Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Minas Tirith

Kasernenhof im dritten Ring

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PumaYIY:
Karthull von den Straßen Minas Tiriths


"Karthull steh auf, wir sind heute zur Arbeit im Hof verpflichtet! Karthull!"
"Hmm?" Langsam erwachte Karthull. Er drehte sich um und starrte in das erregte Gesicht Krohlons. "Los jetzt ich will nicht am ersten Tag schlecht auffallen, diese Soldaten sind sowieso schon nicht so gut auf uns Korsaren zu sprechen."
"Ist ja gut, ich komm ja schon." Karthull reckte und streckte sich und schaute kurz umher. Dort schliefen zwei Männer in zwei der vier Betten im Raum, am Fußende seines Bettes lagen seine Sachen. Trotz des Lärms in der Stadt hatte er unglaublich gut geschlafen, was wohl daran lag, dass er seit seinem Besuch auf dem Hof der Lûdhras in keinem Bett mehr gelegen hatte.
Karthull stand nun endgültig auf und überwand sich mit dem kalten Wasser zu waschen. Da sind noch ein paar Kräuter hineingemischt?! , dachte Karthull als er den Duft des Wassers roch: Die Wachen der hochwohlgebornen Frau vom Herrn Mächtig soll wohl nicht stinken, wenn sie ihr den Pöbel vom Leib halten. Trübsal blasend ging er vor die Tür und blickte in den Hof herab. Heute ist wohl nicht mein Tag, ich bin in Minas Tirith angekommen, doch finde ich wo ich hinschaue nur Diener Saurons. Ich muss mal vor allem nach diesem Beregond suchen!
Krohlon musste noch etwas drängeln, bis Karthull endlich über die Leiter in den Hof herabstieg. Na ein Einzelgänger ist Krohlon wenigstens nicht. So anhänglich wie er ist. Doch für Krohlon stand wirklich sein Ruf representativ für die Korsaren auf dem Spiel und den nahm er durchaus sehr ernst.
Sie fegten den steinernen Boden und halfen bei Reparaturarbeiten die anstanden, den Vormittag gab es allerhand voll zu tun, doch nach dem Mittag sollten beide etwas Zeit haben die Stadt zu erkunden.
Karthull hatte schon gesehen, dass in dem Speiseraum eine große Stadtkarte an der Wand hing, auch sonst waren dort alle Pläne und Aufgabenregister ausgehängt.
"Wir sind ja schließlich immernoch die Stadtwache und als solche müssen wir organisiert sein. Egal unter welcher Führung." , hörte Karthull jemanden während der sättigenden Mittagsmahlzeit erklären: "Wo kämen wir hin, ohne geordnete Schichten?"
Nach dem Essen schaute Karthull auf den Stadtplan, als Krohlon von der Seite auf ihn zu kam und zu sprechen begann: "Die haben uns in zwei verschiedene Schichten eingeteilt!"
"Ja? Wo ist denn der Plan?" Karthull folgte Krohlon zu der beschrifteten Tafel, die nur wenige Meter neben der Stadtkarte hing. "Da!" , sagte Krohlon und deutete auf die Zeile des Montags und fuhr dann in die Spalte der Schicht von 13-19 Uhr wo nur Karthulls Name mit einem der Gondorianer stand. Dann tippte Krohlon auf den Dienstag wo er um diese Zeit mit einem anderen Namen eingetragen war.
"Das ist doch ungeheuerlich, die wollen uns auseinandertreiben und verunsichern!", empörte sich Krohlon leise während er sich umschaute. Die Umgebung scheint ihm nicht ganz geheuer und er fürchtet die Vorurteile der einstigen Feinde der Korsaren. , spekulierte Karthull insgeheim. Ein wenig mehr Bekanntschaft mit den anderen Wachen würde ihm sicher nicht schaden.
"Ich glaub nicht, dass die uns an den Kragen wollen, vielmehr denke ich, dass der Planmacher uns einfach nicht von den anderen anderen Namen auseinanderhalten konnte."
"Wenn du meinst Karthull, aber ich bleib da ein wenig skeptisch." , antwortete Krohlon, doch er schien sich beruhigt zu haben.
"Ich gehe jetzt gleich ein wenig durch die Straßen und schau mich um, wenn du mitkommen willst kannst du mit." , bot Karthull Krohlon an.
"Nein ich bleibe heute hier und werde mich ein wenig ausruhen, denn selten hatte ich so viel Zeit zur freien Verfügung und ich will mich von der Reise und dem langen Marsch ein wenig erholen."


Karthull auf die Straßen von Minas Tirith

PumaYIY:
Karthull von den Straßen von Minas Tirith


Das Essen schmeckte ihm, doch ein wenig unwohl fühlte sich Karthull schon. Mehrmals schaute er über die Schulter und sah dem beschäftigten Hauptmann, um den sich einige andere Wachen versammelt hatten ins Gesicht. Von dem hätte ich am wenigsten erwartet "Feind" genannt zu werden. Was mach ich jetzt; ich sollte Krohlon vor dem Korsaren warnen. Wir müssen aufpassen. Ich könnte mit dem eigentlichen Anführer der Korsaren reden, der hat uns beide mehr gemocht als sein Stellvertreter, aber ich glaub wenn ich da hingeh werden die andern mich erwarten.
"Karthull du bist ja schon wieder so schweigsam!" , unterbrach eine Krohlon seine Gedanken: "Ich hab mal rumgefragt mit wem ich übermorgen auf Frau Elea aufpassen soll. Das ist so ein komischer, aber der mit dem du morgen Dienst hast ist ganz in Ordnung. Der da ist es!" Krohlon zeigte auf einen mittelgroßen Mann, der zwei Tische weiter saß. "Der mit den schwarzen Haaren?" , fragte Karthull etwas verwundert über diese plötzliche Aufgeschlossenheit Krohlons den Gondorianern gegenüber. "Der mit den schwarzen Haaren. Ich frag mich in was für zeitlichen Abständen wir wohl auf die Frau aufpassen müssen."
"Keine Ahnung, aber hast du mal an dem Waschwasser heute morgen gerochen?"
"Was? Nein, wieso? ... Ach, das riecht so komisch nach Kräutern, hab mich auch gewundert was das soll."

Nach dem Essen gingen beide in ihr Zimmer, weckten die Soldaten die für die nächtliche Wache geruht hatten, so wie es ihnen befohlen worden war und saßen schon eine Weile zu zweit im Zimmer, als Karthull Krohlon von dem Treffen, dass er vor den Toren der Kaserne beobachtet hatte, zu berichten begann:
"Du Krohlon ich hab dir was verschwiegen..." Als Karthull das gesagt hatte musste er unweigerlich an seinen geheimen Auftrag den ihm Fürst Imrahil aufgetragen hatte denken, doch er besonn sich kurz und antwortete auf die "Was?"-Frage Krohlons:
"Ich habe vor den Toren der Kaserne den Hilfsanführer des Korsarentrupps bei einem Gespräch mit dem blonden Hauptmann der Wache der sein Zimmer da nah am Tor hat, ähm... belauscht."
"Ja was?! Sag schon worum ging es? Wieso kam der Lordog hierher?"
"Heißt er so? Na ok, der mag uns nicht. Er hat versucht uns gegen andere Leute aus dem Korsarentrupp einzutauschen, weil wir hier bessere Unterkünfte haben oder so. Er hat auch gemeint, dass sie uns auflauern werden und uns ans Leder wollen." , während Karthulls Worten wurde Krohlons Miene düsterer bis er zugab: "Der hat schon immer nach einer Möglichkeit gesucht mir zu schaden, seit ich ihn bei einer Seefahrt nicht hab festhalten können und er ins Meer gestürtzt ist. Jetzt hat er anscheinend einen Grund gefunden mit dem er die Gruppe hinter sich gebracht hat."
"Dann müssen wir die Bande wohl zukünftig meiden." , lautete Karthulls Vorschlag.
"Nein, der eigentliche Anführer der Truppe ist ein weiser Mensch, wenn wir ihm unsere Sache vortragen wird er es verstehen und uns helfen."
Krohlon schien sich sicher, also widersprach Karthull nicht sondern fragte wann er vorhabe mit dem Anführer zu sprechen ohne von Lordog gesehen zu werden. Das Gespräch ging noch eine Weile, bis sie zum Schluss kamen sie müssten tagsüber die Unterkunft ausfindig machen und nachts den Weg zwischen dem Bordell und der Unterkunft im Auge behalten. Doch an erster Stelle standen ihre Pflichten als Männer in der Wache und so wurden sie nach kurzer Zeit des Redens von einem Mann vom Rundgang aus angehalten sich ruhig schlafen zu legen um die Kraft für den nächsten Tag rechtzeitig beisammenzuhaben.

