer nahezu beruhigenden Stimme. "Wogrin...", er konnte deutlich hören dass in Belgors Stimme eine Art von Bedauern steckte: "Ich weiß, wir haben viele Schlachten geschlagen und genug Wunden dabei davongetregen, ebenso Freunde verloren als auch dazugewonnen...", er setzte eine kurze Pause ein. Plötzlich schnellte sein Arm nach oben und zeigte nach vorne: "Jedoch solch einer Übermacht sind wir noch nie gegenüber gestanden.", Wogrin kam es schon fast so vor als sähe er Angst in den Augen des Hauptmannes, dieser er, wie er es als seine Pflicht empfand, sofort wieder abnehmen musste: "Belgor... wie du sagtest wir haben viele Schlachten geschlagen, aber auch noch nie eine verloren und auch DIESE hier wird nicht die erste sein, doch wenn dann stehen wir hier und reißen so viele von ihnen mit in den Tod wie es uns möglich ist."

Der Blickkontakt zwischen den beiden unterbrach nicht mehr, jedoch legte ein langes Schweigen an, als ob sie telepatisch miteinander diskutieren würden damit die normalen Krieger, junge als auch alte, hinter ihnen nichts von ihrer Skepsis bemerken würden. Doch dann wurde ihr langes Schweigen durch einen lauten Ruf und der anschließenden Bewegung aller zwergischen Truppen unterbrochen....

"Los!"


Wogrin auf Umwegen weit in den Süden nach Gondor...

The Chaosnight:
Pfeilschnell war Salia auf das Gerät geklettert und hatte das Spannseil durchtrennt. Sie blickte sich kurz um und wollte sich wieder zurückfallen lassen, doch dann passierte es: Ein dumpfer Schrei durchbrach die Nacht und neben ihr fiel einer der Zwillinge vornüber vom Katapult. Stille. Mehrere Schreie ertönten zugleich und verstummten auch sofort wieder. Man hörte das Holz rattern und schwere Körper zu Boden fallen, ein Surren und Pfeifen durchflog die Lüfte und hektische Stimmen redeten wild durcheinander.
Wie gelähmt lag Salia auf der Gerätschaft und beobachtete wie um sie herum die Pfeile einschlugen und leblose Körper zu Boden sackten, schwer Verwundete auf dem Boden umherkrochen und irgendwann erstarrten und die Schatten vor ihr, aus denen die Schüsse kamen. Die erhellenden Fackeln waren weitergezogen und das schwache Sternenlicht erhellte die Ebene gerade mal weit genug, dass man seine sterbenden Verbündeten erkennen konnte. Es war ein schrecklicher Anblick, den sie im Moment gar nicht richtig begriff: Was auch immer ihre Augen traf zog einfach an ihr vorbei und geschah. Sie sah wie all ihre Kameraden starben und Geschosse direkt neben ihr einschlugen, doch fühlte sie dabei nichts. Alles wirkte so...unwirklich.

Weitere Pfeile trafen die Katapulte und ein dunkles Horn ertönte in der Ferne, welches Salia aufschrecken ließ - auf einmal wirkten die Bilder auf sie und ließen sie erzittern. Von einem ihr unbekannten Gefühl übermannt krallte sie sich fest ans Katapult, doch eine starke Hand ergriff ihr Bein und zerrte sie kraftvoll herunter. Ein sichtlich angeschlagener Tengar zog sie wieder auf die Beine und zu ihrem Entsetzen musste sie feststellen, dass nur noch zwei weitere Menschen neben ihm standen. "Das kam von Dwalins Standort", sagte er niedergeschlagen, "Ihn haben sie also auch entdeckt."
Doch noch während er sprach hörten sie das Geräusch massiver Eisenstiefel, welche sich ihrer Stellung näherten und Stimmen in der Sprache des Ostens: "Sucht hinter den Katapulten!" Salia verstand diese Worte genau und leise erklärte sie dies den übrigen Dreien, wobei Tengar sofort wie gewohnt einen Plan vorschlug: "In der Dunkelheit haben wir vielleicht die Chance zum Waldstück zurückzukriechen, wenn nicht...sind wir alle verloren."

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