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Geschichtsthread

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CynasFan:
@Linwe
Offiziell ja, in Wahrheit war es aber nur Machtausbau, besonders da die Muslime zumeist den Christen ihre heiligen Stätte offenließen, Christen diese also besuchen durften. War Jerusalem christlich ist dies in der gesamten Zeit meines Wissens nur ein Mal geschehen, dass Muslime ohne Probleme in ihre heiligen Stätten durften.

@(Palland)Raschi
Also war die Kirche nur ein Opfer der Umstände?
Ich lache jetzt nur nicht, weil es so traurig ist. Selbst wenn der erste Kreuzug unvermeidbar gewesen wäre (was er definitiv nicht war), warum gab es dann so viele weitere?
Die Progromen wurden zum Teil sehr aktiv durch geistliche Führer gefördert. Nicht nur von der hohen Kanzel aus, sondern auch Machtpolitisch von Bischöfen und ähnlichem. Sowohl Weltliche als auch Religiöse (welche nicht zwingend immer zwei Personen sein mussten) haben ihre Chancen für Profit genutzt, waren die Juden doch oftmals Geldgeber für große Projekte (Burgen, Kirchen etc.) und auch noch Louis der IV. "der Sonnenkönig" ließ seine Gläubiger hinrichten um nicht zahlen zu müssen.
Und der Schutz des Kaisers war zwar symbolisch schön, hat aber kaum etwas geändert.
Gruß, CynasFan

kolibri8:

--- Zitat von: Saruman der Bunte am 23. Jul 2015, 19:06 ---An Raschi und kolibri: Was war eurer Meinung nach der/die wichtigste(n) Punkt(e) das Europa lange ein gutes Stück rückständiger war als Nah- und vorallem Fernost?
Gruß, Saruman.

--- Ende Zitat ---
MMn liegt die Hauptursache im Zusammenfall der römischen Infrastruktur. Brauchte man im antiken römischen Reich ein Buch aus der Bib. in Alexandria und saß beispielsweise in London war eine Abschrift in null-komma-nix da. Im Mittelalter, war das Mittelmeer Konfliktpunkt zwischen Muslimen und Christen, die Bib. war abgebrannt (Möglicherweise durch die arabischen invasoren aber da will ich mich keinesfalls festlegen.). Über Land musste man durch zwei dutzend Staaten.

Das Umayyadenreich und das nachfolgende Abbassidenreich im 7 - 9. (/10.?) Jahrhundert verband China mit Spanien, da konnte also Wissen problemlos von einem Punkt zum anderen gelangen. In Europa war das nicht möglich.

erst durch friedlich Kontakte mit Muslimen und Byzanz (vor allem Handel) gab es dann wieder Wissensaustausch. Der begann aber schon unter den Karolinger im 8. Jahrhundert.

Außerdem gelang Wissen über die Kreuzfahrerstaaten, Spanien und Sizilien (die mal in muslimischerund dann wieder in Christlicher Hand waren) in den Westen.

Whale Sharku:

--- Zitat ---dafür ist der katholische Glaube aber sozialer :P. Wenn ein (mittelalterlicher) Katholik einen Bettler sieht, denkt der sich: "Armer Kerl, gehört aber alles zu Gottes Plan, Gottes Wege sind unergründlich, da geb ich ihm mal Geld er kann ja nichts dafür."

'N Calvinist denkst sich in der selben Sitation: "Selbst Schuld der Faulpelz (Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied), dem geb ich nichts"
--- Ende Zitat ---

Ist nicht zu bestreiten.
Aber sicherlich korrellieren das calvinistische Denken und die Entwicklung des Kapitalismus in einer gewissen Weise, auch wenn es nicht unbedingt 1:1 die Webersche Erkärung sein wird.
Außerdem machten die Reformatoren die geistige Selbstverortung gegenüber der Bibel sehr stark. Ohne dieses jahrhundertelang in den Himmel gelobte Ideal des Lesens und Verstehens der Glaubensinhalte wäre so rasch auch niemand auf den Trichter gekommen, wie moralisch arbiträr Religion tatsächlich sein kann.
Und was wäre dann aus der Aufklärung geworden? ;) Luther und Calvin haben der Moderne also mindestens mal sehr stark in die Hände gespielt.

CynasFan:
@(Palland)Raschi
Übrigens versuche ich meine Posts gerade etwas kurz zu halten, weil hier gerade so viel Los ist.
Gruß, CynasFan
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Saruman der Bunte:
Danke für die Antworten!
Ich finde eure Argumente durchaus einleuchtend, doch muss ich fragen: Glaubt ihr, dass die Kirche keinen Einfluss an der wirtschaftlichen, militärischen und generell Technologischen Unterlegenheit Europas gar keinen Anteil hatte? Natürlich sehe ich als Hauptgrung ebenfalls ungünstige Verwaltungsstrukturen und Zersplitterung, aber eben auch die Erstarrtheit in Tradition und Religion.

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