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Doch der nächste Morgen sollte anders ablaufen als geplant. Karthull und Krohlon vielen fast schon aus den Betten, als ein groß gewachsener Mann die Tür zu ihrem Raum aufstieß und etwas genervt von der muffigen Luft rief:
"Heute Planänderung! Befehl von oben." Das konnte man in Minas Tirith wörtlich verstehen, denn die Befehle kamen aus dem obersten Ring oder sogar dem Turm. "Was wieso denn das?" , rief Karthull halb im Schlaf.
"Ich muss noch die andern Zimmer abklappern, also frag bitte jemand anderen und lasst die Tür hier mal offen stehen, es stinkt!"
"Puh hat der ne Laune..." , sagte Krohlon, der sein Gesicht schon in die Waschschüssel tauchte.
"Was wohl los ist?" Karthulls Frage sollte sich klären als beide vor dem Frühstück an dem Arbeitsplan standen, darüber stand groß geschrieben, dass eine Hinrichtung gegen Nachmittag durchgeführt werden würde, wegen der die Pläne geändert worden seien. "Eine Hinrichtung also..." , murmelte Karthull und drehte sich zu Krohlon, der seine Schichten suchte.
"Da sind einfach zwei Striche wo vorher dein Name gestanden hat." , sagte Krohlon etwas verwirrt. "Das bedeutet ja, dass niemand auf die Frau aufpasst."
"Nein, dass bedeutet nur, dass sie mit Herumor unterwegs ist und keiner weiteren Wache bedarf." , erklärte ein nebenstehender Mann, der dabei war sich die Pläne für seine Schicht zu notieren. "Bei solchen Dingen wie öffentlichen Hinrichtungen sind oft viele angesehene Personen wie Vertreter aus dem Stadtrat dabei und Herumor geht mit seiner Verlobten dort hin."
"Ach na klar" , Krohlon schaute Karthull vielsagend an, doch der verstand nicht was Krohlon von ihm wollte, also redete Krohlon weiter: "Na da bei Hinrichtungen ist hier wohl genauso viel los wie in Umbar! Das kann ja ein Spaß werden, obwohl die Leute hier vermutlich nicht mit Gewichten an den Füßen ins Meer geworfen werden können." Krohlon schaute auf Karthull, der immer noch nicht klar verstand was er meinte, weil Karthull nie im Umbar gewesen war, es aber nicht sagen wollte um seine Deckung zu bewahren. Jetzt muss ich mir schnell was einfallen lassen! Karthull stand da und dachte gefühlte ewige Sekunden, darüber nach wie Hinrichtungen in Umbar wohl ablaufen könnte mit den raueren Korsarensitten und so weiter. "Ja das ist wohl wahr." , brachte er schnell noch heraus, bevor sein nichts sagen komisch gewirkt haben könnte.
"Gut, denn ich werde auf jeden Fall da hingehen." Die Begeisterung mit denen Krohlon diese Worte ausgesprochen hatte missfielen Karthull. Er kam sich vor als sei Krohlon wieder unter der Meute Korsaren. Diese Lust auf die Hinrichtung erinnert mich fast schon an den Tag als die Korsaren das Gehöft auf dem Weg nach Minas Tirith überfallen haben.
"Also was ist? Kommst du auch mit oder nicht?" , Krohlon schien auf der Schwelle zwischen Neugier und genervt sein, also beeilte Karthull sich diesesmal mit seiner Antwort, wenngleich ihm die Sache nicht ganz geheuer erschien: "Natürlich, wann geht es denn los?"
Am Nachmittag war es dann soweit, die beiden konnten sich auch vorher schon einen freien Vormittag gönnen. Immer wieder hatte Krohlon begeistert über die bevorstehnde Hinrichtung gesprochen und Karthull unglaubliche Dinge zwischen Brutalität und Volksfest der Hinrichtungen in Umbar berichtet. Bevor sie auf die belebte Straße gingen legten sie noch fest, dass sie sich am heutigen Abend auf die Suche nach dem Korsarenanführer begeben wollten.


