Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien
Der Kampf gegen den Hexenkönig
Lord of Mordor:
Der Ring!
Maethor drehte seinen Kopf und erblickte den Ring am verformten Handschuh des Nazgûl. Einen Ring, den er unter tausenden wiedererkannt hätte.
Mein Ring...
Unter Schmerzen kroch er auf die Überreste des Ringgeistes zu. Langsam streckte er die Hand nach dem Artefakt aus, das seine Präsenz zu fühlen schien und nach ihm rief.
"Vielleicht gibt es doch noch einen Weg für uns... doch du darfst niemandem hiervon erzählen!", sagte er, dann zog er den Ring mit einer entschlossenen Bewegung vom Finger des Morgulfürsten.
Ein brennender Schmerz durchfuhr seinen Körper, und im nächsten Moment flog er mit enormer Geschwindigkeit über das schwarze Land hinweg auf die Festung des dunklen Herrschers zu. Unfähig, seinen Kurs zu ändern, wurde er wenige Meter vor der schwarzen Mauer langsamer und sank in die Tiefe, bis er vor einem gewaltigem schwarzen Tor stand. Und im Torbogen...
Annatar.
Eine Gestalt, die er seit 3000 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ein gewaltiger Körper in schwarzer Panzerung, umgeben von stechend roten Flammen. An seinem Finger ein Ring ähnlich seinem eigenen, ein winziger Punkt aus Gold in einem Meer aus Rot und Schwarz, und dennoch das Zentrum der gesamten Szenerie.
Für eine Weile rührte sich keiner der beiden, doch vor Maethors innerem Auge zog immer wieder das selbe Bild vorbei: Der Moment, in dem der Streitkolben des dunklen Herrschers seinen Arm zerschmetterte und seine Fähigkeiten als Krieger für immer begrenzte. Dann, nach Stunden, wie es schien, streckte Annatar die Hand nach ihm aus, eine einladende, verführerische Geste. Der Ring an Maethors Finger glühte, wollte ihn in Annatars Richtung ziehen. Doch Maethor spürte in dem Artefakt noch etwas anders als die Morgulmacht des dunklen Lords, wenn es auch tiefer verborgen war als zu dem Zeitpunkt, als er es geschmiedet hatte... seine eigene Entschlossenheit, seinen Willen, Großes zu vollbringen, der ihn damals wie heute geleitet hatte. Er lächelte dem dunklen Herrscher zu, dann trat er einen Schritt zurück.
Im nächsten Moment war er wieder auf der Lichtung, schweißüberstömt und mit einem Gefühl des Schmerzes in seinem rechten Arm, wie er es seit Jahrtausenden nicht mehr gefühlt hatte. Mehrere Minuten lang lag er einfach nur schwer atmend da und versuchte, seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen.
Schließlich schaffte er es, und zog aus dem Ring die Kraft, sich zu erheben. Doch die Kraft, die er aus ihm zog, hatte einen bitteren Unterton, und er spürte, dass sie ihn im selben Maß verderben würde, in dem sie ihn stärkte. Doch welche Wahl hatte er schon?
Er löste seinen rechten Arm aus seiner Schlaufe und legte Glorfindels Kopf hindurch, während er mit der Linken seinen Körper umfasste. Der Junge, kaum noch bei Bewusstsein, legte ihm die Arme von hinten um den Hals und hielt sich fest.
Ich werde gewaltige Mengen an Kraft brauchen... der Ring wird mich töten, wenn ich Lothlorien nicht bald erreiche.
So machte er sich auf den Rückweg in den goldenen Wald. Nach einer scheinbaren Ewigkeit erreichte er den Saum von Galadriels Reich.
"Wir haben es geschafft", sagte er mit brüchiger Stimme. Er spürte, dass selber der Ring ihn nicht sehr viel weiter gebracht hätte, und dass er kurz davor stand, ihn endgültig auszusaugen. Alle Reserven, die er hatte, waren erschöpft... doch den Sieg konnte ihnen nun niemand mehr nehmen.
Langsam zog er den Ring von seinem Finger, steckte ihn ein und fiel sofort in eine tiefe Ohnmacht.
Glorfindel, Maethor und Jutan nach: Heilhäuser Lóriens
Navigation
[0] Themen-Index
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln