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Geschichtsthread
Saruman der Bunte:
@kolibri8: Was mich an dem Buch so sehr reizt ist die Möglichkeit mehr über eher unbekannte Reiche zu erfahren.
Kannst du (als Geschichtsstudent) mir vielleicht ein paar besonders interessante Werke ans Herz legen. Ich bin eigentlich für das allermeiste sehr offen, allerdings interessiert mich die Zeit von der französischen Revolution bis zum 1.Weltkrieg und die Geschichte des Süd-, Ost- und Südostasiatischen Raumes besonders. Zu nordamerikanischer Geschichte hingegen fühle ich mich nicht sonderlich hingezogen, aber sonst geht eigentlich alles.
Gruß, Saruman.
kolibri8:
--- Zitat von: Saruman der Bunte am 1. Mär 2016, 14:05 ---@kolibri8: Was mich an dem Buch so sehr reizt ist die Möglichkeit mehr über eher unbekannte Reiche zu erfahren.
--- Ende Zitat ---
unbekannt ist jetzt auch Ansichtssache Rosenau ist das einzige von dem ich noch nie was gehört hab, der Rest ist mit mehr oder weniger bekannt.
Empfehlungen, hm, ich kann dir die Sachen nennen, die ich selbst an der Uni benutzen musste bzw. die mir dort empfohlen wurden.
Und das in in größeren Maßen eurozentrisch, griechische Antike, fränkisch-deutsches Mittelalter, und dann Außdehnung der Europäer in der Neuzeit.
Aber ich versuch's mal ;), (!ACHTUNG: Es folgt ein langer POST!) xD
Es gibt 'ne sechsbändige Reihe WBG Weltgeschichte, globale Geschichte von den Anfängen bis in 21. Jahrhundert.
Auch wenn's dich eher weniger Interressiert, über den amerikanischen Bürgerkrieg gibt's ein exzellentes Buch von James M. McPherson: Für die Freiheit sterben.
Als Geschichtsatlas natürlich Putzger Historischer Weltaltlas.
(griechische) Antike:
* Dickinson, O.T.R.K.: The Aegean Bronze Age
* ders.:The Aegean from Bronze Age to Iron Age
* Engels, J.: Philipp II. und Alexander der Große
* Murray, Oswyn: Das frühe Griechenland
* Rengakos, A.; Zimmermann, B.: Homer-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung
* Sinn, Ulrich: Olympia. Kult, Sport und Fest in der Antike
* Thommen, L.:Sparta. Verfassungs-und Sozialgeschichte einer griechischen Stadt.
* Welwei, Karl-Wilhelm: Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht.
* ders.: Athen. Vom neolithischen Siedlungsplatz zur Archaischen Großpolis
* ders: Die griechische Frühzeit. 2000 bis 500 v.Chr.
* ders.: Griechische Geschichte. Von den Anfängen bis zum Hellenismus.
* Wiemer, H.-U.: Alexander der Große
* Will, W.:Alexander der Große
* Wirth, G.:Philipp II. geschichte Makedoniens
* Wiesehöfer, J.: Das antike Persien von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr.Mittelalter:
* Althoff, Gerd: Heinrich IV.
* ders.:Verwandte, Freunde und Getreue. Zum politischen Stellenwert der Gruppenbindungen im frühen Mittelalter.
* ders.:Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde.
* Boockmann, Hartmut: Stauferzeit und spätes Mittelalter. Deutschland 1125-1517. (Sehr gut für interressierte Laien wie dich ;)).
* Borgolte, Michael: Sozialgeschichte des Mittelalters
* Boshof, Egon: Die Salier
* ders. Europa im 12. Jahrhundert. Aufbruch in die Moderne
* Erkens, Franz-Reiner:Herrschersakralität im Mittelalter.
* Görich, Knut: Friedrich Barbarossa. Eine Biografie. (Die wohl beste Barbarossa Biografie die es derzeit gibt.)
* ders.: Die Staufer. 3. Auflage ist von 2011.
* Hechberger, Werner; Schuller, Florian (Hg.):Staufer und Welfen: Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter.
* ders.: Adel im fränkisch-deutschen Mittelalter. Zur Anatomie eines Forschungsproblems.
* Higounet, Charles: Die deutsche Ostsiedlung im Mittelalter.
* Isenmann, Eberhard:Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550
* Keller, Hagen:Zwischen regionaler Begrenzung und universalem Horizont. Deutschland im Imperium der Salier und Staufer 1024 bis 1250. (Laut unserem Professor ist dieses Buch ganz ausgezeichnet.)
* Maurer, Helmut (Hrsg.): Kommunale Bündnisse Oberitaliens und Oberdeutschlands im Vergleich.
* Rader, Olaf B.: Friedrich II. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron.
* Sablonier, Roger:Das Dorf im Übergang vomHoch- zum Spätmittelalter
* Schmieder, Felicitas: Die mittelalterliche Stadt
* Wolfram, Herwig: Die Goten.
* Wolfram, Herwig: Konrad II. 990-1039. Kaiser dreier Reiche.
Neuzeit:
* Hannah Arendt: Über die Revolution
* Conrad, Sebastian u. Shalini Randeria Hg.: Jenseits des Eurozentrismus: Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften
* Nipperdey, Thomas: Deutsche Geschichte (3. Bände, ein Band 1800-1866, und dann zwei Bände 1866-1918) Das Standartwerk für neuzeitliche deutsche Geschichte, aber eindeutig keine Nachtlektüre.
* Said, Edward W.: Kultur und Imperialismus. Einbildungskraft und Politik im Zeitalter der Macht.
* Thomas Beck (Hg.): Kolumbus' Erben. Europäische Expansion und überseeische Ethnien im ersten Kolonialzeitalter 1415-1815.
* Urs Bitterli: Die Entdeckung Amerikas. Von Kolumbus bis Alexander von Humboldt
* Susanne Rau: Räume. Konzepte, Wahrnehmungen, NutzungenDie Seminarthemen in der Neuzeit, waren immer sehr allgemein auf Phänomene gemüntz, von daher kann ich nicht wirklich Literatur zu
Wenn dich Asien Interressiert wirst du um die OGG Bände nicht herum kommen:
* Hermann Kulke:Indische Geschichte bis 1750
* Sabine Dabringhaus: Geschichte Chinas 1279–1949
* Gerhard Krebs:Das moderne Japan 1868–1952. Von der Meiji-Restauration bis zum Vertrag von San Francisco
* Jürgen Lütt:Das moderne Indien 1498 bis 2004
* Helwig Schmidt-Glintzer:Geschichte Chinas bis zur mongolischen Eroberung 250 v. Chr.–1279 n. Chr.Hab ich OGG schonmal erklärt?
Jeder OGG (und auch EDG)-Band ist dreigeteilt:
1. Teil: Überblick, Darstellung der Geschichte.
2. Teil: Aktuelle Forschungsprobleme
3. Teil:großes Literaturverzeichnis und Bibliographie
Man kann tatsächlich sagen, wenn ein Buch nicht in der Bibliographie eines OGG-Bandes gelistet ist, ist es, sofern es nicht zu neu ist, vollkommen unbrauchbar.
Ich würde dir im übrigen raten zuerst einmal die Bücher, die du interressant findest zuerst in einer Bibliothek nachzusehen, und vielleicht dort auzuleihen. Bei manchen sind die Preise recht happig. ;)
Saruman der Bunte:
:o Vielen Dank Kolibri! Da ist einiges sehr interessantes dabei. :)
(Palland)Raschi:
So, nun staube ich mal den Geschichtsthread ab, um eine These in den Raum zu stellen, mit der ich mich bereits lange beschäftige und dich ich ersonnen habe. Es geht um die Englische Sprache, genauer um das Wort "you" und die deutsche Übersetzung "Du" oder "Sie". Ich bin kein Sprachwissenschaftlicher, von daher seid gnädig mit mir, sollten sich solche unter uns befinden.
Meine These lautet, dass die Briten sich weder "Duzen", noch "Siezen", sondern "Ihrzen". Das heißt sie sprechen sich tatsächlich im Pluralis Majestatis an.
Die Übersetzung des Satzes; "Would you like to drink a cup of coffee ?", würde nicht mit "Möchtest du/ Möchten Sie eine Tasse Kaffee trinken ?", sondern "Wollt Ihr (der Herr oder die Frau) eine Tasse Kaffee trinken ?".
Ungewöhnlich, dass in der heutigen Sprache noch ein derartiger Sprachgebrauch gepflegt wird und vor allem unsere (jedenfalls meine Vorstellung) der Sprache bis dato völlig falsch war.
Nun wie begründet sich die These und hier wird es erstmal geschichtlich.
Ich habe die Vermutung, dass die Briten ursprünglich das Wort "you" nicht in ihrem Sprachschatz hatten, sondern sich wie alle Europäer übrigens geduzt haben. "Thou", "Thee" und "Thy" wären dann die richtigen Personalpronomen.
Dann 1066 n.Chr. kam bekanntlich Wilhelm der Eroberer (wohlgemerkt ein Franzose) nach England und brachte die Insel unter normannische und damit französische Herrschaft.
Nun gibt es im französischen das Personalpronomen "vous" und damit kann man sich "Ihrzen", so wie es wohl damals in den Adelskreisen auch üblich war.
Die unteren Stände in England waren aber überwiegend Nichtfranzosen, d.h. Angelsachsen. Mit der Zeit könnte das einfache Volk die Sprechweise der französischen Normannen übernommen, und ihr "Du" abgelegt haben.
Das erscheint mir auch sinnig, da man wie heute und seit jeher danach strebt, zu den besseren Kreisen zu gehören und dies auch in der Sprache zum Ausdruck bringen möchte.
Die zweite Begründung ist eher grammatikalischer Natur.
Die Übereinstimmung von "you" in der 2. Person Singular und Plural erscheint mir nicht zufällig. Übersetzt man "you" mit "ihr" geht das System voll auf.
Seltsamerweise findet sich im Singular auch die Form von "to be" "are". Das ist aber eine Pluralform, die sich im Singular nirgends sonst findet. "You is" wäre grammatikalisch im Singular am ehsten richtig.
Was meint ihr dazu ? Warum sind die Briten nur noch mit dem lieben Gott Perdu, haben keine "Sie" Anrede und benutzen noch den Pluralis Majestatis ?
Oder findet ihr vielleicht meine These zu weit hergeholt.
Und was glauben die Briten eigentlich mit dem "you" auszudrücken ?
Kirito:
Ich bin jetzt mit sowas auch nicht wirklich erfaren, aber denke dass die Engländer dieses ihrzen einfach vergessen haben weshalb auch JRR Tolkien nachgesagt wird er fände die deutsche sprache so gut, weil diese sehr ausdifferenziert und genau ist. Ich hab jetzt dazu aber keine bestätigung gefunden ob das über Tolkien wahr ist.
Also ich finde deine gedanken nicht schlecht :)
PS: Sorry für die vielen Fehler auch wenns hoffentlich nicht zu viele sind.
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