Karthull und Krohlon auf die Straßen von Minas Tirith

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Karthull vom Treffen der Getreuen


Eine Woche war vergangen, seit Karthull beim Treffen der Königstreuen gewesen war und Krohlon ging es inzwischen wieder besser. Er humpelte zwar noch ein wenig wegen der Wunde am Bein, doch war er am vorigen Tag aus den Heilhäusern zur Kaserne zurückgekehrt. Karthull hatte oft auch Krohlons Schichten übernehmen müssen, um wie der Hauptmann der Wache es ausdrückte: "Die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten, damit Vorkomnisse wie der Übergriff auf ihren Kamerad nicht wieder vorkommen." Dadurch war er sehr ausgelastet und fand kaum Raum außerhalb seiner Dienstzeiten durch die Straßen zu ziehen oder Beregond zu treffen, nur ab und zu kamen sie zum kurzen Gruß beim Schichtwechsel vor Eleas Haus zusammen. Dementsprechend genervt und enttäuscht war Karthull auch als er erfuhr, dass Krohlon sich noch mindestens eine Woche lang schonen sollte.
Nun hatte Karthull aber doch etwas Freizeit und verbrachte sie mit Krohlon im weiträumigen Hof der Kaserne. Nach einer Weile stummen Sitzens in der kühlen Winterluft, die durch die wärmende Sonne nur ein wenig gemildert wurde, fragte Krohlon plötzlich: "Wie ist das eigentlich genau abgelaufen?"
"Was meinst du?"
"Na, hattest du keine Angst als du mich gerettet hast."
"Achso... Naja ob ich dich wirklich gerettet hab weiß ich ja nicht, ich bin schließlich noch ein wenig weitergerannt nachdem du gefallen bist." Es war nicht so, dass Karthull sich nicht unbedingt rühmen wollte mit falscher Bescheidenheit, doch bereiteten ihm die Fragen Sorgen, die Krohlon als nächstes stellen könnte. Fragen wie: "Wo warst du als der Wachmann mich weggetragen hat?"
Doch so eine Frage kam nicht und Krohlon berichtigte ihn: "Wärst du nicht so tollkühn gegen den Korsaren gesprungen, hätte er mir die Kehle durchgeschnitten da bin ich sicher! Und auch meine Heilerin hat gesagt, dass ich Glück hatte, mit den wenigen Schrammen und der einen tiefen Wunde. Sie hat gemeint sie hat schon wesentlich schlimmere Wunden behandeln müssen, gerade in letzter Zeit. Eine nette Frau war das..."
"Und schön?" , wollte Karthull eigentlich neckisch fragen, doch Krohlon schien die Frage ernst zu nehmen, denn er antwortete etwas abwesend: "Wunderschön."

