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Philosophie-Thread
Der Leviathan:
--- Zitat ---Es ist halt eine komplett subjektive Frage, was sich hinter einem solchen Begriff verbirgt.
--- Ende Zitat ---
Was ich, gegenargumentierend behaupten kann, so gut wie jede Philosophie Frage ist subjektiv. Schlussendlich basiert die Antwort auf einer Frage auf Erfahrungen, die rein subjektiv sind.
--- Zitat ---Wenn man einfach nur verschiedenen Leuten zuhören möchte, wie sie es auffassen oder zusammenfassen würden, ist das natürlich nicht "schlimm" - aber es ist keine "analytische" Frage
--- Ende Zitat ---
Ich behaupte die Philosophie basiert ausschließlich auf dem Konzept, indem man verschiedenen Leuten zuhört wie sie es auffassen. Es gibt nicht wie in Mathe eine Formel die so ist, wie sie ist, sondern verschiedene Sichtweisen auf eine Thematik und zahlreiche Lösungen/Antworten auf eine einzige Frage.
Also ist entweder die gesamte Philosophie nicht analytisch (da sie nach dem selben Konzept handelt) oder die Frage ist es auch.
Oder hab ich deinen Standpunkt falsch verstanden?
Mein Verständnis der Dummheit wäre da eher eine/die "Ich-Bezogenheit" bzw. ein Aspekt. Heißt z.b. "Ich bin Schuld". Ich sehe mich damit als Mittelpunkt an und glaube das alle Ursachen in mir liegen. Oder "Ich habe Recht". Damit lehne ich ja fast eine Diskussion ab und sehe mich als derart klug, das ich keiner Hinterfragung meines Standpunktes bedürfe. Oder "Wir sind dämlich". Da schwingt ebenfalls im "Wir" das "Ich" wieder mit, und darin liegt eben die Dummheit von sich selbst ausgehend bzw. von seinem eigenen Spiegelbild, eine Schlussfolgerung über alle in "wir" eingeschlossen Personen zu machen.
Whale Sharku:
@ deine Charakterisierung der Dummheit:
Finde ich sehr interessant und ist mir wirklich so gar nicht intuitiv, wenn ich so drüber nachdenke^^
--- Zitat ---Oder hab ich deinen Standpunkt falsch verstanden?
--- Ende Zitat ---
Für komplett andere Herangehensweisen offen bleibt alles, was wir nicht eingegrenzt haben. Ob etwas geistig (zumal korrekt) eingegrenzt ist oder nicht, das merken wir faszinierenderweise nicht ohne weiteres Nachdenken.
Vergleichen wir die Philosophie (im Grunde aber menschliches Denken überhaupt) mal mit einer Maschine, die die Wahrnehmung verbessern soll, wie z.B. einem Nachtsichtgerät:
Geschaffen, um ganz bestimmte Lichtspektren zu erfassen und in eine ganz bestimmte Form, also für unser menschliches Auge, zu übersetzen. Unter denselben Bedingungen und von physiologisch ähnlichen Personen angewandt, wird das Nachtsichtgerät in uns immer dieselben Bilder auslösen d.h. der Betrachtungsgegenstand ist hochverbindlich.
Und genau das gibt es so ähnlich auch in der Philosophie - bloß, dass wir auf rein geistiger Ebene den Luxus haben, das wahrgenommene Medium zu wechseln. Das "naturwissenschaftliche" Äquivalent hierzu wäre es, spaßeshalber plötzlich nicht mehr blau, gelb und rot wahrzunehmen, sondern z.B. Ultraviolett oder noch Verrückteres - was wir natürlich nicht zu tun vermögen und unser Nachtsichtgerät vermag das wenn, dann nur rein zufällig.
Wir sind genetisch daran gebunden, welche Medien wir sehen, aber nicht so sehr daran, welche Systeme wir denken können.
Nochmal zusammen gefasst:
Präzision und Verbindlichkeit lassen sich durchaus herstellen, aber immer nur mit einem höllischen Aufwand und immer nur "punktuell". Niemals global. Das ist der Nachteil, der mit den dramatisch größeren Freiheiten einhergeht.
Und darum kommt unter Garantie immer jemand anders mit einer tolleren und durchdachteren Philosophie um die Ecke, wenn man nur lange genug abwartet. :D
Der Leviathan:
Sorry für die späte Antwort Whale, hat sich irgendwie hingeschoben^^
--- Zitat ---Finde ich sehr interessant und ist mir wirklich so gar nicht intuitiv, wenn ich so drüber nachdenke^^
--- Ende Zitat ---
Hab mich dabei von den Philosophen aus Arte, die ja immer Sonntags kommen, inspiriert, muss ich aber gestehen.
--- Zitat ---Vergleichen wir die Philosophie (im Grunde aber menschliches Denken überhaupt) mal mit einer Maschine, die die Wahrnehmung verbessern soll, wie z.B. einem Nachtsichtgerät:
Geschaffen, um ganz bestimmte Lichtspektren zu erfassen und in eine ganz bestimmte Form, also für unser menschliches Auge, zu übersetzen. Unter denselben Bedingungen und von physiologisch ähnlichen Personen angewandt, wird das Nachtsichtgerät in uns immer dieselben Bilder auslösen d.h. der Betrachtungsgegenstand ist hochverbindlich.
