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Philosophie-Thread
Whale Sharku:
Zunächst mal scheinst du vor allem an die Grundlagenforschung zu denken. Hier stellt sich kein Naturwissenschaftler ethische Fragen, bevor er sich ans Werk macht.
In Bereichen, die nicht als Grundlagenforschung ausgewiesen sind, z.B. der hochwissenschaftlichen Frage "Was ist die perfekte Biowaffe und wie stelle ich sie her?" gelten nach weitem Konsens vollkommen andere Spielregeln. ;)
--- Zitat ---wenn man nicht gerade jede logische Schlussfolgerung als Philosophie einordnet
--- Ende Zitat ---
Aber genau hier ist doch der Hund begraben. Jede (nicht nur nominell) logische Schlussfolgerung ist eine philosophische Leistung.
Wir reden nicht von "Alltagslogik" - wenn das so simpel wäre, dann bliebe von der typischen Wissenschaft nämlich nicht viel übrig außer der unmittelbaren Begegnung mit dem Forschungsgegenstand.
(Palland)Raschi:
--- Zitat ---Zunächst mal scheinst du vor allem an die Grundlagenforschung zu denken. Hier stellt sich kein Naturwissenschaftler ethische Fragen, bevor er sich ans Werk macht.
--- Ende Zitat ---
Wenn ein Bauingenieur ein Haus plant, dann sehe ich das nicht als Grundlagenforschung. Er wird wohl kaum über das für und wieder eines Nomadenlebens philosophieren müssen, um es fertig zu stellen.
In der Rechtswissenschaft indes, sind solche Fälle sehr selten, dass man ohne Wertungen zu einem Ergebnis kommt.
--- Zitat ---Aber genau hier ist doch der Hund begraben. Jede (nicht nur nominell) logische Schlussfolgerung ist eine philosophische Leistung.
--- Ende Zitat ---
Dann bin ich nun offizielle eine Teildisziplin der Philosophie, und werde mich demnächst an deren Fakultät wenden xD
--- Zitat ---Wir reden nicht von "Alltagslogik" - wenn das so simpel wäre, dann bliebe von der typischen Wissenschaft nämlich nicht viel übrig außer der unmittelbaren Begegnung mit dem Forschungsgegenstand.
--- Ende Zitat ---
"Alltagslogik", was soll das sein ? Wenn es lediglich das Befolgen von Regeln meint, dann habe ich mein ganzes Studium mit Alltagslogik verbracht.
Nur die Variationen und die Menge der Regeln weicht vielleicht etwas davon ab.
Whale Sharku:
--- Zitat ---Wenn ein Bauingenieur ein Haus plant
--- Ende Zitat ---
...ist das überhaupt keine Forschung, es sei denn, er müsste den Wissenshorizont der Menschheit dazu expandieren, was theoretisch passieren kann. In diesem Fall wird man nicht vorab entscheiden können, ob es ethisch unbedenklich ist oder nicht.^^
--- Zitat ---"Alltagslogik", was soll das sein ?
--- Ende Zitat ---
Damit ist üblicherweise gemeint, dass man seine Schlüsse mit Begriffen ausführt, denen man nicht nach strengen Regeln auf den Zahn gefühlt hat, was sie tragen können.
Vergleiche mein überarbeitetes Essay mit einem klassischen Konzept-Thread, in dem mit dem Wort "Balance" um sich geschmissen wird, und du wirst den Unterschied finden.
Worin von beidem du dich eher wiedererkennst, spielt keine wirkliche Rolle. Ich denke nicht wissenschaftlich drüber nach, wie ich mir am effektivsten die Zähne putzen soll. Das alles hat mit Intelligenz nichts zu tun sondern allein mit Gründlichkeit und dem Abwägen, wo diese Gründlichkeit sinnvoll eingesetzt ist und wo nicht. ;)
(Palland)Raschi:
--- Zitat ---...ist das überhaupt keine Forschung, es sei denn, er müsste den Wissenshorizont der Menschheit dazu expandieren, was theoretisch passieren kann. In diesem Fall wird man nicht vorab entscheiden können, ob es ethisch unbedenklich ist oder nicht.^^
--- Ende Zitat ---
Wie kommst Du auf Forschung ? Ich habe in meinem Studium nur wenige Male wirklich im eigentlichen Sinne geforscht und das war die Seminararbeit, die ich schreiben musste. Trotzdem habe ich außerhalb von dieser wissenschaftlich gearbeitet. Auch Profs haben Forschungssemeter und Lehrsemester und beides sind wissenschaftliche Tätigkeiten. Viele ausgebildete Wissenschaftlicher forschen gar nicht, sondern wenden nur an.
Nochmal mein Zitat:
--- Zitat ---Bei den Naturwissenschaften sehe ich es allerdings so, dass hier eine philosphische Betrachtung nicht unbedingt zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Nicht jeder Naturwissenschaftlicher entwickelt eigene neue Theorienkonstrukte (Forschung). Dass es bei sowass nicht tatsächlich wichtig sein kann, habe ich jedoch nicht bestritten.
--- Ende Zitat ---
Gnomi:
--- Zitat ---Aber genau hier ist doch der Hund begraben. Jede (nicht nur nominell) logische Schlussfolgerung ist eine philosophische Leistung.
--- Ende Zitat ---
Da muss ich Mal widersprechen. :P
Ich persönlich würde keine mathematische Schlussfolgerung als philosophische Leistung bezeichnen. :P
Die Mathematik besteht zu 99% aus Problemstellungen und Schlussfolgerungen. Die Mathematik ist quasi komplett Logik. Und ich würde doch sagen, dass es einen deutlichen Unterschied zur Philosophie gibt.
Wenn du natürlich sagst, dass der Satz des Pythagoras philosophisch ist hast du recht. Aber das ist meiner Meinung nach kein bisschen philosophisch und hat eben ganz andere Grundbausteine. Es gibt natürlich Ähnlichkeiten zur Philosophie, aber es ist meiner Meinung nicht das Gleiche.
Und die Physikalischen Probleme sind sehr viel mehr mathematische Probleme (weshalb die Physiker ja auch alle sehr viel Mathematik haben um eben zu lernen diese Probleme zu formulieren und zu lösen) und keine Philosophie.
Ich würde es so sagen:
Das Problem an sich ist eher Mathematik und die Problemstellung des Problems ist auch Mathematik.
Die Frage, ob man das Problem auch wirklich lösen sollte, ist Philosophie.
Als Beispiel:
Wie man eine Atombombe baut ist ja (stark vereinfacht) ein mathematisches Problem, weil man überlegen muss wie man das macht. Also im Grunde angewandte Mathematik.
Die Frage ob man das wirklich tun sollte... das ist dann Philosophie.
Allgemein ist sehr viel natürlich ähnlich, was die Logik angeht, aber es gibt da genauso Unterschied, wie eben Informatik und Mathematik auch nicht mehr das gleiche ist, obwohl es ursprünglich so war.
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