"Karthull! Hier ist ein Hauptmann der dich sprechen will.", schallte ein Ruf vom etwas rundlichen Pförtner über den Hof. "Bin gleich wieder da." , verabschiedete sich Karthull schnell von Krohlon und lief zum Tor. "Hoher Besuch Junge, ich weiß nicht was du ausgefressen hast, aber zieh uns da nicht mit rein, wir haben bei den Wachen der höchsten Ringe einen Ruf zu verlieren." , mahnte ihn der Pförtner und Karthull erkannte in den Worten, dass Beregond ihn sprechen wollte.
Der wartete ein wenig abseits auf einer Bank. "Da bist du ja, lass uns ein wenig durch die Straßen gehen."
"In Ordnung." Und etwas leiser nach mehrmaligem Umschauen fragte er neugierig: "Zu einer Versammlung?" Doch Beregond schüttelte den Kopf und wieß ihn zur Verschwiegenheit. "Wenn eine Versammlung zusammenkommt werde ich dich abholen, doch frag nicht dannach, denn es sind viele lauschende Ohren im Volk und jeder der ein Wort zu viel hört kann zur Gefahr werden." Das Laufen war angenehm, denn es ging bergab. "Also ist Verschwiegenheit und Unauffälligkeit wichtig."
Karthull konnte Beregonds Worten nicht so recht folgen, die der auch eher zu sich gesagt hatte als in typisch befehlendem Ton zu Karthull. Nun wollte Karthull Beregond jedoch auch im wörtlichen Sinn nicht so recht folgen, denn Beregond steuerte auf ein abseits gelegenes Haus zu, an dem weder Schild noch Schrift zu sehen war, die es als bewohnt erkennbar machten. Es war ein wenig Platz zwischen diesem und dem nächsten Haus, als wäre dort ein Durchgang gewesen, der nun jedoch durch einen notdürftigen Bretterzaun versperrt war. "Was wollen wir hier?" , fragte Karthull leise, kurz darauf erschien die selbe Frage aus einer anderen Perspektive: "Was wollt ihr hier?" Eine etwas kantige und barsche, alte Frau in ärmlicher Kleidung kam aus einem schattigen Räumchen und guckte verwundert auf die beiden Besucher. "Guten Tag Fräulein Caltha" , begann Beregond charmant seine Begrüßung. "Vor einigen Jahren, war ich des öfteren bei ihnen, wenn die schönen Tulpen blühten." Beregond umschrieb die Zeit vor dem Ringkrieg so knapp wie möglich, denn er wusste, dass das Fräulein Caltha alle drei Geschwister bei der Verteidigung Minas Tiriths und dem Sturm auf das Schwarze Tor verloren hatte. Dennoch schien es Karthull, der nicht verstand warum, dass sie ein wenig zu weinen begann. Doch das war schnell unterdrückt. "Das kann gut sein.", schluchzte sie leiser und freundlicher: "Damals war hier eine Gaststätte im Garten, am Teich mit herrlichem Blick in den Süden, ein paar Tische hier ein paar Stühle dort und es hat sich ausgezahlt. Selbst für ein Wasserbecken auf der Straße, das aus dem oberen Wasserspeicher der Stadt stets gefüllt wurde haben wir bekommen, weil wir es uns leisten konnten und ab und an Stadträte hierher kamen. Dann..." Die Frau schaute aus ihren Erinnerungen auf und blickte Karthull mit furchteinflößend traurigem Blick in die Augen: "...kam der Krieg." , hauchte sie ihren Satz zu ende. "Entschuldigt wenn ich euch vergaß, aber meine Frage steht noch im Raum, was wollt ihr hier?", sagte sie nun gefasst und richtete ihren Blick dabei auf Beregond.
"Wäre es möglich den Garten einfach nochmal zu sehen?" , fragte Beregond direkt.
"Klar! Es ist aber so, seit ... na sie wissen schon. Ich war lange nicht mehr hinten und hab mich auch kaum darum gekümmert. Ich glaub nicht das da noch viel steht."
"Das wird sich zeigen, wenn sie uns dorthingeleiten möchten."
"In Ordnung, dann lasst uns mal hinters Haus schauen." , mit diesen Worten wandte sie sich von den beiden ab und ging auf den Bretterzaun zu. Durch einen kleinen Spalt schob sie eine kurze Metallstange und drückte einen Riegel auf der anderen Seite hoch. Dann öffnete sie die Tür. Beregond und Karthull kam ihr nachgelaufen und nun konnte Karthull verstehen wieso Stadträte und hohe Beamte soweit hinab gekommen waren, um zu speisen. Der Ausblick auf den südlichen Teil des ersten Rings war gegeben und die Mauer zu ihm war unmittelbar hinter dem Garten in dem sich noch Sockel wiederfanden auf dem die Tische und Stühle gestanden haben mussten.
"Seht euch nur, um mir liegt eh nicht viel an diesem Grab von Erinnerungen."
Schweigend schaute Beregond sich um und ging dann auf ein mit braunen Wurzeln eines nahestehenden Baumes überwuchertes Beet zu und befreite es von den Wurzeln. "Da sieh mal einer an hier finden sich ein paar Veilchen in voller Blüte."
Ist Beregond jetzt Gärtner geworden oder was? Das alles scheint mir ein wenig komisch, er scheucht mich durch die Stadt nur um Blu...
"Achso..." , Karthull verstand nun, dass Beregond auf der Suche nach Blumen war, doch verstand er nicht warum er sie nicht einfach irgendwo kaufen konnte.
"Haben sie etwas dagegen, wenn ich die Veilchen mitnehme?" , fragte Beregond die Frau höflich. "Wie gesagt ich hänge nicht sehr an diesem Garten." , antwortete sie: "Aber ein kleines Entgeld würde meine missliche Lage etwas bessern."
Kurz darauf hatten sie das Haus der Frau mit einem Strauß Blumen unter dem Mantel verdeckt verlassen, nicht jedoch bevor Beregond ihr eine großzügige Summe überreicht hatte. So langsam wurde Karthull nervös, doch wollte er Beregond nicht fragen was er vorhatte, nur um eine autoritär befehlende Antwort wie eine Moralpredigt zu erhalten.
Was hat er vor? Will er die Blumen nun direkt zum hängenden Stadtrat bringen? Muss ich dabeisein? Ich hoffe der Platz ist leergefegt mit Leute oder besser: Er ist so überfüllt wie zur Hinrichtung. Verdammt das wird eine heikle Situation! Hoffentlich sieht uns niemand.