Und genau das gibt es so ähnlich auch in der Philosophie - bloß, dass wir auf rein geistiger Ebene den Luxus haben, das wahrgenommene Medium zu wechseln. Das "naturwissenschaftliche" Äquivalent hierzu wäre es, spaßeshalber plötzlich nicht mehr blau, gelb und rot wahrzunehmen, sondern z.B. Ultraviolett oder noch Verrückteres - was wir natürlich nicht zu tun vermögen und unser Nachtsichtgerät vermag das wenn, dann nur rein zufällig.
--- Ende Zitat ---
Ein sehr interessanter Vergleich, wie ich finde.
Den Vergleich mit den Farbwechsel kann ich nachvollziehen, nur verstehe ich nicht ganz wie das auf die Philosophie dann zu übertragen ist (dieses Beispiel) bzw. besser gesagt ich kann die Situation nachvollziehen, aber nicht vorstellen.
--- Zitat ---Ob etwas geistig (zumal korrekt) eingegrenzt ist oder nicht, das merken wir faszinierenderweise nicht ohne weiteres Nachdenken.
--- Ende Zitat ---
Das heißt, um das ganze mal mit deinem Vergleich bildlich darzustellen, bestehend ist Dunkelheit, die wir einzig allein mit Hilfe eines Nachsichtgerätes zu bewältigen vermögen?
--- Zitat ---Präzision und Verbindlichkeit lassen sich durchaus herstellen, aber immer nur mit einem höllischen Aufwand und immer nur "punktuell". Niemals global. Das ist der Nachteil, der mit den dramatisch größeren Freiheiten einhergeht.
--- Ende Zitat ---
Ich verstehe nicht ganz was du damit meinst?
--- Zitat ---Wir sind genetisch daran gebunden, welche Medien wir sehen, aber nicht so sehr daran, welche Systeme wir denken können.
--- Ende Zitat ---
Ach so, meinst du also wir können beispielsweise nur jene Farben im Bereich Ultra-Violett bis Infrarot sehen, während wir in der Philosophie keine natürliche Einschränkung haben?
CynasFan:
Und mal abermals ein neues Thema von mir xD
Diesmal zu der Allmacht/Allwissenheit eines Gottes, wobei der Begriff "Gott" in einem klassischen (christlichen?) Sinne interpretiert wird.
Konkret möchte ich folgendes Gedankenexperiment mit euch besprechen und hätte dazu gerne eure (auch möglicherweise ablehnende) Haltung dazu (ich weiß, dass dies in Teilen den Threadregeln widerspricht, aber ich möchte halt eure ehrliche Meinung).
Gott ist im Allgemeinen sowohl Allmächtig als auch Allwissend, allerdings nicht existent in unserem Sinne. Möchte er aber in dieser/unserer Welt intervenieren, muss er Teil dieser Welt werden und "existieren", was ihn aber auch den "Regeln" unserer Welt unterwirft und Gott wird dadurch sowohl seiner Allwissenheit als auch seiner Allmacht beraubt!
Dazu hätte ich jetzt gerne Feedback, was ihr von solch einer Möglichkeit haltet.
Natürlich wird dabei dann auch mal vorausgesetzt, dass Gott existiert! Sollten noch weitere Fragen zum Verständnis bestehen, so scheut euch bitte nicht, sie zu stellen und ich werde sie euch so gut es mir möglich ist beantworten, gerne kann dies natürlich auch vor einem bewertendem Feedback geschehen. ;)
Viel Spaß wünsche ich bei dieser Hypothese, CynasFan
(Palland)Raschi:
Warum sollte er sich seinen eigenen Regeln unterwerfen, oder durch sie beschränkt sein ?
Wir reden ja hier nicht unbedingt von einem Wesen mit körperlicher Gestalt, wie beispielsweise die Valar, als sie auf Arda wandelten.
Vielmehr kann man auch davon ausgehen, dass er gar keine Gestalt, oder ein bestimmtes Wesen hat, sondern das Gesetz des Universums schlechthin darstellt. Dann kann die Regeln jederzeit ändern, nach denen der gesamte Kosmos spielt. Das hat er aber bis dato nicht getan, jedenfalls so lange wir zurück denken können.
Daher schließen sich auch die Naturwissenschaften und Religion nicht aus. Ein religiöser Mensch würde nämlich sagen, dass alle natürlichen Gesetze die wir kennen in so perfekter Ordnung und Harmonie miteinander in Einklang stehen, dass dies nicht alleine dem Zufall geschuldet sein kann.
Viele große Naturwissenschaftlicher wurden gerade durch ihre wissenschaftliche Betätigung (scheinbar paradox) besonders gläubig, da sie genau diese Erkenntnis ergriff, jemand müsse sich das ausgedacht haben.
Daher ist Gott ein Teil dieser Welt und er existiert durch die Regeln, die er dem Universum gab. Er ist dort sichtbar, wo diese Ordnung erkennbar ist.
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