Karthull und Beregond auf die Straßen von Minas Tirith

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Karthull von den Straßen von Minas Tirith


"Da wären wir, Karthull, ich muss jetzt aber auch weiter, wir sehen uns." , sagte Beregond zum Abschied und ging vom nun schon dunklen Kasernenhof. Karthull schlich sich leise in seine Kammer, fand eine überzeugende Ausrede für Krohlon, die erklärte warum er solang fort war und schlief schlussendlich ein.
Die folgende Woche war Karthull mit dem Wachdienst auf der Straße und den täglichen Pflichten der Soldaten, vom Hof säubern zum Steine für die neue Treppe schleppen, völlig ausgelastet. Bei einigen Handgemengen zwischen Orks und Menschen, aber auch zwischen einzelnen Orks hatten Karthull und die anderen Soldaten einschreiten müssen. Nun kam es jedoch, dass Karthull an diesem Morgen nicht auf die Straße sollte, obwohl er eingeteilt worden war.
"Wartet mal einen Moment ihr beiden!" , rief der Pförtner Krohlon, der inzwischen wieder dienstfähig war und Karthull zu, als sie gerade vom Frühstückstisch aufstehen wollten. "Ich weiß ja nicht wie ihr das schafft, aber ihr bekommt habt schon wieder Besuch von ganz oben."
Karthulls erster angenehmer Verdacht, auf einen Besuch von Beregond wurde enttäuscht, stattdessen erwartete beide in dem Aufenthaltsraum des Hauptmanns und einiger höhergestellter Soldaten der Kaserne Herumor.
Seit Karthull ihn das letzte mal von nahem gesehen hatte, hatte er sich verändert.
Seine Gesichtszüge sind heute nicht mehr so listig und überlegen. Kein beherrschtes Lächeln ist mehr auf seinen Lippen.
"Setzt euch! Ihr erinnnert euch sicherlich noch wer ich bin?"
"Ja, natürlich Herr Herumor." , antworteten die beiden und setzten sich.
"Hätte mich auch gewundert." fuhr Herumor fort: "Schließlich war ich der der euch vor einigen Wochen die Stellen besorgt hat, womit wir auch schon beim Thema wären."
Krohlon schaute erschrocken: "Was soll das heißen? Sind wir gefeu..."
"Nein, im Gegenteil, ich habe mit dem Hauptmann gesprochen und der erwähnte eure außerordentliche Tüchtigkeit. Wie ihr sicherlich bemerkt habt häufen sich grauenvolle und blutige Wutausbrüche Einzelner, Irrer in den Straßen der Stadt. Die Wachen sind überfordert und es gibt noch eine unbewohnte und doch recht gut gepflegte Unterkunft für weitere Männer nebenan."
"Ja aber was hat das mit uns zu tun?" , fragte Krohlon etwas argwöhnisch.
"Nun um frei heraus zu sprechen: Ich kann jeden Mann gebrauchen, der fähig und loyal ist. Ihr beiden seid ja mit einer ganzen Horde an Korsaren in die Stadt gekommen. Ich habe einem zweiten Hauptmann den Auftrag gegeben diese Leute zusammen zuholen und unterzubringen und sie in Sachen Arbeit, Ablauf und Ordnung zu unterweisen. Ihr werdet zu ihnen verlegt."
Ich glaub es nicht! Die Leute vor denen ich mich seit zwei Wochen erfolgreich versteckt habe sollen mit mir wohnen? Was soll das nur geben?
"Ihr beiden sollt aber nicht nur einfach bei den andern mitarbeiten, sondern, da ihr euch wie der Hauptmann mir bestätigen konnte als gute Kameraden bewährt habt werdet ihr einen Teil der anderen in einer besonderen Sache unterstützen."
Krohlons Augen begannen zu funkeln. Eine hervoragende Stellung, die er sich auch noch verdient hatte, das ist mehr als er sich von Minas Tirith erhofft hatte und das alles, weil er an dem Tag der Ankunft mit diesem komsichen Fremden namens Karthull nicht auf das Angebot von Herumor eingegangen war. Doch auch Krohlon wusste nicht recht, ob seine alten Mitkorsaren ihn respektieren würden.
"Was hat es denn mit dieser besonderen Sache auf sich?" , fragte Karthull nun.
"Also ich bin mir sicher ihr wart bei der Hinrichtung von dem veräterischen Stadtratsmitglied dabei. Seit ungefähr einer Woche findet sich anscheinend eine Gruppe von Dol Amroth Sympathisanten zusammen und..."
Karthull wusste was nun kommen sollte, ein Lagebericht von den Vorfällen vor dem Galgen im ersten Ring. Er hatte auch bei dem einem weiteren mal als er sich ohne Beregond auf den Weg gemacht hatte Blumen niederzulegen beobachtet und schlecht gefühlt. Es war klar gewesen, dass Herumor nicht einfach nichts gegen diesen Akt der Ehrung machen würde, doch das ausgerechnet Krohlon und Karthull mitsamt einem Trupp Korsaren dazu angeheuert wurden war wohl Zufall.
"Ich habe gegen den Willen von einigen Marktstandbesitzern angeordnet den Galgen ein wenig länger hängen zu lassen so, dass ihr Zeit habt die Täter ausfindig zu machen. Ihr müsst jedoch eilen, denn wer immer dahintersteckt hat auch mit diesen Tumulten in der Öffentlichkeit zu tun!"
"Verstanden Herr! Wir werden umgehend mit der Arbeit beginnen."
"Ich habe kaum jemanden in diese Sache eingeweiht. Es wird sich für euch lohnen, denn mit jedem Verbrecher fangt ihr auch eine satte Belohnung ein. Ich muss jetzt fort."
"Auf Wiedersehen Herr Herumor."

"Wie es wohl wird den anderen zu sagen was sie zu machen haben?", fragte Krohlon grinsend, als sie den Aufenthaltsraum verließen und zu ihrem Zimmer gingen um ihre Sachen zu holen. "Ich weiß nicht, hast du mal an dein Bein gefasst und es gefragt was es von der Nähe zu der Horde hält?" , antwortete Karthull.
"Ach, wenn wir erstmal bei der Truppe dabei sind wird das auch aufhören.
Hoffe ich", ergänzte sich Krohlon selbst und nun schien auch seine Stimme etwas unsicherer. "Eigentlich... Eigentlich ist es ja nur dieser Rarmiel, der uns immernoch böse ist. Er will nicht akzeptieren, dass er nur der zweithöchste in unserer alten Horde ist und sucht ein Feindbild, um möglichst viele Korsaren hinter sich zu bringen."
"Also meinst du wenn wir erstmal mit den andern reden lassen die uns in Ruhe?" , fragte Karthull, der sich nun auch ein wenig Hoffnung für ein glimpfliches Überwinden der Gefahr machte.
"Wie gesagt: Ich hoffe es." Krohlon und Karthull waren nun in ihrem Zimmer und sammeltem ihre Sachen zusammen, da hielt Krohlon nochmal inne: " Ist dir eigentlich aufgefallen, dass Herumor zuerst von irren Einzelnen geredet hat und dann davon, dass diese Gruppe etwas mit den Tumulten zu tun hat. Etwas komisch findest du nicht."
"Ja das mag wohl sein." , sagte Karthull und dachte dabei: Sehr gut Krohlon hinterfrag, was Herumor sagt und versteh endlich weshalb der uns braucht und wie er uns zu manipulieren versucht!

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